Prophete Cargo 1.0/2.0 Discount E-Lastenrad

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Lastenrad
Velo-Lab Karo Long
Wie gerade in der Plauderecke entdeckt, gibt es von Prophete (Rheda-Wiedenbrück) ein neues einspuriges Lastenrad.
Das Cargo 2.0 kommt fertig bestückt mit Kiste, gepolsterter Sitzbank, Sicherheitsgurten und Regendach, das Cargo 1.0 verzichtet auf die drei letztgenannten Ausstattungen.
Beschreibungen und Ausstattung hier.

Zu bekommen ist das Rad unter Anderem bei Lidl, Real, Media Markt und Otto. Der Preis schwankt dabei zwischen 3400 und 3700 Euro je nach Anbieter und Variante.
Interessant ist auch, das der Versandkostenanteil zwar ebenfalls schwankt, mit 15 bis 40 Euro aber auf niedrigem Niveau verweilt. (Lastenradhändler rufen da eher 100 Euro auf.)

Das Eigengewicht des Cargo 2.0 wird mit 49kg angegeben, was nicht zu schwer ist, für ein Rad mit kompletter Kinderausstattung. Das zulässige Gesamtgewicht jedoch ist mit "etwa 170kg" angegeben. Das wären also 120kg Zuladung und bei 80kg Fahrer noch 40kg Fracht. Bei schwereren Fahrern entsprechend weniger.

Meine Vermutung geht dahin, das die verbaute Aluminium-Gabel für dieses niedrige Limit verantwortlich zeichnet. Eine Umrüstung müsste hier mehr Spielraum geben.

Interessantes Detail am Rande: Der Rahmen ist teilbar. Wie auf Fotos ersichtlich, sind die vordere und hintere Hälfte unterhalb des Lenkers miteinander verschraubt.
Zudem ist der Lenker offenbar sehr hoch gebaut, wobei lange Ahead-Spacer eingesetzt wurden und keine zusätzliche Schaftverlängerung.
Sowas kann nachträglich individuell gekürzt werden und ist starrer als eine weitere Verschraubung.

Ein Testbericht, der im Grunde die technischen Daten des Herstellers in ganze Sätze kleidet (also ein zweifelhafter Test).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm, bei dem 1.0 werden auch 49kg angegeben, ohne die Kinderausstattung. Dann bleibt bei schwereren Fahrern ja nicht mehr so viel Nutzlast übrig...
 
Danke für's Teilen - jetzt springt auch Prophete auf den Lastenrad Markt auf - damit scheint es in der Breite für jedermann angekommen zu sein.
Kennt sich jemand aus, nach welchen Kriterien sich die Nutzlast berechnet? Gibt's da eine Norm oder Ähnliches, wonach der Hersteller ein Rad qualifizieren muss?
Ähnliche Frage für das Drehmoment. 100Nm klingt für mich recht viel...
 
Also, soweit ich das weiß (z.b. beim Packster von Riese und Müller ist es definitiv so) beziehen sich die Angaben meistens auf das GESAMTgewicht, also Fahrer/in, Kinder, Gepäck UND Eigengewicht vom Rad.
Im Fall Prophete also: 170 kg minus ca. 50 kg Eigengewicht -> 120 kg Zuladung. Etwas armselig finde ich. Bei einer sehr zierlichen Frau (65 kg (wohl gemerkt MIT Kleidern, Schuhen, Mantel, Helm, Handy und Handtasche) bleiben 55 kg für Kinder (mit schuhen, Jacken, voller Windel...) Und Gepäck. Geht gerade noch so. Für alle mit mehr Gewicht ists fast zu knapp.
In meinen Augen ist bereits das Packster mit ca.150 kg Zuladung deutlich zu knapp bemessen. Für einen Einkauf mags schon mal reichen, aber mehr nicht...
Beim Packster könnte man drauf spekulieren, dass es gelegentlich auch mal deutlich überlastet werden darf. Bei Marktneulingen würde ich mich aber lieber nicht darauf verlassen...
 
Ist das nicht dass BBF Miami mit anderem Label?
Ich finde es optisch ganz ansprechend, aber die Zukadung auch eher knapp.
 
