Selbstaufbau: Libelle

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Hallo zusammen,

ich möchte mal meinen Libelle-Aufbau präsentieren und den langen Entscheidungsweg dorthin, mit einigen Hintergründen.

Nach der Geburt unseres Kindes vor drei Jahren suchten wir ein Lastenrad für Kind und Einkäufe, und fanden das Veleon, mit dem ich dann drei Jahre unterwegs war. Meine Partnerin hat es schon nach kurzem nicht mehr nutzen wollen, weil es ihr zu anstrengend und monströs war. Nach negativen Erfahrungen auf unserer ersten längeren Fahrradreise musste ein neues her.

Warum nicht mehr das Veleon?

Wir hatten unser Veleon für fast drei Jahre. Das Veleon ist im Grunde ein sehr spannendes Rad. Eine Mischung aus zwei und Dreirad, mit vielen innovativen, und manchmal auch guten Ideen. Wer ein Dreirad sucht sollte in jedem Fall mal das Veleon probefahren. Leider hat es aber auch eine Menge Probleme.

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  • Das Fahrrad liegt sehr "satt" auf der Straße, was es angenehm ruhig zu fahren macht, aber auch manchmal etwas Kraft erfordert. Dafür fühlt sich das Fahrrad mit einem zusätzlichen Kindersitz sehr wohl
  • Es ist für ein Dreirad relativ leicht (35Kg), aber trotzdem schwer zu tragen.
  • Die Kiste ist zwar voller guter Ideen, die aber Alles im Allem nicht zusammen kommen. Zu klein, zu zerklüftet, schwierig zu beladen (mit Kind oder Ladung).
  • Das Rad ist teilbar, aber der Vorderteil ist danach nur sehr schwer zu lenken. Die Behauptung man könnte den Vorderteil als Kinderwagen benutzen ist schlichtweg falsch. Trotzdem im Notfall ziemlich praktisch.
  • Die Radaufhängung mit Seilzuglenkung ist echt clever, aber auch anfällig, und muss in freigegebenen Fahrradläden gewartet werden, von denen es wenig gibt. Teurer Spaß.
  • Die Federung vorne ist wirklich beeindruckend gut
  • Aus Kostengründen hatten wir eine Version mit mäßiger Ausstattung, was einem ein bisschen den Spaß verdirbt. Mechanische Scheibenbremsen, Batterielicht etc...
  • Die Sitzposition ist sehr aufrecht (wie bei einem Hollandrad), was ich persönlich eher unbequem finde
  • Die Abmessungen sind angenehm kompakt, was aber natürlich auch eine kleine Kiste bedingt.
  • Es hat eine Isofix-Halterung für Kinderschalen, die auch ganz gut passt

Alles im allem fühlt sich das Rad wohl wenn man damit durch die City cruist, aber es mag eigentlich nicht gerne lange Strecken fahren. Die "Windschutzscheibe" ist natürlich nicht sehr windschnittig, und damit machen dann lange Fahrradtouren keinen großen Spaß. Da die Kiste mit ihrer Scheibe so geformt ist kann kein Kind selbst ein oder aussteigen, und das Verdeck lässt sich nur hackelig an- und abbauen - muss aber aus Sicherheitsgründen mit Kind immer dran sein. Schon das Beladen mit einer Wasserkiste ist irgendwie nervig. Der Teilungsmechanismus ist echt gut, wird aber natürlich nur selten genutzt. Ich glaube das Veleon bräuchte eine Überarbeitung und wäre dann richtig gut. Dennoch, bei übelm Wetter und Schnee und Eis würde ich mich glaube ich am ehesten auf einem Veleon wohl fühlen. Und langsam fahren macht eigentlich nur auf einem Dreirad Spaß.

Da ich aber gerne täglich lange Strecken (>15Km) und mehrtägige Fahrradtouren fahren möchte musste ein neues, schnelleres Rad her, welches die Fehler vom Veleon vermeidet aber seine Stärken behält.

