Aber da gibt es noch einen erheblichen Unterschied zwischen normalen Herstellern und dem R&M-Modell. Manche Räder bei Trek stehen auch schon auf 2022. Die haben da aber komplett andere Vorplanungen dahinter. Riesen Modellreihen in Festkonfiguration fertig in den Karton gepackt. Da stecken dann halt schon mal enorme Vorlaufzeiten dahinter, die eben auch bekannt und "planbar" sind. Ich kann es beim Packster 70 nicht im Detail sagen, da fehlt mir wie gesagt auch das Wissen, aber es stellt sich schon so dar, als gäbe es gegenüber R&M von der Rahmenproduktion her Aussagen, die diese Liefertermin-Angaben ergeben und dann platzt da regelmäßig was.
Ein wenig Überblick habe ich da schon, was die Produkionsländer und dortige -bedingungen angeht. Selbst Branchenriesen wie Trek bauftragen Firmen in Fernost für eine Rahmenproduktion und haben da keine eigene Firma. Die hier bspw.:
http://www.questcomposite.com/business-sport.php machen Carbonrahmen für Trek und Canyon. Bei den Mengen, die ich da mal vermute, werden Trek und Canyon da schon einen guten Zugriff haben und Personal Vorort, um die Prozesse besser zu steuern.
Im Vergleich ist R&M aber eine Branchen-Zwerg. Die werden da maximal einige Male direkt Vorort sein, seit Corona wohl eher weniger, werden da dauerhaft kein Personal haben und das wird vermutlich Auswirkungen auf die Planbarkeit der Rahmenproduktion haben. Vielleicht kamen auch einfach ganze Chargen Rahmen, deren Qualität nicht ok war. Irgend so was wird es sein.
Ich kenne jemanden privat, der Schadensprüfung und Prozessverbesserungs-Empfehlungen für namhafte Hersteller im Carbonrahmenbau macht. Er ist Prof an einer Uni für Faserverbundstoffe und arbeitet auch bei Airbus. Wenn der Hersteller berät, ist der auch mit in Asien und so weiter. Der macht dies für Scott, Canyon, Lightweight, AX-Lightness und co. Der erzählte mir mal auf der Eurobike so was zu Lightweight, die damals ihren neuen Rahmen "Urgestalt" vergleichsweise preisgünstig in Fernost produzieren lassen wollten. Auch ein Zwerg in der Branche im Vergleich zu den anderen. So wie R&M etwa. Vorort alles gut, Prozesse, Material alles besprochen und dann wieder ab nach Europa. Die ersten paar Container waren dann Kernschrott. Hatte keiner kommen sehen, war aber so. Die Verschiebungen, die das zur Folge hatte, reden wir nicht drüber. Und das alles ohne Corona.
Zusammen mit der Corona-Situation würde ich eher solche Schwierigkeiten vermuten, statt da jetzt planvolle Täuschungsmannöver hinein zu interpretieren. Entschuldigt die Ausführlichkeit. Wollte nur darlegen, warum ich bestimmte Probleme eher vermute, damit es nicht so wirkt als würde ich mich blind vor einen Hersteller stellen.zweit