Liebe Forums-Leser und -Freunde,
nachdem wir dieses Jahr das zweite Mal eine Radreise Berlin-Usedom und zurück gemacht haben, möchte ich berichten. Bei Nachfragen: Immer gerne.
Ich schreibe das Ganze chronologisch und unterteile. Der Länge wegen. Ich will nicht im Telegramm-Stil Informationen weitergeben, sondern ein wenig Atmosphäre vermitteln. Die Entscheidung pro oder contra Radreise mit Kindern fällt vielleicht einigen anderen, nicht nur uns, schwer. Das Thema Lastenrad ist damit verbunden, gleichwohl nicht das Wichtigste. Passt aber dennoch hier in das Forum, wie ich denke.
Vorbereitungen, Vorjahreserfahrungen
Die Lütten und die Eltern
Wir haben zwei Kinder, in 2017 (bei der ersten Tour) knapp 2 und knapp 4 Jahre alt, und jetzt in 2018 knapp 3 und knapp 5 Jahre alt. Wir beide sind im Alltag viel mit Rad unterwegs, allerdings fast nur im Flachland. Den Lastenrad-Virus haben wir seit 2014. Erst einen Einer-Kinderanhänger, dann ein Long John von Johnny Loco mit Kabine für zwei, dann Zweier-Kinderanhänger, dann Long Tail Yuba Mundo mit Sitzen für zwei, dann Bullitt mit Box oder Kabine (im Wechsel Sommer / Winter, für zwei Kinder und/oder Gepäck). Wir haben uns an die großen Radreise durch kleinere Touren in Berlin und Umland herangetastet, haben - gerade auch der Kinder wegen – Probe-gezeltet. Eine außerordentliche Outdoor-Familie sind wir nicht, wir machen sonst eher Flugreisen nach Griechenland mit festem Dach über'm Kopf. Die genannten Lastenräder (plus immer auch Trekkingräder zusätzlich) haben sich zeitlich überschnitten, jetzt sind zwei Lastis wieder verkauft und das Bullitt ist aber noch da. Wir staunen zuweilen, wie rasch die Entwicklung bei Kindern voran geht und wir rasch sich demnach die Transport-Erfordernisse ändern. In dem Sinne: Ein Kind fährt jetzt selbst Rad zur KiTa, das andere passt locker in den Römer Kindersitz eines Trekkingrades.
Material
2017 sind wir mit einem Standard-Trekkingrad Bikemanufaktur (Kettenschaltung 24G), einem gefederten Qeridoo-Doppelsitzer-Kinderanhänger und dem Bullitt als Lastenesel für alles Gepäck gefahren. Das Bullitt hatte (und hat auch weiterhin) eine Euro-Box 80 x 40 x 44cm drauf, die sich aufgrund der kubischen Maße und mit einer selbstgenähten Regenplane versehen sehr bewährt hat. Den Hänger haben wir abwechselnd gezogen (zwei Hängerkupplungen), am Lastenrad aber möglichst nur dann, wenn keine nennenswerten Steigungen anstanden. Neu in 2018 war die Anschaffung eines Pedelec, da meine Frau kein zweites Mal den Hänger ohne Motor ziehen wollte. Pegasus Solero E8 mit Kettenschaltung und 500Wh Akku, mit dem kleineren Bosch Mittelmotor (Active Line). Die Wahl fiel auf genau dieses Modell vor allem wegen der Rahmengeometrie (Trapez und groß). Ich habe mein Bullitt mit Alfine-8-Nabenschaltung vor der Reise 2018 und aufgrund der Vorjahreserfahrungen mit den Steigungen in der Uckermark mit einem größeren Ritzel versehen: 22 anstatt 20 Zähne (bei Kettenblatt mit 39 Zähnen). Genutzt habe ich diese Primärübersetzung mit recht hoher Trittfrequenz und ohne übertriebene Krafteinleitung, da das Drehmoment in dieser Konfiguration etwas außerhalb der Zulassung liegt. Letztes Jahr