Das waren meine Anforderungen als ich mit der Suche begann:

Muss
  • Zweirad
  • Leicht (<20Kg). Jedes Fahrrad muss früher oder später getragen werden, oder zumindest angehoben.
  • Schnell. Kindertransport muss zügig sein, weil eine viertel Stunde längere Fahrt der Unterschied zwischen fröhlichen Glucksen und wütendem Schreien sein kann.
  • Zum Transport eines Kindes und leichter Lasten. Schön wäre natürlich ein Flachbett um größere Dinge zu transportieren, leider habe ich nur nie etwas größeres zu transportieren.
  • Ohne Motorunterstützung - in der Stadt und im Flachland benötige ich im Moment noch keinen Motor, und ich scheue das Gewicht, die Kosten und die mechanische Komplexität.
  • Sportliche Position, oder zumindest nicht vollständig aufrecht, was ich als sehr unbequem empfinde
  • Groß genug um Wasserkästen und Einkäufe zu transportieren
  • Hydraulische Bremsen, ich verabscheue mechanische Scheibenbremsen (nach meinen Erfahrungen mit denen vom Veleon)
  • Bequem fürs Kind. Fast alle Lastenräder, auch das Veleon, haben harte Holzbänke oder lassen die Kinder auf dem Boden sitzen... Wer fährt so gerne Fahrrad? Ein Lastenrad für ein Kind sollte mindestens so bequem sein wie ein Fahrradkindersitz oder ein Anhänger.
  • Nabendynamo. Beim Veleon war's Batteriebeleuchtung, was im Alltag nervt.
  • Soweit es geht sicher fürs Kind.

Sollte
  • Das Kind sollte selbst in die Kiste klettern können. Macht das Leben einfacher und dem Kind mehr Spaß.
  • Sollte in der Lage sein einen Erwachsen zu transportieren. Ist natürlich nicht sehr nützlich, aber spaßig.
  • Gefedert. Die Federung des Veleons war sehr gut und oft sehr hilfreich.
  • Passt in einen Fahrstuhl und die U- und Fernbahn.

Folgende Räder habe ich mir angesehen und teilweise testgefahren:

Alle liegen in der 3500-4000€ Preisspanne (mit dem nötigen Zubehör). Die meisten Räder sind erst mal günstiger, aber wenn man es dann realistisch ausrechnet kommt man wieder in diese Spanne. Zwingendes Zubehör ist unter anderem Kindersitz/-kiste und Regenverdeck.

  • Chike: Dreirad, dafür sehr geräumige Kiste. Vergleichbar mit Veleon, scheint aber besser umgesetzt (nicht probe gefahren)
  • Bullitt: Fährt sich relativ gut, Kinderkiste aber sehr teuer, flach und (praktisch) nicht abnehmbar (probe gefahren)
  • Muli: Kompakt, aber etwas klein für Kind, Kind kann nicht selbst einsteigen (nicht probe gefahren)
  • Velo Lab Kàro: Fährt sich sehr angenehm bei Probefahrt, Federgabel möglich aber Lenkwinkel dann etwas eingeschränkter. Kiste für Kinder ist hart und klappert (probe gefahren)
  • Douze F10: Etwas schwer, aber teilbar (wenn auch nicht ganz einfach)! Geräumige Kiste (probe gefahren)
  • Libelle: Sehr bequem fürs Kind, fühlt sich sehr gut an bei Probefahrt, teilbar (probe gefahren)
  • Kargon: Seilzuglenkung und Federgabel, aber kein Verdeck, kein Rad zum Probefahren in Hamburg (nicht probe gefahren)

Schlussendlich habe ich dann alle bis auf Libelle, Karo, Kargon und Douze, ausgeschlossen. Das Bullitt ist zwar cool und hat eine große Auswahl für Aufbauten, ist aber eher schwerer als Karo und Kargon, und das Kind sitzt auf dem Boden. Die Kiste fürs Kind ist zudem nur schwer zu entfernen (wurde mir so gesagt), und kann dann auch nicht mehr so viel transportieren.

Leider war das Kargon in ganz Norddeutschland nicht testzufahren, es gibt noch(?) kein Regenverdeck, und der Kontakt per Email war wenig hilfreich.

