Selbstbau Kiste aus Aluminium - Hat das schon mal jemand gemacht?

@PeterPan24 in Auftrag geben kostet schnell mal einige 100er Euros. Dafür bekommt man aber eine maßgeschneiderte Box. Billiger wird's mit einer geänderten Zarges oder von anderen Firmen. In Berlin würden das sicherlich alle blechverarbeitenden Firmen machen. Die Blechprofis aus Hennigsdorf (früher in Neukölln) haben mal Bullittkisten für verschiedene Kurierdienste gebaut. Selbstbau ist da deutlich billiger aber man muss auch bereit sein, das eine oder andere Wochenende zu opfern. Gute Bleche verkauft die Firma: Gemmel-Metalle. Bessemerstrasse in Tempelhof. Zuschnitt machen sie auch.
Als Werkzeug reicht Gummihammer, Säge, Bohrmaschine, Winkelprofil aus Stahl für die Kanten ( liegt in der Stadt herum, auf Baustellen, oder auf Flohmärkten wie in der Eichenstrasse am Treptower Park), Nietzange, Feile, etc. Anleitungen gibt es eine Menge im Net. Abschließen kann man sie mit simplen Vorhängeschloss oder sehr professionell mit Elektronikschloss dass mit Magnetkarte/-armband oder Zahlencode geöffnet wird.
 
Hallo Christoph und Cycliste17,

danke für die Tipps, eventuell probiere ich es erst mal nur mit einem Deckel und schau wieweit ich damit komme.
Sollte mir das gut gelingen, kann ich ja eventuell trotzdem als zweites eine eigene Kiste bauen.

Werde mich mal einlesen, wie man die Kiste dann auch stabil baut, wo ich genau abwinkeln muss, damit es stabil bleibt.
Habe schon eine Vorstellung wie sie am Ende aussehen soll, mal schauen ob es umsetzbar ist.

Gruß
David
 
Hier mal ein Foto von einem selbstgekanteten Alublech-Deckel nach 8000km als Negativbeispiel zum draus lernen :)

DSC007231.jpg

Alu ist recht spröde und bekommt sehr schnell Mikrorisse beim Kanten, die dann durch Vibrationen vom Eigengewicht des Blechs einreissen. Will man diese vermeiden, muss erheblicher Aufwand beim Formen (temperieren/gerundete Kanten) betrieben werden.

Fürs selber Kanten ist da Stahlblech sehr viel unproblematischer und kann als dünneres Blech ausgeführt werden, was der Formung sehr entgegen kommt. Den Vibrationen der Blechfläche des Deckel kannst du entweder durch kleine Sicken* oder Verstärkungen mit Winkel o.Ä. begegnen...

Blechtip: nimm Tiefziehblech, das ist ein durch Dotierung "weichgemachtes" Blech für einfaches Formen, das nach etwa 6 Monaten "ausgehärtet" ist. Wegen der Haltbarkeit bekommst du das Blech nicht bei kleinen Händlern... zum Versenden werden diese Bleche gefaltet und lassen sich völlig ohne Werkzeug wieder zur Blechtafel auseinander falten... :love:
Der qm kostet rund 50€, die Investition lohnt aber in Hinsicht auf die Verarbeitungsqualität, Handling beim Formen sowie Haltbarkeit.

*fürs Sicken könnte ich Werkstattsupport bieten...wäre aber ausserhalb Berlins (schreib ne PN bei Bedarf...)
 
Moin

Hallo Arkadi

Danke für das Bild !

Im Prinzip hast Du recht das Allu spröde ist.
Danke für den Blechtip! Tiefziehblech kannte ich auch noch nicht .

Aber das Bild zeigt gleich mehrere andere Konstruktionsfehler!
Keine Ahnung was Kilometer damit zu tun haben ?
Wenn dann Wetter, Zeit und wie oft geöffnet .
1.)Das Allublech ist nicht an der Kantung gerissen sondern da wo innen kein Blech mehr ist.
2.) Das Schanier sitzt nicht ganz aussen, sondern ca. 4 cm nach innen versetzt.
An dem Blech an dem Schanier sieht man das der Deckel um 180 Grad geöffnet wird , die zwei mal 4cm federn dann.
Allu federt nicht so gut, es verformt sich .
Wie oft kann ich Allu hin und her biegen bis es bricht?
3.)Das Blech ist unbehandelt . Ich würde mindestens Klarlack auftragen.
Die Tropfen sehen nicht nur nicht schön aus, sie gehen tiefer und machen das Material noch spröder.

