Laufräder 20" 26" und Kojaks?

J

jujki

Guest
Nabend,
ich möchte mir für ein Bullitt Laufräder bauen, ich werde aber noch nicht ganz schlau daraus, wie sich das mit Schwalbe Kojaks vertragen würde.

Die "Standard" Laufräder, die man bei LvH bekommt, sind ja meist zB mit 20 x 1.75 Reifen bestückt. Ich überlege aber, die etwas sportlicheren Kojaks zu nehmen, aber da sind meiner Meinung nach die Felgen zu breit für!


Fürs 20Zoll Vorderrad kenne ich diese beiden Modelle, die LvH vermutlich einsetzt:

http://www.alexrims.com/products/supra-dome/
Maulweite laut Skizze 25,5mm

http://www.alexrims.com/products/dm24/
Maulweite laut Skizze 24mm

Die Kojaks haben die Maße 35-406 (20 x 1.35)
https://www.schwalbe.com/de/tour-reader/kojak.html

Im Technikbereich von Schwalbe unter Punkt drei gibt es eine Tabelle
https://www.schwalbe.com/de/reifenmasse.html
"Welcher Reifen passt auf welche Felge? "

Wenn man in der ganz linken Spalte die Kojak Breite "35" sucht, dann darf die Felge laut Tabelle die maximale Maulbreite von 21C / 21mm haben.
Die beiden Alex Modelle scheinen mir für die Kojaks etwas zu breit mit 24-25mm.

Ich kenne aber auch keine anderen Hersteller, die schmalere Felgen anbieten würden. Spank und Ryde sind auch alle etwa 25mm breit, das ist alles etwas breit für die Kojaks.. :-/
zumindest in der Theorie.

Hat jemand Erfahrungen oder Ideen?
Oder setzt ihr Kojaks auf den vermeintlich zu breiten Felgen ohne Probleme ein?

Danke im Voraus!
Olli
 
LvH geht davon aus dass Lasten bis 100 kg mit dem Rad transportiert werden. Deswegen breite Felgen und Reifen.
Ein Problem sehe ich nicht mit einer 35mm Bereifung auf den originalen Felgen. Nur würde ich damit keine schweren Gegenstände mehr transportieren. Auch der Komfort wird durch den höheren Reifendruck schlechter werden.
Ich habe mal ein Bullitt gesehen wo hinten ein Scheibenrad mit 22mm Schlauchreifen drin war. Kann man machen, für Transport von Lasten aber definitiv nicht geeignet.
 
Danke für die Antworten und den Ginkgo Link!
Das Bullitt werde ich höchstwahrscheinlich standardmäßig mit Ryde Andra40, DT Swiss 350 und 1.75 Schwalbe Marathon ausstatten, also schön stabil.
Die Kojaks und dünnen Felgen wären nur eine Option als zweiter Laufradsatz mit günstigeren Naben für Spaßtouren ohne Last.
Wenn man einfach mal durch die Gegend heizen möchte. Aber das eilt auch nicht wirklich.
Danke!
 
Servus,

ich fahre auch die Kojaks in 35-406 auf meinem Dolly (breite Felge) und dem Omnium meiner Freundin (schmale Liegeradfelge).
Die tatsächliche Breite der Kojaks auf der schmalen Felge ist aber eher 40mm, also mehr als angegeben.
Auf bisher 500km ohne Probleme und im Vergleich zu den vorher montierten breiten Zeppelin- Reifen, dämpfen die Kojaks sogar besser, trotz erhöhtem Luftdruck.

Achten sollte man halt auf die angegebenen 70kg Radlast, das kann u.U. eng werden, wenn man ausschließlich schwere Lasten versetzt.

Gruß,
Mark
 
"Die" Supra Felge ist relativ schwierig, weil Supra eine ganze Serie von Alex ist. Unter Freeride/Enduro finden sich Felgen fürs Hinterrad, unter BMX Bereich vermutlich das Vorderrad. Ich bin mir nicht ganz sicher, welche genau verwendet werden, aber diese beiden hier haben haben laut technischer Zeichnung eine innere Weite (Maulweite) von 25,5mm. Also dort, wo die Reifen von innen in die Felgenwand drücken.

http://www.alexrims.com/products/supra-dome/

http://www.alexrims.com/products/supra-dome-ex/

Wenn man jetzt die Kojaks anschaut, dann haben die eine Größe von ETRTO 35-406 (20 x 1.35 Zoll)

Im Technikbereich von Schwalbe gibt es hie im dritten Punkt "Welcher Reifen passt auf welche Felge" eine Tabelle
https://www.schwalbe.com/de/reifenmasse.html

Wenn man in der ganz linken Spalte die Breite 35 sucht, dann ist in der Felgenbreite das letzte Kreuzchen bei Maulweite 21mm.

Laut Schwalbe darf bei den Kojaks also maximal eine innen 21mm breite Felge eingesetzt werden, die Alex sind aber innen 25mm breit. Oder ich hab im Sortiment die falsche Felge erwischt, oder es werden extra Modelle für LvH gefertigt. Keine Ahnung. Im Moment sehe ich es so, dass die Felge auf dem Papier 4mm zu breit ist und die Reifen rein hypothetisch dadurch rausrutschen könnten.