Das Karo dass ich probefahren durfte fährt sich genauso wie ich es mir ein Fahrrad wünsche. Der Kontakt war ausgesprochen hilfreich, und das Fahrrad ist auch einfach schön. Leider ist der Sitz aus Holz und klappert, und macht auch optisch nicht viel her.

Das Douze ist vom praktischen Einsatz ziemlich ähnlich zu dem was ich mir wünsche, teilbar, und im Vergleich halbwegs bequem fürs Kind. Leider aber auch etwas schwer.

Die Libelle ist leider in keinem Laden in Hamburg zu haben, allerdings konnte mich Nutzradstudio an eine Libellen-Besitzerin vermitteln die mich netterweise probefahren lies. Die Libelle fährt sich ebenso ausgewogen und angenehm wie das Karo, und das Kind ist beim Probesitzen nach zwei Minuten eingeschlafen... das sagt schon alles.


Was sind die Vorteile der Libelle?

Die Libelle ist sowohl in der teilbaren als auch in der unteilbaren ("Standard") Version zu haben. Die teilbare Variante ist schwerer, teurer und verbaut die Möglichkeit für hydraulischen Hinterradbremsen (und die Schaltperformance wird natürlich auch nicht besser). Dafür ist die Trennung praxistauglicher als alles was ich sonst gesehen haben. Das Douze und das Veleon muss man beide teilweise auseinderschrauben, und das Trennen dauert einige Minuten. Nichts was man "so eben mal" macht. Bei der Libelle ist das anders, trennen und koppeln dauert wenige Sekunden, und ist damit schneller als das Fahrrad anzuschließen. Damit kann man mit dem Rad auch in einen großen Supermarkt oder es mal eben ein Treppenhaus hochtragen - selbst wenn man nicht unglaublich stark ist.

Die beiden Teile des Fahrrads werden mit einer Schaltbox gekoppelt, die die Schalt- und Bremskräfte per Hebelsystem weitergibt. Ziemlich coole Sache, aber nervenaufreibend für die Zugverlegung. Zumindest wenn man so ungeschickt und unerfahren ist wie ich. Im hinteren Rahmen gibt es Platz, vielleicht werde ich dort noch einen GPS-Sender verstecken, für den Fall dass es geklaut wird, mal sehen.

Ich habe natürlich noch keine Langzeiterfahrung, aber das Fahrgefühl ist (für mich) sehr gut, eben wie sich ein Fahrrad anfühlen sollte. Die Libelle macht Spaß. Die Kiste ist groß genug selbst für große Einkäufe, aber durch die Kapselform natürlich eingeschränkt für Möbel, Bretter etc zu nutzen.

Ob man die Kapsel optisch mag kann sich jeder selbst überlegen, aber ein Kind ist darin sicher halbwegs sicher untergebracht, und da keine Stangen unter dem Kind laufen ist der Schwerpunkt noch etwas tiefer (zumindest in der Theorie, ich kann es nicht messen). Das Verdeck und die Druckknöpfe fühlen sich sehr hochwertig an und sitzen gut (was man vom Velon-Verdeck nicht behaupten konnte). Durch die Konstruktion aus Carbon ist werden Stöße abgedämpft weitergegeben, aber es fühlt sich angenehm steif an. Leider wirkt das ganze Gebilde auch ein bisschen wie der Klangkörper einer Gitarre, ich hoffe dass Schaltgeräusche etc nicht allzu laut weitergegeben werden.

Bis zu zwei Kinder sitzen in der Libelle auf Anhänger-Hänge-Sitzen, die offenbar sehr bequem sind (nicht auf dem Boden, nicht auf Holz, nicht kerzengrade). Und, im Gegensatz zu vielen Rändern, können hier tatsächlich zwei normale Kinder nebeneinander sitzen, nicht nur theoretisch.

