Presseberichte zum Thema Fahrradwirtschaft, Wirtschaftsverkehr-Rad usw.

Ich sehe die Million als symbolischen Zahlenwert, analog zur von Merkel anvisierten Anzahl E-Autos....

Verkehrswende funktioniert nicht, wenn man nur eine Sorte Autos durch andere ersetzt, da müssen andere Ansätze her.

Auch wenn das Lastenrad nur einen Teil der urbanen Autofahrten ersetzt, ist es doch eine förderungswürdige Alternative....
Ich versuche das realistisch zu sehen. Allein die Produktion erfordert Erhöhung der Kapazitäten. Dann müssen Strassen umgebaut werden um mehr Platz für Zwei- Drei- und Vierräder zu schaffen. Die Radwege sind aktuell viel zu schmal. Parkplätze vor Läden und Ladestationen müssen gebaut werden, für Verleiher Parkhäuser, ein Recyclingsystem für Akkus und andere elektronische Bauteile. Eine Akzeptanz in der Bevölkerung daß es mehr Fahrräder gibt und dass das keine vorübergehende Modeerscheinung ist. Die verbleibenden Autos müssen auch noch Platz haben. In kleineren Städten sicherlich einfacher umzusetzen, aber denkt einmal an Millionenstädte mit wenig Platz. Die Pop-up Radwege verursachen hier schon genug Probleme.
Die Automobilindustrie müsste als Produzent gewonnen werden. Die Angestellten umgeschult werden.
Aktuell ist die Beschaffung von Rohstoffen und Bauteilen ein großes Problem.
Ich freue mich auch über jeden, der umsteigt nur so schnell wie sich das einige Politiker vorstellen geht es dann doch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Realitäts-Check: Eine Million Lastenfahrräder in der Legislaturperiode macht pro Jahr 250.000 neue Räder. Larry vs Harry können pro Jahr weltweit 2.000 Bullitts liefern – bestenfalls. Sagen wir mal, 1.000 davon gehen nach Green Germany. Wer produziert die anderen 249.000 Lastenfahrräder? Wer soll die fahren? Und vor allem: Wer soll die trotz Subventionen in einem wirtschaftlich ruinierten Green Germany noch bezahlen können?
Es gibt - außer Bullitts - noch andere Mütter, die schöne Töchter haben. Nicht jeder will ein Longjohn. Manche möchten lieber 3 Räder als 2. Manche wollen an ihrem Dreirad 2 Räder vorne haben, andere haben lieber 2 an der Hinterachse.

Und überhaupt: Warum sollen nur Lastenräder bezuschusst werden? Bei den Kraftfahrzeugen gibt es den 6.000-Euro-Zuschuss ja auch nicht ausschließlich für Transporter (mal abgesehen davon, dass die Autos keinen "Dieses-Kraftfahrzeug-wurde-mit 6.000-Euro-aus-Steuermitteln-durch-die-Allgemeinheit-subventioniert"-Aufkleber tragen müssen.
 
Bei den Kraftfahrzeugen gibt es den 6.000-Euro-Zuschuss ja auch nicht ausschließlich für Transporter
Macht m.E. da keinen Sinn. Mindestens Hybrid, reiner E-Antrieb hat nicht genug Reichweite. Hatte mich letztes Jahr mit einem UPS Fahrer unterhalten. Sein 7,5t LKW schafft 80km, also einen Kunden. Dann muss wieder geladen werden. Wenn man sich die Preise für E-Autos anschaut, sind 6000€ auch ein Witz. Jeder neue Dieselwagen ist günstiger. Entweder mehr Geld, oder Benzinpreise müssen noch höher.
 

Das E-Lastenrad ist das Arschgeweih des Alnatura-Adels

Der grüne Hype „zerstört“ gerade das Lastenfahrrad. :cool:
Kann ich teilweise zustimmen. Wurde als nettes Gimmick der Frau gekauft. Für Transport zur Kita und weil's vor dem Bio-Markt keine freien KFZ-Parkplätze gibt. Der Firmenwagen des Mannes wurde natürlich nicht abgeschafft, ein E-Lastenrad spart längst nicht soviel Steuer. Parkplätze trotzdem weiter Mangelware, zusätzlich Lastenräder am Fußweg und Hauswänden.
 
