Sehr schönes Rad mit Achsschenkellenkung

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Sehr cool. "Forks are for losers!"
 
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Sehr schönes Rad! Sehe ich das richtig: Die Lenkung erfolgt innerhalb der Nabe? Ist diese Art der Lenkung ein Spezialteil, oder kann man so etwas irgendwo im Fahrradhandel kaufen?
 
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Diese Art der Nabe stammt von irgendeinem Italiener (oder Briten?). Wurde glaube ich in den 50ern in einigen Motorrädern verbaut. Die Nabe in dem Lastenrad ist laut Blog ein Eigenbau...
 
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Und der Zug von der Lenkung erinnert an den Getriebezug eines Bootes oder eine Außenbordersteuerung oder so etwas.
 
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Autsch. Jetzt hast du´s mir aber gegeben.
Hatte eben das Vergnügen zufällig mit drei Lastenrädern durch eine Straße zu fahren (Bullit, Postbote und SUB). Ich sag Euch: wir sind schwer im Trend.
Grüße vom Rhein.
 
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Diese Art der Nabe stammt von irgendeinem Italiener (oder Briten?).

Du meinst wahrscheinlich Jack DiFazio aus Frome/Somerset, der in den späten 60ern angefangen hat, diverse Mopped umzurüsten - und es ist eine Radnabenlenkung, keine Achsschenkellenkung. DiFazio wird meist als Erfinder bezeichnet, aber das Prinzip ist viel älter, gab es so schon beim Ner-a-car in den 20ern.
Schöne Zusammenfassung von Tony Foale.


Tim
 
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Auf der Seite des Herstellers steht:
our bicycles don't have:


  • Obscure technology for the sake of being innovative
Was denn nu? Sieht aber natürlich schon nett aus, das Ding.
Grüße,
Konrad
 
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Lieber loser mit fork, und dafür 75° Lenkeinschlag...

Fällst Du bei 75° nicht vom vollbepackten Lastenrad?:)
Im Motorrad wird die Radnabenlenkung seit längerem gebaut. Vgl. Video von Benelli

Vor allem bei den Gespannen. Auf http://motorrad-gespanne.de/lexikon/Nabenlenkung.html steht dazu

"Der Lenkeinschlag wird daher nur von der Größe der Radnabe beziehungsweise deren innerer Öffnung begrenzt. Vorteile: - Auch in engen Kurven bleibt durch die fast senkrechte Drehachse des Rades immer die volle Breite des Reifens auf der Straße, im Gegensatz zur Vorderradschwinge. Dadurch höhere Kurvengeschwindigkeiten im Grenzbereich möglich. - Die riesigen Radlager können hohe Axial- und Radialkräfte aufnehmen. Das sorgt für Reserven beim sportlichen Fahren. - Über die Zugstange der Bremssattelbefestigung kann sehr einfach der Vorderradnachlauf stufenlos verstellt werden. - Die Kräfte werden in den Rahmen nicht im Lenkkopfbereich eingeleitet, sondern an den Unterzügen und an der Abstützung des Zentralfederbeins."
HAt doch enorme Vorteile, vor allem bei Beladung.
 
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Fällst Du bei 75° nicht vom vollbepackten Lastenrad?:)

Nö. Bei Volleinschlag ist es schon etwas tricky, aber ich finde,der Wendekreis sollte nicht größer sein

Vor allem bei den Gespannen. Auf http://motorrad-gespanne.de/lexikon/Nabenlenkung.html steht dazu "Der Lenkeinschlag wird daher nur von der Größe der Radnabe beziehungsweise deren innerer Öffnung begrenzt. Vorteile: - Auch in engen Kurven bleibt durch die fast senkrechte Drehachse des Rades immer die volle Breite des Reifens auf der Straße, im Gegensatz zur Vorderradschwinge. Dadurch höhere Kurvengeschwindigkeiten im Grenzbereich möglich. - Die riesigen Radlager können hohe Axial- und Radialkräfte aufnehmen. Das sorgt für Reserven beim sportlichen Fahren. - Über die Zugstange der Bremssattelbefestigung kann sehr einfach der Vorderradnachlauf stufenlos verstellt werden. - Die Kräfte werden in den Rahmen nicht im Lenkkopfbereich eingeleitet, sondern an den Unterzügen und an der Abstützung des Zentralfederbeins."

HAt doch enorme Vorteile, vor allem bei Beladung.

Das hast du jetzt schön abgeschrieben, ist für ein ungefedertes Lastenrad aber "Obscure technology for the sake of being innovative". Im Einzelnen:

-Genau. Der Lenkeinschlag wird begrenzt. In unserem Fall auch durch den Rahmen, vermutlich aber auch durch die Nabe.
-"volle Breite des Reifens auf der Straße bla bla bla"-> Das bezieht sich auf PKW-Reifen mit rechteckigem Querschnitt und Fahrzeuge ohne Schräglage. Sowas willst du ja wohl nicht montieren
-Die riesigen Radlager sind teuer und schwer, vermutlich auch mit etwas höheren Reibungsverlusten behaftet. Axialkräfte treten keine auf, die auftretenden Radialkräfte hat bisher bei mir eine Fahrradnabe (200g) zu meiner vollsten Zufriedenheit aufgenommen.
-Die Geschichte mit dem Nachlauf habe ich zugegebenermaßen in dem Zusammenhang nicht verstanden
-Einzig das Argument mit dem besseren Kraftfluß lass ich gelten.
 
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Der Patentschutz für GT's "triple triangle design" scheint jetzt wohl ausgelaufen zu sein...
 
