Ja, der Preis ist schon nicht ganz ohne. Kommt aber drauf an, wie man es sich rechnet. Meine Haushaltsvorständin hat angeregt, dafür dann das existierende Autochen zu verabschieden. Der 7-Sitzer Family-Van ist inzwischen ohnehin mehr Stand- (99,6% des Jahres) als Fahrzeug (0,43% reine Fahrzeit p.a.). Die bestellte P70-Variante kommt (nach Förderung) auf 5,1k€. Die tatsächliche Vollkostenaufstellung des 13 Jahre alten Autochens ergibt 4,5k€
pro Jahr in den letzten 13 Jahren (Der ADAC gibt übrigens für den e-up monatliche Gesamtkosten von 423€ (d.h. 5076€ p.a.) an:
https://www.adac.de/_mmm/pdf/autokostenuebersicht_s-v_47089.pdf). Anders ausgedrückt: für die Kosten des Autochens könnte ich mir alle 14 Monate (bei Förderung) bzw. als 16 Monate (ohne Förderung) ein nagelneues P70 zulegen (und das vorherige jeweils verschenken). Da es wohl deutlich länger hält, ist noch genügend finanzieller Puffer für e-Carsharing (u.a. Kangoo ze Transporter, gibt's hier für 3€/h), (Nachbarschafts-)leihe oder meinetwegen auch Taxi, falls Wetter oder Transportbedarf mal nicht ganz radkompatibel sind und ich bin immer noch im Plus. Jedenfalls ist zeitnah zum versprochenen Liefertermin in KW5/2021 momentan auch der Fahr- (bzw. Stand-)zeugtausch anvisiert.
Erst mal Daumen hoch fürs Erstellen einer Vollkostenaufstellung. Bei Diskussionen um Autos hör ich viel zu oft immer Milchmädchenrechnungen ala "mein Auto kostet mich nur 200€ Leasingrate", dabei haben die Menschen noch nicht mal ein Full-Service-Leasing wie einer meiner ehemaligen Chefs mit einer Leasingrate von über 900€.
[Klugscheissmodus]Wenn schon eine Vollkostenaufstellung beim Auto erstellt wird, dann reicht es für einen Vergleich nicht, die reinen Anschaffungskosten für das Rad anzusetzen. Mag nicht viel sein, aber bei einem R&M Rad ist man im ersten Jahr auf jeden Fall noch mal eine Wartung los, je nach Kilometerlaufleistung sogar mehr. Entsprechend der Laufleistung dann Verbrauchsmaterial und vielleicht noch der ein oder andere Groschen um die Ergonomie des Rades anzupassen. Ich hab noch nicht gehört (mag es aber nicht ausschliessen) dass sich jemand sein Lenkrad im Auto getauscht hat, weil er/sie Probleme mit einschlafenden Händen/Armen bzw. Schmerzen hat. Beim Fahrrad gibt es das zu Hauf. Neben Lenker, Vorbau, Griffe, Sattel eben auch Pedale, also alle Schnittstellenpunkte Rad-Mensch.[/Klugscheissmodus]
Bezüglich Vergleich "Auto-CargoBike" tendiere ich mittlerweile, aufgrund der aufgerufenen Preise, hin zu "Zwischenlösungen". Hier im Forum wurden mal Pendler-Kilometerkosten verglichen zwischen Auto und S-Bike (45km/h). Ergebnis war, so fern ich mich recht erinnere: Auto gewinnt. Es ist dermaßen viel robuster und damit auch Dank aufgrund vergleichsweise zu vernachlässigenden Benzin-Diesel-Kosten billiger pro km, keine Chance für zarte Fahrradtechnik auf der langen Strecke oder im harten Alltag (Kostentreiber Winterbetrieb). Selbst wenn das 25er-Bike am Ampel-Stau ein paar m vorbei fährt am PKW (nein, 45 km/h fährt keine Fahrradwege und Durchschlängeln im Verkehr an der Ampel ist für solche VERBOTEN).
Solange es keine robuste Cargo-Technik gibt, wird sich hier nix dran ändern. Punkt.
Cargo ist für Überzeugte, die gerne die R+M-Euros auf den Tisch legen (vielleicht Radelbande-Akademiker-Haushalt mit zusätzlich Bezahl-Mich-Videos (für guten Content, muss ich zugeben, er weisst auch immer wieder darauf hin, bezahlt zu werden, passt also)) oder wenn es exakt zum Anforderungs-Profil passt (Radelbande-Videos: Wie viele Cargos hat er eigentlich?). Es gibt auch bezahlbare Bikes, auch hier siehe Radelbande (Euro 300-Video Drehschemel-Bike 300m-Challenge). Nein, ernsthaft: Ich mag Dich, Radelbande - Abbo kommt.