Hier das Original aus der WDR-mediathek (ab Minute 20:50)
Danke für den Twitter-Link. Ich bin selbst weder bei Facebook, noch bei Twitter.
 
Ein Pilotprojekt zum Thema Dienstwagen. Da als Alternative auch StadtRAD zur Verfügung steht/stehen soll und es dort auch Lastenräder zu leihen gibt, haue ich den Link mal hier rein.
Grundsätzlich aber ein interessanter Ansatz. Mal sehen, ob es fruchtet.

 
Sehr guter Ansatz, sowas für alle anstelle der Dienstwagen für wenige Vorgesetzte wäre gut für eine echte Mobiltätswende, aber ein Grauen für die Autoindustrie, gut 95% von Passat, E-Klasse und Co sind steuerlich subventionierte Dienstwagen....
 
passt das hier rein? leider eher :(

68 % der Erwerbstätigen fuhren 2020 mit dem #Auto zur Arbeit. Auch für kürzere Strecken wurde der Pkw genutzt. Zugleich steigt die Zahl der Autos pro Haushalt.

 
Der MDR hat sich auch mal an das Thema Lastenrad gewagt:


Der Beitrag kam in der Umschau - nach dem Beitrag kam noch wie fie Moderatorin ihre ersten Lastenradmeter gefahren ist. Das war natürlich etwas wackelig...

VG
CK
 
passt das hier rein? leider eher :(



Man darf aber nicht vergessen: 2020 war das Pandemie-Jahr. Viele sind sicherlich auch aus Angst vor Ansteckung lieber mit dem Auto als mit den Öffentlichen gefahren.
Um mehr Leute für die Öffentlichen zu begeistern, müsste das Netz ausgebaut werden. Leider war in den 90ern das Gegenteil der Fall. Heute fällt uns das auf die Füße.
Interessant fand ich die Äusserungen des Herrn Laschet in einem seiner Auftritte. Es müsse mehr für umweltfreundliche Mobilität getan werden. Weniger Inlandsflüge usw.
Es war seine Partei, die damals den Straßenbau ausbaute und den Güterverkehr auf die Straße verlegte. Mehr als Wählerstimmen-Fang war das nicht.
Für Pendler ist es noch lange nicht attraktiv genug umzusteigen. Hier jedenfalls definitiv nicht. Wenn man weit genug weg wohnt, ist man auf ein Auto angewiesen.
 
Für Pendler ist es noch lange nicht attraktiv genug umzusteigen. Hier jedenfalls definitiv nicht. Wenn man weit genug weg wohnt, ist man auf ein Auto angewiesen.
Je weiter die Strecke, desto weniger ist das Fahrrad geeignet, das ist ja klar. Dass der ÖPNV außerhalb der Ballungsräume kaum stattfindet, ist auch klar. Aber selbst bei strecken von 5-8 km zur Arbeit findet Radfahren kaum statt.
Ich arbeite in Bochum in einer Behörde, an unserem zentral gelegenen Standort arbeiten vielleicht so 120 Leute. Bei schönem Wetter stehen vielleicht 8 Fahrräder vor der Tür, bei geht-so-Wetter vielleicht noch 3. In meinem Team sind wir ca. 15 Leute, von denen wohnen 3 nicht in Bochum. Von den 12 Bochumer KollegInnen kommen zwei mit dem Fahrrad zur Arbeit, eine Kollegin geht zu Fuß. Die übrigen fahren überwiegend mit dem Auto, obwohl sie max. 8 km Fahrstrecke haben, eher weniger. 2-3 kommen glaube ich mit bus und Bahn. Wenn mein Team jetzt repräsentativ wäre, könnte rund die Hälfte der Beschäftigten problemlos mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen - das passiert aber nicht.
Wenn ich beim nächsten Supermarkt oder Bäcker einkauf, habe ich eine Strecke von rund 1,5 km. da fahre ich natürlich Fahrrad. Ein Einzugsgebiet dieser Läden mit einem Umkreis von Max. 3 km dürfte realistisch sein. Wenn auf dem Supermarkt Parkplatz mal 4 Fahrräder stehen, ist das viel, wenn vor dem Bäcker zwei Fahrräder stehen, ist das auch viel.
Ich habe den Eindruck, Autofahren ist für die Mehrheit der Bevölkerung selbst für Kurzstrecken einfach selbstverständlich und scheinbar alternativlos. Ich glaube langsam, wir brauchen neben einer fahrradfreundlich Infrastruktur vor allem eine bevölkerungsweite gehirnwäsche.
 