Danke für's Teilen - jetzt springt auch Prophete auf den Lastenrad Markt auf - damit scheint es in der Breite für jedermann angekommen zu sein.
Kennt sich jemand aus, nach welchen Kriterien sich die Nutzlast berechnet? Gibt's da eine Norm oder Ähnliches, wonach der Hersteller ein Rad qualifizieren muss?
Ähnliche Frage für das Drehmoment. 100Nm klingt für mich recht viel...
Der Motor schaut aus wie ein umgelabelter Bafang, aber da weiß man im Pedelec-Forum sicher mehr drüber. 100 Nm können schon stimmen, kann nur sein, dsss das maximale Drehmoment nur bei ca. 10 U/min an der Kurbel vorhanden ist? Wie hoch das Drehmoment bei einer Trittfrequenz von 80U/min. ist wäre interessant, dass konnte ich nicht finden.
Die Teilbarkeit ist evtl. nicht für den Alltag gedacht, sondern aufgrund der günstigeren Transportkosten aus China, wenn ich mich nicht täusche.
 
Ja, teilbar ist sicher nur der Rahmen. Die Leitungen für Schaltung, Bremse hinten, Licht vorne und die Motorsteuerung sind noch mit den beiden Hälften verbunden.

Ein maximales Systemgewicht ist in Hinblick auf Haltbarkeit der Komponenten hin bestimmt.
Es kann sein, das Felgen und die Gabel schwächer dimensioniert sind. Das würde unter 250kg wohl noch nicht zusammen brechen, aber mit der Last kann ein Schlagloch oder eine leicht überhöhte Bordsteinkante schon zum Versagen führen.

Einspurige Lastenräder (Long-Johns) mit 20"-Vorderrad sind bei solchen Hindernissen extremen Belastungen ausgesetzt.
Es ist möglich, das das Gewichtslimit aus Übervorsicht so gering angesetzt wurde oder es gibt Schwachpunkte die bei Überladung der Alltagsbelastung nicht Stand halten.

Übrigens, das BBF Miami, das in der Tat baugleich zu sein scheint, trägt 200kg Systemlast. Das bewegt sich dann schon im Bereich einiger Mitbewerber.
 
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Kennt sich jemand aus, nach welchen Kriterien sich die Nutzlast berechnet? Gibt's da eine Norm oder Ähnliches, wonach der Hersteller ein Rad qualifizieren muss?

Eine Norm für Lastenräder ist wohl gerade in der Entwicklung. Ich meine da letztens in irgend einem Blog etwas zu gelesen zu haben. Gefunden: https://www.cargobike.jetzt/entwurf-din-norm/ In der Regel geben die Hersteller das maximal zulässige Gesamtgewicht an, wobei das dann ggf. nochmals eingschränkt wird bezüglich dessen, was als Last auf welchen Bereich des Rades wirken darf.
 
Auch wenn es kein Lastenrad für mich wäre. Es ist doch schön, dass Otto-Normal-Radfahrer nun auch in den Focus kommt. Ein Real- Lidl- etc- Prospekt wird ja von vielen gelesen. Wenn die Discounter nun auf den Lastenradzug aufspringen, kann es nur bedeuten, dass sich was bewegt.
Seufz, wenn nun noch die Politik schneller (re)agieren würde und schneller etwas für den Radverkehr machen würde....
 
Die v1.0 Variante wird bei Mediamarkt gerade für €2799 angeboten und man bekommt dazu noch einen €500 MM Gutschein. Die Aktion geht noch bis zum 31.08.
 
Wenn ich mit Lastenradherstellern gesprochen habe wurde mir meist gesagt, dass die zulässige Last meist durch die Freigabe der Reifen begrenzt ist. Welche der Komponenten nun ausschlaggebend ist, lässt sich bei dem Rad hier natürlich nur Raten. Die Federgabel wird ja vermutlich eher aus dem Kinderradsektor kommen und keine verstärkte Lastenradkomponente sein. Wie leider üblich.

Insgesamt scheint es den Durchbruch in den „großen“ Markt zu geben. Die alten Eisen im Markt trauen sich nun an das Lastenrad heran und adaptieren bewährte Konstruktionen für sich. Das wird für viele den Einstieg erleichtern und das Service Netz sowie die Händler zum Umdenken treiben.

Ich meine Kettler Teasert auch zwei Lastenräder für 2020. Kettler Familiano ein Longtail und ein Long John namens Cargoline mit Vollfederung und Nabenlenkung.

Das Bergamont Cargoville ein Long John ist auch angekündigt.

Gruß hinnakk
 
Ich kann ein bisschen über das PROPHETE Cargo 2.0 berichten.

Wir haben durch glückliche Umstände das Rad zum Sonderpreis direkt beim „Hersteller“ abholen können.
Das Cargobike ist aber auch aktuell für ca. 3000 ,- bei diversen Anbietern im Angebot, auch das ist für den Lastenradeinsteiger doch eine Überlegung wert oder zumindest eine gute Alternative zum Babboe, der Motor ist deutlich leistungsstärker und es sind vorne und hinten hydraulische Scheibenbremsen verbaut.

