Sammelthread über Radunfälle

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Mittlerweile jede Menge Lastenräder!
Nachdem der Thread "München extrem unfall mit cargobike
http://www.cargobikeforum.de/forum/index.php?threads/münchen-extrem-unfall-mit-cargobike.1801/
von Cargomaniac teilweise zum "Unbfallthread" mutiert und vom eigentlichen Faden abweicht, mache ich hier mal einen Thread auf, in dem jeder Unfälle mit Radfahrern, egal ob selbst erlebt oder nur irgendwo gelesen, einstellen kann.

Hoffentlich füllt sich dieser Zweig nicht so schnell.
Und falls er sich doch schnell füllen sollte, könnte er als Argumentationshilfe dienen....
 
Hallo Holzwurm,

besten Dank für den Thread. Ich finde, dies ist total wichtig und diesbezüglich sollten wir uns alle mit Rat und Tat helfen.

Werde bestimmt bald wieder neuen Senf dazu geben müssen. Denn ohne Unfälle bzw. heikle Situationen kommt man hier in München kaum weiter.


L.G. Cargomaniac
 
Schlimm, dass wir hier so einen Thread aufmachen müssen! Ich würde mir wünschen, dass wir irgendwann für diesen Faden kein Futter mehr haben und er geschlossen werden kann.
Aber solang ständig Tote im Straßenverkehr und hier speziell Opfer unter Radfahrern zu beklagen sind, empfinde ich das Thema als äußerst wichtig und es muss immer wieder auf den Missstand hingewiesen werden. Daher danke für das Eröffnen.

Berlin, 29.06.2017: https://www.morgenpost.de/berlin/po...m-Rechtsabbiegen-Radfahrerin-auf-Radspur.html
Nürnberg, 22.05.2017: http://www.nordbayern.de/todlich-verletzt-betonmischer-erfasst-radfahrerin-1.6156424

Alle Unfälle vor 2017 lasse ich mal weg...

Hier eine Seite, die alle tödlichen Fahrradunfälle in D auflistet: https://death.bike/
Aktuell sind es 2017 115 Menschen! Es sind auch Unfälle erfasst, die ohne Fremdeinwirkungen erfolgt sind. Daher muss man die Zahlen etwas differenziert betrachten. Es bleibt so oder so ein Armutszeugnis für die Polititk
Denn ich meine, in einem Land wie diesem, wo so viel Geld und Know-how vorhanden ist, muss kein Radfahrer durch Fremdeinwirkungen im Straßenverkehr sterben.

Ach ja: Heute ist wieder CM. Hinfahren und teilnehmen! ;)
 
Hallo Mario,

Daumen hoch von einem Leidensgenossen, dass Dir nicht viel passiert ist. Ich fühle mit Dir und habe ne Menge Wut im Bauch, dass dieses typische Autofahrerverhalten einfach nicht aufhört und in keinster Weise irgendwie reduziert wird.

Komme gerade von dem Begräbnis des 9 jährigen Dominik, der von einem Raser in Neustadt an der Donau innerorts mit einem enormen Tempo todgefahren wurde.

Der Junge fuhr auf dem Radweg, machte lt. Zeugen vorschriftsmäßig den Schulterblick und fuhr dann über die Straße, um mit seiner Mutter, die leicht vorausfuhr zu deren Schrebergartengrundstück zu gelangen.

Ein dickes getuntes Auto fuhr ihn dann innerorts mit ca. 120 km/h. komplett in die Breitseite und schleuderte ihn ca. 15 Meter weit.

Der Autofahrer fuhr ein paar hundert Meter vorher schon mit quietschenden Reifen driftend ein paar Mal um den Kreisverkehr, gab dann innerorts vor dem Ortsschild Vollgas und raste den Jungen um, der gerade die Straße überqueren wollte. Der Fahrer hatte wohl Drogen genommen.

Genaueres klären wir morgen mit der zuständigen Polizei vor Ort.
Während der Dreharbeiten vor gab es an der Unfallstelle haarsträubende Raser-Ereignisse. Viele haben schon vor der Ortsausfahrt und trotz der Ausfahrt vom Wertstoffhof und er Einfahrt in die Schrebergartenanlage mit ihren getunten "Bauernporsches" bereits Vollgas gegeben und sind vorausfahrenden Autos extrem nah aufgefahren, haben in die Gegenfahrbahn eingeschert (trotz Gegenverkehr) und mussten dann apprupt wieder zurück scheren.

Beinahe hätte es einen katastrophalen Frontalcrash gegeben.

