Rad für 3 Kinder und starke Steigung

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Hi,

ich bin auf der Suche nach einem Lastenrad für 3 Kinder (aktuell: fast 5 Jahre, etwas über 2 Jahre und 9 Monate) für den täglichen Weg in den Kindergarten/Grundschule (später mal).
Wir haben dabei eine sehr starke Steigung (ca. 800 Meter und 80 Höhenmeter - maximale Steigung: 15 %) zu bewältigen. Daher gehe ich davon aus, dass der Große auch noch länger im Lastenrad mitfahren wird (oder ab wann schafft ein Kind so eine Steigung selbst zu fahren?)

Bisher habe ich 2 Modelle ausprobiert:
1. Klassisches 2-Rad, das es hier beim Rad-Sharing gibt:
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Was das für ein Modell ist: Keine Ahnung.

Was mir dabei nicht gefallen hat, ist das anfahren. Ich finde es relativ schwierig ohne umzukippen/zu straucheln aus dem Stand zu starten. Oder ist das einfach Übung?

Nummer 2:
Das Babboe Carve. Also 3 Räder, aber mit Neigetechnik. Ein klassisches Dreirad ohne Neigetechnik halte ich für nicht geeignet, da das zu starr/kippanfällig ist.
Problem beim Carve ist aber, dass es nur eine Sitzbank für 2 Kinder gibt und das dritte Kind dann auf dem Boden (ungesichert) sitzen müsste.
Das Carve hat mir gut gefallen, weil es eben sportlich zu fahren ist (auch höhere Geschwindigkeiten gehen gut mit Kurven) aber eben im Stand/bei langsamen Geschwindigkeiten sehr stabil ist. Nur bei sehr engen S-Kurven habe ich durch die schnellen Lastwechsel Probleme gehabt - aber das mag bei jedem Lastenrad so sein (?)

Was würdet Ihr empfehlen?
Grundsätzlich: 3 Kinderplätze oder geht das auch wie bei dem Carve mit 2 Plätzen auf der Bank und einer auf dem Boden?
Welche Leistung (Drehmoment) sollte der Motor mindestens bei dieser Anforderung (Steigung) haben?

Welche Modelle sollte ich mir noch genauer anschauen?
 
Das mit dem 2Rad ist reine Übung und im Regelfall nach paar Metern / Kilometern völlig zu vernachlässigen. Danach spielt ein 2Rad die Vorteile der Fahrstabilität aus.
Bei 3 Kindern bist du aber schon bei den großen 2Rädern angekommen, oder wirklich ein fahraktives 3Rad.
 
Was mir dabei nicht gefallen hat, ist das anfahren. Ich finde es relativ schwierig ohne umzukippen/zu straucheln aus dem Stand zu starten. Oder ist das einfach Übung?
Übungssache. Nach 2 - 3 Tagen denkst Du da nicht mal mehr dran.

Auch 15 % Steigung sollten mit den gängigen Antrieben allesamt kein Problem sein. Bei mehr oder weniger voll beladenem Rad musst Du selbst noch etwas an Leistung beisteuern, aber machbar ist das dicke.
 
Bei uns gibt es auch einige starke Anstiege. Beide E-LR schaffen das problemlos. Aber es gilt wie beim "Biobike": kleinere Übersetzung am Berg zahlt sich aus. Ich würde mir also eher Gedanken zum Thema Antrieb machen, ob z.B. eher eine gute Kettengangschaltung mit entsprechender Übersetzung verbaut ist. ... Und bergab gute Bremsen! (Siehe entsprechende Themenstränge). Klar ist, der Motor zieht einen nicht ohne Eigenleistung den Berg hoch. Aber die Motoren übernehmen schon den Löwenanteil bei entsprechender Unterstützungsstufe.
 
So ein Sigo sharing Rad bin ich auch einmal Probe gefahren, und fand es wegen dem hohen Gewicht und der komischen Automatikschaltung schlecht zu fahren. Ich würde dir raten noch einmal ein anderes Zweirad Long John Probe zu fahren, zum Beispiel das Bakfiets Cargo, bevor du grundsätzlich den Radtyp von der Liste streichst, denn andere Räder fahren sich durchaus besser.
 
