Longjohn oder Longtail

Hallo @KassePeh,

ich habe zwar nicht Deinen Einsatzbereich ( auch keine Kids zum Transportieren), aber will Dir trotzdem schnell meine Erfahrungen mitteilen, da ich sowohl Longtail als auch ein Long-John habe.

Longjohn: klarer Vorteil ist der deutlich tiefere Schwerpunkt vorne.

Dieser ist bei starker Belaung und hohem Schwerpunt bei Longtails teilweise schon echt nervig. Das heisst, man muss dann am Lenker schon stark dagegen halten, was für kleinere und schwächere Personen ab und zu schon sportlich werden könnte. Wenn sich die Ladung (Kids) dann auch noch bewegen (hermzappelt), dann ist der Transport mit dem Longtail eher neg. zu bewerten.

AAABER: Wenn Du Deine Kids bis ins Teenageralter transportieren willst, dann geht dies fast nur noch mit dem Longtail.

Das Yuba Spicy Curry hat ja durch den kleinen Hinterreifen den Schwerpunkt schon deutlich nach unten verfrachtet. Das müsste dann schon ganz gut funzen.

Der Hauptvorteil eines Longtails sehe ich eindeutig in der Geländegängigkeit ( die für Dich im Flachland warscheinlich eher eine untergeordnete Rolle spielt).

Ich bin wie in dem angehängten Video auch oft mit Hacke und Spaten im Wald bzw. in den Bergen unterwegs und kümmere mich um die single trails. Das kann man mit dem Longtail fast streichen, da auch die oft benötigte Bodenfreiheit nicht so gegeben ist.

Alleine kann man das Longtail schon irgendwie über umgefallene Bäume wuchten ( auch mit Hilfe des Handgases). Mit dem Longjohn ist dies aber (beladen) kaum mehr möglich.


Lonjohn hat auch den Sicherheitsvorteil durch die Knautschzone vor dem Fahrer, die Dir das Leben retten kann, wenn Du alleine unterwegs bist. Mit dem Longtail beisst Du sofort ins Blech, wenn Dir ein Rechtsabbieger reinfährt ( habe da leider meine speziellen Erfahrungen ).

Mit dem Longtail fährt man aber viel sportlicher und kann auch mal freihändig fahren und den Rücken aufrichten oder etwas trinken. Beim Longjohn musst Du eigentlich immer den Lenker gegriffen haben.

Longtail (Tern GSD) kannste platzsparend aufstellen, aber Longjohn (Muli) die Cargobox platzsparend zusammenfalten.


Das mit dem Transport in Zügen hat sich erst mal erledigt. Nimma erlaubt!

Aber da ist bald ein Gesetz in der Mache, dass in bestimmten Ausfällen Cargoradtransport limitiert wieder erlaubt sein soll ( wenn es nicht zu bulky ist ).

Hier das Video für die beschriebenen Bergeinsätze ( wenn es das Teil als S-Ped geben würde, dann könnte ich schwach werden )




L.G. Cargomaniac
 
Wir haben die Bamboo Boards für den Gepäckträger und die Fußablage, die Monkey Bars und wie gesagt einen Yepp. Und vorne den Korb, da passt ordentlich was rein, aber wie gesagt, am Bullitt habe ich den ganzen Gepäckträger noch frei für Packtaschen o.ä., das fällt beim Yuba weg, wenn ich die Kinder beide dabei habe. Hab grade größere Haken für meine Ortlieb-Taschen gekauft (das Rohr ist zu dick für die regulären Haken) und will mal versuchen, ob die noch vor den Sitz passen, wenn der Große vorne draufsitzt...
Gekauft bei Monsieur Velo in der Friedrichstraße.
 
Wollte gerade erwähnen, dass Du die Packtaschen schließlich auch auf die Seite der Monkey Bars hängen könntest. Klar gibt es da leider nichts von der Stange, sondern man muss etwas basteln. Aber es ist möglich und da kann man noch mal 4 panniers mehr mitnehmen.

Hat aber komischerweise wohl noch niemand gemacht bzw. veröffentlicht????
 
Option mal mit aufzug und Regiobahn zu fahren geht gegen null oder?

Hierzu noch eine Anmerkung von einem Bullitt-Fahrer: Ich bin im öffentlichen Nahverkehr schon mehrfach mit dem Bullitt gefahren- ohne Probleme. Auch eine Fahrt quer durch Deutschland klappte problemlos. Die Zugbegleiter haben nicht mal ansatzweise was zum Lastenfahrrad gesagt. Natürlich nur im Nah- und nicht im Fernverkehr.