Lt. Zeugen des Unfalles mit dem Jungen ist diese Stelle eine bekannte Raserstelle und die Polizei hätte seit ca. 2 Jahren nicht mehr geblitzt und nie etwas unternommen.

Während der 30 Min. in welchen wir an der Unfallstelle standen gabe es 3 extrem gefährliche Situationen.

Diese getunten Dorftrottel kapieren nicht die simpelsten Verhaltensweisen im Verkehr und jeder hat seinen Lappen noch.

"Haupsache es geht viel kaputt und es werden fleissig neue Autos gekauft. Scheiss auf die tausenden Toten. Lang lebe die Autoindustrie."

Bin morgen wieder dort und spreche mit den Eltern des Jungen.

to be continued.....

Cargomaniac
 
In Berlin: https://www.morgenpost.de/berlin/po...eschah-in-der-Nacht-zu-Freitag-in-Berlin.html
In der Nacht vom 20.72017 auf den 21.7.2017

Eine 47-Jährige wollte bisherigen Ermittlungen zufolge gegen 23.50 Uhr mit ihrem Audi von der Auguste-Viktoria-Straße in Schmargendorf nach links in die Berkaer Straße abbiegen. Dabei erfasste sie einen von rechts kommenden, vorfahrtsberechtigten Radfahrer, der mit seinem Rad in Richtung Hohenzollerndamm unterwegs war. Der 43-Jährige stürzte und zog sich Arm- und Kopfverletzungen zu. Rettungssanitäter brachten ihn zur stationären Behandlung in eine Klinik. Eine bei der Audi-Fahrerin durchgeführte Atemalkoholkontrolle ergab einen Wert von rund einem Promille. Nach Blutentnahme und Führerscheinbeschlagnahme durfte die 47-Jährige gehen.
 
Gestern in der AZ gelesen, dass in München mal wieder beim Überfahren einer Kreuzung bei Grün eine Radfahrerin von einem großen Container LKW, der trotzdem flüssig abbog plattgefahren wurde.

Natürlich schreibt die Presse immer im selben Wortlaut (als gäbe es nur diese einzige Ausdrucksweise), dass der LKW-Fahrer die Radlerin wohl übersehen hatte.

Die wollen es einfach in Ihrer stets gleichen Berichterstattung nicht wahrhaben, dass ein Rechtsabbieger beim Abbiegen über eine Fussgänger und Radüberquerung anzuhalten hat und sich mit doppeltem Schulterblick zu vergewissern hat, dass von hinten auch niemand kommt.

Dann muss er sich langsam Stück für Stück herantasten und erst Gas geben, wenn alle Fussgänger und Radfahrer die Überquerung abgeschlossen haben.

Aber die Prolls fahren ja immer wieder mit Schwung am liebsten Kippe rauchend und telefonierend rechts über den Radweg und dann liest man immer meinen so gehassten Satz "Radfahrer wurde übersehen" oder "Radfahrer trug keinen Helm".
Uns somit ist dann alles o.k. und dann hat wohl keiner Schuld, Gut is und wir machen fleissig immer so weiter!

Könnt mich nur noch aufregen, weil man dieses verkrustete Scheuklappendenken der Politik und der Polizei einfach nicht ändern kann.

Sehenden Auges wird an solchen Situationen nichts geändert. Man will ja absichtlich das Leben der Fussgänger und Radfahrer so gefährlich wie möglich gestalten, dass diese sich dann nur noch mit dicken SUV´s fortbewegen.

Dies ist auch in Wirklichkeit oft der Fall: schaut Euch mal die KITAS und Schulen an. In meiner Jugend ist so gut wie keiner mit dem Auto zur Schule gebracht worden.

Jetzt ist es umgekehrt. Die SUV´s und Sportwägen stehen tagtäglich z.B. in Obersendling hunderte Meter auf beiden Fahrseiten auf den Radwegen (oft mit laufenden Motor, so dass die Bengel aus dem gekühlten Klassenzimmer gleich wieder sofort in den vorgekühlten SUV steigen können.

Eine Anfrage bei der Polizei ergab, dass diese über die verheerenden Verkehrsverstöße, die dort täglich 2 mal von hunderten Eltern-Taxis begangen werden, wissen.

Aber es wird nichts getan und die Kapazitäten lieber dafür verwendet, dass in München verteilt, sich die Sherrifs hinter den Litfass-Säulen verstecken und den Radlern vors Rad hüpfen und wegen nem Reflektor abkassieren.

wie kann man dies denn nur stoppen?


L.G.
 
