muli - das neu flexibel Lastenrad für die Stadt

... ich trau dem Pendix Motor auch nicht so ganz für Steigungen und weite Strecken mit zwei kids. Wenn jemand erfolgreich und stark auf andere Weise nachrüstet, würde ich mich sehr über Erfahrungsberichte an dieser Stelle freuen. VG

Warum dem Pendix nicht trauen? Was sind deine Bedenken. Bin das Ding an nem Bullitt gefahren. Bei maximaler Unterstützung ist die Beschleunigung bis 25 wie ein gewaltiger Tritt ins Kreuz.
Ok... das ist übertrieben. Dennoch fand ich beeindruckend was dieser Motor leistet. Bei ca. 150kg Gesamtgewicht. Trotz det hilfreichen Übersetzung durch die Getriebenabe beeindruckend. Die kleinste Unterstützungsstufe reicht für ebenen Stadtbetrieb ganz und gar aus. Sogar eine geringere wäre noch völlig ausreichend.
Ich überlege sogar, ob es auf ebener Strecke nicht eine Anfahrhilfe bis 8 oder 10 oder 12km/h tun würde. Für Steigungen aber gerne volle Kraft.
Denn wenn die Fuhre in der Ebene mal rollt, im Gegensatz zum Anfahren und bei Steigungen, dann verliert das Gewicht immer mehr an Bedeutung. Und 25 mit den Kindern vorne drin ist zwar schnell aber kaum noch mit Entspanntheit und Freude verbunden. Schon gar nicht im muli mit den kleinen Rädern, dem kurzen Radstand und dem hohen Schwerpunkt. (Aber das ist vielleicht nur eine Gewöhnungssache.)
Für dich scheinen mir v.a. Akkus mit hoher Kapazität sinnvoll. Steigungen fressen Strom wie irre.
 
Ein später Dank an kona!
Mein Freund möchte ein e-Muli Probe fahren. Habt ihr in irgendeinem Laden eines gesehen? Oder muss er zur Messe? Freue mich über Hinweise? Danke!
 
Muli vertreibt in erster Linie direkt. Es gibt nur wenige Händler. Die Firma gibts erst seit zwei oder drei Jahren. Ich würde einfach mal anrufen bei muli. Dort kann man dir evtl. sagen, wo ihr probefahren könnt.
 
Hey danke. Das Händlerverzeichnis gibts ja auf der Webseite. Ich habe noch nicht alle erreichen können aber bisher höre ich immer: bei uns nur ohne Motor. Leider ist das list'n ride muli auch ohne Unterstützung. Aber trotzdem danke für die Mühen. Vg
 
Der Motor ist sowieso nicht besonders. Wenn ich eins kaufen würde, dann ohne Motor. Falls ich den Motor zwingend bräuchte, würde ich lieber selber nachrüsten.
 
An die Muli-Besitzer: Wie sind denn inzwischen eure Langzeit-Erfahrungen? Wie macht sich das Muli, wenn man es aus seiner "natürlichen" Umgebung rausreißt und mal außerhalb der Stadt unterwegs ist?
 
An die Muli-Besitzer: Wie sind denn inzwischen eure Langzeit-Erfahrungen? Wie macht sich das Muli, wenn man es aus seiner "natürlichen" Umgebung rausreißt und mal außerhalb der Stadt unterwegs ist?
Wir haben es seit ~1 Jahr. Meine Frau liebt es. Wir fahren so max. 50-60km pro Tag durch Berlin, und es ist auch in Ordnung. Nun, ich meine, es ist mehr wie ein Fahrrad, mit dem man manchmal etwas mitbringen kann.
Bis jetzt läuft alles super. Kein Mangel, kein Fehler.
 
Lieber Xerxesz,

freut mich zu hören, dass es bei euch so gut läuft mit dem Muli! Interessant finde ich dabei eure Lastenrad-Historie. Wenn ich richtig erinnere war neben dem weiterhin aktuellen Douze 800 ja zuvor auch ein Michelmobil bei euch im Einsatz gewesen. Und da könnte man ja denken: Warum das downsizing, wenn man von Douze und Michelmobil kommend bereits ausgezeichnete Kindertransporter besitzt?

