Presseecke zum Thema Lastenrad ...

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Photographieren und dem KVR oder der Polizei zumailen - die reagieren in der Regel mit zackiger Geldbusse.

Zum Handwerker in Paris - es gibt auch Werkzeuge von Fein, Festool und Makita - Bosch braucht wohl mehr Absatz für seine Werkzeuge mit Akku....:LOL:
 
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vor 1,5 Jahren hatte ich einen Zeitungsbericht gelesen, dass nun auch bei uns in München ein mobiler ambulanter Pflegedienst ganz auf Fahrräder und Lastenräder umgestellt hat (wollte den Bericht damals posten, habe ihn aber verlegt)

So löblich dieser Job auch ist, aber ehrlich gesagt, nerven mich die Pflegedienst-Autos schon enorm, gerade wenn diese super gefährlich die Radwege zuparken, während dessen daneben sogar Parkplätze frei wären. Die Ausnahmegenehmigungen machen es den Leuten schon enorm einfach, sich bequem einfach direkt vor jede Tür zu stellen (sieht man leider überall).
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Hier mal ein link, wie es ein Pflegedienst-Startup in Berlin autofrei macht:
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Habe gestern noch mit einem guten Freund von mir gesprochen, der einen Pflegedienst mit rund 35 Autos betreibt. Er würde gerne Lastenräder / Fahrräder einsetzen. Sind schneller, preiswerter und weniger Wartungsintensiv wie seine KFZ. Bei ihm wollen die Mitarbeiter*innen das aber nicht. Und da er derzeit immer noch mehr Mitarbeiter*innen dringend sucht, bestimmen diese, wie sie sich fortbewegen wollen.
Er musste sogar schon einen Mitarbeiter einstellen der sich um die Autos kümmert, da auch immer was kaputt geht oder Werkstatt-, sowie Tüv-Termine anstehen.

Es gab hier in düsseldorf sogar mal einen Fahrrad-Pflegedienst. Der hat aber schon wieder geschlossen, mangels Mitarbeiter*innen.
 
Ebenfalls ein Freund von mir betreibt einen Pflegedienst in Ulm, aktuell 52 Autos - und er kann trotz Bereitschaft Lastenräder und S-Pedeles an zuschaffen seine Mitarbeiter nicht von der Nutzung überzeugen.
Er würde die Räder sogar für die private Nutzung bereit stellen - allein die Mitarbeiter wünschen sich einen Wagen und sind nicht bereit selbst aktiv Rad zu fahren.

Finde ich ein wenig erstaunlich, schliesslich ist sein Pflegedienst antrophosofisch aufgestellt und er nutzt ansonsten nur Sachen die eine Umweltzertifizierung aufweisen.

Natürlich sucht er weiterhin Mitarbeiter - aber die können bestimmen mit welchen Fortbewegungsmittel sie ihre Fahrten absolvieren.

Er selbst fährt mit dem Cargo Radl und vermeidet weitgehend die Auto Nutzung.
 
Interessanter und guter Punkt, danke für die Erfahrungen! Das Thema Mitarbeitermangel ist auch in der Radlogistik virulent. Ganz überraschend ists aber sicher nicht, dass sich automobile Arbeitskulturen mal so nebenbei ändern und beruflich alle plötzlich aufs Rad springen, wenns noch nichtmal im Privaten der Fall ist. Ich arbeite quasi im Zuliefer-E-Lastenradbereich, und auch bei uns sind viele Kollegen noch nie Lasti gefahren.

meine 2 Pfennig:
Letztlich ists wie immer: Push and Pull.
Push wäre hier deutliche Parkbeschränkungen bzw. Sanktionierung von Falschparkern (alles, was das Auto unbequem macht).

Pull sind die ganzen Velomobil/Velocarvarianten, die sich an Autofahrer richten (Schaeffler, Citkar, Velomo usw.). Deswegen sehe ich genau dort viel Potential.
 
Sehr geehrte Kollegen der Nachhaltigkeitsfraktion @holzwurm, @salearborist ,@stan, pp

schön, dass ihr meine Erfahrungen bestätigt. Ich wollte es nur um die Blume ausgedrückt ansprechen, da ich nicht so aktiv gegen einige Pflegedienste bashen wollte, wie ich es meist gegen die Rennleitung mache.

Mir ist es aber auch aufgefallen, dass leider viele der sozial aktiven Pflegekräfte sei es in der Sparte Umweltschutz oder auch selbstbetreffende Gesundheitsvorsorge etwas weniger Ethik an den Tag legen.

Ich will nicht alle in einen Topf werfen, aber es ist einfach das was ich so sehe, wenn die Autos trotz Parkplätzen daneben gefährlich die Radwege blockieren, und dann oft leider die Damen rauchend und RedBull-trinkend noch mit offener Türe auch noch den knappen Gehweg behindern..