Gestern in der AZ gelesen, dass in München mal wieder beim Überfahren einer Kreuzung bei Grün eine Radfahrerin von einem großen Container LKW, der trotzdem flüssig abbog plattgefahren wurde.
Ja, am Paulaner Gelände. Bin da mehrere Jahre täglich mit dem Rad vorbeigefahren auf dem Weg zur Arbeit. Das ist ne saugefährliche Ecke. Von der Kreuzung am Nockherberg fährt man eingeklemmt zwischen Straßenbahnschienen und Bordstein, ungeduldige KFZ überholen knapp - Platz kann man sich wegen der Schienen kaum verschaffen. Auf dem Radweg ists noch gefährlicher: schmal, viele Fußgänger die oft ohne zu gucken zur Straßenbahn rennen, danach Ein - und Ausfahrt zum Mc Drive ohne Platz zum Ausweichen - unmittelbar dahinter die Ausfahrt von der Brauerei. Dort wo es passiert ist, ist das gefährlichste Eck: die Welfenstraße zweigt im spitzen Winkel ab, sodass man dort auch mit dem größten Sattelzug mit Karacho abbiegen kann, was dann auch die meisten tun. Mittendrin ein winziges Streifchen für Radler, wenigstens rot gefärbt, damit der Abbieger merkt dass da was ist. Wie man gesehen hat, hilft das auch nicht.

An dem Straßenzug ist die Benutzungspflicht schon seit Jahren aufgehoben, eine Zeit lang standen dort die großen Hinweisschilder "Radfahren auf der Fahrbahn erlaubt" und es ist zumindest dort wesentlich sicherer auf der Fahrbahn zu fahren. Traut sich halt auch nicht jeder, auch wegen der Straßenbahnschienen, die durchaus nicht ungefährlich für Ungeübte sind.

Das Opfer war wohl in dem Fall irgend eine TV-Schauspielerin, vielleicht tauchts deshalb in der Presse auf. Oft sind solche Unfälle ja maximal eine kurze Notiz in der Sparte "Pressemeldungen der Polizei" wert.
 
Dies ist auch in Wirklichkeit oft der Fall: schaut Euch mal die KITAS und Schulen an. In meiner Jugend ist so gut wie keiner mit dem Auto zur Schule gebracht worden.

Jetzt ist es umgekehrt.
Ich bin mir da nicht so sicher, obwohl ich auch meine, dass die meisten mit dem Schulbus gefahren sind und im Sommer mit dem Radl. Bei uns wird mediewirksam mit großem Brimborium stets eine Woche im Jahr als "Radlwoche" ausgerufen und selbst dann schaffen es viele nicht, ihre Kinder ohne Auto zur Schule zu bringen.

Eigentlich traurig. Bei uns wär das kein Problem. Die Wege sind nicht weit und in den meisten Familien arbeiten die Mütter nicht - am Zeitmangel kanns also nicht liegen. Lustigerweise sinds meist die Familien mit zwei arbeitenden Elternteilen, die die Kids mit dem Radl in Kindergarten und Schule bringen bzw. begleiten.
 
Btw, die Radwege sind nur rot gestrichen, damit man das Blut der platt gefahrenen Radfahrer nicht so sieht.....
 
Btw, die Radwege sind nur rot gestrichen, damit man das Blut der platt gefahrenen Radfahrer nicht so sieht.....
Ja, kenn ich alle die Sprüche. Tatsächlich find ichs an Stellen wie dieser gar nicht so doof, dann ist die Chance etwas höher, dass dem abbiegenden KFZ-Führer auffällt, dass da noch ein Rad kommen könnte. Da nehm ich sogar die bei Nässe rutschigere Oberfläche in Kauf.

Sicherer fährt man da aber tatsächlich auf der Fahrbahn.
 
Mein Post #17 war natürlich zynisch gemeint...

Ich finde auch, dass diese roten Radwege eine gute Hilfe sind. Zum einen für mich als Radfahrer, da der Radweg vom Autofahrer besser gesehen und evt. sogar respektiert werden kann / wird.

Und für mich als Autofahrer, da sehe ich den Radweg schneller & besser und schaue dementsprechend auch mehr als zweimal hin, ob ich abbiegen kann.
 
@schmadde
Das mit der rutschigeren Oberfläche bei der roten Radwegbeschichtung ist aber nur eine deutsche Eigenheit.

Wie wir ja wissen, haben uns da die Freunde aus Holland viel voraus. Da ist im ganzen Land der Radweg rot beschichtet und der Belag ist sogar so toll entwickelt, dass er nicht gefrieren kann und auch bei Eis weniger rutschig ist, als der Straßenbelag.

Aber unsere Verkehrsplaner wissen wohl von all dem rein gar nichts.

L.G.
 
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