Schlussendlich habe ich mich zum Selbstaufbau entschieden, weil das irgendwie doch deutlich mehr Spaß macht als ein fertiges zu kaufen. Die normale Version ist aber ebenfalls sehr gut ausgestattet. Sonderanfragen sind sehr gern gesehen, und können auch deutlich weiter gehen als bei anderen Herstellern. Dafür ist die Lieferfrist aber auch seeeehr lang (wie bei vielen kleineren Herstellern im Moment).

Fazit:

Soweit bin ich extrem zufrieden mit meiner Libelle, auch wenn ich die Federgabel noch einbauen und das Problem mit Anlenkung lösen muss. Die Bremsperformance ist noch deutlich verbesserungswürdig, und über Tipps freue ich mich immer! Ich bin erst seit kurzem mit ihr unterwegs und weiß jetzt schon das wir lange Spaß haben werden


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Teileliste

Als Referenz für andere habe ich hier mal alle Teile die ich verbaut habe aufgeführt. Ich habe nach Teilen gesucht die haltbar, leicht, nicht übertrieben teuer und schön sind.

  • Libelle Rahmen mit Kindersitzen, Packnetz und Spiegel
  • Federgabel: Spinner 300 reinforced
    Ich habe direkt bei bluepill angefragt nach einer lastenradkompatiblen Federgabel und dann eine verstärkte 300 gekauft. Leider muss diese Spezialanfertigung direkt aus Taiwan importiert werden, was relativ lange dauert und Nervkram mit Auslandsüberweisung und Zoll mit sich bringt.

    Im Moment hängt die Gabel noch im Zoll, und ich bin mir nicht sicher wie ich die Lenkstangenanlenkung anbringe, aber das muss ich dann sehen. Bis dann habe ich aber auch keine Vorderradbremse - die normale Libellen-Starrgabel hat keine Scheibenbremsaufnahme. Daher kann ich das Fahrrad noch nicht in den "produktiven" Einsatz bringen (bzw nur mit Hinterradbremse fahren).
  • Gabelrohrklemme: PRO Performance Sattelstützenklemme
    Es hat mich erschreckend lange gebraucht bis ich realisiert habe das die Gabelrohrklemme nur eine Sattelstützklemme in der richtigen Größe ist.
  • Steuersatz: KCNC Kudos-Q1 ZS44/28,6 - ZS44/30 Steuersatz
    Ich mag die Kombination aus Schwarz mit grünen und roten Akzenten.
  • Schaltung: SRAM NX Eagle
    Irgendwie mag ich Kettenschaltungen mehr als Nabenschaltungen. Leichter, schöner, aber natürlich auch wartungsbedürftiger. Hundertprozentig überzeugt bin ich aber nicht vom Sram-Antrieb. Die Bedienung mit nur dem Daumen finde ich ungewohnt, und das "knackige" Schaltgefühl ist leider auch recht laut.

