Load hat keine Anhänger-Freigabe mehr. Wieso?

Bleibt nur "trotzdem machen" oder anderes Rad ohne Federung bestellen.

Dann hätte ich mal konkret die Frage, was genau ist das Problem von Anhängern bei vollgefederten Rädern?
  • Ist es eine mögliche Überlastung des Federelements?
  • Könnten die Verwindungen des Rahmens durch die Last zu Schäden an den beweglichen Teilen des Rahmens ("Scharnier") führen?
  • Veränderen sie Fahreigenschaften des Rades mehr/anders als bei einem festen Rahmen?

Mit Punkt drei könnte ich sehr gut leben. Beim ersten würde ich es drauf ankommen lassen. Punkt zwei wäre ein Problem.
 
Siehste, exakt das ist es: einen Gesetztestext herbeifantasieren und feste druff.....

Versuch einen Schaden geltend zu machen wenn der Hersteller nicht liefern will wie ursprünglich spezifiert. Da ist der Sachmangel verkehrt. Wenn du das Rad mit der Freigabe erworben hast ändert sich vorläufig nichts, das wäre dann ein Rückruf. Den gibt es nicht.

Meist steht auch irgendwo "technische Änderungen vorbehalten".
Bei mir war beim Kettler die Anhängerfreigabe lediglich Händleraussage, also überhaupt nichts wert :-(
Ich finde es komisch. Hätte ich das Fahrrad schon müsste mich der Händler doch informieren dass ich es nicht mehr nutzen kann, oder? Stichwort Rückruf.
Hier habe ich beim Kauf (Vertragsabschluss) eine Liste von Fähigkeiten bekommen (online/Broschüre), die Grundlage des Kaufvertrags bzw. der Bestellung waren. Diese wurden nach Vertragsabschluss einseitig durch den Hersteller geändert. Oder?
Ich kann die Verärgerung verstehen. Stellt euch doch Mal vor, ihr bestellt ein Auto das zum Vertragsabschluss eine Anhängelast ausweist und bekommt eins, in dem diese nicht mehr aufgeführt wird und die Fähigkeit einen Anhänger zu ziehen wird explizit ausgeschlossen.
Da wäre ich doch auch maximal angefressen, oder?
 
Man könnte ja auch mal einen Gedanken darauf verwenden, dass es einen Sachgrund für die fehlende Zulassung gibt.
Wenn das Rad überlastet wird und dadurch kaputt geht und zu erwarten ist, dass meckernde Deutsche mit Anwaltshorden gegen bösartige Lastenradhersteller ins Feld ziehen, würde ich auch nur erlauben, was wirklich langfristig vernünftig funktioniert.
Produkthaftung kann sehr kostspielig sein.
Denkt mal an einen Sturz wegen versagender Schwinge vor einem sich mit 50km/h nähernden 40tonner, der Anhänger mit zwei Kindern beladen...
Da würde ich Anhängernutzung ausschließen.
Was der Kunde macht, ist dessen eigene Verantwortung.
Ich hätte den AXC auch gerne mit 150kg freigegeben, und natürlich für Viecher und erst recht für Kinder.
Da hat Markus Bergmann dringend (!) von abgeraten.
Mit Frau im Liegestuhl fährt es sich trotzdem ganz wunderbar, ist aber mein Risiko.
Gruß Krischan
 
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Dann hätte ich mal konkret die Frage, was genau ist das Problem von Anhängern bei vollgefederten Rädern?
  • Ist es eine mögliche Überlastung des Federelements?
  • Könnten die Verwindungen des Rahmens durch die Last zu Schäden an den beweglichen Teilen des Rahmens ("Scharnier") führen?
  • Veränderen sie Fahreigenschaften des Rades mehr/anders als bei einem festen Rahmen?
Es ist in erster Linie das Schwingen Lager

Es wird genau da dran liegen es nicht langfristig haltbar zu bekommen.
Aus R&M Sicht könnte man die Schwinge stabiler bauen.
Nur löst es das Problem nicht auf, es verlagert es nur zum nächst schwächeren Bauteil.
Irgendwann ist es dann ein unkaputtbarer Panzer der unbezahlbar ist und sehr schwer sein wird.


