Nabenschaltung für Lastenrad

Aber der Knackpunkt ist, eine Kettenschaltung ist extrem robust und dabei preiswert.
Hab mich noch nicht final entschieden, eine Kettenschaltung war auch eine Option. Aber ich habe an meinem Alltagsrad eine Kettenschaltung und der Wartungsaufwand gefällt mir nicht. Die Nabenschaltung würde ich in Kombination mit einem Riemen nehmen.
Ist das denn ein Bio Lasti?
Soll vorerst eins werden. Nabenmotor im Vorderrad halte ich mir offen. Das würde natürlich die Anforderungen an die Schaltung verändern, aber darüber will ich mir aktuell noch keine Gedanken machen.
Die Kettenschaltung kostet rund 100 Euro
Dafür gibt's aber keine Spreizung von 500% mit einem Kettenblatt. Ein wesentlicher Punkt ist aber auch der Wartungsaufwand. Würde ich selbst machen, also würde es mich kein Geld kosten, aber Zeit.
Verpenne ich das Schalten an einer Steigung, stehe ich mit der Nabe auch schneller ;).
Nabenschaltung ist auch an einer Steigung besser, zumindest wenn man den Anspruch hat, schonend zu schalten. Der Schaltvorgang an einer Nabenschaltung ist unabhängig von der Geschwindigkeit nach einigen Millisekunden abgeschlossen. Bei einer Kettenschaltung brauche ich eine halbe Umdrehung des Hinterrades, bis ich wieder voll in die Pedale treten kann. Sram eagle transmission soll wohl keine Probleme unter Last haben, aber die kostet auch mehr als eine Rohloff...
 
Ein wesentlicher Punkt ist aber auch der Wartungsaufwand. Würde ich selbst machen, also würde es mich kein Geld kosten, aber Zeit.
Laufleistungen von Kettenschaltungen hängen stark vom Nutzungsprofil und der Kettenpflege ab.
Grundsätzlich gilt,
- gelängte Kette springt auf wenig gefahrenem Ritzel
-Neue Kette springt auf viel gefahrenen Ritzeln

Wer viele Ritzel nutzt ist deshalb immer in Vorteil.
Wer wenige Ritzel nutzt der wird viel früher einen der beiden Fälle haben.
(Beim Ebike wo viele nur 1-2 Ritzel fahren, verschleißen oft die Ritzel schneller wie die Kette. Was schon bei <1.000km zum springen einer wenig gelängten Kette auf verschlissenem Ritzel führen kann)

Mit Kettenwachs kann man die Kettenlängung deutlich reduzieren. Da der Dreck der mit Öl die Schmirgelpaste bildet, kaum an der Kette haftet.
Eine wenig bekannte Tatsache ist, daß Ketten hauptsächlich auf der Seite verschleißen die nach innen gebogen wird.
Entsprechend kann man nach dem auf dem Kopf drehen, noch etwas weiter fahren.
(Wer es nicht glaubt, der nimmt eine alte Kette und ein neues Kettenblatt. Und überprüft wie weit man die Kette auf beiden Seiten abheben kann.)

Wer viel im Flachland unterwegs ist, und deshalb nur sehr wenige Ritzel nutzt. Ist prinzipiell mit Nabenschaltung besser bedient.
Durch die höheren Zähne gibt's kein überspringen, sondern die gelängte Kette gräbt sich langsam in Kette und Kettenblatt.

Wenn die Kette nicht mehr gespannt werden kann, muß gewechselt werden.
Außer man hat einen Kettenspanner. Dann wird der ungleichmäßige Verschleiß am Kettenblatt irgendwann zu Problemen führen. Was man bei 5 Stern Kurbel durch gelegentliches versetzen des Kettenblatt um eine Position verhindern kann.

Riemenantrieb mag generell die saubere Lösung sein. Aber mit ein paar Tricks hält Nabenschaltung mit Kette auch sehr lange.
 