    Davon unabhängig scheint die Übersetzung nicht zu passen. Ich hatte es vorher extra mit dem Ritzelrechner durch gerechnet, aber anscheinend ist meine Trittfrequenz (?) deutlich niedriger als gedacht, entsprechend fahre ich im Moment langsamer als ich eigentlich möchte und muss wohl in ein größeres Kettenblatt investieren.
  • Innenlager: SRAM DUB BSA Innenlager 68mm
  • Bremse Vorne: Magura MT SPORT Carbotecture Scheibenbremse
    Eine einfache Magura sollte reichen.
  • Bremsscheiben: ASHIMA AiRoToR ARO-08 Bremsscheibe 6-Loch 160mm
    Leicht und schön. Da ich im Flachland unterwegs bin, in der Regel weder sehr schnell noch sehr schwer, reicht ein 160mm Rotor locker.
  • Bremse Hinten: TRP Spyke
    Leider leider unterstützt die teilbare Libelle keine hydraulische Bremse hinten, weil die Leitung ja getrennt werden muss. Das funktioniert elegant für Seilzüge aber natürlich nicht mit Hydraulikleitungen. Die TRP Spyke ist die beste mechanische Scheibenbremse die ich bislang finden konnte, um das etwas auszugleichen. Bremsbeläge quietschen bei Nässe (wie erwartet).
  • Bremsgriff für hinten: Avid Speed Dial 7 Bremshebel
    Keine Schönheit, aber hoffentlich "gut genug".
  • Bremszug: Jagwire Universal Sport Bremszugset
    Ich wusste ich nicht recht welche Bremszüge für mich passen und habe mich daher für diese entschieden, nicht zu teuer aber vernünftig. Das Bremsgefühl ist aber noch sehr bescheiden, und ich weiß nicht woran es liegen könnte. Meine mangelhaft verlegten Kabelhüllen, nicht gute Bremszüge oder der Effekt der Schaltbox - oder eine Mischung davon. Da muss ich jedenfalls noch deutlich optimieren.
  • Vorderrad: 20 Zoll Vorderrad Ryde Andra 40 mit Shutter PD-8 Nabendynamo schwarz
  • Hinterrad: 26 Zoll Ryde Andra 40 Disc Hinterrad mit 6-Loch Shimano XT Disc schwarz
    Sowohl für Vorder- als auch Hinterrad habe ich keinen anderen Anbieter gefunden der sie "offiziell" für eine Belastung vom 180Kg freigibt. Da ich nicht sehr viel vom Einspeichen verstehe ist mir das so lieber.
  • Vorbau: Ergotec swell XR
    Ziemlich teuer und schwer, sieht aber einfach toll aus...
  • Sattel: SQlab 603 Soft Sattel
  • Sattelstütze 31,6mm: LEVELNINE Race Stealth
  • Sattelklemme 35mm: Salsa Lip Lock Sattelklemme mit Schraube
    Wieder grün eloxiert, passend zum Steuersatz und fast gleicher Farbton.
  • Lenker: Truvativ Stylo T20 31.8 Flat Lenker
    Relativ breiter gerader Lenker, evtl. kürze ich den noch um ein paar Zentimeter.
  • Griffe: Ergon GP2
    Ich mag die integrierten Hörnchen und breite Handauflage
  • Licht vorne: Axa Blueline 50 Steady Auto Mod 2016
    Da ich die IXON IQ von B+M gewohnt bin enttäuscht mich die Ausleuchtung etwas, ist aber gut genug.
  • Licht hinten: B+M Toplight Line brake plus Bremsrücklicht
  • Reifen vorne: Schwalbe Big Ben Plus 20", Breite: 2,1"
    Vorne wollte ich einen möglichst breiten Reifen zur besseren Dämpfung, da ich ja das Vorderrad nicht einfach anheben kann. Ich glaube insbesondere vorne ist ein vernünftiges Profil wichtig.
  • Reifen hinten: Marathon Supreme Evolution 26" Faltreifen, Breite: 1.6"
    Hinten hingegen war mir hauptsächlich ein niedriger Rollwiderstand wichtig
  • Felgenband: Schwalbe High Pressure Klebefelgenband
  • Schlauch vorne: Continental 20 Zoll
  • Schlauch hinten: Schwalbe Fahrradschlauch 26 Zoll Nr. 12
  • Schutzblech: Curana C-Lite Schutzblech-Set
    Ärgerlicherweise gibt es Schutzbleche nur paarweise, daher habe ich jetzt ein 26" Vorderradschutzblech rumliegen.
  • Pedale: Shimano Klick-/Plattformpedale PD-T8000
    Das Pedal habe ich tatsächlich vom vorherigen Lastenrad übernommen. Fährt sich mit und ohne Fahrradschuhe einfach hervorragend.
  • Nabenspanner: Mounty Special Lite-Axles OS MTB Nabenschnellspannersatz
    Ich bin kein großer Fan von Schnellspannern, weil ich selten Flickzeug aber keinen Innensechskantschlüssel dabei habe.
  • Stromkabel
  • Humpert Carbon Spacer
    Ich habe leider keine passenden grün eloxierten Spacer gefunden, aber die tun's auch.
  • Reverse Disc Adapter IS-PM grün
    Leider hat die Libelle eine IS-Aufnahme, daher ist ein Adapter nötig. Der sieht dafür aber richtig gut aus.
  • Rahmenschloss: Axa Victory Rahmenschloss mit RLC 140 Einsteckkette
    So ein Rahmenschloss ist zwar schwer, aber auch mega praktisch. Ich habe vorher mit der Versicherung abgesprochen dass dieses Rahmenschloss inkl. Kette der Versichung genügt.
  • Gepäckträger: Tubus Vega
    Der Gepäckträger muss nur als Taschenhalter für längere Touren herhalten, oder wenn die Kiste anderweitig besetzt ist. Ich hätte den Tubus Fly bevorzugt, aber der passt nicht so recht an die Aufnahme.
 