Die Zuladung mit 120 kg passt zum Rad, die Box hat platzt für 1 Kind, wenn ich das vergleiche mit anderen Herstellern die 3 Kindersitze verbaut haben und 150 kg angeben, ist die verhältnismäßigkeit doch gegeben.
Das Verdeck ist relativ dünn und vor allem niedrig, das hat zwar den Vorteil dass es beim lenken keinerlei Einschränkungen gibt, allerdings ist bei einem Kind mit ca. 1 m und Helm auch Schluss, meine erste Handlung war somit sie Sitzbank auszubauen, sodass das dicke Sitzkissen einfach auf dem Boden liegt. Ist ohnehin bequemer als eine sehr niedrig verbaute Bank.

Die ersten Fahrten waren sehr gut, die Lenkung ist sehr direkt, die Bremsen greifen gut, obwohl sie noch nicht eingefahren sind und die Gangschaltung ist bisher einwandfrei. Der Motor ist vom ersten Eindruck auch super, die Übersetzung scheint sehr gut zu sein, dazu kann ich aber nichts sagen weil ich damit einfach nicht auskenne.
Der Hinweis dass man das Rad entsorgen müsste, wenn der Motor defekt ist, ist doch sehr eigenartig. Man kann den Motor austauschen (lassen), Ersatz dafür bekommt alternativ auch jeder Laie online. Und ansonsten lässt sich ein Rad ja im ‚schlimmsten Fall’ auch noch ohne Motor fahren ... ;-)

Wir haben an dem Cargo jetzt das Bullitt / Larry vs. Harry Canopy verbaut mit der Sitzbank vom Riese & Müller Load. Das bedarf einiger Anpassungen und ist sicher nicht für jeden etwas, aber mit etwas Geschick und Ideenreichtum ist das sehr gut umzusetzen. Kleiner funfact dazu, die oben genannten Teile kamen mit den Hinweisen ‚Made in Taiwan‘/‚Made in China‘ passt dann also ganz gut zum „Chinarad“ :)

Wir sind das Rad noch nicht genug gefahren um es weiterzuempfehlen aber der erste Eindruck ist durchweg positiv, es ist perfekt für ein kleineres Budget oder jemanden der nicht mehr ausgeben möchte. Oder vielleicht als Zweitrad, so wie es bei uns jetzt der Fall ist.
 
@juphi Danke für den ErFahrungsbericht. Würde mich freuen, wenn nach 1000km oder 2000km noch mal ein Statement von dir kommen würde.
 
Ahoi.
Ich bin ziemlich neu hier und habe eure Unterhaltung gerade gefunden.
Ich bin vor 3 Monaten ca. Ziemlich günstig an das prophete 1.0 gekommen.
Ich hatte erst echte Bedenken, diese waren echt schnell verschwunden. Den Akku könnte ich auf 215km bringen in der schwächsten stufe und ohne tatsächliche Last. Schrauben muss man können an dem Rad und auch wissen wo. Schaltung,laufrad hinten und Bremsen würde von mir nachgerüstet. Ein zwei optische Sachen noch und ich bin echt sehr zufrieden. Ach mal mit leichter last,ohne akku ist eine gute 100km Tour sehr angenehm.
 
Na klar. Das ich selber nicht darauf gekommen war.
Bild 1 "so kam es an"
Bild 2 " ohne kofferkiste fahre ich es meistens"
Bild 3" typisches fahndungsfoto"
 

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Man kann den Motor austauschen (lassen), Ersatz dafür bekommt alternativ auch jeder Laie online. Und ansonsten lässt sich ein Rad ja im ‚schlimmsten Fall’ auch noch ohne Motor fahren ... ;-)
Aber ob es den Motor (oder irgendeinen mit der gleichen Befestigung am Rahmen) in fünf Jahren noch gibt, weiss keiner. Und um ohne Motor zu fahren, müsste man erstmal ein normales Tretlager dranfrickeln.
 
Aber ob es den Motor (oder irgendeinen mit der gleichen Befestigung am Rahmen) in fünf Jahren noch gibt, weiss keiner. Und um ohne Motor zu fahren, müsste man erstmal ein normales Tretlager dranfrickeln.
Ich vermute eher, dass es dann in einigen Jahren Motoren mit kompatiblen Befestigungspunkten für viele Hersteller geben wird, sobald der Patentschutz und dgl. ausgelaufen sein wird. Nichts spornt die Chinesen so an, wie die Möglichkeit, Geld verdienen zu können.
 
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