passive Tag und Nachtsichtbarkeit, Reflexfolien, Reflexstoffe Signalwesten etc. (exkl. Beleuchtung)

Der eingebaute Vorteil von Reflexkleidung ist der relativ eingeschränkte Rückstrahlwinkel. Man muss für eine Reflektion schon aus der Richtung der Lichtquelle auf das Reflexeelement schauen (+/- einige Winkelgrad um dem räumlichen Versatz von Autoscheinwerfer und Fahrerauge gerecht zu werden)
 
Nun, ich schlage eine Versachlichung in Form von Standards (Reflexionsklassen)
und persönlichem Experiment (Blitzfotos oder Stirnlampe) vor:
Gelbes „Katzenauge“ (old school / StVO) vs.
Ra3 - Reflexband:
  • Ein Unterschied wie Nacht vs. Tag!
  • Natürlich will ich gesehen werden
  • Natürlich beachte ich die Farbregeln (weiß vorne; gelb Seiten; rot hinten)
  • Klar: viel hilft viel
 
Zweitens: Fahrradfahren im Alltag macht Spass und ist sehr sicher. Wenn nicht-Fahrradfahrer dies mitbekommen, probieren sie es vielleicht auch einmal. Wenn ich Warnkleidung verwende, transportiere ich die gegenteilige Botschaft (Fahrrad ist gefährlich; Fürs Radfahren musst du dich komisch anziehen) und halte potentielle Fahrradfahrer eher vom Versuch ab.
ja, aus der Angst hat sich die Autoindustrie Jahrzehnte lang gegen die Einführung von Sicherheitsgurte gestäubt... ;)
Heute ist es so, dass, je mehr Sicherheitselemente ins Auto eingebaut werden, je mehr wagen sich (einige) Autofahrer ans Limit...

Zum Thema Norm HiVis Bekleidung: Einer der grossen Vorteile der HiVis Kleidung ist IMHO, dass diese die Wahrnehmung auch ausserhalb des Lichtstrahls des PWs erhöht und ganz besonderes am Tag bei Dämmerung oder schlechtem Licht, wenn die Reflektionsbänder nicht oder noch nicht zum Tragen kommen.
Ein Kind, dass mit HiVis Bekleidung am Tag zwischen zwei parkierten Autos auf die Strasse rent, ein Velofahrender mit HiVis Veste, dem die Vorfahrt geschnitten wird, haben IMHO bessere Chancen, da die möglichkit besteht, dass der Autofahrende diese den Bruchteil einer Sekunde früher wahrnimmt, früher bremst und sein Fahrzeug um die reenden 10-20Kmh runter bremsen kann...

Refleksbändern auf kleinern und Schuhen von Fussgängern haben mir (mit dem Velo) auf Feld und Waldwegen schon oft geholfen solche rechtzeitig zu erkennen. Ich bezweifele aber, dass diese im Strassenverkehr etwas bringen, da zu klein für die Geschwindigkeit der PWs
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich. Die Autoindustrie hatte Angst, das Ihre Kunden aufgrund des Sicherheitsgurtes das Auto auf einmal für zu gefährlich halten und alle aufs Rad umsteigen.

Andere Gründe, wie zum Beispiel die Kosten für den Gurt und der Komfortnachteil für ihre Kunden waren sicher zweitrangig.
 
Zum Thema Norm HiVis Bekleidung: Einer der grossen Vorteile der HiVis Kleidung ist IMHO, dass diese die Wahrnehmung auch ausserhalb des Lichtstrahls des PWs erhöht und ganz besonderes am Tag bei Dämmerung oder schlechtem Licht, wenn die Reflektionsbänder nicht oder noch nicht zum Tragen kommen.
Ein Kind, dass mit HiVis Bekleidung am Tag zwischen zwei parkierten Autos auf die Strasse rent, ein Velofahrender mit HiVis Veste, dem die Vorfahrt geschnitten wird, haben IMHO bessere Chancen, da die möglichkit besteht, dass der Autofahrende diese den Bruchteil einer Sekunde früher wahrnimmt, früher bremst und sein Fahrzeug um die reenden 10-20Kmh runter bremsen kann...

Weißte, das ist ziemlich exakt das, was mich an der Diskussion stört (und bspw. bei Twitter unter #victimblaming läuft): es findet hier eine Schuldverschiebung im Geiste statt. Die überwiegende Gefahr geht vom motorisierten Verkehrsteilnehmer aus. Damit obliegt es denen, die Gerätschaften mit Umsicht, Rücksicht und beherrschbaren Parametern zu betreiben. Es ist nicht mein Job, über meine sehr ordentliche Beleuchtung und Reflexausstattung am Rad hinaus rumzulaufen wie ein Tannenbaum, weil sich niemand der physikalischen Fakten eines sich bewegenden Körpers mit zumeist über 1.5t im Klaren ist.

