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Zu erst einmal möchte ich mich als Frischling hier im Forum vorstellen. Wer direkt etwas zum Rad lesen möchte, startet beim dritten Absatz.
Ich komme aus dem schönen Elbflorenz. Seit dem Studium bin ich mit dem Rad und öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Ein Auto kam mir in Dresden nie in den Sinn.
Mit den Jahren stellte ich jedoch immer wieder fest, dass mir eine Transportgelegenheit fehlte. Sei es für die ein oder andere Kiste Bier, einen Grillabend an der Elbe, den Wocheneinkauf oder die allwöchentliche Kiste voll Gemüse von der SoLaWi. Ein Auto würde den Großteil der Zeit nur stehen und wäre gemessen an den Unterhaltskosten unwirtschaftlich. Außerdem wäre es moralisch für mich schwer, privat ein Auto in einer Stadt zu nutzen. Also Eins und Eins zusammengezählt, ein Lastenrad "musste" her. (Die Faszination für Lastenräder hat damit natürlich gar nichts zu tun )
Ich las mich also quer durch verschiedenste Threads hier im Forum. Fand viele tolle Informationen, Impressionen und Ideen. Schnell stand für mich fest: es sollte einspurig sein, die Ladefläche vorn und in Anbetracht der täglichen Steigung (3 km, 5 % Steigung = 150 hm ) war das Thema Motor auch im Kopf. Doch genau so schnell war klar, dass ich selbst testen musste was das richtige für mich ist. Auf der diesjährigen Berliner Fahrradschau bin ich also jedes Rad,was irgendwie in Betracht kam, so ausgiebig gefahren wie es der Platz ermöglichte.
Wieder Zuhause angekommen war klar, dass nur noch das Douze UP und das Bullitt von LvH im Rennen waren. Auch war klar geworden, dass ich gern eine Getriebeschaltung haben wollte, egal ob nun Alfine, Rohloff am Bullitt oder Pinion am Douze. Dank der Jungs von Meißner Räder konnte ich dann ein Douze mit Pinion ausgiebig in Dresdens Straßen testen und später auch ein sehr sportlich aufgebautes Bullitt. Beide gefielen und beide hatten Vor- und Nachteile. Bei dem Douze überzeugte mich das Antriebskonzept mit Tretlagergetriebe und Hinterradmotor, bei dem Bullitt die Geometrie sowie die Flexibilität des Systems (lässt das Bastlerherz höher schlagen). Es folgten schlaflose Nächte und viel Unsicherheit. Vieles wurde gegeneinander aufgewogen. Vom Grundsystem war das Bullitt mein Favorit doch die Antriebskombi Pinion + HR Motor hatte mich so überzeugt, dass ich eines Abends sagte morgen wird bestellt.
An dem selben Abend passierte das unglaubliche. Ich scrollte mich durch die blaue Datenkrage und was sehe ich da? Einen Post mit einem Bild von einem Bullitt Tretlager, besser dem Bereich wo das Tretlager sein sollte. Denn dort saß ein Pinion-Getriebe. Ich konnte meinen Augen nicht trauen, mein Herz schlug höher und ich begann das Internet zu durchsuchen. Ich fand die Internetseite eines Händlers, welcher Bullitts vertreibt, auf der es eine Unterseite "Pinion eBullitt" gab. Ein paar Infos waren schon ersichtlich, doch noch nichts konkretes und keine Bestellmöglichkeit. Also den nächsten Tag dort angerufen und mehr Informationen eingeholt. Dann ging alles ganz schnell, per Mail die Details abgestimmt was alles dran soll, in der Firma den Jobradantrag klar gemacht. Dazu muss man sagen das wir nächste Woche auf eine zweiwöchige Radreise gehen wollen und ich gern mit dem Bullitt starten wollte. Dann gab es Lieferprobleme mit dem Motor, doch der Händler legte sich voll ins Zeug und am 07.09 kam die Info das es fertig ist. Also spontan alles für eine Abholung organisiert.
Nun steht es bei mir, der Traum meiner Träume. Ein Bullitt in Raw mit Pinion 12-Gang Getriebe C1.12 und Neodrives Heckmotor. Der Akku hat 612 Wh an Kapazität und ist damit das Maximum welches zum Neodrives Z20 verfügbar ist. An der Motorelektronik hängt die Beleuchtung von B+M Lumotec IQ2 Eyc T und Toplight View E. Sattelstütze, Vorbau und Lenker sind, angelehnt an das Larry vs. Harry eBullitt, von Thomson. Gebremst wird das gute Stück von zwei Magura MT5. Ich habe das Honeycomb Board dazu gewählt. Als Alukiste habe ich mir eine günstige aus dem Baumarkt organisiert. Die originale Box (Zarges von LvH) halte ich für meine Zwecke für übertrieben, wenn auch das Ladevolumen optimal ausgenutzt ist.