hatten wir zwei Ortlieb Backpackers als zusätzlichen Stauraum mit, dieses Jahr kamen zwei weitere Packtaschen hinzu, denn ich habe mein Bullitt mit einem Gepäckträger versehen (das Original von LvsH für 40,-€). Ferner haben wir dieses Jahr die Räder der Kinder mitgenommen (Laufrad für die Kleine, 16“ Fahrrad für den Großen) und diese bei Nichtnutzung auf die Eurobox des Bullitt draufgeschnallt oder aber das Laufrad getrennt vom 16“ Fahrrad quer auf dem Gepäckträger des Pedelec transportiert. Das Camping-Equipment wurde verbessert, was aber zusätzliches Gewicht bedeutete: Größeres Zelt („Blackout IV“), größere Luftmatratzen (zweie und Gesamtfläche 260 x 210cm). Ansonsten: Schlafsäcke für vier, Essensbox, viel zu trinken, Werkzeug, Unterwegs-Kinderklo, Strandsachen, Picknickdecke, Spielzeug … (bestimmt habe ich etwas vergessen).
Zeitrahmen, Route
Das Vorjahreskonzept - einige Tage hinfahren (maximal eine knappe Woche, minimal vier Tage), zelten unterwegs, dann eine Woche Unterkunft (FeWo) auf Usedom (in Heringsdorf), anschließend in gleichem Modus wieder zurück (zeitlicher etwas flexibler, je nach Verpflichtungen in Berlin) - hatte sich 2017 bewährt und so wollten wir es wieder machen. Das Wetter war 2017 auf der Hinfahrt sehr schlecht gewesen (viel Regen) und wir freuten uns auf eine trockene Hinfahrt 2018 (Haha!), geplant mit mehr Umwegen, um unterwegs etwas anzuschauen (Schiffshebewerk Niederfinow, Besuch bei Freunden in der Uckermark abseits des Fernradweges). Daher war die Etappe Joachmisthal bis Prenzlau auf der Hinfahrt jetzt 2018 abweichend von 2017 gewesen. Für die Rückfahrt war geplant: Viel Zeit lassen, Uckermärkische Seen genießen, kleine Tagesetappen.
Navigation
Die App von Kommoot hatte sich 2017 bewährt und wurde wieder verwendet. Allerdings haben wir wegen der genannten Umwege noch eine Planung über caminaro.de online vorgenommen (open cycle map-Einstellung), in der Hoffnung, gute Radwege abseits des BU-Fernradweges zu erwischen. Eine Papier-Karte haben wir anders als 2017 nicht mitgenommen.
Unter dem Strich ...
kam viel Gepäck zusammen, deutlich mehr als 2017 schon, das machte mir Sorgen. Allerdings war der Umstand, dass meine Frau nun Pedelec fährt und bereit war, durchgehend den Kinderanhänger zu ziehen, entlastend. Vor dem Aufbruch haben wir beide Räder und den Hänger technisch gut durchgesehen. Gepackt haben wir recht eilig, am Morgen des Aufbruchs. So kam es, dass sehr viel Kram mitfuhr, den ich zum Teil lieber daheim gelassen hätte (Bücher aus der Leihbücherei, Labtop zusätzlich zu zwei Internet-fähigen Handys – na, ja). Andererseits kommt eben auch zwangsläufig viel zusammen, wenn man die Ferienwoche in der Unterkunft den Kindern versüßen will, weder an Kuscheltieren, noch an Spielzeug sparen. Der mp3-Player-Würfel / Lautsprecher als Unterhaltung für die Kinder (Musik, Hörspiele, teils Dateien vom Handy per Bluetooth beim Fahren übersendet) musste wieder mit – gut so! Dass Werkzeug, Kettenöl und ausgewählte Ersatzteile mit sollten, das war klar.
nachdem wir dieses Jahr das zweite Mal eine Radreise Berlin-Usedom und zurück gemacht haben, möchte ich berichten. Bei Nachfragen: Immer gerne.