Das Muli fliegt bei vielen unter dem Radar, wie ich denke. Ich hatte das Vergnügen, es auf der Cargobike Berlin testfahren zu dürfen, mit unseren zwei Kindern darin, und ich fand es superklasse! Es erfüllt viele Eltern-Wünsche und ist in seiner Kompaktheit und Einfachheit der gut durchdachten Konstruktion auch für uns, die wir bereits drei Cargobikes und zwei Kinderanhänger in der Historie haben, eine echte Verführung.

Das unterstreicht aber auch den Sinn persönlicher Testfahrten. Oft wird in threads hier im Forum um Beratung gebeten und ich finde es immer wieder schwer, die Perspektive anderer Leute einzunehmen. Umgekehrt dürfte es zuweilen auch anderen schwer fallen, mich zu verstehen. Bei den Muli-Fahrern scheint mir: Wir sehen die Welt ganz ähnlich. Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht? Warum 2,50m, wenn 2m reichen (knapp darunter, ich weiß). Und so weiter.

Wer noch auf der Suche ist, der stolpert unweigerlich über die großen Namen: Bullitt, Douze, Rapid, Long Harry u.s.f.. Und mit jedem dieser Räder, ich behaupte mal ganz zuvorderst mit den zwei erstgenannten, verbindet sich ein gewisses flair. Sportlichkeit (Fahrradkurier) beim Bullitt, Innovation (Citroen unter den Lastis) beim Douze. Nur beispielsweise. Und vielleicht bedient diese Aura ein Bedürfnis vor allem bei uns Männern, die wir als Papas auf so einiges verzichten müssen (die Mamas natürlich auch, aber das ist hier nicht mein Thema). Schaut her, mein Rad! Immerhin mal wieder ein Hobby, was Technisches, ein bisschen zum begründbaren Basteln und (ja, warum nicht) auch zum posen.

In der Praxis erfüllen viele Cargobikes ihre Aufgabe als Kindertransporter mehr schlecht als recht. Mit Kompromissen, Selbstbauten, Familien-Etat-belastenden Speziallösungen, Erfordernis großen Parkraums und unter Verzicht auf ÖPNV-Mitnahme. Mehr oder weniger. Das Muli scheint mir für die Familie mit kleinen Kindern (oberhalb einer MaxiCosi-Erfordernis) in der Stadt nahezu perfekt. Ich fahre mein Bullitt gerne und wohl auch weiterhin. Ich kann darin mehr als die zwei Kinder allein transportieren, das macht Spass und ist oft von großem Nutzen (Kinderräder-Mitnahme). Aber stünde mit einem Fingerschnipp stattdessen ein Muli vor der Tür (ohne Motor), dann wäre ich auch nicht unfroh. Das Ding ist sicher schneller betriebsbereit gemacht als mein "Schiff" und parkt sich bei den kleinteiligen Besorgungen vor und nach der KiTa-Tour sicher viel leichter, unaufwändiger.

Ein Plädoyer für dieses Rad, von einem, der wie ihr, Xerxesz, eigentlich schon alles hat. Und hier schliesst sich der Kreis zum Anfang: Es hat mir mehr als alles andere zu denken gegeben, dass eine so gut Lastenrad-ausgestattete Familie wie ihr schliesslich auch noch beim Muli landet. Glückwunsch! Allen Interessierten kann man nur eine Testfahrt empfehlen. Wer das Muli auf die ersten Meter nicht mag, der sollte die Finger davon lassen. Ansonsten: Wohlan!

Beste Grüße!
Manuel
 
Danke xerxesez für die super schnelle Antwort. Ihr fahrt das Muli ohne Motor oder? Welche Schaltung habt ihr denn drin und kommt ihr damit Steigungen gut hoch (irgendwie will mein Kopf mir immer sagen, dass die kleinen Räder da im Nachteil sind, aber eigendlich weiß ich nicht mal ob das tatsächlichneinennso großen Unterschied macht)? Die sind in Berlin zwar überschaubar, aber stellenweise ja nicht zu verachten.
 
und kommt ihr damit Steigungen gut hoch (irgendwie will mein Kopf mir immer sagen, dass die kleinen Räder da im Nachteil sind, aber eigendlich weiß ich nicht mal ob das tatsächlichneinennso großen Unterschied macht)?
Wenn die Schaltung gleich übersetzt ist kommt man mit kleinen Rädern besser den Berg rauf als mit großen, sie sind für Berge also sogar im Vorteil. Insbesondere bei Nabenschaltungen, wo man oft die Primärübersetzung (Verhältnis vorderes Kettenblatt zu Ritzel hinten) und damit den kleinsten Gang nicht beliebig kurz übersetzen kann, da sonst das zulässige Eingangsdrehmoment überschritten wird.
 