Ökologisch ist Allu nicht das Tollste .
Ist Stahl besser ? Höherer Schmelzpunkt .
Wenn dann Edelstahl. Muss nicht lackiert werden.
Keine Ahnung ?
Meine Kiste für das LOAD und mein Selbstbauhänger aus Allu funktionieren super!
Wenn alles aus Allu ist hat man keine thermischen Probleme.
Allu ist leicht zu bearbeiten .
Ich würde es wieder so machen .

Sechsrädrige Grüße Christoph
 
Aber das Bild zeigt gleich mehrere andere Konstruktionsfehler!
ja ist richtig - aber die Konstruktion ist auf dem Bildausschnitt garnicht zu sehen (das sichtbare Scharnier ist nicht das zum Kiste öffnen...)
Keine Ahnung was Kilometer damit zu tun haben ?
Dazu mal ein Zitat*:
Die reale Beanspruchung im Betrieb von Blechkonstruktionen wird durch eine kombinierte Belastung aus Schub, Torsion, Normallast und Schwingbelastung senkrecht zur Blechebene charakterisiert...

Belastungsarten.PNG
*Quelle

Die auf dem Foto vom Deckel sichbaren Risse beginnen Alle an der Kantung(!) und verlaufen dann zur Blechmitte hin, was sie eindeutig als Schwingbelastungs-Risse ausweist. Was die Schwingbelastung der Blechfläche mit den km zu tun hat...?! :)

Ist Stahl besser ? Höherer Schmelzpunkt .
Wenn dann Edelstahl. Muss nicht lackiert werden.
Keine Ahnung ?
Meine Kiste für das LOAD und mein Selbstbauhänger aus Allu funktionieren super!
Wenn alles aus Allu ist hat man keine thermischen Probleme.
Allu ist leicht zu bearbeiten .
Ich würde es wieder so machen
Ich...hab da keine Wertung "Stahl vs Alu", Beides hat Vor/Nachteile in jeder Hinsicht (Öko, Gewicht...)
Mach einfach - von mir aus in Alu...finde ich super (y)
 
Stahl bricht nach 10 Mio Lastwechsel, Alu nach 1 Mio, das sind erstmal die physikalischen Eigenschaften. Jetzt kann man aber nicht pauschal sagen Stahl ist besser und warum wird Alu überhaupt in der Industrie verwendet?
Es gibt Alulegierungen, die haben höhere Zugfestigkeiten als zB. Baustahl.
Man sollte die richtige Legierung für den Einsatzbereich nehmen.
Auf dem Bild mit dem Riss im Blech ist leider wenig zu erkennen. Es könnte sein, dass sich der Deckel beim Umklappen am unteren Blechteil abgestützt hat und neben dem Scharnier eine Spannung entstanden ist. Wenn diese hoch genug ist, gibt es plastische Verformung also ein winziger Riss. Der vergrößert sich dann durch weitere Lastwechsel und Korrosion. Die Oberfläche sieht ja schon stark oxidiert aus.
An meinem ersten Bullitt hatte ich auch eine Selbstbau-Box aus Alu, wahrscheinlich von den Blechprofis. Da waren oben an der Öffnung alle Kanten nach innen umgeschlagen. In den Ecken waren Schweisspunkte zu Verstärkung. Der Boden war mit 4-kant Profilen und M8 Schrauben am Rahmen festgeschraubt. Zusätzlich wurden die Profile mit Nieten an mehreren Stellen mit dem Bodenblech vernietet. Nieten wurden mit Unterlegscheibe verstärkt. Den Deckel konnte man vollständig umklappen. Bei einem Windstoß konnte das Scharnier also nicht ausreißen.
Diese kleinen Dinge sollte man beachten, dann hält so eine Kiste viele Jahre. Material war nur 1mm Alublech und hatte in 2,5 Jahren keine Schäden gehabt. Damit bin ich sicherlich über 15.000 km gefahren. Manchmal schwere Kartons von Druckereien oder im Sommer Getränkekisten zu Kunden.
Die Legierung weiß ich leider nicht. Ich persönlich würde Dural (EN-AW 2017a) nehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es könnte sein, dass sich der Deckel beim Umklappen am unteren Blechteil abgestützt hat und neben dem Scharnier eine Spannung entstanden ist. Wenn diese hoch genug ist, gibt es plastische Verformung also ein winziger Riss. Der vergrößert sich dann durch weitere Lastwechsel und Korrosion. Die Oberfläche sieht ja schon stark oxidiert aus.
Das Umklappen funktioniert einwandfrei und würde m.E. schadensfrei auf Dauer halten.