Im städtischen Bereich hält man öfter an und wechselt öfter die Geschwindigkeit. Da sehe ich die Nabenschaltung im Vorteil beim Schalten im Stand und den blitzschnellen Gangwechseln, auch über viele Stufen hinweg. Der Nachteil der oft größeren Übersetzungssprünge wiegt dagegen nicht so schwer. Wenn man sportlich fahren möchte, stören die großen Übersetzungssprünge eher. Es kommt also auch auf das Einsatzgebiet an.

Einen deutlichen Vorteil der Kettenschaltung sehe ich beim Rad-Ein- und -Ausbau. Das kann bei einer dreckigen Nabenschaltung mit Nabenbremse im Dunkeln schon eine Herausforderung sein.
 
Leider nur 463% Spreizung.
11-46 würde mir schon reichen, nur der Vergleich mit einer Rohloff ist dann nicht fair
Der Nachteil der oft größeren Übersetzungssprünge
Ergibt sich ja meistens aus einem Kompromiss aus Anzahl der Gänge (meist weniger) und Spreizung. Weniger als die 13% der Rohloff ist m.E. nicht sinnvoll und führt nur zu unnötiger Schalterei. Bei Kettenschaltungen sind die Sprünge auch nur bei den kleinen Ritzeln teilweise geringfügig kleiner, weil der nächstgrößere Sprung dann wieder viel zu groß wäre. Klar gibts auch Kettenschaltungen für Rennrad-Fahrer, die mit Sprüngen von 5-7% die Kadenz maximal optimieren wollen, aber nicht als 1-fach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Weniger als die 13% der Rohloff ist m.E. nicht sinnvoll und führt nur zu unnötiger Schalterei.

Alles eine Frage von Geschwindigkeit und bevorzugter Trittfrequenz.
Da der Luftwiderstand mit v³ steigt, kann man bei höheren Geschwindigkeitsbereich einfach einen zu großen Gangsprung nicht mehr treten.
Wer hohe Trittfrequenz liebt, der fällt bei zu großem Gangsprung zu weit runter.
Stampfer mit niedriger Tf oder starkem Motor sehen da keine Probleme.

Was viele beim Kostenvergleich Kette/Nabe vergessen ist, daß die wenigsten Nabenschaltungen für hohe Laufleistung ausgelegt sind.
Enviolo gibt 20.000km an, ist aber Konstruktionsbedingt für Fertigungstoleranzen anfällig. Und dann kann viel früher Schluß sein.

Shimano hat andere Themen. Nicht vernünftig abgedichtet und wenn man als Schlechtwetterradler nicht ab und zu nachschaut ob Wasser drin ist. Dann wird die keine hohe Laufleistung erreichen.
 
Nabenschaltung ist auch an einer Steigung besser, zumindest wenn man den Anspruch hat, schonend zu schalten. Der Schaltvorgang an einer Nabenschaltung ist unabhängig von der Geschwindigkeit nach einigen Millisekunden abgeschlossen. Bei einer Kettenschaltung brauche ich eine halbe Umdrehung des Hinterrades, bis ich wieder voll in die Pedale treten kann. Sram eagle transmission soll wohl keine Probleme unter Last haben, aber die kostet auch mehr als eine Rohloff...
Na ja, bei der Nabenschaltung musst Du das Drehmoment auf 0 nehmen, wenn Du (schonend) schalten willst.
Bei heute verfügbaren KS kannst Du reintreten und die Kette geht quasi nahtlos von Ritzel zu Ritzel.
Erdnah
 
Ich war auch immer der Meinung, dass nur Nabenschaltung mit Kette und Chainglider oder Riemen für lange Wartungsintervalle gut seien. Aktuell fahre ich an meinem Multicharger die serienmäßige 1x11 Shimano-Kettenschaltung seit 7500 km und bin noch weit weg von der Verschleißgrenze. Allerdings Open-Chainglider und sehr langen Spritzschutz vorne. Pflege der Kette mit Trockenschmierstoff-Kettenspray. Eigentlich will ich auf Rohloff und geschlossenen Kettenschutz umrüsten....
 