Was das für ein Modell ist: Keine Ahnung.
Das ist meines Wissens nach eine Eigenentwicklung, die für den Verleih konstruiert worden ist. Da ergibt es dann wohl auch Sinn, den Nutzer keine Unterstützungsstufe wählen zu lassen und eine doppelte Lenkstange mit daraus folgender 1:1 Übersetzung zu verbauen.

Für dich wäre dagegen ein Hochschalten der Unterstützung am Berg wichtig. Auch könnte dir eine andere Lenkübersetzung, wie sie die meisten anderen Long Johns haben, das Fahren erleichtern.

Was mir dabei nicht gefallen hat, ist das anfahren. Ich finde es relativ schwierig ohne umzukippen/zu straucheln aus dem Stand zu starten. Oder ist das einfach Übung?
Das ist hauptsächlich Übung. Probier's erstmal in friedlicher Umgebung und ohne oder mit wenig Ladung.
Bei niedrigen Geschwindigkeiten fühlen sich alle Zweirad-Fahrräder wackeliger an. Neben der Übung hilft es daher, den Bereich niedriger Geschwindigkeiten schnell zu verlassen. Ein kräftiger Motor, der schon ab Geschwindigkeit 0 unterstützt, kann da einen großen Unterschied machen. Mich selbst hat da das Riese und Müller Load bei einer Testfahrt begeistert. Aber auch in günstigeren Preisklassen gibt es große Unterschiede: Positiv überrascht hat mich in diesem Punkt z.B. das Babboe City Mountain, während sich das Bakfiets Cargo Long Steps eher schwer getan hat.

Kräftigerer Motor und Unterstützung schon ab Geschwindigkeit 0 helfen auch (beim Anfahren) am Berg.
 
Hi,

ich bin auf der Suche nach einem Lastenrad für 3 Kinder (aktuell: fast 5 Jahre, etwas über 2 Jahre und 9 Monate) für den täglichen Weg in den Kindergarten/Grundschule (später mal).
Wir haben dabei eine sehr starke Steigung (ca. 800 Meter und 80 Höhenmeter - maximale Steigung: 15 %) zu bewältigen. Daher gehe ich davon aus, dass der Große auch noch länger im Lastenrad mitfahren wird (oder ab wann schafft ein Kind so eine Steigung selbst zu fahren?)

Bisher habe ich 2 Modelle ausprobiert:
1. Klassisches 2-Rad, das es hier beim Rad-Sharing gibt:

Was das für ein Modell ist: Keine Ahnung.

Was mir dabei nicht gefallen hat, ist das anfahren. Ich finde es relativ schwierig ohne umzukippen/zu straucheln aus dem Stand zu starten. Oder ist das einfach Übung?

Was ich erst mit dem Lastenrad so richtig gelernt habe, ist das herunterschalten vor dem anhalten. In einem leichten Gang fährt man va bei hoher Last viel stabiler an als in einem schweren Gang. Das merke ich auch jedesmal wenn ich unverhofft halten muss und nicht mehr zum runterschalten komme.

Wir haben ein 2 Rad mit 3 Kindern und gerade im hügeligen Gegenden möchte ich kein Dreirad hoch schieben. Das Gewicht 3er Kinder zu Händeln lernt man dann mit der Zeit. Sie werden ja kontinuierlich schwerer.

Ein Follow Me kann ich auch sehr empfehlen! Ansonsten gibt es aus dem MTB-Bereich aber auch noch verschiedene andere Zugsysteme mit denen man ein selbstfahrendes Kind bei Steigungen unterstützen kann. Da ihr dann ja noch 2 weitere Nutzer in der Zukunft habt, lohnt sich sowas bestimmt auch noch.
 
Was mir dabei nicht gefallen hat, ist das anfahren. Ich finde es relativ schwierig ohne umzukippen/zu straucheln aus dem Stand zu starten. Oder ist das einfach Übung?
Hey ,
das geht mir und meiner Frau ähnlich als Lastenradneulinge (2-Rad Babboe City). Finde es auch immer noch nicht so schön.
Aber: Wir haben es mit einem Motor nachgerüstet und es war ein Gas Hebel dabei. Wir finden diesen Goldwert zum anfahren. Dann hat man etwas Schwung und torkelt nicht rum oder fällt fast um.
Und das anfahren mit Gashebel sieht super legere aus und ist auch sehr komfortabel.