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-"volle Breite des Reifens auf der Straße bla bla bla"-> Das bezieht sich auf PKW-Reifen mit rechteckigem Querschnitt und Fahrzeuge ohne Schräglage. Sowas willst du ja wohl nicht montieren.

Beim Gespann hast Du sicher recht. Ich dachte, dass das auch für die Bimota Tesi gilt. Das Motorrad hat nur zwei Räder...:) Aber den gleichen effekt sollte man mit einer Gabel ohne nachlauf haben.

-Die riesigen Radlager sind teuer und schwer, vermutlich auch mit etwas höheren Reibungsverlusten behaftet. Axialkräfte treten keine auf, die auftretenden Radialkräfte hat bisher bei mir eine Fahrradnabe (200g) zu meiner vollsten Zufriedenheit aufgenommen.

Da hast Du natürlich recht. diese Sonderteile sind sicher deutlich teurer und schwerer als die bewährte Technik. Könnte mir auch vorstellen, dass der Verschleiß höher ist, weil die Sache schwieriger abzudichten sein wird gegen Salz und Nässe.
ich könnte mir aber vorstellen, dass die Radnabe deutlich stabiler ist als eine Gabelkonstruktion. Man hat hier im Forum doch schon gelesen, dass die Steuerlager (?) bei einigen Rädern schnell schlapp machen. Das sollte bei der Radnabenkonstruktion nicht passieren.

Ich habe noch einmal nachgelsen: Bei vielen Motorrädern wurde diese Technik getestet, da beim Bremsen das Einfedern geringer ist. Warum hat es sich beim Motorrad nie durchgesetzt? Zu teuer und Anlenkung des Vorderrades über Gestänge zu aufwendig und anfälliger. Da man das Gestänge beim Lastenrad aber eh braucht, ist dieser Nachteil hinfällig. Zugegeben würde die Konstruktion aber wie du sagst beim Lastenrad ohne Federung keinen wirklichen Vorteil bringen.
 
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Ich habe noch einmal nachgelsen: Bei vielen Motorrädern wurde diese Technik getestet,...

Naja, viele Radnaben-Gelenkte gibt es nicht grade, AFAIK ist die Tesi da tatsächlich die, die noch die höchste Stückzahl erreicht hat, und die ist immer noch dreistellig vermutlich.
Die Yamaha mit FFE (Funny Frond End, die Bezeichnung hat sich dafür ernsthaft durchgesetzt) hat eine Achsschenkellenkung, und die meisten "käuflich erwerbbaren" FFE waren wohl Varianten der Achsschenkellenkung, auch bei Gespannen.

da beim Bremsen das Einfedern geringer ist.

Das ist so nicht ganz richtig bzw. stark vereinfacht: Die Kinematik jeder Vorderrad- bzw. -achsfederung hat einen sogenannten "Bremsnickausgleich", d.h. dass sich aus dieser Kinematik ergibt, wie die durchs Bremsen erzeugte Radlastverteilung sich auf die Federung auswirkt. Bei 100% BNA haben diese Kräfte keinen Einfluss auf die Federung - und das ist mit einer entsprechenden Wahl der Kinematik möglich (aber eben nicht zwangsläufig gegeben). Für das BMW Telelever habe ich in Erinnerung, dass das so um die 80% BNA haben muss, die nicken beim Bremsen nur sehr wenig (und es gab auch Fahrversuche, bei denen die Gabeln beim Bremsen ausfederten, aber das hatte wohl eher was damit zu tun, dass sich die Ingenieure mal einen Spaß mit den Testfahrern erlauben wollten .....:cool:) . Normale Telegabeln haben allerdings einen negativen BNA - quasi eine BNV (Bremsnickverstärkung), was aus dem Lenkkopfwinkel resultiert.

Warum hat es sich beim Motorrad nie durchgesetzt?

In allererster Linie weil Kradler ein furchtbar konservatives Völkchen sind, dazu gibt es allen Ernstes ellenlange Traktake zu. Jeder Krad-OEM hat FFE in der Schublade, aber die werden nicht nachgefragt. Grade die Genres, die am ehestens davon profitieren würden, nämlich die Superspochtler, fahren lieber die alte Telegabel in High-End-USD-Ausführung mit DLC-beschichteten Tauchrohren und unfassbar fetten Durchmessern. Und wenn dann noch BMW sein Suppenbike lieber mit Telegabel als mit den ansonsten verbauten Tele- oder gar Duolever auflegt, tja, was soll man dann noch sagen .... reine Marketing-Entscheidung IMHO.

Zugegeben würde die Konstruktion aber wie du sagst beim Lastenrad ohne Federung keinen wirklichen Vorteil bringen.

Finde ich nicht, die Krafteinleitung ist doch verglichen mit einer Telegabel und dem hohen Lenkkopf schön direkt. Ich würde zwar ein Federung integrieren, aber auch ohne sehe ich da einen handfesten Vorteil.
Ach ja: Die erwähnte Nachlauf- bzw. Lenkkopfwinkel-Verstellung resultiert bei Tesi, DiFazio und Ko. daraus, dass der Lenkkopfwinkel durch die Länge der oberen gegenüber den unteren Längslenker bestimmt wird. Die Achse, um die die Nabe lenkt, sitzt selbst wieder auf einer Achse in den unteren Längslenkern. Der rotatorische Freiheitsgrad wird durch die Abstützung dieser Achse an den oberen Längslenkern genommen. Macht man jetzt einen Längslenker variabel in der Länge, kann man den Lenkkopfwinkel und damit auch den Nachlauf verändern.

Tim
 
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