Aufzüge können ein Problem sein. In die "großen" (rechteckig, Lange geschätzt 2,30 Meter) passt ein Bullitt so gerade eben rein. In die kleinen (nahezu quadratisch, geschätzt 1,5m) geht's gar nicht, auch nicht hochkant:)

Da mein Bullitt sehr leicht ist, war es für mich kein Problem, das Rad auch mal die Treppe raufzutragen. Mit Aufbauten wird man ohne Passantenhilfe nicht auskommen.
 
@Mitchcraft in welchen Bundesländern warst du so mit Bullitt und Regio unterwegs? In Berlin-Brandenburg ist es wohl leider besonders streng, wahrscheinlich weil es hier viele machen. Aber manchmal klappt es wohl doch. Mit bestimmten Longtails stehen dann die Chancen ziemlich gut glaube ich, weil die nicht so auffallen...
 
@cargomaniac danke für deine Einschätzung. Welches Longtail fährst du denn? Weil genau: beim spicy curry und beim Bike43 ist der schwerpunkt durch kleines Hinterrad tiefergelegt. Was die Regio betrifft weiß ich dass es offiziell nicht erlaubt ist, aber denke, dass es viel wahrscheinlicher mit einem Longtail klappen würde. Geländegängigkeit: ja wohne im Flachland, aber oft mit schlechtem Untergrund. Von einer „Knautschzone“ beim Longjohn zu sprechen, wenn in dieser ausgerechnet die Kinder sitzen sollen hä-ähm naja eher das Gegenteil von beruhigend ;-)
 
@KassePeh ,

das mit der Knautschzone ist doch für den Single-Ritt auf dem Gaul gedacht. Klar, dass es etwas seltsam klingt, wenn ich dies mit Kindern erwähnen würde. Jedenfalls ist dies meine Erfahrung, wenn ich mit dieser Knautschzone vor mir auf dem Radweg fahre. Da wird eher gebremst, als wenn es nur ein normal Rad ist.

Seltsame Psychologie, aber der Mensch tickt wohl so.

Ähnlich beim Tragen von Helmen. Wissenschaftlich belegt, dass die Autofahrer dann noch riskanter überholen, wenn der Radler Schutzsachen verwendet.
 
Ja ich würde es wohl auch einfach probieren. Aber Fakt ist es ist verboten. Drauf verlassen und vielleicht mit Termin- / Zeitdruck würde ich es nicht drauf ankommen lassen
 
Das kombi ist in den offis erlaubt. Ist nur 1,90 lang. Das war eine der Hrunde das kombi zu kaufen. Ich weis nicht wie lang das curry ist.
 
ich würde hier als "dritte" Alternative nochmal ein Omnium Cargo reinwerfen....
 
Hallo,
Ich habe mir exakt die gleiche Frage gestellt. Bei Kindern sehe ich ganz klar das Longtail vorne, man braucht nur Helme und zack, sitzt die halbe Kita oder Klasse auf dem Rad.

Einzig sehr große Gepäckstücke und sehr schwere Gepäckstücke sind im Long John besser aufgehoben.
Und dann kommt noch das Thema Fahrverhalten, Longtails sind ohne Überraschungen, fast langweilig.
Einziger Nachteil bei den meisten Longtails ist der schwierige Aufstieg.

Ich habe mich trotz der für mich überwiegenden Pros für ein Longtail, wie der für ein neues Long John entschieden, da beides finanziell nicht möglich war.
 
Hi @KassePeh,
vieles wurde schon geschrieben, danke auch für den Hinweis auf das Bike43, das sieht ziemlich durchdacht aus und wird mit schön viel unterschiedlichen Motorvarianten angeboten.

Nur mein Senf zur Zugmitnahme:
Ich fahre seit April mit dem Yuba Kombi und nehme es auch manchmal im Zug mit. Aber: dafür mache ich meistens den Frontkorb weg, da bei uns in der S-Bahn oft mehrere Räder mitfahren und die Beförderungsbedingungen Anbauten ausschließen. Die Trittbretter lasse ich in der S-Bahn dran und habe dann eh Taschen drauf.
Dann nimmt es zwar schon noch mehr Platz weg als ein Normalrad, aber gab hier noch nie Ärger oder ich wurde stehengelassen.