My 2cents, M.
 
@SonnenCargo
Du hast im Prinzip recht- das Problem ist nur, dass wir als Radfahrer nicht bei „ Wünsch Dir Was“ sind und sich die Fahrweise der meisten Autofahrer nicht bzw. nicht schnell ändern wird und das heißt für mich EXTREM zurückhaltend fahren im Verkehr und viel Reflexionsgedöns- da schließe ich mich TheTransporter an: wenn es nur Bruchteile einer Sekunde mehr Bremsweg bei meinem Gegenüber bewirkt, hat es sich schon gelohnt.

Jetzt habe ich hier genug reflektiert und werde weiter passiv fahrend und hell leuchtend am Verkehr teilnehmen....
 
von Victimblaming sind wir doch weit entfernt in der Diskussion. Die Frage wie ich sie verstehe ist eher ob die Standardausrüstung nach StVZO heute ausreichend ist oder eher am unteren Ende angesiedelt ist.
 
Allein aus Autofahrersicht sind mir die Reflexwestenträger lieber, wohlgemerkt als AUTOFAHRER finde ich eine Reflexweste am Radfahrer super. Selber würde ich gern ohne radeln, aber allein aus eigener Sicht hinter dem Lenkrad hab ich angefangen eine zu tragen da ich auch gern diese eine Sekunde früher gesehen werden will.
Genau konträr verhält es sich bei allem was blinkt, stroboskopiert oder sonstig übermäßig leuchtet. Das erzeugt dermaßen viel Aufmerksamkeit, allein durch das Flackern oder gar durch Blenden, das es mich vom restlichen Verkehr ablenkt ohne dass ich es eigentlich möchte. Da bin ich deutlich dagegen, die passiven Elemente empfinde ich bisher alle als positiv. (Nochmal: aus der Position des Autofahrers heraus gesprochen)
 
Ich teile die Einschätzung von Sonnencargo. Einer trägt eine Warnweste (ist ja ein freies Land) weil er früher gesehen werden will, immer mehr Menschen tragen eine Warnweste weil sie früher gesehen werden wollen. Irgendwann sind die nicht-Westenträger in der Minderheit und in der öffentlichen Wahrnehmung dann auf einmal selbst schuld, das man sie so schlecht sieht. -> Victimblaming.

Davon sind wir heute glücklicherweise weit entfernt:

Erstens ist die Rechtslage eindeutig, ein Autofahrer muss bei jeder Witterung sein Fahrzeug innerhalb der einsehbaren Strecke anhalten können. Zum Beispiel weil dort ein unbeleuchter Gegenstand liegt -> ohne Stvo Minimalbeleuchtung.

Zweitens gibt es heute praktisch keine Unfälle aufgrund mangelnder Reflektoren, daher bietet eine Warnweste auch in der Praxis keinen nennenswerten Sicherheitsgewinn. @WolleZ : Die Minimalausstattung ist ausreichend, glaube nicht das dies hier ernsthaft bzw. mit Fakten bestritten wurde. Es geht um gefühlte Sicherheit.

@Mecki: Doch, wir sind bei wünsch dir was. Natürlich nicht als einzelne Personen, aber als Gesamtheit entscheiden wir Radfahrer ob sich Autofahrer zukünftig darauf verlassen dürfen, das wir Warnwesten tragen. Wenn erstmal 80% der Radfahrer eine Weste tragen kann man auch gut eine Warnwestenpflicht diskutieren (analog Helmpflicht).
 
Tja, liebe Leute
die angestossene Diskussion ist sehr wichtig, denn ich erlebe es leider fast täglich auf dem breiten aber teilweise stockdunklen Isarradweg. Dort ist für einige km gar keine Beleuchtung an dem Radweg vorhanden. Auf einmal taucht innerhalb eines Bruchteiles einer Sekunde ein schwarz gekleideter Radler ohne jeglichste Beleuchtung vor einem auf.
Noch mehr sind es die schwarz gekleideten Jogger, die sich rudelartig auf den Radwegen in der dunkelsten Pampa für ihr so gesundes Bewegungstraining aufmachen.
Ich kann es beim besten Willen nicht begreifen, was diese Leute so im Kopf haben und warum man im Winter beim nächtlichen Joggen (auf den Radwegen) komplett dunkel gekleidet sein muss?
Es ist einfach lebensgefährlich, wenn man urplötzlich eine schwarze Wand vor sich hat. Wenn schon Beleuchtungen so spärlich verwendet werden, dann sollten jedenfalls auf den Radwegen irgendwelche sichtbaren Klamotten getragen werden.