Was viele beim Kostenvergleich Kette/Nabe vergessen ist, daß die wenigsten Nabenschaltungen für hohe Laufleistung ausgelegt sind.
Enviolo gibt 20.000km an, ist aber Konstruktionsbedingt für Fertigungstoleranzen anfällig. Und dann kann viel früher Schluß sein.
Enviolo kann man auch nicht reparieren, deshalb sollten die eigentlich demnächst von EU Markt verschwinden.
 
Bringt das was? Schützt das nicht mehr die Hose als die Kette?

Das verstehe ich als Teil der Wartung.
Wir haben den am Veloe und da liegt das Kettenblatt im Sprühstrahl des Vorderrades und der Bereich, in dem das HR am Schutzblech vorbei mit Dreck wirft ist auch geschützt. Er macht halt immer etwas Geräusche
 
Bringt das was? Schützt das nicht mehr die Hose als die Kette?
Tatsächlich hatte ich eine ganze Weile lang einen Chainglider Open am Rad. An das leise Schleifgeräusch gewöhnt man sich.
Aufgefallen war mir später eine Schleifspur auf dem schwarzen Alu-Kettenblatt. Kein Problem für mich.
Weggelassen hatte ich ihn aber als ich im letzten Jahr wie üblich die Kette gereinigt und entfettet hatte und dabei die eigentlich hartvernickelte Kette an den Außengliedern ihren silbernen Glanz verloren hatte.

Um das auch zu beantworten: Ein Chainglider Open ist vorwiegend ein Hosenschutz. Nachrangig schützt er auch die Kette, aber wenn man die Reinigung des Antriebs nur halbherzig betreibt, schmirgelt die Kette darin am Schmutzrand.
Da sich darunter Schmutz sammelt, macht er die Pflege der Kette aufwändiger, statt leichter.
 
Wenn man weiß wie lange eine Kette bei gekapseltem Antrieb im Velomobil oder Flevobike Greenmachine hält.

Dann ist offensichtlich daß Dreck als Schleifmittel die größte Rolle spielt.

Und man muß nur die allgemeinen Regeln für Schleifen auf den ungewollten Fall Fahrradkette übertragen um zu verstehen. Warum und wann es mehr oder weniger schleift.

Schleifen tut es zwischen Innenlasche und Kettenniet. Kommt da kein Dreck hin, und es ist genug Schmiermittel da dann schleift nix.

Wenn Schleifmittel vorhanden ist, dann schleift es grundsätzlich nur dann wenn Innenlasche und Kettenniet gegeneinander bewegt werden.
Was bei normalen Rädern auf dem Kettenblatt, Ritzel und Schaltröllchen passiert. Und Schräglauf als Ursache für Verschleiß ausschließt.
(Meinen höchsten Verschleiß hatte ich bei bike friday mit Rohloff. Das wurde aber auch oft abseits vom Asphalt und im Winter benutzt)

Da bei längeren Ketten jedes einzelne Glied weniger oft bewegt wird, ist auch der Verschleiß niedriger. Außer man lenkt im Zugtrumm die Kette um. Was bei Liegedreirädern oft der Fall ist.
(Am Flevobike 50-50 sind 15-20.000km bis zur Verschleißgrenze nicht unüblich.)
In der Richtung wo weniger oft umgelenkt wird, ist auch der Verschleiß niedriger.

Da Schleifmittel mit der Zeit rund werden und nicht mehr gut Schleifen. Ist der entscheidende Faktor in wie weit das Schleifmittel erneuert wird. Und wie gut das Schleifmittel schleift.
Ein Schönwetterfahrer wird seltener das Schleifmittel erneuern wie ein Mtbler der ständig durch Matsch und Sand fährt.
Oder ein Ganzjahresfahrer im Winter wo ständig Regen das Schmiermittel durch Dreck ersetzt.