Es muss immer das Gesamte betrachtet werden.
Meine vielen Fahrten mit den schweren Anhängern erfordern auch Änderungen am Bike oder am Verhalten.
Ich könnte Bremsscheiben vergrößern, nur erfordert das auch eine andere Gabel die das darf.
Nimmt man den Umbau vor sind es die Felgen die zum Schwachpunkt werden.
img_20230405_1517589ecf4.jpg

DT-Swiss Felgen halten normal ewig, bei mir ~20.000km.

Für R&M ist es nur sinnig das zu verbieten.
Für @Duke78 bleibt nur den Kauf zu verwerfen oder sich selbst etwas ausdenken und mit den Folgen leben zu können.
Hochdeichsel an die Sattelstütze beseitigt das Problem mit dem Schwingen Lager.
Für Einkäufer die nicht über 50kg gehen würde ich mich das trauen.
Nur bin Ich halt Ich ,habe keine Kinder als Fracht im Bike.
Habe es nie eilig wenn ich so schweres fahre und wenn was kaputt geht wird es wieder fertig gemacht ohne lange rum zu weinen.
Diese Entscheidung kann nur jeder selbst treffen.
 
Die Last des Anhängers zieht ja einseitig an der Hinterradschwinge , ich kenne das von meinem normalen Fully, wenn ich da die Packtasche ( Träger hängt an der Hinterradschwinge ) zu voll mache, verändert das schon merklich das Fahrverhalten.
Aber bei einem Lastenrad erwarte ich, das man eine derartige Belastung mit einplant.
( Das Fully darf auch Anhänger ziehen )
 
Ich gebe dazu nochmal zu bedenken, dass das Rad ein maximales Systemgewicht von 200 kg hat. Also sagen wir mal grob 45 - 55 kg Fahrrad (mit allem drum und dran passt das) + Fahrer, sagen wir 95 kg. bleiben nur noch 50 kg. Es wird also kein unglaublich schwerer Anhänger dran hängen... Das sollte die Schwinge ab können, aber ich bin weiterhin der Meinung, dass man nicht einfach von gestern auf heute die Spezifikationen an wichtigen Stellen abändern kann, das Beispiel mit dem Auto und der Anhängelast wurde hier ja schon genannt...

Übrigens ist grad ein "saisonbedingt hohes Aufkommen an Anfragen" bei R&M, weswegen die Support-Telefonnummer nur mit Anrufbeantworter sich meldet
 
Bullitt auch keine Anhänger-"Freigabe"
das geht ja gar nicht... ;)
dass man nicht einfach von gestern auf heute die Spezifikationen an wichtigen Stellen abändern kann,
ich würde mal davon ausgehen, dass es Schadensfälle gab und als natürliche Konsequenz die Freigabe zurückgenommen wurde.
Das würde jeder genauso machen.
Natürlich ist das bedauerlich.
Man sollte Kfz- Geschwindigkeiten über 80 ebenfalls abschaffen, 7 Menschenopfer täglich sind zuviel.
Gruß Krischan
 
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einfach von gestern auf heute die Spezifikationen an wichtigen Stellen abändern kann, das Beispiel mit dem Auto und der Anhängelast wurde hier ja schon genannt...
Das sind 2 grundlegend unterschiedliche Dinge: ein KFZ MUSS für den Anhängerbetrieb eine SPEZIFIKATION haben (StVZO), an ein Fahrrad kannst du anhängen, was du willst - sagt der Hersteller, 50 kg geht, übernimmt er die "Verantwortung" dafür, sagt er nichts zur Anhängerlast, ist es deine Sache...
 
Was sagt den die Anhängerfreigabe wenn ich den Anhänger an die Sattelstütze anhänge und damit den Hinterbau komplett entlaste

Aber gut mir persönlich ist so eine "Freigabe" völlig schnuppe. Ich mache es wie die Hummel und hänge an ein Rad was ich möchte an
 
Je nachdem wie das Lager ausgeführt ist, Schwingenlager austauschen gegen ggf. auch etwas härtere Materialien sollte ja kein Hexenwerk sein, da gibt es ja Leute die einem sowas auch im Einzelstück anfertigen. Wenn da natürlich eine Metallachse in Metall dreht und der Rahmen aufgefressen wird, wäre das schlecht. Hat schonmal jemand die Schwinge abgebaut?

Die Drehachse sieht ja eigentlich auch ganz ordentlich dimensioniert aus. Könte aber schon sein, dass einseitige Belastung das Lager schnell verschleißt und die Schwinge dann rumwabbelt und das Problem schnell hässlich wird, weil der obere Teil natürlich keine seitlichen Kräfte aufnehmen kann.