Wie gesagt, da sehe ich täglich schon heftige Szenen. Dem münchner KVR ist eh komplett alles wurscht. Habe mich mit der Obrigkeit bei den Podiumsdiskussionen im Verkehrszentrum leider schon öfters angelegt und auch regelmäßig einen netten Plausch mit den Kontrollettis gehabt.

Diese sind anscheinend von oben angewiesen, enormes Fingerspitzengefühl bei der Abgabe von Strafzetteln zu zeigen.

Wenn einer einen Anwohnerausweis hinter die Windschutzscheibe geklebt hat, dann passiert ihm "fast egal wie wild er herumsteht" einfach gar nichts. Lt. einem Kontrolletti......"wo soll sich denn der arme Anwohner denn hinstellen.......da unternehm ich prinzipiell nichts...."

Ein weiterer erzählte mir, dass er nie hochpreisige Schlitten einen Strafzettel vergibt, denn die Halter kommen meist mit Anwalt und dann hat er als der Aussteller viel Bürokratie und Ärger (ich war mit dem fast 30 Min. auf der Parkbank gesessen und habe ihn ausgefragt).

Cheffe von ihm soll selbst einen SUV fahren und somit hat diese PKW-Gattung einen Freibrief.

Ich will ja nicht sagen, dass keine Pickerl vergeben werden, aber ich sehe sie einfach nie an den wild parkenden Autos.

Vor ca. 2 Jahren war ein wildparkendes Auto fast 3 Monate lang auf dem Gehweg auf der Korneliusbrücke gestanden. Anwohner haben schon mehrere aufwändig gestaltete Zettel angebracht, mit dem Text, dass trotz vermehrten Anrufen bei der POLIZEI das Auto einfach nicht abgeschleppt wird.

@stan Potenzial gibt es ohne Ende und Lösungen für fast jedes Problemchen.ABER wenn dieser Wechsel von der Gesetzgebung so derartig blockiert wird, wie in Deutschland, dann werden wir auch früher oder später in dieser Branche das Nachsehen haben.

Bei dem Projekt "ich entlaste Städte" bei welchem ich wegen meiner massiven Kilometerleistung sogar noch ein 2. mal teilnehmen durfte, wurde mir später mitgeteilt, dass sehr viele Projektteilnehmer die Lastenräder nur ganz wenig bewegten und zum Teil dann auch wieder weggenommen wurden und anderweitig verteilt wurden (was aber Kosten und Aufwand für die DLR bedeutete).

Sehr schade, dass meist immer noch die Bequemlichkeit vor dem gesunden Menschenverstand siegt.
 
@cargomaniac
Das bei Dir in München wenig "Knöllchen", so heissen die "Pickerl" in Düsseldorf, geschrieben werden ist schon schlecht. Aber die Diskussion hatten wir ja schon, dass hier in Düsseldorf sehr viele Knollen für Falschparker geschrieben werden,sprich die Presse glaubt schon, dass hier Leistungsdruck, a la soundsoviele Knöllchen am Tag müssen geschrieben werden, herrscht. Auch gibt es hier die Möglichkeit der Drittanzeige, damit kann jeder Bürger einen Falschparker anzeigen.

Aber lass uns die Presseecke eine Presseecke bleiben lassen.

Vielleicht sollten wir mal einen weiteren Thread aufmachen, in dem wir mal Erfahrungsberichte der jeweiligen Stadtverwaltungen gegenüber den Verkehrsteilnehmern posten können. ;)
 
Guter Tip, wenn man diesbezüglich sinnige Erfahrungswerte austauschen kann, dann kann ich beim nächsten Treffen im Verkehrszentrum auch amtliche Argumente liefern, wie es erfolgreich woanders läuft und dann erfragen, an was es denn so hakt, dass es bei uns nicht möglich ist.

Es muss sich ja endlich mal etwas ändern.....
 
Moin,

letzte Woche war Falschparkeraktion hier in Berlin, sehr viele Knöllchen. Aber natürlich kaum umsetzen, teilweise unter 2%....Da ich zur Zeit auf einen Fahrdienst angewiesen bin merke ich mal wieder, wie blöd autofahren in Berlin ist. In den Gesprächen merkt man aber auch, wie sich Autofahrer von der beginnenden Umverteilung der Verkehrsflächen massiv bedroht fühlen. Das wirkt manchmal so, als ob ein kalter Entzug angeordnet wurde.