Ich schreibe das Ganze chronologisch und unterteile. Der Länge wegen. Ich will nicht im Telegramm-Stil Informationen weitergeben, sondern ein wenig Atmosphäre vermitteln. Die Entscheidung pro oder contra Radreise mit Kindern fällt vielleicht einigen anderen, nicht nur uns, schwer. Das Thema Lastenrad ist damit verbunden, gleichwohl nicht das Wichtigste. Passt aber dennoch hier in das Forum, wie ich denke.
Vorbereitungen, Vorjahreserfahrungen
Die Lütten und die Eltern
Wir haben zwei Kinder, in 2017 (bei der ersten Tour) knapp 2 und knapp 4 Jahre alt, und jetzt in 2018 knapp 3 und knapp 5 Jahre alt. Wir beide sind im Alltag viel mit Rad unterwegs, allerdings fast nur im Flachland. Den Lastenrad-Virus haben wir seit 2014. Erst einen Einer-Kinderanhänger, dann ein Long John von Johnny Loco mit Kabine für zwei, dann Zweier-Kinderanhänger, dann Long Tail Yuba Mundo mit Sitzen für zwei, dann Bullitt mit Box oder Kabine (im Wechsel Sommer / Winter, für zwei Kinder und/oder Gepäck). Wir haben uns an die großen Radreise durch kleinere Touren in Berlin und Umland herangetastet, haben - gerade auch der Kinder wegen – Probe-gezeltet. Eine außerordentliche Outdoor-Familie sind wir nicht, wir machen sonst eher Flugreisen nach Griechenland mit festem Dach über'm Kopf. Die genannten Lastenräder (plus immer auch Trekkingräder zusätzlich) haben sich zeitlich überschnitten, jetzt sind zwei Lastis wieder verkauft und das Bullitt ist aber noch da. Wir staunen zuweilen, wie rasch die Entwicklung bei Kindern voran geht und wir rasch sich demnach die Transport-Erfordernisse ändern. In dem Sinne: Ein Kind fährt jetzt selbst Rad zur KiTa, das andere passt locker in den Römer Kindersitz eines Trekkingrades.
Material
2017 sind wir mit einem Standard-Trekkingrad Bikemanufaktur (Kettenschaltung 24G), einem gefederten Qeridoo-Doppelsitzer-Kinderanhänger und dem Bullitt als Lastenesel für alles Gepäck gefahren. Das Bullitt hatte (und hat auch weiterhin) eine Euro-Box 80 x 40 x 44cm drauf, die sich aufgrund der kubischen Maße und mit einer selbstgenähten Regenplane versehen sehr bewährt hat. Den Hänger haben wir abwechselnd gezogen (zwei Hängerkupplungen), am Lastenrad aber möglichst nur dann, wenn keine nennenswerten Steigungen anstanden. Neu in 2018 war die Anschaffung eines Pedelec, da meine Frau kein zweites Mal den Hänger ohne Motor ziehen wollte. Pegasus Solero E8 mit Kettenschaltung und 500Wh Akku, mit dem kleineren Bosch Mittelmotor (Active Line). Die Wahl fiel auf genau dieses Modell vor allem wegen der Rahmengeometrie (Trapez und groß). Ich habe mein Bullitt mit Alfine-8-Nabenschaltung vor der Reise 2018 und aufgrund der Vorjahreserfahrungen mit den Steigungen in der Uckermark mit einem größeren Ritzel versehen: 22 anstatt 20 Zähne (bei Kettenblatt mit 39 Zähnen). Genutzt habe ich diese Primärübersetzung mit recht hoher Trittfrequenz und ohne übertriebene Krafteinleitung, da das Drehmoment in dieser Konfiguration etwas außerhalb der Zulassung liegt. Letztes Jahr hatten wir zwei Ortlieb Backpackers als