Sehr schöner Bericht und sehr schönes Rad. Ich komme auch ab und an an einer vorbei.

Du schreibst, dass zwei normale Kinder hineinpassen. Wie groß/alt ist deiner jetzt? Sechs?
 
  • Bremse Hinten: TRP Spyke
    Leider leider unterstützt die teilbare Libelle keine hydraulische Bremse hinten, weil die Leitung ja getrennt werden muss. Das funktioniert elegant für Seilzüge aber natürlich nicht mit Hydraulikleitungen. Die TRP Spyke ist die beste mechanische Scheibenbremse die ich bislang finden konnte, um das etwas auszugleichen. Bremsbeläge quietschen bei Nässe (wie erwartet).
  • Bremsgriff für hinten: Avid Speed Dial 7 Bremshebel
    Keine Schönheit, aber hoffentlich "gut genug".
  • Bremszug: Jagwire Universal Sport Bremszugset
    Ich wusste ich nicht recht welche Bremszüge für mich passen und habe mich daher für diese entschieden, nicht zu teuer aber vernünftig. Das Bremsgefühl ist aber noch sehr bescheiden, und ich weiß nicht woran es liegen könnte. Meine mangelhaft verlegten Kabelhüllen, nicht gute Bremszüge oder der Effekt der Schaltbox - oder eine Mischung davon. Da muss ich jedenfalls noch deutlich optimieren.

Ich dachte auch lange das die Spyke die beste ist. Laut mancher im mtb-news.de/forum ist dem nicht so. Die schwören auf die BB7. Auch wenn die Spyke beide Kolben bewegt, soll die BB7 wesentlich mehr Performance haben.
Noch dazu ist bei der mechanischen Disc Bremse die Zugverlegung das A und O. Da gilt so wenig Leitung wie möglich. Und hochwertige kompressionslose Zughüllen verwenden. Wie weit die Schaltbox da mit reinspielt kann ich dir aber nicht sagen.
Bremsbeläge und Scheibenkombinationen machen da auch viel aus.
 
Du schreibst, dass zwei normale Kinder hineinpassen. Wie groß/alt ist deiner jetzt? Sechs?

Der Vergleich war eher mit dem vorherigen Veleon und anderen Rädern, die augenscheinlich viel enger sind. Meine Tochter ist knapp drei, und bislang konnte ich noch kein weiteres Kind "ausprobieren". Offiziell gehts bis sieben Jahre, aber es wird natürlich immer enger. Die Sitze sind vom Cruizer und entsprechend breit. Ich schreib hier noch mal mehr Erfahrungen wenn ich das ausprobieren konnte.
 
Ich dachte auch lange das die Spyke die beste ist. Laut mancher im mtb-news.de/forum ist dem nicht so. Die schwören auf die BB7. Auch wenn die Spyke beide Kolben bewegt, soll die BB7 wesentlich mehr Performance haben.

Evtl ist da was dran. Ich habe leider keine BB7 zum testen, aber von der Spyke bin ich nicht überzeugt (war auch arg lästig sie aufzutreiben...), aber mir fehlt auch der Vergleich.

Noch dazu ist bei der mechanischen Disc Bremse die Zugverlegung das A und O. Da gilt so wenig Leitung wie möglich. Und hochwertige kompressionslose Zughüllen verwenden.

Ja, und gerade da ist definitiv das größte Verbesserungspotential, denn ich spüre einen ziemlichen Widerstand, auch wenn die Züge eigentlich gut verlegt aussehen. Hast Du einen Tipp für gute Züge/Zughüllen?
 