@brokenspoke icxh würde dir gerne viel mehr als einen Like geben, geht hier aber nicht. ;)

Sei beruhigt, es gibt auch sehr viele Menschen die sehen das KFZ nicht als alternativlos und versuchen die Verḱehrswende voranzubrinbgen!
 
Dann schicke mir die weiteren Likes per pn :)
Auf dem Weg ins Büro überquere ich täglich eine vierspurige Straße, die aus dem Bochumer Süden in Richtung Stadtzentrum führt. Im Bochumer Süden leben eher die Normal- bis Besserverdienenden. Geschätzt 80% der stadteinwärts fahrenden Autos hat ein Bochumer Kennzeichen, in rund 80% der Autos sitzt nur der Fahrer. Stadteinwärts fahrende Radfahrer nehme ich kaum wahr. Etwas weiter südlich ist ein bahntrassenradweg, der verbindet den Bochumer Westen mit dem Bochumer Osten relativ Innenstadtnah. Manchmal nutze ich den Radweg für den Weg zur Arbeit. Der Radweg ist morgens sehr stark frequentiert, allerdings zu rund 90% von Schulkindern, da 3 Gymnasien und eine Gesamtschule sehr nah am Radweg liegen. Nachmittags und abends wird der Radweg eher für FreizeitFahrten, joggen etc. Genutzt. Berufspendler treffe ich auf dem Radweg eher selten.
Ach ja, die Hauptstraßen werden bei uns zunehmend mit radschutzstreifen versehen. Ist zwar nicht ideal, aber meiner Ansicht nach besser als nichts. Ganz subjektiv fühle ich mich mit dem Fahrrad im Straßenverkehr relativ safe. Bedrohliches Autofahrerverhalten erlebe ich sehr selten, die meisten AutoFahrer halten eine vernünftigen Abstand beim überholen ein, lassen mich mit dem Rad in Engstellen überwiegend zuerst passieren etc.
soll heißen: die Rahmenbedingungen für fahrradverkehr sind hier sicher nicht optimal, aber im Großen und Ganzen ok. Dennoch wird das Fahrrad für kurze alltagsstrecken nur ganz bedingt genutzt. Für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung dient das Fahrrad der FreizeitGestaltung - der ruhrtalradweg etwa ist an Wochenenden inzwischen kaum stressfrei befahrbar - aber nicht als Alltagsverkehrsmittel.
 
@brokenspoke
Ja, Bochum hat sich die letzten Jahre etwas gebessert.
Ich selber habe vor gut 10 Jahren noch in Bochum gearbeitet und bin jeden Tag von Ickern nach Gerthe mit dem Rad.
Nun muss man ja von Castrop nach Bochum den "Eselsberg" hoch. Da haben mich auch alle für bekloppt erklärt da täglich hoch zu radeln.

An meiner jetzigen Arbeitsstelle ist es ähnlich wie bei Dir.
ein Kollege kommt fast immer mit dem Rad von Weitmar nach Ickern.
Ein Kollege bei oft bei wenigstens trockenen Wetter von Herne und die bei wirklich schönen Wetter stehen bei uns so fünf bis sechs Fahrräder.
 