zusätzlichen Stauraum mit, dieses Jahr kamen zwei weitere Packtaschen hinzu, denn ich habe mein Bullitt mit einem Gepäckträger versehen (das Original von LvsH für 40,-€). Ferner haben wir dieses Jahr die Räder der Kinder mitgenommen (Laufrad für die Kleine, 16“ Fahrrad für den Großen) und diese bei Nichtnutzung auf die Eurobox des Bullitt draufgeschnallt oder aber das Laufrad getrennt vom 16“ Fahrrad quer auf dem Gepäckträger des Pedelec transportiert. Das Camping-Equipment wurde verbessert, was aber zusätzliches Gewicht bedeutete: Größeres Zelt („Blackout IV“), größere Luftmatratzen (zweie und Gesamtfläche 260 x 210cm). Ansonsten: Schlafsäcke für vier, Essensbox, viel zu trinken, Werkzeug, Unterwegs-Kinderklo, Strandsachen, Picknickdecke, Spielzeug … (bestimmt habe ich etwas vergessen).
Zeitrahmen, Route
Das Vorjahreskonzept - einige Tage hinfahren (maximal eine knappe Woche, minimal vier Tage), zelten unterwegs, dann eine Woche Unterkunft (FeWo) auf Usedom (in Heringsdorf), anschließend in gleichem Modus wieder zurück (zeitlicher etwas flexibler, je nach Verpflichtungen in Berlin) - hatte sich 2017 bewährt und so wollten wir es wieder machen. Das Wetter war 2017 auf der Hinfahrt sehr schlecht gewesen (viel Regen) und wir freuten uns auf eine trockene Hinfahrt 2018 (Haha!), geplant mit mehr Umwegen, um unterwegs etwas anzuschauen (Schiffshebewerk Niederfinow, Besuch bei Freunden in der Uckermark abseits des Fernradweges). Daher war die Etappe Joachmisthal bis Prenzlau auf der Hinfahrt jetzt 2018 abweichend von 2017 gewesen. Für die Rückfahrt war geplant: Viel Zeit lassen, Uckermärkische Seen genießen, kleine Tagesetappen.
Navigation
Die App von Kommoot hatte sich 2017 bewährt und wurde wieder verwendet. Allerdings haben wir wegen der genannten Umwege noch eine Planung über caminaro.de online vorgenommen (open cycle map-Einstellung), in der Hoffnung, gute Radwege abseits des BU-Fernradweges zu erwischen. Eine Papier-Karte haben wir anders als 2017 nicht mitgenommen.
Unter dem Strich ...
kam viel Gepäck zusammen, deutlich mehr als 2017 schon, das machte mir Sorgen. Allerdings war der Umstand, dass meine Frau nun Pedelec fährt und bereit war, durchgehend den Kinderanhänger zu ziehen, entlastend. Vor dem Aufbruch haben wir beide Räder und den Hänger technisch gut durchgesehen. Gepackt haben wir recht eilig, am Morgen des Aufbruchs. So kam es, dass sehr viel Kram mitfuhr, den ich zum Teil lieber daheim gelassen hätte (Bücher aus der Leihbücherei, Labtop zusätzlich zu zwei Internet-fähigen Handys – na, ja). Andererseits kommt eben auch zwangsläufig viel zusammen, wenn man die Ferienwoche in der Unterkunft den Kindern versüßen will, weder an Kuscheltieren, noch an Spielzeug sparen. Der mp3-Player-Würfel / Lautsprecher als Unterhaltung für die Kinder (Musik, Hörspiele, teils Dateien vom Handy per Bluetooth beim Fahren übersendet) musste wieder mit – gut so! Dass Werkzeug, Kettenöl und ausgewählte Ersatzteile mit sollten, das war klar.
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