Dies gilt vor Allem an die Jogger, Fussgänger, Kinderwagenschieber und Wegebier-Trinker, die sich zu hunderten auf den Radwegen aufhalten und auch meist nur Grüppchenbildungen stattfinden, wo dann kein Radfahrer mehr ohne ständig abbremsen und klingeln zu müssen, zügig radfahren kann.

Heute war es wieder extrem, da schönes Wetter war und wohl die Masse der Leute in Ferienlaune ist. Kaum möglich, auf einem 3,50 Meter breiten Radweg störungsfrei nur ein paar hundert Meter durchzukommen.
 
Ich gehe davon aus das es um einen Radweg zur gemeinsamen Nutzung mit Fussgängern geht. Ansonsten hätten die Fussgänger dort ja ohnehin nichts verloren, egal in welcher Kleidung.

Insofern kann ich den Frust zwar verstehen, aber "diese Leute" halten sich einfach an die aktuell gültige Regelung. Fussgänger dürfen sich anziehen wie sie möchten. Radfahrer müssen ohnehin innerhalb ihrer Sichtstrecke anhalten können (StVO §3 1 Satz 4), gefährliche Situationen aufgrund dunkler Kleidung können daher nicht entstehen.

Den Frust kann ich gut verstehen, haben hier natürlich ähnliche Probleme. Allerdings fokussiere ich meinen Frust weniger auf die Fussgänger, sondern mehr auf die Stadtplaner. Ich denke nicht das Fussgänger und Fahrräder auf eine Spur gehören, andere Fahrzeuge (z.B. PKW) zwingt man ja auch nicht dazu.
 
Zuletzt bearbeitet:
Radfahrer müssen ohnehin innerhalb ihrer Sichtstrecke anhalten können (StVO §3 1 Satz 4), gefährliche Situationen aufgrund dunkler Kleidung können daher nicht entstehen.

Genau das. Wenn also dunkel gekleidete Fußgänger auf Waldwegen ein Problem darstellen, ist deine Beleuchtung falsch eingestellt oder unterdimensioniert für das, was du an Geschwindigkeit fahren möchtest. Seit ich den IQ-X am Rad habe, gruselt mich im Dunkeln die Beleuchtung, die so einige Autos an Bord haben.
Ich musste einmal nachts ob Defekt ohne Lampe nach Hause, da bin ich tatsächlich nur geringfügig über Schrittgeschwindigkeit gefahren, solange es keine passable Straßenbeleuchtung gab.
 
Der Isarradweg ist ein breiter und geteerter Radweg.Kein Waldweg. Er ist umgeben von den sog. Isarauen, also den Flussausweichflächen fürs Hochwasser und dort hält sich eben auch gerne das vergnügunssüchtige Volk auf.

Daneben im Abstand von ca. 3 Meter ist ein getrennt angelegter breiter Fussweg, der auf einer Anhöhe verläuft aber ungern von den Spaziergängern, Joggern und vor allem den Kinderwagenschiebern benutzt wird, obwohl in einer sehr schönen Allee.

Die Kinderwägen rollen eben besser auf dem geteerten Radweg und dort kommen den Joggern eben auch weniger Spaziergänger entgegen.

Genau kenne ich nicht die Gründe, warum sich jeder fast nur auf dem Radweg tummeln muss, wo doch unendlich viel Ausweichflächen für das Fussvolk da wären.

Einmal sprach ich einen Typen aus einer Gruppe an, die zu fünft den ganzen Radweg blockierten, warum er denn nicht den danebenliegenden, landschaftlich schönen Fussweg verwende....

Die Antwort lautete: "dann mache ich mir doch evtl. die Schuhe dreckig."

Man hat einfach keine Handhabe gegen die Massen an fehlgeleiteten Leute auf den Radwegen, da bei uns im autofanatischem Bayern die Uhren eben anders laufen.

BTW: mein Licht am Fahrrad ist schon so grell, dass entgegenkommende Radler sich ab und zu beschweren. Mehr will ich es nicht aufrüsten, um die schwarzen Camouflage-Jogger in Ihrer Tarnuniform schon hunderte Meter vorher zu erkennen. Denn dann wird es den entgegenkommenden Radlern einfach zu gefährlich.

Wie werden denn bei Euch die Regeln eingehalten und gab es jemals Konsequenzen gegen das radwegblockierende Fussvolk?
 
Die Frage ist wie das bei euch beschildert ist. Wir haben hier bei uns keine Radwege im die mittels Zeichen 237 (Das Fahrrad im blauen Kreis) für Fussgänger gesperrt sind. Immer nur Zeichen 240 bzw. 241 oder gar keines. Daher dürfen die Fussgänger hier den Weg genauso nutzen wie Radfahrer.
 
