Positive Überraschungen

Endlich habe ich ein Gesicht zur Person! Ich war heute auf einer Baustelle für eine neue Mobilitätsstation. Neben einigen Befürworter*innen von mehr Aufenthaltsqualität und mehr Stellplätzen für fahrräder in dem Gründerzeitviertel kamen auch zwei Damen, die wirklich herzlich rumpampten gegen die Station und den Wegfall von rund 8 Parkplätzen (geschätzt von mir). Eine der beiden meinte, sie wäre Intensivkrankenschwester und würde wegen des Schichtdienstes auf ihr Auto für die ca. 6km bis zur Uni-Klinik angewiesen sein. Fahrrad würde nicht funktionieren, da sie keine Möglichkeit habe, sich umzuziehen und nach 10 Stunden Dienst ohne Pause auch nicht in der Lage sei, diese 6km wieder zurück zu radeln. Besonders nicht bei Eis, Schnee und Regen. Das war echt der Hammer, ich dachte immer, diese bundesweit bekannte Frau sei eine Erfindung der Politik!
Und sie meinte, wenn die KFZ-Steuer nicht zweckentfremdet würde, dann würde diese Steuer locker reichen, um alle Straßen zu sanieren. Und das Radfahrende gefälligst auch Straßen-Steuern zahlen sollten. Und die Politik solle gefälligst aufhören, Parkplätze zu demontieren, alle wären auf Parkplätze angewiesen. Fahrräder können doch auch bequem auf dem Bürgersteig stehen können, so wie es bisher auch immer war!


...ich habe vergessen, zu fragen, ob sie alleinerziehend sei. Mist.
 
Die armen Patienten, eine Intensivkrankenschwester die sich nicht umziehen kann und mit der stickigen Blechdose pendeln muss, da is mir so eine Person entlüftet auf dem Fahrrad hygienisch lieber, oder fährt die son 'Intensivtransportwagen'? Mit hygienischen Schleusen?
 
sind halt immer neue Ausreden...von Leuten..:rolleyes:

In einem Provinzkrankenhaus im Ostmünsterland vor 20 Jahren, konnten sich die
Schwestern und Pfleger einer normalen Station schon ganz regulär zurückziehen
und umziehen sogar getrennt nach Männlein und Weiblein, mitunter in Einzelkabinen
und das soll 20 Jahre später an einer Uni-Klinik, im Intensivbereich nicht gehen?
Oha! :eek:
 
Also ich wollte hier kein Krankenschwesternbashing lostreten. Das liegt mir fern, zumal ich auf ebendiese irgendwann auch mal angewiesen sein könnte und ich diesen Beruf für Systemwichtig halte. Aber diese Dame ritt so vehement darauf rum, dass sie halt ohne Auto in ihrem Job nicht ausüben kann, dass es für mich immer schwieriger wurde, sie ernst zu nehmen. Mal davon abgesehen, dass ich als Shreiner für sie nicht so hart arbeite, weil ich keinen Schichtdienst mache. Ich da ich wenig Auto fahre, überhaupt nicht beurteilen kann, wie schwer es ist, abends um 22:00Uhr einen Parkplatz zu finden.
Aber da wir ja hier positive Überraschungen besprechen, ich freute mich einfach, endlich ein Gesicht zur vielbeschworenen, Schichtdienst-arbeitenden Intensivkrankenschwester zu bekommen.

Ach, es war so absurd.
 
Hier wird keine Krankenschwester gebasht, danke an alle SchwesterInnen, die diese Arbeit machen.

Aber wegen 6 Kilometern jammern ist einfach daneben. Mit dem Rad wäre sie wahrscheinlich nur 3-4km unterwegs und kann sich immer noch gemütlich umziehen.
 
...auch ich hielt eBikes lange für ab Rentenalter... aber das war zu einer Zeit, in der ich das "hier auf dem Land bist du aufs Auto angewiesen " noch nicht hinterfragt habe. Und mann kann mit so einem tatsächlich schweißfrei ankommen.
Vielleicht nicht am ersten Tag, aber nach ein paar Wochen klappt das mit der Kondition.
 
Um mal von dieser Dame wegzukommen. Der ADFC-Erkrath gräbt wieder Radwege aus! Dies soll euch animieren, das auch zu machen. Denn Gemeinde- und Stadtverwaltungen sparen oft daran (außer bei @Milan0 ;) )....


Hier ein Bericht von 2023:

 
...auch ich hielt eBikes lange für ab Rentenalter... aber das war zu einer Zeit, in der ich das "hier auf dem Land bist du aufs Auto angewiesen " noch nicht hinterfragt habe. Und mann kann mit so einem tatsächlich schweißfrei ankommen.
Vielleicht nicht am ersten Tag, aber nach ein paar Wochen klappt das mit der Kondition.

Selbst als junge Person im städtischen Raum werfe ich daher immer wieder einen Blick auf e-bike (daher positive Überraschung, dass das uty wieder lieferbar ist). Gleichzeitig habe ich Angst, dass dann manche Räder fast nicht mehr zum Einsatz kommen (oder ich doch lieber bei bio bleibe und das uty nur herumsteht?).
 
Heute ist mir aufgefallen, dass meine Wadenmuskeln deutlich zugelegt haben, und die Lunge fühlt sich auch besser an :).
Ich bin jedenfalls kein Gelegenheitsradler mehr, und demnächst fahre ich mit der Radkutsche die 100km nach Hamburg zur Inspektion.
 
Mir ist ein großer Arbeitgeber auf dem Land bekannt, wo viele dort Arbeitende <10km aber ohne brauchbare Öffis entfernt wohnen. Der hat dann einen überwachten Käfig für Räder gebaut, also alles richtig gemacht. Der Käfig wurde dann in den ersten Wochen zweimal hoch organisiert mit großem Aufwand leergeräumt. Seitdem fahren halt alle wieder Auto.
 
Der Käfig wurde dann in den ersten Wochen zweimal hoch organisiert mit großem Aufwand leergeräumt.
Höchste Zeit Moe's "Alarmanlage" aus den Simpsons nachzubauen. :cool:

4ftMYj400Ic 00-00-38 (3) Moe Szyslak Shotgun Alarm System.png
 
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