Für ursächlich halte ich andere (auf dem Bild nicht sichtbare) Aspekte.
So ist zB die Holzkiste darunter einfach nur auf die Cargoplattform des Rads aufgesetzt, was dazu führt, das bei Verzug dieser über die Holzwände (horizontal und einseitig) an den Deckel sichtbar weiter gegeben wird. Beide Klappen weisen diese Risse in allen 4 Ecken auf - also auch auf der gegenüberliegenden Seite ohne Scharniere.

Ein Weiteres Problem ist die Nennbelastung des Deckels, die sich in typischer Tischhöhe zum kurzzeitigen Abstellen von Last förmlich anbietet. Das reicht von kurz beim Bäcker anhalten, wieder raus kommen und da stehen 3 Leute ums Cargo rum (Cafebecher und Taschen auf der Kiste)...oder morgens runter zum Fahrradständer kommen und die Nachbarin hat nur mal schnell ihren Kleinen im Maxicosi und ihr 5kg-Schloss darauf abgelegt...bis hin zum Fahrer beim Einladen/Transportieren von Last obendrauf...:sick:


Für mich ist daher Stahl das Material der Wahl, da man bei identischer Stabilität leichter bauen kann als mit Alu und auch die Verarbeitung wesendlich leichter ist (wer einmal Tiefziehbleche geformt hat will nichts Anderes mehr...egal ob du mit Hammer/Amboss oder mit Maschine arbeitest ;)).
Soein Kistendeckel wird man i.d.R. als glatte Fläche (Wasserablauf) ausführen...zur konstruktiven Verstärkung und Schwingungsunterdrückung formt man aus Blechstreifen Sicken, die man von unten in den Deckel einnietet/einschweisst/einklebt. Dieser Blechverbund ist äußerst widerstandsfähig und haltbar (wie eine Motorhaube vom Auto).

Mir ging es wie gesagt eher um Perspektiven auf den Deckel oder die Kiste, Ideen darum und lernen aus Fehlern...
Natürlich kann man auch in Alu haltbar bauen (das sickt sich aber richtig sch***...oder ich bin zu doof)... :)
 
Kaffeebecher und Maxi Cosi auf fremden Kisten abgestellt..... :mad:
Jemand hat mal versucht mein Bullitt umzustellen, weil es seiner Meinung nach am Gehwegrand im Weg wäre. Aus der Entfernung sah ich wie er sich fast die Hose vollmachte, weil das Gewicht viel höher ist als bei einem normalen Fahrrad. Es drohte umzufallen. Bin dann hin und fragte was er an fremden Fahrzeugen zu tun hat und das ich ihm Diebstahl unterstelle. Der wurde immer kleiner und stammelte sinnloses Zeug. Unglaublich, wie frech manche Menschen sind!
 
Der Vollständigkeit halber noch ein kurzer Nachtrag; Das Bauen der Kiste habe ich mir dann doch gespart und einfach exakt die Kiste gebraucht gekauft, die ich auf dem Testrad hatte. Dicker Dank @lowtech!
Die Fertigung in Alu wäre mir, so denke ich, irgendwann über den Kopf gewachsen. Das da mehr nötig ist, als ein paar umgebogene Kanten, sahen wir ja hier in den Vorschlägen, Fragen und Diskussionen.
Cooles Forum, viel Wissen, gute Leute...Danke
 
Er hat diese Box gekauft, aber noch nicht in Händen:
 
Genau, wie lowtech schrieb, habe ich die Kiste noch nicht bei mir zu Hause. Die Covid19 Beschränkungen machen die Abholung gerade nicht sinnvoll und mit Spaß möglich. Deshalb hat ein Freund die Kiste abgeholt und erstmal in seinen Keller gestellt.

Prinzipiell ist es aber diese Kiste:

Auf dem Urban Arrow würden zwar einige Zentimeter mehr gehen, doch hat mich der Testzeitraum gelehrt, dass die Größe für meinen Arbeitsalltag in den Wein- und Obstgärten (Werkzeug, Regenkleidung, Ersatzschuhe, Verpflegung und und und) ausreicht.
Toll an dieser Kiste ist auch, dass der Deckel ganz aufgeklappt, an der Seite der Kiste anliegt und nicht schräg aufsteht. So kann man höhere Gegenstände laden und einfach mit offenem Deckel fahren ohne das dieser stört.

Diesmal möchte ich die Kiste aber noch auf ein Board stellen, evtl mit Airlineschinen, auf dem ich dann auch größere Dinge transportieren kann.

Die Kiste möchte ich schwarz folieren, sofern das geht und ich das hinbekomme, damit sie zum auch schwarzen UA Cargo passt.
Dann vielleicht nocht etwas Werbung für die Brennerei drauf und Kunstrasen hinein, damit die Kiste etwas leiser ist.