Heute gab es die erste größere Proberunde mit einem Teil der Urlaubsbeladung. Das Pinion-Getriebe finde ich wie auch am Douze wahnsinnig gut. Die extrem kurzen Schaltwege/Schaltzeiten in Kombination mit einem klaren Feedback des erfolgreichen Gangwechsels begeistern mich immer wieder. Es zeigte sich auch, dass es gut war das Upgrade von der C1.9 zur C1.12 zu wählen. Die Entfaltung beider Varianten ist sehr ähnlich doch die feinere Abstufung der 12 Gang Variante sorgt für konstante Trittfrequenz, was für mich persönlich enorm wichtig ist.
Der Neodrives Heckmotor ist stark. Für gemütliches Tourenfahren bleibt er bei mir auf der kleinsten Unterstützungsstufe, da ich auch ordentliche Eigenleistung erbringen möchte. Auf ebener Strecke bin ich sogar oft ohne Motor gefahren um mich an das Reisetempo meiner Freundin anzupassen. Da zeigt sich auch einer der Vorteile der GoSwiss / Neodrive Motoren (beide sehr ähnlich da früher selbe Firma): schaltet man die Unterstützung komplett ab, hat man extrem wenig Widerstand gegen den man tritt. (PS es wird ein Test folgen wie und ob die Motoren schummeln um das Werbekriterium "ohne gefühltes Abbremsen" zu erfüllen. Da gibt es ja diverse Gerüchte und Behauptungen) Sehr angenehm finde ich die subtile Unterstützung. Das Unterstützungsmoment wird sehr exakt der Eigenleistung nachgeführt. Eine Verzögerung ist kaum bis gar nicht spürbar. Auch das Verhalten an der Abschaltgrenze bei 25 km/h ist auffällig unauffällig. Zur Rekuperation und Bremsassistent kann ich noch nichts sagen. Diese Informationen werden hier im Thread nach und nach folgen.
Die MT5 haben mir auf der ersten Tour gut gefallen, mehr kann ich euch nach den 600km der Urlaubstour sagen.
Erstaunlich fand ich die Betriebsgeräusche des Pinion-Getriebes in Kombination mit dem Bullitt-Rahmen. Sowohl am Douze als auch an einem MTB sind mir die Geräusche eines Pinion bisher noch nicht so stark aufgefallen. Man hört sie immer ganz leicht (Sillerantrieb wie oft behauptet, waren die von mir gefahreren Varianten nie) Ich gehe davon aus, dass es an der Steifigkeit und der Rohrgeometrie des Bullitts liegt. Geräusche am Rahmen werden gut übertragen und resonanzartig verstärkt. Das Douze war an der Stelle mit seinen Stahlrohren etwas im Vorteil. Trotzdem war das "Betriebsgeräusch" nicht störend oder ähnliches. Ich war nur etwas überrascht.
Ich komme aus dem schönen Elbflorenz. Seit dem Studium bin ich mit dem Rad und öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Ein Auto kam mir in Dresden nie in den Sinn.
Mit den Jahren stellte ich jedoch immer wieder fest, dass mir eine Transportgelegenheit fehlte. Sei es für die ein oder andere Kiste Bier, einen Grillabend an der Elbe, den Wocheneinkauf oder die allwöchentliche Kiste voll Gemüse von der SoLaWi. Ein Auto würde den Großteil der Zeit nur stehen und wäre gemessen an den Unterhaltskosten unwirtschaftlich. Außerdem wäre es moralisch für mich schwer, privat ein Auto in einer Stadt zu nutzen. Also Eins und Eins zusammengezählt, ein Lastenrad "musste" her. (Die Faszination für Lastenräder hat damit natürlich gar nichts zu tun )
Ich las mich also quer durch verschiedenste Threads hier im Forum. Fand viele tolle Informationen, Impressionen und Ideen. Schnell stand für mich fest: es sollte einspurig sein, die Ladefläche vorn und in Anbetracht der täglichen Steigung (3 km, 5 % Steigung = 150 hm ) war das Thema Motor auch im Kopf. Doch genau so schnell war klar, dass ich selbst testen musste was das richtige für mich ist. Auf der diesjährigen Berliner Fahrradschau bin ich also jedes Rad,was irgendwie in Betracht kam, so ausgiebig gefahren wie es der Platz ermöglichte.
Wieder Zuhause angekommen war klar, dass nur noch das Douze UP und das Bullitt von LvH im Rennen waren. Auch war klar geworden, dass ich gern eine Getriebeschaltung haben wollte, egal ob nun Alfine, Rohloff am Bullitt oder Pinion am Douze. Dank der Jungs von Meißner Räder konnte ich dann ein Douze mit Pinion ausgiebig in Dresdens Straßen testen und später auch ein sehr sportlich aufgebautes Bullitt. Beide gefielen und beide hatten Vor- und Nachteile. Bei dem Douze überzeugte mich das Antriebskonzept mit Tretlagergetriebe und Hinterradmotor, bei dem Bullitt die Geometrie sowie die Flexibilität des Systems (lässt das Bastlerherz höher schlagen). Es folgten schlaflose Nächte und viel Unsicherheit. Vieles wurde gegeneinander aufgewogen. Vom Grundsystem war das Bullitt mein Favorit doch die Antriebskombi Pinion + HR Motor hatte mich so überzeugt, dass ich eines Abends sagte morgen wird bestellt.