Ich wollte eigentlich noch auf die Straße in München zurückkommen.
Eigentlich zeigen alle Studien der letzten 10 Jahre das der Einzelhandel bei einer Verbesserung der Fahrradinfrastruktur immer deutliche Umsatzsteigerungen verbucht.
https://www.zukunft-mobilitaet.net/...l-parkplaetze-folgen-einzelhandel-radverkehr/

Ich habe vor Jahren eine Studie der Stadt Groningen gelesen, die ermittelt hatte, das 3 € öffentliche Investition in Fahrrad und Fußgängerinfrastuktur mit etwa 7 € Einnahmen belohnt werden. Hier wurde sehr komplex die Gewinne durch gesunkene Gesundheitskosten, weniger Abnutzung, höhere Steuereinnahmen und viele andere Faktoren berücksichtigt. Diesen Artikel finde ich aber nicht mehr. Also keine Garantie auf meine Informationen.
In einigen Bereichen Groningens nahm der Umsatz im Einzelhandel um 20% zu.
Der gemeine Autofahrer fährt ja in die Shoppingzentren außerhalb, weil Parkplatz.

Grüße
 
Sehr schön geschrieben @onturn
ich denke, auch unsere Verantwortlichen wissen über unsere Vorzeige-Nachbarländer Bescheid. Aber die Autolobby bestimmt anscheinend komplett jede Entscheidungsgewalt. Jedenfalls bei uns in der Gegend haben BMW, Audi,Mercedes so die Politiker in der Mangel, dass diese Konzerne die Bedingungen bestimmen.
zum Teil streitet man über 10 Jahre mit immensen Kosten über einen simplen Radstreifen (siehe Rosenheimer Straße).
Jetzt ist die Fraunhoferstraße das Megastreit-Thema der Zeit und überall kommt das Gejammer hoch, wie soll denn der Kunde einkaufen, wenn er nicht direkt vor der Türe parken kann?
Große Teile der Gesellschaft befinden sich wirklich in so einer extremen Wohlfühl-und Bequemlichkeitsblase, dass es als unmöglich angesehen wird, einen Einkauf ohne Auto zu erledigen.

Selbst ein Radshop in der Fraunhoferstraße beklagt den Wegfall von Parkplätzen vor seinem Laden als ruinös. Kann man denn sein Flickzeug nur mit nem SUV vor der Türe einkaufen?

Da trifft Dein Ausdruck "kalter Entzug" den Nagel auf den Kopf.

BTW. Habe noch nie etwas in München von einer Falschparker-Aktion wie bei euch in Berlin mitbekommen. Es gibt regelmäßig Aktionen der Sheriffs gegen Radfahrer und vielleicht 3 mal im Jahr ne Kleinigkeit als Blitzeraktion aber sonst rührt sich da nicht viel.
 

entschuldigung....ist Regional hier bei mir, aber durch das Bild und des hoffentlich guten Endes, da schwer verletzt und nicht Tod, dacht ich, es hier mal zu teilen
 
Passiert bei uns in München jede Woche und Zeitungen schreiben wie immer..... wurde übersehen.

mir ist gestern ein Porsche beim Abbiegen in die Kreuzung über den Radweg reingefahren. Wenn man beim Abbiegen null komma nix seine Geschwindigkeit reduziert, keinen Schulterblick macht, sondern blindlings rüberzieht, dann schreibt die Presse immer wie gewohnt den gleichen Text....... WURDE ÜBERSEHEN !!!!

Wann hört das denn endlich auf und wird so getextet, wie es in Wirklichkeit auch stattgefunden hat?
 
Das sollte auch ein Grund für den Verlust des Führerscheins sein, wenn man es nicht schafft beim Abbiegen in alle notwendigen Richtungen zu schauen, und sich dann mit der "Übersehen-Ausrede" herausredet. Offensichtlich sind da manche Leute trotz ausreichender Augenleistung kognitiv nicht zum Schauen fähig, und dann sollten sie auch nicht Auto fahren.
 
Da es aber so gut wie nie Strafen für das Reinheizen in die Kreuzung gibt, werden immer wieder fleissig Menschen verletzt oder getötet.

Manchmal kommt mir vor, als wäre dies so gewollt, so dass die Bürger weiterhin Angst haben im Straßenverkehr ungeschützt teilzunehmen und lieber doch wieder mit dem Auto herumfahren. Dies ist oft der Tenor bei Umfragen.

Bei meinem schweren Unfall vor 2,5 Jahren konnte mich der Poser-BMW schon hunderte Meter vor ihm parallel rechts auf dem Radweg sehen. Aber das Ego musste wie so oft ihn dazu anleiten, noch ein internes Rennen gegen sich selbst zu gewinnen und vor dem Radfahrer mit Characho einscheren.

Dabei hatte er sich aber verschätzt und mich umgesäbelt. Seit dem bin ich ohne einen Cent erhalten zu haben berufsunfähig (ehem. Selbständig).

Das ist die hundertfache tägliche Realität, die wohl auch nie geändert werden wird (jedenfalls nicht im Scheuerschem Auto-Land).
 
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