Load4-60_NL_06367_01_Detail_Kettenblatt-960x720.jpg


11-Load4-75_NL_00622_01_Detail_ControlTech-960x720.jpg
 
Wenn ich das also richtig verstehe, dass ist das Problem die einseitige Belastung. Wenn ich also eine Anhängerkupplung hätte, die gleichmäßig auf beiden Seiten wirkt dann wäre das Problem zwar nicht ganz weg aber zumindest minimiert.

Soll heißen die Surly Anhängerkupplung wäre schon mal besser (noch nicht top, aber besser):

1685527881780.png


Eine mittig angebrachte Kupplung, die die Kräfte gleichmäßig verteilt wäre aber noch besser (dazu habe ich jetzt kein Bild).

An der Sattelstütze angebracht wäre aber noch besser, da gar keine Kräfte auf die Schwinge wirken. Das wäre aber auch nicht freigegeben durch R&M, weil sie einfach generell den Anhängerbetrieb ausschließen.

Natürlich werde ich das Rad jetzt nicht zurückgeben, und ich werde sehr wahrauch trotzdem einen Anhänger damit ziehen. Aber ein fader Beigeschmack bleibt...
 
Das Schwingenlager hat 6203 Industrielager. Die Bilder zeigen die Dämpferbefestigung....
Macht euch mal mit der Funktion grundsätzlich vertraut und schwurbelt weniger.

Die Schwingenkonstruktion ist ein Eingelenker und hat auch wie im Delite Mountain gleichfalls verbaut, genug Reserven um brachiale Trails sicher zu bewältigen.
Einen technischen Grund kann ich ausschliessen für die nun aufgekommene Einschränkung.
 
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Das graue Bild zeigt auch den Umlenkpunkt der Schwinge, deswegen habe ich ja beide Bilder gezeigt.
Ich hatte vermutet, dass da eher Buchsen verbaut sind anstatt Kugellager, deswegen habe ich ja gefragt.

Man kann sich aber auch vorstellen, was passiert, wenn eines der Schwingenlager Spiel entwickelt. Die Dämpferaufnahme wird dieses Spiel nicht auffangen können. Das wird sich ziemlich schnell ziemlich eklig anfühlen, wenn auch vermutlich nicht wirklich gefährlich sein.

Und die Belastung auf die beiden Kugellager ist bei brachialen Trails (Schwinge dreht wie gedacht um den Drehpunkt, radiale Belastung des Lagers) eine andere als wenn plötzlich 50kg vom Hänger die Schwinge diagonal in sich verdrehen. Das passiert im Betrieb ohne Hänger ja eher selten (Rad schlägt in Kurve blöd gegen Wurzel, und dann geht die meiste Energie in die Speichen und nicht in die Schwingenlagerung). So verspannen sich bei jedem Lastwechsel Innen- und Außenring des Schwingenlagers minimal gegeneinander, wofür die Lager nicht ausgelegt sind, was also zu erhöhtem Verschleiß führt. Verstehe nicht, wie du da einen technischen Grund ausschließen kannst.
 
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Ne gefederte Schwinge und Anhänger dran ist bestimmt keine gute Idee.
Die Lager (Gleit oder Kugel) sind ja nicht für Seitenbelastung ausgelegt.
Die Idee von @Milan0 direkt an den Rahmen zu gehen fänd ich auch am sinnvollsten.
Auf jeden Fall würde ich an der Schwinge auch kein Klavier hinter mir her ziehen wollen.
 
Ich will jetzt nicht ausführen welche Kräfte wirken wenn eine Landung nicht sauber ausgeführt und das Hinterrad schief aufsetzt und ausbricht danach...
Das m.M. nach grösste Problem sind auch nicht die Kinderanhänger - da fährt jeder vernünftige Mensch nachsichtig - sondern die Lastenanhänger in Verbindung mit maximaler Gewichtsbelastung, rauhem Terrain und unsauberer Fahrweise.
Und selbst hier versagen nicht die Schwingenlagerung / Dämpferbefestigung im Zugfahrzeug sondern die Befestigung der Anhängerkupplung an der Schwinge. Es sind Dauerschwingbrüche an der KSA 40 Aufnahme welche eigentlich urspünglich den Standard für Hinterbauständer ( neben der KSA 18 ) darstellte.
 
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