An dem selben Abend passierte das unglaubliche. Ich scrollte mich durch die blaue Datenkrage und was sehe ich da? Einen Post mit einem Bild von einem Bullitt Tretlager, besser dem Bereich wo das Tretlager sein sollte. Denn dort saß ein Pinion-Getriebe. Ich konnte meinen Augen nicht trauen, mein Herz schlug höher und ich begann das Internet zu durchsuchen. Ich fand die Internetseite eines Händlers, welcher Bullitts vertreibt, auf der es eine Unterseite "Pinion eBullitt" gab. Ein paar Infos waren schon ersichtlich, doch noch nichts konkretes und keine Bestellmöglichkeit. Also den nächsten Tag dort angerufen und mehr Informationen eingeholt. Dann ging alles ganz schnell, per Mail die Details abgestimmt was alles dran soll, in der Firma den Jobradantrag klar gemacht. Dazu muss man sagen das wir nächste Woche auf eine zweiwöchige Radreise gehen wollen und ich gern mit dem Bullitt starten wollte. Dann gab es Lieferprobleme mit dem Motor, doch der Händler legte sich voll ins Zeug und am 07.09 kam die Info das es fertig ist. Also spontan alles für eine Abholung organisiert.
Nun steht es bei mir, der Traum meiner Träume. Ein Bullitt in Raw mit Pinion 12-Gang Getriebe C1.12 und Neodrives Heckmotor. Der Akku hat 612 Wh an Kapazität und ist damit das Maximum welches zum Neodrives Z20 verfügbar ist. An der Motorelektronik hängt die Beleuchtung von B+M Lumotec IQ2 Eyc T und Toplight View E. Sattelstütze, Vorbau und Lenker sind, angelehnt an das Larry vs. Harry eBullitt, von Thomson. Gebremst wird das gute Stück von zwei Magura MT5. Ich habe das Honeycomb Board dazu gewählt. Als Alukiste habe ich mir eine günstige aus dem Baumarkt organisiert. Die originale Box (Zarges von LvH) halte ich für meine Zwecke für übertrieben, wenn auch das Ladevolumen optimal ausgenutzt ist.
Heute gab es die erste größere Proberunde mit einem Teil der Urlaubsbeladung. Das Pinion-Getriebe finde ich wie auch am Douze wahnsinnig gut. Die extrem kurzen Schaltwege/Schaltzeiten in Kombination mit einem klaren Feedback des erfolgreichen Gangwechsels begeistern mich immer wieder. Es zeigte sich auch, dass es gut war das Upgrade von der C1.9 zur C1.12 zu wählen. Die Entfaltung beider Varianten ist sehr ähnlich doch die feinere Abstufung der 12 Gang Variante sorgt für konstante Trittfrequenz, was für mich persönlich enorm wichtig ist.
Der Neodrives Heckmotor ist stark. Für gemütliches Tourenfahren bleibt er bei mir auf der kleinsten Unterstützungsstufe, da ich auch ordentliche Eigenleistung erbringen möchte. Auf ebener Strecke bin ich sogar oft ohne Motor gefahren um mich an das Reisetempo meiner Freundin anzupassen. Da zeigt sich auch einer der Vorteile der GoSwiss / Neodrive Motoren (beide sehr ähnlich da früher selbe Firma): schaltet man die Unterstützung komplett ab, hat man extrem wenig Widerstand gegen den man tritt. (PS es wird ein Test folgen wie und ob die Motoren schummeln um das Werbekriterium "ohne gefühltes Abbremsen" zu erfüllen. Da gibt es ja diverse Gerüchte und Behauptungen) Sehr angenehm finde ich die subtile Unterstützung. Das Unterstützungsmoment wird sehr exakt der Eigenleistung nachgeführt. Eine Verzögerung ist kaum bis gar nicht spürbar. Auch das Verhalten an der Abschaltgrenze bei 25 km/h ist auffällig unauffällig. Zur Rekuperation und Bremsassistent kann ich noch nichts sagen. Diese Informationen werden hier im Thread nach und nach folgen.
Die MT5 haben mir auf der ersten Tour gut gefallen, mehr kann ich euch nach den 600km der Urlaubstour sagen.
Erstaunlich fand ich die Betriebsgeräusche des Pinion-Getriebes in Kombination mit dem Bullitt-Rahmen. Sowohl am Douze als auch an einem MTB sind mir die Geräusche eines Pinion bisher noch nicht so stark aufgefallen. Man hört sie immer ganz leicht (Sillerantrieb wie oft behauptet, waren die von mir gefahreren Varianten nie) Ich gehe davon aus, dass es an der Steifigkeit und der Rohrgeometrie des Bullitts liegt. Geräusche am Rahmen werden gut übertragen und resonanzartig verstärkt. Das Douze war an der Stelle mit seinen Stahlrohren etwas im Vorteil. Trotzdem war das "Betriebsgeräusch" nicht störend oder ähnliches. Ich war nur etwas überrascht.