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Es ist eine Parallele zum Fluss Isar, der durch die Stadt läuft. Fast überall mehr oder weniger in der freien Natur, weg von dem Verkehrsstress.
wäre perfekt, wenn der Radweg auch nur von Radlern befahren wäre. Dies ist die beste Möglichkeit vom münchner Süden in den münchner Norden zu kommen,
ABER : hordenweise Feierwütige und Erholunssuchende und Sporttreibende, Touristen, etc. pp. tummeln sich nicht auf den riesen großen Isarflusslandschaften, sondern am Liebsten eben auf dem Radweg.

Für Berufspendler, die zügig mit dem Rad am Stau vorbei auf die andere Seite der Stadt wollen, wird dies immer gefährlicher. Natürlich ist der Weg gerade im Sommer auch noch massiv von Rennradlern gefüllt, die in Gruppen trainieren wollen, und dann nach einer Kurve in die nächste Gruppe Fussgängern auf dem Radweg schiessen.
Mountainbiker, Inlinescater und seit Juni eben auch noch massenweise E-Scooter. So wird es nie etwas mit der Verkehrswende, wenn sich alles auf die Radwege zuwendet.

Schilder gibt es eigentlich meist keine, sondern im Abstand von eingen hundert Metern ab und zu Radfahrermarkierungen auf dem Radweg. Man muss schon ziemlich zugedröhnt sein, um dies nicht zu erkennen. Somit gehe ich einfach von Wurschtigkeit oder Eigensinn aus, dass der Fussweg gemieden wird und die geteerte Variante vorgezogen wird.


Ich bin ja eigentlich ein Gegner von all dem Sicherheitsfanatismus mit Leuchtwesten, Helmen, Schutzschuhen, für jede Bewegung die richtige Versicherung, etc.

Aber bzgl. der dunklen Radwege mit dem hohen Fussgängeranteil muss ich dem Thread-Starter einfach Recht geben.
 
Ich gebe zu, wenn ich in der Parallelen Scheinwelt leben würde, in der auf meinem Weg zur Arbeit von 3 km nicht vier Grundschulen lägen, in deren Umfeld die SUV-fahrenden Muttis und Vatis nicht ihre ausschließliche Aufmerksamkeit darauf richten, wie sie ihre Straßenpanzer möglichst bis vor die Klassenzimmertür fahren können, sämtliche Autofahrer vor Fahrtantritt sämtliche Scheiben von Eis bzw. lichtreflektierenden Regentropfen befreien und innen etwaig beschlagene Scheiben frei wischen, sich durchgängig an sämtliche Verkehrsregeln hielten, sämtliche Verkehrsteilnehmer (mich eingeschlossen) permanent den gesunden Menschenverstand benutzten und immer hoch aufmerksam sind und ich und meine kiddies dazu noch mindestens sieben Leben hätte, dann würde ich auch keine alberne Reflektorschärpe tragen und meine Beleuchtung auf den notwendigen Minimalstandard beschränken.

Das Problem ist nur, dass ich genau da nicht lebe.

Wie andere das bewerten, ist mir zugegeben egal, ich bin ja kein Missionar. ich will aber auch nicht missioniert werden...
 
2017 sind in Deutschland 932 263 Personen gestorben [1]. Davon 382 durch Unfall beim Radfahren. Davon 137 durch PKW.

Insofern vielleicht nochmal die schöne Feststellung, das wir alle je nach Gusto mit oder ohne Weste, sehr sicher Fahrrad fahren können. Und eines Tages an was anderem als "Fahrradunfall durch PKW" sterben dürfen :)

Gegen die wirklich großen Risiken wie z.B. Herz/Kreislauf Probleme (über 300.000 Tote / Jahr) sind wir als Fahrradfahrer ja schon ein wenig gewappnet. Wenn wir diesen Gesundheitsgewinn mit reinrechnen, ist das Fahrrad sogar das "sicherste" Verkehrsmittel von allen. Wer holt den Champagner? :)

[1] https://www.destatis.de/DE/Presse/P...-unfallentwicklung.pdf?__blob=publicationFile
 

Ein schönes Fundstück von salearborist. Leider wird hier deutlich und mehrfach darauf hingewiesen dass am Rad selber keine Reflexfolie oder ähnliches angebracht werden darf da es als Änderung der lichttechnischen Einrichtung angesehen wird. Also sind am Rad nur Upgrades der Lichtanlage erlaubt, nichts extra :( Das heißt im Umkehrschlus leider auch entweder der Fahrer trägt was reflektierendes oder die Fuhre bleibt dunkel und trägt schlimmstenfalls nur die StVZO Minimalanforderungsfunzel.
 
Beim TÜV gilt alles, was werkzeuglos demontiert werden kann, als nicht fest mit dem Fahrzeug verbunden. Reflexfolie ist nach meinem Verständnis werkzeuglos entfernbar...

Grüße, M.
 
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