Eigentlich wäre es schön, wenn ich sie jetzt schon hätte, dann wären diese Vorarbeiten schon getan, bis das Rad da ist. Aber nur wegen der Kiste nach Köln fahren und dann niemanden besuchen können, wäre nicht gut.
 
...Diesmal möchte ich die Kiste aber noch auf ein Board stellen, evtl mit Airlineschinen, auf dem ich dann auch größere Dinge transportieren kann.

Die Kiste möchte ich schwarz folieren, sofern das geht und ich das hinbekomme, damit sie zum auch schwarzen UA Cargo passt.
Dann vielleicht nocht etwas Werbung für die Brennerei drauf und Kunstrasen hinein, damit die Kiste etwas leiser ist...
Hallo,

ich habe da 2 Anregungen für dich. Die airlinerschienen sind zwar super universell aber schwer und teuer. Die Ösen sind auch nicht ganz leicht. Meine Kiste habe ich mit Flügelschrauben durch den boden befestigt. Dazu habe ich in die Ecken der Kiste Einnietmuttern eingezogen und in die Ladefläche entsprechend 4 Löcher gebohrt. Das geht super. Deine Airlinerschienen müssen dann ja außerhalb der Kiste sein, damit du die vernünftig spannen kannst und an die Kiste müssen dann auch noch Anschlagspunkte. Gurte oben drüber verhindern sehr wirkungsvoll den Deckel benutzen zu können. Ich hatte auch erst den Gedanken mit den Airlinerschienen und dann ua. aus genau diesen Gründen verworfen.

Das andere ist, wenn es sich bei der Kiste wirklich um eine nackte Alukiste handelt, die wirst du mit ein wenig Kunstrasen auf dem Boden nicht leise bekommen. Ich habe in meine Zargesbox, die etliche Sicken und dickes Alu hat auch viel machen müssen, damit sie für mich angenehm leise wurde. Dazu habe nicht unerhebliche Mengen Alubutyl, also eine selbstklebende Schwerfolie mit Alu kaschiert verklebt. Immer kleine Rechtecke, so ca Hand Groß und tlw mehrere davon an alle Wände und Deckel der Kiste geklebt. Solange nichts hartes direckt von innen an die Wände schlägt, scheppert sie gar nicht mehr und der rest ist erträglich aber deutlichst noch da. Auf dem Boden habe ich dickes Filz aus dem Wasserbau liegen, ist Kunstrasen recht ähnlich und geht super dafür. Je dicker desto mehr Überlebenschancen für Glasflaschen.

Grüße Sebastian
 
Zuletzt bearbeitet:
d-c-fix Folie hatte ich 4 Jahre an der Enders (preisgünstiger Nachbau von Zarges)-Alubox. Konnte man auch mit Heißluft gut dehnen und 3D kleben. Innen hatte ich ein Stück härteren Schaumstoff. Viel leiser wurde es nicht, Geräusche ersetzen aber manchmal die Klingel.
 
Airlineschienen sind für die Kiste prinzipiell nicht nötig, das stimmt. Wenn ich aber mal was Sperriges ohne die Kiste transportieren möchte, wären die vielen Anschlagpunkte am Board halt schon sehr praktisch und variabel.

Ich habe da die Überlegung; Um die Kiste am Board zu besfestigen muss ich ja ohnehin Löcher in die Kiste bohren. Wenn die Löcher mit der Airlineschiene abgestimmt sind, dann kann ich sie ja mit entesprechenden Befestigungen an den Schienen festmachen. Sollte gehen, oder?
Problem ist nur, dass die Schienen ja aufbauen und die Kiste dann quasi nur auf den Schienen steht, wenn ich sie nicht versenke.
 
Da ich eh keine Ratschengurte sondern nur Klemmschlossgurte am Bullitt verwende vermisse ich keine flexiblen Anschlagpunkte, sondern ziehe einfach passend den Gurt unter der Ladefläche durch. Darauf achten die Lenkstange nicht mit einzubeziehen <— woher ich das weiß? Bitte nicht fragen :rolleyes:
 
Da ich eh keine Ratschengurte sondern nur Klemmschlossgurte am Bullitt verwende vermisse ich keine flexiblen Anschlagpunkte, sondern ziehe einfach passend den Gurt unter der Ladefläche durch. Darauf achten die Lenkstange nicht mit einzubeziehen <— woher ich das weiß? Bitte nicht fragen :rolleyes:
So handhabe ich das übrigens auch.
Ich will ja jetzt nicht fragen, aber hast du dir mal ein Nur-Geradeaus-Bullitt gebaut?
 
Zurück
Oben Unten