Warum das downsizing, wenn man von Douze und Michelmobil kommend bereits ausgezeichnete Kindertransporter besitzt?
So schön formuliert, und erklärt, möchte auch nicht zu viel dazu sagen. :) Nur die Frage beantworten: Das Michel war zu groß für meine Frau. Für KITA ist es eine tolle Fahrt. Mehr als 10 km lang, zu anstrengend. Und auch unangenehm. 3 Rad, 3 Spuren --> Viel mehr Schlaglöcher. Andererseits aber auch stabiler.
Das Muli finde ich auch cool. Um ehrlich zu sein, hat es an manchen Stellen eine bessere Qualität als das Douze (Bremsen, Felgen, usw). Trotzdem würde ich mein Douze nie gegen das Muli tauschen. :D
 
Wenn die Schaltung gleich übersetzt ist kommt man mit kleinen Rädern besser den Berg rauf als mit großen, sie sind für Berge also sogar im Vorteil. Insbesondere bei Nabenschaltungen, wo man oft die Primärübersetzung (Verhältnis vorderes Kettenblatt zu Ritzel hinten) und damit den kleinsten Gang nicht beliebig kurz übersetzen kann, da sonst das zulässige Eingangsdrehmoment überschritten wird.
Na, dann spricht ja rein gar nix mehr gegen das Muli :)
 
Danke xerxesez für die super schnelle Antwort. Ihr fahrt das Muli ohne Motor oder? Welche Schaltung habt ihr denn drin und kommt ihr damit Steigungen gut hoch (irgendwie will mein Kopf mir immer sagen, dass die kleinen Räder da im Nachteil sind, aber eigendlich weiß ich nicht mal ob das tatsächlichneinennso großen Unterschied macht)? Die sind in Berlin zwar überschaubar, aber stellenweise ja nicht zu verachten.
Ohne Motor, mit Nexus 8.
Steigungen? Muhahahah, das kennen wir nicht :D Ja, wegen Berlin. Grosse Berge haben wir damit noch nicht getestet. Brücken, und ähnliche Sachen in Berlin machen kein Problem. Gefühlt ist es nicht schlechter als irgenwas anderes (z.B. mein Douze).
Wir haben es einmal getestet (gegen mein Douze). Selber Gang, selbe Geschwindigkeit ganz ähnliche Pedalumdrehung. Diese Nabenschaltungen sind nicht für zu grosse Steigungen gemeint, aber das Muli ist nicht schlechter daran.
 
Lieber Xerxesz,

freut mich zu hören, dass es bei euch so gut läuft mit dem Muli! Interessant finde ich dabei eure Lastenrad-Historie. Wenn ich richtig erinnere war neben dem weiterhin aktuellen Douze 800 ja zuvor auch ein Michelmobil bei euch im Einsatz gewesen. Und da könnte man ja denken: Warum das downsizing, wenn man von Douze und Michelmobil kommend bereits ausgezeichnete Kindertransporter besitzt?

Das Muli fliegt bei vielen unter dem Radar, wie ich denke. Ich hatte das Vergnügen, es auf der Cargobike Berlin testfahren zu dürfen, mit unseren zwei Kindern darin, und ich fand es superklasse! Es erfüllt viele Eltern-Wünsche und ist in seiner Kompaktheit und Einfachheit der gut durchdachten Konstruktion auch für uns, die wir bereits drei Cargobikes und zwei Kinderanhänger in der Historie haben, eine echte Verführung.

Das unterstreicht aber auch den Sinn persönlicher Testfahrten. Oft wird in threads hier im Forum um Beratung gebeten und ich finde es immer wieder schwer, die Perspektive anderer Leute einzunehmen. Umgekehrt dürfte es zuweilen auch anderen schwer fallen, mich zu verstehen. Bei den Muli-Fahrern scheint mir: Wir sehen die Welt ganz ähnlich. Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht? Warum 2,50m, wenn 2m reichen (knapp darunter, ich weiß). Und so weiter.