Was Schmiermittel angeht.
Vor dem Schmieren Kette abwischen verhindert, daß das Schmiermittel den Dreck zwischen Innenlasche und Niet transportieren kann.
Wenig Schmiermittel außen auf der Kette, bedeutet weniger Dreck.
Deshalb Nachdem Ölen abwischen.

Wenn das Schmiermittel weniger zäh ist, dann klebt Schmutz schlechter.

Kettenwachs mag schlechter schmieren als Öl. Aber da wenig Dreck dran haftet und der Dreck kaum transportiert wird. Ist relativ klar wieso die Kettenlängung deutlich reduziert ist.
 
Da sich darunter Schmutz sammelt, macht er die Pflege der Kette aufwändiger, statt leichter.
Bei meiner Feststoffschmierung bleibt die Kette ähnlich wie beim Wachsen relativ sauber. Da sammelt sich kein Schmutz.

Ist aber auch der häufige Fehler beim geschlossenen CG: zuviel Schmierung zieht auch hier den Schmutz hinein. Ich öle beim geschlossenen sehr sparsam erst, wenn sich die Kette mit "Lärm" bemerkbar macht.
Meine Salzsprühnebel belasteten Winterräder mit Spikes und geschlossenem CG zeigen im Frühjahr an den Außenkanten der Kettenbolzen minimal Flugrost, der aber für die Funktion bedeutungslos ist.
 
Rohloff und Lastenrad passen schon sehr gut zusammen. Hier spielen die klassischen Nachteile wie höheres Gewicht und indirekteres Pedalgefühl weniger eine Rolle als bei sportlich ausgelegten Rädern.
Ich bin mit der Rohloff im Bullitt sehr glücklich.

Als Alternative hätte ich wohl eine Alfine 8 genommen und diese außerhalb der Spezifikationen betrieben. Das kann schon ganz lange gut gehen wenn man nicht wie irre reinstampft und dabei viel wiegt.
 
Zwei Nachfragen: Kann ich bei der Rohloff ohne weiteres die Achsplatte tauschen? Bike-components hat nämlich das mit Abstand günstigste Angebot für die Rohloff, leider ist die variante mit OEM2 Achsplatte nicht verfügbar, keine Ahnung wann sie die wieder haben. Die OEM2 Achsplatte kostet nicht viel.
Und: ich kann offenbar sowohl TS als auch CC verbauen. Gibt's dazu ne Empfehlung? Den Schnellspannerhebel will ich wegen Diebstahlsicherheit nicht und würde ihn wohl erstmal durch einen Followme-Schnellspannerspieß ersetzen der hier noch rumliegt. Gibt's ansonsten irgendwas zu beachten bei TS vs CC?
 
Kann ich bei der Rohloff ohne weiteres die Achsplatte tauschen?
Achsplatte tauschen ist kein Problem. Je nach Rahmen oder Ausfallende muß man die eh umsetzen.

Und: ich kann offenbar sowohl TS als auch CC verbauen. Gibt's dazu ne Empfehlung? Den Schnellspannerhebel will ich wegen Diebstahlsicherheit nicht und würde ihn wohl erstmal durch einen Followme-Schnellspannerspieß ersetzen der hier noch rumliegt. Gibt's ansonsten irgendwas zu beachten bei TS vs CC?
Das ist Geschmacksache. Nur bei nach hinten offenen Ausfallenden ist TS vorgeschrieben.
 
Die des Bullitt sind ja nach hinten geöffnet. Hatte aber ein Video gesehen, in dem die CC im Bullitt verbaut wurde. Ist das eventuell bei den Gates ausfallenden egal?
Da die Nabe sich in den offenen Ausfallenden verschieben könnte, soll dies durch einen hohen Anpreßdruck der Muttern vermieden werden. Sicherlich bekommt man dies auch mit einer Nabe mit Hohlachse hin.Man sollte dann eventuell keinen Schnellspanner oder PitLock verwenden.
 
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