Was ist also die Zwischenlösung? Solange es geht, BioBike weiter nutzen. Anhänger dran - erweitert das Einsatz-Spektrum. Ansonsten durchrechnen, ob es wirklich ca. Euro 8500 sein dürfen für Paxter70. Die Antwort kann durchaus "Ja" sein - ich beglückwünsche die Zukünftigen für diese Enscheidung. Andere fahren billiger (kein Scherz!) laut Prof. Kühl, Uni-Giessen, mit dem TAXI!!!
Eine herrliche Welt voller Möglichkeiten. Ich bin begeistert.
Eine pauschales Ergebnis bei den Vergleichen kann gar nicht korrekt sein. Dafür haben wir in DACH und anderen Ländern einfach zu viele unterschiedliche Voraussetzungen. Und warum wird nur der Vergleich "PKW vs Fahrrad erstellt", warum wird da nicht der ÖPNV hinzugezogen, oder wie Du selbst schreibst vielleicht ein TAXI?
Wichtig wären dabei dann eben die Variablen:
- Entfernung Parkplatz zum Arbeitsplatz
- Entfernung Haltestelle zum Arbeitsplatz
- Abstellmöglichkeit für Fahrräder
- Zeitpunkt der Fahrten
...
Ich hab auch „nur“ 5,3km mit dem Auto/Fahrrad zur Arbeit zurückzulegen, Fahrradweg verläuft praktisch parallel zur Straße, egal welche der 3 Varianten ich wähle, Unterschied in der Distanz marginal. Meines Wissens nach sind wir bei den 5,3 km im Bereich Kurzstrecke, was einem PKW so unglaublich gut tun soll. Bisher habe ich noch niemanden gehört der das Gegenteil behauptet hat, bei reinen Elektro-PKWs kann man das allerdings sicher wieder vernachlässigen.
Selbst in dem kleinen Mikrokosmos einer Kleinstadt und den Randgemeinden gibt es zu viele unterschiedliche Voraussetzungen. Hier in der Gegend wird über die Reaktivierung einer Bahnstrecke gestritten. Dabei geht es immer wieder um den Vergleich "Auto vs ÖPNV-Bus vs Eisenbahn". Fahrräder wollen die Parteien gar nicht in die Diskussion mit einfliessen lassen. Unter den Parteien sind sogar echte politische Parteien dabei und selbst die Grünen nehmen die Variable Fahrrad gar nicht in die Diskussion mit auf!
Ich selbst kann in meiner eigenen Situation nicht auf den ÖPNV-Bus zurückgreifen, bzw. es käme einer Selbstgeisselung nahe und habe das mit dem Hinweis auf die verschiedenen Variablen einfach mal so in den Raum geworfen.
Natürlich kam als Antwort dann "so schlimm kann es doch wohl nicht sein !"
Auf die Folgenden Beispiele (auch von anderen) kam dann keine Reaktion mehr:
Meine Frau bräuchte für die 6km mit dem Bus, wenn der Anschluss gut ist (was absoluter Zufall wäre), etwa 30 Minuten und 2 verschiedene Bustickets. Doch, es KANN schlimm sein.
Ab und an habe ich um 22:00 Feierabend praktisch zeitgleich mit vielen in der Schweinfurter Industrie, allerdings bin ich im Öffentlichen Dienst.
Gerade eben noch mal den Fahrplan konsultiert - der früheste Bus nach Hause:
06:10
1x Umsteigen
Dauer 0:33
Ankunft Haltestelle zu Hause 06:38
Dummerweise ist der Beginn des Folgedienst dann um 09:00...
und ich hab auch „nur“ 5,3km mit dem Auto/Fahrrad.
Gerade ma geschaut wie es mit Dienstbeginn 05:45 steht - ich weiss nicht welche Konstellation ich schlechter finde.
Frühester Bus:
Abfahrt 04:18
3x Umsteigen
Dauer 1:35
Ankunft Haltestelle in der „Nähe“ der Arbeit: 05:42
Busabfahrt für Dienstbeginn um 8 Uhr: 5:59
Mit dem Auto wären das maximal 15 Minuten, mit dem Bus waren es 1 1/2 Stunden inklusive zwei verschiedener Tickets, Wanderungen zwischen „Privaten“ und Stadtbushaltestellen und 40 Minuten Aufenthalt morgens am Roßmarkt.
Deutlich entspannter wurde es übrigens durch die Sperrung der Maxbrücke, hat meine Fahrzeit frühs glatt mal um eine Stunde reduziert
So, um nicht ganz OT zu sein - ich bin auch wirklich gespannt wie sich die Demontage der Badewanne vom Packster 70 gestaltet, und was erste findige als Alternative dazu auf die Ladefläche basteln.
Bzw. wie die Konstruktion der Lenkung unter der Badewanne verläuft...