Über die Nokons (oder Jagwire Elite Link) habe ich auch schon nachgedacht, weil teilweise ziemlich enge Radien zu bewältigen sind. Die Jagwire KEB SL sehen auch richtig gut aus. Ich setze mich dann noch mal dran wenn die Gabel eingebaut ist...
 
In einem Rennrad Magazin wurde ein Renner mit Scheibenbremse vorgestellt. Der Hersteller verbaute Kupplungen, damit man nicht die ganze Leitung durch den Rahmen fädeln muss wenn man den Lenker abbaut.
Leider weiß ich den Namen der Firma nicht mehr. Eigentlich keine schlechte Idee, bleibt nur die Frage ob dabei nicht Luft ins System kommt.
Ständiges Entlüften nervt.
Eine andere Möglichkeit wäre ein Schnellspanner am Bremshebel. Dann bleibt das System geschlossen.
Nokon habe ich am Rennrad und am MTB. Der Druckpunkt ist etwas besser. Bei Streusalz oxidieren sie aber sehr. Beim Wechsel des Liners musste ich bei jedem kleinen Teil mit einer runden Schlüsselfeile Salz und Aluoxid herauskratzen weil der neue nicht durch das Loch passte!
 
Eine andere Möglichkeit wäre ein Schnellspanner am Bremshebel. Dann bleibt das System geschlossen.
Das Veleon hat dafür einen teilbaren Lenker von Ergotec, das funktionierte ganz gut um Hinterradbremse und Schaltung zu lösen (mit einem langen Inbus). In der Libelle sind aber alle Kabel im Rahmen verlegt, das ist also keine Option (und würde das Teilen auch wieder deutlich umständlicher machen).
Eine richtige Hydraulikkupplung wäre wohl am besten, aber leider existiert das wohl noch nicht...

Nokon habe ich am Rennrad und am MTB. Der Druckpunkt ist etwas besser. Bei Streusalz oxidieren sie aber sehr. Beim Wechsel des Liners musste ich bei jedem kleinen Teil mit einer runden Schlüsselfeile Salz und Aluoxid herauskratzen weil der neue nicht durch das Loch passte!
Das ist jetzt aber nicht die beste Werbung....
 
Vielleicht wäre so eine Schnellkupplung etwas:
Dann könntest Du rundum hydraulisch bremsen.
Ich kenne das Produkt nicht, weiß aber, dass es im Motorrad Rennsport und Gespannbereich ähnliche Lösungen gibt.
 
Natürlich ist das nicht die beste Werbung aber die Realität. Trotzdem habe ich mir wieder Nokon für ein anderes Rad gekauft. Grund ist: man kann die Züge beliebig länger oder kürzer machen und so auf andere Räder übernehmen. Auswechseln muss man alle paar Jahre nur die Liner. Und die Arbeit zum säubern nehme ich dann in Kauf. Man könnte das Streusalz auch im Wasser herauslösen. Mit einer Feile ging es für die paar Teile aber schneller.
 
Ein sehr spannender Aufbau! Danke für deine Erfahrungen und die Teileliste. Ich würde aber an deiner Stelle noch in mehr Schlösser investieren. Besonders fürs Nachts abstellen. Was der Versicherung reicht, ist leider eine Einladung für Diebe...wir haben des Nachts jetzt drei Schlösser am Rad.

Wenn es fertig ist, würde ich mich darüber freuen, wenn ich das mal auf meinem YT Kanal vorstellen kann! youtube.com/radelbande
Die Libelle verdient definitiv mehr Beachtung in der Lastenrad-Landschaft!
 
Vielleicht wäre so eine Schnellkupplung etwas:
Dann könntest Du rundum hydraulisch bremsen.
Ich kenne das Produkt nicht, weiß aber, dass es im Motorrad Rennsport und Gespannbereich ähnliche Lösungen gibt.
Das ist ja wirklich mal cool! Allerdings für 215€ auch kein Schnäppchen. Ich glaube ich versuche erst mal meine Züge zu verbessern, bevor ich mich an sowas wage.
 
