Lenkung extrem nervös

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sahimba

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Moin,
ich habe mir mein erstes Lastenrad gekauft. Ein Bild hänge ich an. Was ich ansonsten fahre: Singlespeed, Crosser, MTB, diverse Rennräder. Grundsätzlich ist mir das Fahrrad fahren mit rund 20t km im Jahr (bei Wind und Wetter, Regen, Schnee und Sturm) nicht fremd.
Meine ersten 40km mit dem neuen (gebrauchten) Rad waren jedoch... gewöhnungsbedürftig.
Das einiges anders ist, deutlich anders, wie bspw. das Kurvenfahren: geschenkt. Das muss man halt etwas üben und noch vorausschauender fahren.
Die Lenkung jedoch ist sehr nervös, die kleinste Lenkbewegung und das Rad reagiert nicht nur sofort sondern extrem. Selbst ein Geradeausfahren erfordert hohe Konzentration und ständige kleine Korrekturbewegungen.
Das wird sicher so nicht im Sinne des Erfinders sein.
Hat jemand seine Glaskugel geputzt und kann mir Hinweise geben, wonach ich die hiesige Werkstatt (die sich mit solchen Fahrrädern nicht wirklich auskennt) schauen lassen sollte?
Allerbesten Dank.
 

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Was für ein Fabrikat ist denn das Rad? Erleichtert vielleicht das erteilen von Ratschlägen.

Weitere Fragen: sitzt der Drehpunkt der Kiste vor oder hinter der Achse? Und hat das Rad Lenkungsdämpfer verbaut?
 
Zum Fabrikat weiss ich so gar nichts. Ich hänge mal ein Foto "von unten" an.
Da dort nicht so wirklich viel zu erkennen ist: der Drehpunkt ist sehr weit vorne; ca 10cm vor der Achse.
Lenkungsdämpfer? Woran würde ich die erkennen? Ich gehe mal von "Nein" aus. Habe ich natürlich auch noch nie von gehört :)
 

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Im Vergleich zu einem einspurigen Rad ist das Fahrverhalten eines Drehschemellenkers deutlich anders und erfordert mehr bewusst wahrgenommene Korrekturen.
Man gewöhnt sich nach einigen Tagen daran.
Versuche nicht, die Geschwindigkeit zu erreichen, die du sonst fährst. Lass es ruhig angehen und fahre eher weite Bögen. Soweit, so normal.
Trotzdem kann natürlich was im Argen sein. Die Bremsen sollten gleichmäßig ziehen, der Luftdruck in sein.
Ein Lenkungsdämpfer filtert die kleinen, schnellen, als nervös wahrgenommen Bewegungen der Fuhre etwas.
Der Dehpunkt soll vor der Achse liegen damit durch den Nachlauf die Achse wieder in Fahrtrichtung zurückstellt. Wie beim Einkaufswagen.
 
Die Geschwindigkeit habe ich dann schon deutlich reduziert - erst auf den letzten 11km auf denen man die Straße fast für sich und Platz hat (tiefstes Brandenburg) war es dann angenehmer. Aber schon bei mehr als ca. 20 km/h fühlte ich mich deutlich unwohl. Da ich das Rad nur wochenends einsetze wird es wohl etwas Zeit brauchen.
Bremsen sind jetzt erst einmal halbwegs eingestellt und ziehen gleichmäßiger, vorher brach das Rad abrupt nach links aus bis hin zur völligen Unkontrollierbarkeit. Da weiß ich jetzt Bescheid; klar: Dreirad. Denkt man vorher gar nicht dran.
Zum "Lenkungsdämpfer" habe ich zwischenzeitlich ein wenig gegoogelt und werde das mal angehen. Das scheint mir eine mehr als sinnvolle Investition.
Wenn Du schreibst "Drehpunkt VOR der Achse" meinst Du aus Sicht des Fahrers vor der Achse? Das ist ja dann der Fall: der liegt sehr weit vorne.
 
Wenn Du schreibst "Drehpunkt VOR der Achse" meinst Du aus Sicht des Fahrers vor der Achse?
Am Fahrzeug ist immer in Fahrtrichtung vorne (beim Bike bleibt das Vorderrad doch auch immer vorn - egal wo du stehst).
Das klingt zwar sehr KS-mäßig, ist aber enorm hilfreich in der Kommunikation...:coffee:
 
Ja, sorry. Vor der Achse in Fahrtrichtung.
Ich habe diese Bezugsrichtungen durch lange Jahre Motorradschrauberei verinnerlicht und nicht daran gedacht, dass man das ggfs. erläutern muss.
Und: Mehr als 20 km/h sind eher nicht Drehschemellelenker -Tempo.
Geradeaus geht etwas mehr, in kurvigem Geläuf eher deutlich weniger. Dafür steht es stabil und laaangsam, etwa beim Erzählen, mit Kindern auf dem Roller/Laufrad usw. ist easy möglich. Es ist anders als einspuriges Fahrradfahren, aber auch gut. Ich mag beide Konzepte wegen ihrer jeweiligen Vorteile.
 
Für mich hört sich das nach einem ausgeschlagenen Lenkungslager an. Da die Muttern neu, die Achse aber verrostet ist, hat klar jemand rum gebastelt. Bei gezogenen Bremse das Rad vor und zurück ruckeln, und unten sehen und fühlen ob was wackelt....zu viel Spiel hat. Das ganze in geradeaus, sowie li. U. re. eingeschlagen teste. Mit Glück kann man das Spiel noch einstellen....Mit noch mehr Glück lassen einfache Ersatzteile für Fahrräder.

:) Helmut
 
Wenn du die Möglichkeit hast, kannst du ja mal ein anderes Drehschemel-Dreirad testen. Dann weißt du, wie es sich im Optimalfall anfühlen muss.
 
nee. klar: Drehschemellenker. Das sind die, wo sich das ganze Vorderteil dreht. Da haben die Räder halt die halbe Fahrzeugbreite als Hebel gegen die Lenkachse. Deshalb schlägt jede Unebenheit auf die Lenkung durch und Bremsen erst recht.
Achsschenkellenkung (= Auto) hat das Probelm nicht oder deutlich weniger, je nach Auslegeung. Nachteil: Die Kiste wird kleiner, weil die Räder zum einlenken Platz brauchen.
 
Servus ich habe einen Lenkungsdämpfer mit 2000 n (merzedes G) eingebaut, jetzt kann ich gut 30 km /h fahren und Bräu He keine Angst zuhaben das das Rad ausbricht
Gruß Hubert
 
Neben dem Widerstand spielen die Hebelverhältnisse der Montage eine wesentliche Rolle.
Ich würde zum Test den Lenkungsdämpfer nah am Drehpunkt montieren,da hat er am wenigsten Einfluss. Dann langsam weiter raus, bis die gewünschte Dämpfung erreicht ist .
Vor der Probefahrt IMMER testen, dass der Lenkeinschlag nicht eingeschränkt ist!
 
Stimmt. Zweiräder aber auch. Angepasste Fahrweise ist das Zauberwort. Und schön nach innen lehnen auf dem Drehschemel.
 
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