Reines anfahren ohne den Hebel nur mit Pedalen kann ich immer noch nicht. Wahrscheinlich zu sehr dran gewöhnt.

Also wollt damit sagen bei den Rädern mit Bosch und so: die haben doch auch eine Schiebehilfe. Könnte man die zum anfahren benutzen?
 
Bosch und so: die haben doch auch eine Schiebehilfe. Könnte man die zum anfahren benutzen?
Die Schiebehilfe ist ein ziemlicher Reinfall. Man könnte sie auch mit "Sieh endlich ein, dass das nichts wird!" beschriften. Die hilft dort, wo man sie nicht braucht. Soll bei den neuesten Motoren besser geworden sein, aber ich habe Zweifel.

Zum Anfahren könnte man sie theoretisch verwenden, meiner Ansicht nach taugt sie aber auch dafür nicht. Zu schwach, zu träge in der Reaktion.

Die Regeln zum Anfahren am Berg würde ich wie folgt formulieren:

  • Schieben ist keine Option. Wenn Du nicht rauf fahren kannst, endet Dein Weg hier. (notice to self: Aufkleber drucken!)
  • Gutes nicht-Anhalten-am-Berg ist besser als das beste Anfahren-am-Berg.
  • Turbo und der kleinste Gang sind Deine Freunde!
  • Pack die Kiste gar nicht erst zu voll, weil: Punkt 1!
  • Manchmal ist der Weg um den Berg herum der bessere Weg. Wenn es eine Route ohne / mit weniger steilerem Anstieg gibt ...
  • Wenn Du im zu großen Gang versackst, ist umdrehen und ein Stück wieder runter rollen, um dann einen neuen Anlauf im kleinsten Gang zu versuchen, keine Schande. Vermeide Publikum! Sie werden lachen!
  • Diese Regeln gelten für alle, mit Ausnahme von Chuck Norris.
 
Die Schiebehilfe ist ein ziemlicher Reinfall. Man könnte sie auch mit "Sieh endlich ein, dass das nichts wird!" beschriften. Die hilft dort, wo man sie nicht braucht. Soll bei den neuesten Motoren besser geworden sein, aber ich habe Zweifel.

Zum Anfahren könnte man sie theoretisch verwenden, meiner Ansicht nach taugt sie aber auch dafür nicht. Zu schwach, zu träge in der Reaktion.

Die Regeln zum Anfahren am Berg würde ich wie folgt formulieren:

  • Schieben ist keine Option. Wenn Du nicht rauf fahren kannst, endet Dein Weg hier. (notice to self: Aufkleber drucken!)
  • Gutes nicht-Anhalten-am-Berg ist besser als das beste Anfahren-am-Berg.
  • Turbo und der kleinste Gang sind Deine Freunde!
  • Pack die Kiste gar nicht erst zu voll, weil: Punkt 1!
  • Manchmal ist der Weg um den Berg herum der bessere Weg. Wenn es eine Route ohne / mit weniger steilerem Anstieg gibt ...
  • Wenn Du im zu großen Gang versackst, ist umdrehen und ein Stück wieder runter rollen, um dann einen neuen Anlauf im kleinsten Gang zu versuchen, keine Schande. Vermeide Publikum! Sie werden lachen!
  • Diese Regeln gelten für alle, mit Ausnahme von Chuck Norris.
Also ich fand in der Vergangenheit die Schiebehilfe am Tern GSD mit Kettenschaltung schon sehr hilfreich. Hatte da mal einen Steigung mit Schotterweg erwischt, die dann eben nicht mehr ging. Zum Glück war ich schon im bestmöglichen Gang und die Schiebehilfe hat mir dann schon was von den 30 kg beim Hinaufschieben weggenommen. Da war ich echt dankbar. Alternative wäre wieder runterfahren und Umweg von 35 Min. gewesen.....

Ich hätte zwar auch dein Regelwerk verwenden können, aber es hätte einfach nicht geklappt. Das Ding war einfach zu schwer und auch mit einem ITS XC wäre ich da mit Mühe hochgekommen.
 
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