Je weiter die Strecke, desto weniger ist das Fahrrad geeignet, das ist ja klar. Dass der ÖPNV außerhalb der Ballungsräume kaum stattfindet, ist auch klar. Aber selbst bei strecken von 5-8 km zur Arbeit findet Radfahren kaum statt.
Ich arbeite in Bochum in einer Behörde, an unserem zentral gelegenen Standort arbeiten vielleicht so 120 Leute. Bei schönem Wetter stehen vielleicht 8 Fahrräder vor der Tür, bei geht-so-Wetter vielleicht noch 3. In meinem Team sind wir ca. 15 Leute, von denen wohnen 3 nicht in Bochum. Von den 12 Bochumer KollegInnen kommen zwei mit dem Fahrrad zur Arbeit, eine Kollegin geht zu Fuß. Die übrigen fahren überwiegend mit dem Auto, obwohl sie max. 8 km Fahrstrecke haben, eher weniger. 2-3 kommen glaube ich mit bus und Bahn. Wenn mein Team jetzt repräsentativ wäre, könnte rund die Hälfte der Beschäftigten problemlos mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen - das passiert aber nicht.
Wenn ich beim nächsten Supermarkt oder Bäcker einkauf, habe ich eine Strecke von rund 1,5 km. da fahre ich natürlich Fahrrad. Ein Einzugsgebiet dieser Läden mit einem Umkreis von Max. 3 km dürfte realistisch sein. Wenn auf dem Supermarkt Parkplatz mal 4 Fahrräder stehen, ist das viel, wenn vor dem Bäcker zwei Fahrräder stehen, ist das auch viel.
Ich habe den Eindruck, Autofahren ist für die Mehrheit der Bevölkerung selbst für Kurzstrecken einfach selbstverständlich und scheinbar alternativlos. Ich glaube langsam, wir brauchen neben einer fahrradfreundlich Infrastruktur vor allem eine bevölkerungsweite gehirnwäsche.
Hier ist das auch so. Ich fahre jetzt einfach 12km auf guten Radwegen fernab vom Autoverkehr in die Arbeit. Ich fahre auch noch direkt nach ca 6km an 3 Häusern von Kollegen vorbei. Die kommen niemals auf die Idee mit dem Rad in die Arbeit zu fahren :eek:
Ich habe den Job für den kürzeren Arbeitsweg gewechselt. Ein anderer Kollege hatte vorher 8km einfach durch die Stadt. Jetzt einfach 70km über Autobahn. Er meint das nimmt sich zeitlich nicht viel, da er vorher mit dem Auto auch ca so lange gebraucht hat …
 
Heute kam in den Ruhrnachrichten in Castrop-Rauxel ein ganzseitiger Bericht über Lastenräder.
Dieter Düwel (freier Redakteur) hat hierfür Volker Andel (Zweirad Anderl) den Inhaber des Fahrradgeschäfts im Ort interviewt und dieser hat den Kontakt zu Kunden mit Lastenräder hergestellt. U.a. mit mir.
Da ich beruflich zu der Zeit unterwegs war habe ich das Interview per Telefon geführt und eigene Bilder zur Verfügung gestellt.
An sich ließt sich der Bericht sehr gut, leider hat der gute Mann bei mir einen Fahler gemacht. Ich habe ihm mitgeteilt, dass ich in den 4,5 Jahren mit meinem Lastenrad jetzt 38000km gefahren bin. In der Zeitung steht 3800km. Ich habe Herrn Düwel diesbezüglich gerade angemailt, bin mal gespannt.
Ansonsten wurde die örtliche Bäckerei interviewt welche zwei Lastenräder im Einsatz hat. Eines davon wird wohl auch Privat von einem der Gesellen genutzt der berichtet, dass er damit nun zur Arbeit fährt. Da er keinen Führerschein hat, wurde er vorher von seiner Frau Nachts zur Backstube gefahren, nun fährt er selber mit dem E-Lasti und ist laut Zeitung in sieben Minuten dort. (Wo ich mich frage, wieso er bei so einer kurzen Strecke nicht schon vorher mit dem Fahrrad gefahren ist)
Sowie eine Mutter mit einem E-Bakfiets die wie ich damit die Kinder und die Einkäufe transportiert. Bei ihr war wohl die Entscheidung den Zweitwagen durch das Lastenrad zu ersetzen.

Ich werde mal fragen, ob ich den Bericht einscannen und hier online stellen darf wegen Urheberrecht und so.
 
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