Ein sehr spannender Aufbau! Danke für deine Erfahrungen und die Teileliste. Ich würde aber an deiner Stelle noch in mehr Schlösser investieren. Besonders fürs Nachts abstellen. Was der Versicherung reicht, ist leider eine Einladung für Diebe...wir haben des Nachts jetzt drei Schlösser am Rad.
Gute Punkt, vielleicht deponiere ich noch ein schweres Rad beim "Schlafplatz" des Rades.

Wenn es fertig ist, würde ich mich darüber freuen, wenn ich das mal auf meinem YT Kanal vorstellen kann! youtube.com/radelbande
Klar, gern!

Die Libelle verdient definitiv mehr Beachtung in der Lastenrad-Landschaft!
Das finde ich auch
 
So, es war zwar etwas aufwändiger als gedacht, aber ich habe jetzt eine Federgabel und zwar eine Spinner 300 in der verstärkten Lastenradversion (per Email über bluepill.pl bestellt):

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Kosten:
  • Gabel: 100$ (Gabel: 35$, Versand: 65$) bzw 100€
  • Überweisungsgebühren (Sparda): 37,50€ (Provision: 19,00, Auslagen 1,00€, Auslandsspesen: 17,50€)
  • Zoll, Zollbearbeitungsgebühren sowie weitere Gebühren (TNT): 45€
  • Gesamt: 180,50€
Wie man sieht hat sich der Preis etwas aufgetürmt, und die Überweisung mit der Sparda-Bank war alles andere als einfach (bzw: ein wochenlanger Kopfschmerz). TNT hat dann die Zustellung versucht und sich dabei genauso wenig hilfreich angestellt, dafür aber ebenso teuer.

Gewichtsmäßig ist das natürlich eine Verschlechterung, die starre Gabel wog nur 884g die gefederte dafür stabile 2204g. War zwar eingeplant, aber dennoch interessant zu sehen.

Leider passt die Anlenkung für die Lenkstange nicht mehr, ich musste also improvisieren. Vom nutzrad-studio habe ich dankenswerterweise eine Anlenkung für eine IS-Scheibenbremsaufnahme erhalten. Leider hat die Gabel einen Postmountaufnahme, und diese ist ohnehin besetzt mit der Scheibenbremse.
Hier im Forum habe ich habe den Tipp gefunden, eine Motorrad-Lampenaufhängung zu verwenden, und bin dann bei Louis auf das passende Teil gestoßen.
Passt sehr gut und scheint mir sehr stabil (zumindest stabiler als alles andere).

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Damit konnte ich dann die Scheibenbremse endlich montieren, und mich an die Befestigung der Vorderradlampe machen. Bei der Starrgabel habe ich sie provisorisch an die Felgenbremsbefestigung geschraubt, für die Federgabel hatte ich aber die Idee sie weit oben an der Gabelschaftklemmung zu montieren, um ein besseren Winkel für den Lichtkegel zu haben und sie vor Straßendreck zu schützen. Die Kabel werden dafür durch den Gabelschaft geleitet und treten hinter/unter der Ahead-Kappe wieder hervor. Wie oben schon beschrieben bin ich nicht extrem begeistert vom Axa-Lichtkegel, aber die Befestigung scheint mir ganz gut geworden zu sein. Eventuell ändere ich das aber noch etwas.

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Im nächsten Schritt muss ich die Scheibenbremsleitung kürzen und durch den Rahmen legen und auch wieder einen Fahrradcomputer installieren. Zudem passt durch das höhere Vorderrad (die Gabel ist ja jetzt länger) der Ständer nicht mehr ganz korrekt, ich weiß aber schon wie ich das korrigiere. Aber das dauert noch ein paar Tage.

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Die Ablenkung würde ich am "rahmenfesten" Teil der Gabel anbringen. So verändert sich beim einfedern die Länge und das Rad macht u.U. eine Lenkbewegung.
Danke für die ausführliche Dokumentation.
 
Es muss natürlich ANlenkung heissen. Autokorrektur...
 
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