Wer noch auf der Suche ist, der stolpert unweigerlich über die großen Namen: Bullitt, Douze, Rapid, Long Harry u.s.f.. Und mit jedem dieser Räder, ich behaupte mal ganz zuvorderst mit den zwei erstgenannten, verbindet sich ein gewisses flair. Sportlichkeit (Fahrradkurier) beim Bullitt, Innovation (Citroen unter den Lastis) beim Douze. Nur beispielsweise. Und vielleicht bedient diese Aura ein Bedürfnis vor allem bei uns Männern, die wir als Papas auf so einiges verzichten müssen (die Mamas natürlich auch, aber das ist hier nicht mein Thema). Schaut her, mein Rad! Immerhin mal wieder ein Hobby, was Technisches, ein bisschen zum begründbaren Basteln und (ja, warum nicht) auch zum posen.

In der Praxis erfüllen viele Cargobikes ihre Aufgabe als Kindertransporter mehr schlecht als recht. Mit Kompromissen, Selbstbauten, Familien-Etat-belastenden Speziallösungen, Erfordernis großen Parkraums und unter Verzicht auf ÖPNV-Mitnahme. Mehr oder weniger. Das Muli scheint mir für die Familie mit kleinen Kindern (oberhalb einer MaxiCosi-Erfordernis) in der Stadt nahezu perfekt. Ich fahre mein Bullitt gerne und wohl auch weiterhin. Ich kann darin mehr als die zwei Kinder allein transportieren, das macht Spass und ist oft von großem Nutzen (Kinderräder-Mitnahme). Aber stünde mit einem Fingerschnipp stattdessen ein Muli vor der Tür (ohne Motor), dann wäre ich auch nicht unfroh. Das Ding ist sicher schneller betriebsbereit gemacht als mein "Schiff" und parkt sich bei den kleinteiligen Besorgungen vor und nach der KiTa-Tour sicher viel leichter, unaufwändiger.

Ein Plädoyer für dieses Rad, von einem, der wie ihr, Xerxesz, eigentlich schon alles hat. Und hier schliesst sich der Kreis zum Anfang: Es hat mir mehr als alles andere zu denken gegeben, dass eine so gut Lastenrad-ausgestattete Familie wie ihr schliesslich auch noch beim Muli landet. Glückwunsch! Allen Interessierten kann man nur eine Testfahrt empfehlen. Wer das Muli auf die ersten Meter nicht mag, der sollte die Finger davon lassen. Ansonsten: Wohlan!

Beste Grüße!
Manuel

@Joshua
Danke für dieses unterhaltsame Stück Literatur.
 
Kleiner Erfahrungsbericht nach zwei Wochen Muli:

Positives:
  • Fährt super
  • Die Schaltung (Alfine8) ist im Flachland völlig ausreichend und Kettenblatt und Ritzel (55/18) sind für mich perfekt.
  • Die Anbauteile sind bis auf die Akkuleuchte vorne solide.
  • Der höhenverstellbare Lenker ist sehr praktisch.
Negatives:
  • Die Akkuleuchte vorn ist recht klapprig
  • Das vordere Schutzblech ist so weit nach unten gezogen, daß es schon an einem mittelhohen Bordstein hängenbleibt
  • Der Kindersitz ist okay aber begeistert bin ich davon nicht. Die gerade Rückenlehne macht Helm tragen für die Kinder sehr unbequem (Mama besteht im Straßenverkehr darauf). Ich habe ihn jetzt mit etwas mit Schaumstoff unterfüttert.
  • Mit Sitz entgegen der Fahrtrichtung sitzen die Kinder dank der geneigten Lehne zwar bequemer, aber mit dem Kopf direkt über dem Vorderrad auch dort, wo die größten Querbeschleunigungen auftreten und das kleine Vorderrad allein für den Fahrkomfort verantwortlich ist: Lenkbewegungen und Unebenheiten, die ich als Fahrer kaum bemerke, schütteln die Kinder gut durch.
Nichtsdestotrotz ist es für kurze Wege perfekt: Kita, einkaufen, Glas/Papier wegbringen...

Noch ein paar Bilder:
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DSC_0305.JPG
 
Mit Kind generiert doch noch die meisten Likes! ;)
Nein, ernsthaft: prägnante und hilfreiche Kurzkritik mit tollen Bildern.
 
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