Hab es sogar schon in den Nachtzug mitgenommen, da aber ohne Trittbretter.
 
Wir haben uns mit einem Kind und Gepäck für ein Longtrail entscheiden. Es ist das Radwagon4 geworden. Wir sind total happy.

Beim Transport von 2 Kindern würde ich vor allem darauf achten wie weit die beiden Sitze voneinander entfernt sind. Ein Kumpel hat ein Yuba (weiß leider gerade nicht das Modell), da sind die Kindersitze so nah aneinander, dass das hinten sitzende Kind bei jeder abgesenkten Bordsteinkante mit der Vorderkante des Helms an den vorne montierten Sitz stößt. Das ist bei uns noch so, weil Gepäckträger länger und EasyFit-Rahmen weiter auseinander.
 
Ganz aktuell und passend zum Thema:
Ich finds mega und neben vielem anderen nochmal ein ganz starkes Argument fürs Tern. Gar nicht mal so sehr das Shield, vor allem aber die Box. Jetzt muss das Rad am Wochenende noch mit Kids getestet werden und wenn es sich gut anfühlt, wird vorbestellt!
 
Ganz aktuell und passend zum Thema:
Ich finds mega und neben vielem anderen nochmal ein ganz starkes Argument fürs Tern. Gar nicht mal so sehr das Shield, vor allem aber die Box. Jetzt muss das Rad am Wochenende noch mit Kids getestet werden und wenn es sich gut anfühlt, wird vorbestellt!
Cooles System, das Video ist leider sehr anstrengend gemacht, Marketing-Gelaber wie bei einem Versicherungsvertreter.
 
Moin, ich fahre lange schon Long Johns und stelle auch fest, wie Long Tails immer populärer werden. Da habe ich mir auch die Frage gestellt, ob denn der Preisvorteil der Long Tails/Backpacker das entscheidende Kriterium ist oder das Long John etwa zuviel des Guten? Eventuell habt Ihr Euch die Frage schon beantwortet, aber so sähe meine Antwort aus:

Ich komme am Ende meiner Überlegungen zu dem Schluss, dass der Vorteil des Long Johns einfach darin liegt, wofür es gebaut wurde: die Last. Und die sollte Platz haben und natürlich tief liegen. Dann ist es ein LASTEN-rad. Und wer wenig Last hat, der kommt vielleicht mit einem Long Tail auch ganz gut hin. Ein Kind wiegt unter Umständen 10-20 kg, das ist nicht soviel. Anders ist es, wenn dann noch der Einkauf mit der Kiste Wasser dazu soll. Das geht mit dem Long Tail nicht so wirklich und Fahrradtaschen sind nicht für jedes Lebensmittel der ideale Behälter. Aber unwidersprochen, man spart so einiges an Geld - die guten Long Tails kosten ja fast nur die Hälfte von einem guten Long John.

Mehr Lastenrad (also Long John) bedeutet im Kern: deutlich mehr Gewicht (150 statt 30 kg) und deutlich mehr Volumen (was so in die Box geht). Und zweitens sind die hohen Gepäckträger eines Long Tails bei Kindern oder Einkauf mit viel Gewicht schlicht zu hoch angebracht, der Schwerpunkt ist extrem hoch. Das macht es in schwierigen Situation schwerer abfangbar. Das mag bei langsamer Fahrt nicht ins Gewicht fallen, aber bei einem Ausweichmanöver kann man da sein blaues Wunder erleben und nicht nur die Last liegt dann auf der Straße. Long Johns sind doch erheblich sicherer auch was den Schutz der Insassen angeht. Der Komfort mit eigenem Dach ist da weniger bedeutsam als der Seitenaufprallschutz, denn das UA oder CaGo bieten.

Die Vorteile im Straßenverkehr sind eigentlich sehr ähnlich - man überschätzt, dass der breiteste Punkt bei beiden Rädern der Lenker ist und da besteht wenig Unterschied. Ein Long John mag voluminöser sein, aber ist bspw. mit einer Seilzuglenkung sehr wendig. Bei Long Johns mit 3 Rädern sieht es anders aus - die haben in der Tat oft Behinderungen ausgelöst bzw. stellen eine dar.

Egal ob Long John oder Long Tail - ein Rad, dass keine Zuladung hat, würde ich wahrscheinlich gar nicht mehr fahren, denn im Alltag ist es einfach für mich zwingend, Zuladung zu haben. Sonst hätte ich das Auto auch nie abschaffen können.....
 
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