- Beiträge
- 730
- Lastenrad
- Bullitt Classic mit Convoy-Box
Ein Fahrgast steigt in einen Bus der Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG)ein.
© dpa / Taylan Gökalp/dpa/Archiv
Radfahrer absichtlich angefahren? Prozess ausgesetzt
Aktualisiert am 04.08.2020, 14:30 Uhr
Berlin (dpa/bb) - Ein Prozess gegen eine Busfahrerin, die absichtlich auf einen Radfahrer zugefahren sein soll, ist im ersten Anlauf gescheitert.
Mehr News aus Berlin finden Sie hier
Weil ein technisches Gutachten erstellt werden soll, setzte das Amtsgericht Tiergarten das Verfahren am Dienstag nach mehrstündiger Verhandlung aus. Zuvor hatte die 31-Jährige den Zusammenstoß zugegeben. Sie habe den Mann aber nicht verletzen wollen, erklärte sie. Der 48-Jährige, der die Angeklagte nach einem aus seiner Sicht riskanten Überholmanöver zur Rede stellen wollte, hatte eine Fraktur eines Lendenwirbels erlitten.
Die damalige Fahrerin eines BVG-Linienbusses war im Februar 2019 im Stadtteil Johannisthal unterwegs, als vor ihr zwei Rennradfahrer vom Fahrradweg auf die Fahrbahn wechselten. Die Angeklagte sei "irgendwie sauer" geworden, weil sie mit ihrem Bus schon spät dran gewesen sei, erklärte der Verteidiger. Zudem sei sie wegen privater Probleme gestresst gewesen. "Sie wollte nur vorbei und ihre Tour fortsetzen." Aus ihrer Sicht habe es einen nutzungspflichtigen Radweg gegeben.
Der 48-Jährige sagte als erster Zeuge, er und ein Sportfreund hätten den Radweg wegen einer Baustelle verlassen müssen. Die Angeklagte habe sie kurz darauf "extrem dicht und schnell" überholt. Als sie sich wieder auf dem Fahrradweg befanden, habe er den Bus überholt. Vor der nächsten Haltestelle habe er sein Rad langsam in die Fahrspur vor den Bus eingelenkt, um den Fahrer zur Rede zu stellen. "Ich wollte mich gerade umdrehen, da fuhr sie in mein Rad." Er sei zu Boden gestürzt und von dem weiterfahrenden Bus etwas mitgeschleift worden, so der Dachdeckermeister.
Die Anklage lautet unter anderem auf gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr, gefährliche Körperverletzung und unerlaubtes Entfernen vom Unfallort. Um nähere Angaben zur Geschwindigkeit des Busses zu ermitteln, soll nun ein technisches Gutachten erstellt werden. Einen neuen Prozesstermin gibt es noch nicht.
Ich war sprachlos, obwohl ich oft ähnliche Situationen erlebt hatte. Zum Glück ging es immer gut aus. Was denken sich solche Leute? Kann Wut und Hass auf Radfahrer so weit gehen, dass man möglicherweise auch den Tod in Kauf nimmt?
© dpa / Taylan Gökalp/dpa/Archiv
Radfahrer absichtlich angefahren? Prozess ausgesetzt
Aktualisiert am 04.08.2020, 14:30 Uhr
Berlin (dpa/bb) - Ein Prozess gegen eine Busfahrerin, die absichtlich auf einen Radfahrer zugefahren sein soll, ist im ersten Anlauf gescheitert.
Mehr News aus Berlin finden Sie hier
Weil ein technisches Gutachten erstellt werden soll, setzte das Amtsgericht Tiergarten das Verfahren am Dienstag nach mehrstündiger Verhandlung aus. Zuvor hatte die 31-Jährige den Zusammenstoß zugegeben. Sie habe den Mann aber nicht verletzen wollen, erklärte sie. Der 48-Jährige, der die Angeklagte nach einem aus seiner Sicht riskanten Überholmanöver zur Rede stellen wollte, hatte eine Fraktur eines Lendenwirbels erlitten.
Die damalige Fahrerin eines BVG-Linienbusses war im Februar 2019 im Stadtteil Johannisthal unterwegs, als vor ihr zwei Rennradfahrer vom Fahrradweg auf die Fahrbahn wechselten. Die Angeklagte sei "irgendwie sauer" geworden, weil sie mit ihrem Bus schon spät dran gewesen sei, erklärte der Verteidiger. Zudem sei sie wegen privater Probleme gestresst gewesen. "Sie wollte nur vorbei und ihre Tour fortsetzen." Aus ihrer Sicht habe es einen nutzungspflichtigen Radweg gegeben.
Der 48-Jährige sagte als erster Zeuge, er und ein Sportfreund hätten den Radweg wegen einer Baustelle verlassen müssen. Die Angeklagte habe sie kurz darauf "extrem dicht und schnell" überholt. Als sie sich wieder auf dem Fahrradweg befanden, habe er den Bus überholt. Vor der nächsten Haltestelle habe er sein Rad langsam in die Fahrspur vor den Bus eingelenkt, um den Fahrer zur Rede zu stellen. "Ich wollte mich gerade umdrehen, da fuhr sie in mein Rad." Er sei zu Boden gestürzt und von dem weiterfahrenden Bus etwas mitgeschleift worden, so der Dachdeckermeister.
Die Anklage lautet unter anderem auf gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr, gefährliche Körperverletzung und unerlaubtes Entfernen vom Unfallort. Um nähere Angaben zur Geschwindigkeit des Busses zu ermitteln, soll nun ein technisches Gutachten erstellt werden. Einen neuen Prozesstermin gibt es noch nicht.
Ich war sprachlos, obwohl ich oft ähnliche Situationen erlebt hatte. Zum Glück ging es immer gut aus. Was denken sich solche Leute? Kann Wut und Hass auf Radfahrer so weit gehen, dass man möglicherweise auch den Tod in Kauf nimmt?