Über der erwähnten Tabelle schreibt Schwalbe jedoch auch "Es gibt auch viele Kombinationen, die durch diese Tabelle nicht abgedeckt sind und in der Praxis trotzdem funktionieren. Generell fährt man mit solchen Kombinationen dann natürlich auf eigene Gefahr. Leider hinkt die ETRTO Norm der Realität oft einiges hinterher. "

Von daher muss das nicht unbedingt heißen, dass es praktisch nicht funktioniert.

Allerdings gibt es auch folgenden Blogpost hier letztens aus Augsburg:
https://mahler-net.eu/cargo-bike-race-und-wie-die-leeze-nach-augsburg-kamen

Da steht im Mittelteil "Hier gab es auch den einzigen ernsthaften Sturz, als sich vom Vorderrad eines Bullits in einer Kurve der Mantel von der Felge löste. Doch zum Glück reichte ein wenig Desinfektionsmittel und ein paar Kompressen die Schürfwunde am Bein zu versorgen. Das zeigt aber auch wie sehr die Fahrer die Räder an die Grenzen und darüber hinaus getrieben haben."

Ich war nicht dabei, weiss nicht welche Felgen, welcher Reifen, welcher Luftdruck, welche Zuladung und wie der Strassenbelag war. Aber schön ist so etwas halt nicht.
 
Da steht im Mittelteil … „Das zeigt aber auch wie sehr die Fahrer die Räder an die Grenzen und darüber hinaus getrieben haben.“
Grenzen! Unbeladen! So ein Quatsch. Ich weiß, wie sich ein Bullitt, maximal beladen mit Glasscheiben, fährt. Der Luftdruck ist dabei das alles entscheidende Kriterium (Felgen und Speichen als passend für ein Lastenrad mal voraus gesetzt).

Dagegen waren die Lastenräder bei den Rennen ja praktisch unbeladen. Wenn dann ausgerechnet beim fast unbelasteten Vorderrad der Reifen herunter springt, kann eigentlich nur ein – sorry – Depp am Start gewesen sein, der meinte, mit weniger Luft im Reifen Gewicht zu sparen um schneller fahren zu können.

Im Ernst, um ausgerechnet den Vorderreifen „abzuwickeln“, muss man wirklich gegen alle Spezifikationen verstoßen.
 
Naja, wie es dazu kam und was für ein Laufrad mit welchem Luftdruck war und wie das montiert wurde.. man weiß es nicht. Ich würde auch den Luftdruck und vielleicht Montagefehler als Ursache vermuten.
Mir sind halt beim Zusammensuchen der Komponenten und Einlesen ins Thema ein paar Fragen gekommen, weil ich halt kaum Erfahrung im Laufradbau habe. Die Spezifikationen von Kojak und Alex Supra widersprechen sich auf dem Papier ein wenig nach meinem Gefühl, was aber nicht heißen muss, dass das praktisch nicht funktioniert. Es gibt ja tausende Fotos im Netz mit Bullit/Kojak, es scheint ja zu funktionieren. Ich glaube nicht, dass sich jeder davon einen extra passenden Laufradsatz geholt hat, sondern einfach die Kojaks montiert hat und gut is..
 
Wenn die Maulweite etwas zu groß ist, ist das weniger kritisch, als wenn sie zu klein wäre. Und es sind ja nur 4mm, also das geht.
Der Reifen sollte nur nicht in gleich breit oder breiter als die Maulweite der Felge sein, dann ist die Gefahr des Abspringens evident. Das kann man auch im Tabellenbuch nachlesen.
 
Der Lenkeinschlag nach rechts ist beim Bullitt nicht unbedingt begrenzt. (Wenn man den Anschlag nicht dementsprechend eingestellt hat.) Um enge Kurven zu fahren, muss man das Rad aber stark einlenken.
In einem Rennen und in großer Aufregung und bei unzureichend eingestellter Lenkbegrenzung geht man dabei vielleicht an die Grenzen. Und zack, steht das Vorderrad mit 90° zur Fahrtrichtung. Möglich, dass dabei ein Reifen von der Felge gezogen wird.

- Kojak fahren? Ok.
- Rennen fahren? Hmmm...naja...
 
Man kann sich bauen was man will, wenn man sich der Risiken bewusst ist. Der Hersteller oder Händler wird immer die Sicher-Nummer anbieten. Er haftet für das Produkt. Im Falle eines Defekts haftet der, der das Fahrrad umgebaut hat. Das superleichte Bullitt aus Darmstadt ist ja auch kein echtes Lastenfahrrad mehr ,sondern nur der Beweis was möglich ist.
100 kg Zuladung würde ich damit nicht fahren, max. die Hälfte.
Was ist an den Kojak's so schlecht? Bekommt man schnell Platten oder sind die schnell runtergefahren?
 
Der Hersteller oder Händler wird immer die Sicher-Nummer anbieten. Er haftet für das Produkt.
Darum geht es ja, meiner Meinung nach greift die "Sicher-Nummer" in der angebotenen offiziellen Kombination nicht unbedingt. Wie gesagt, theoretisch und auf dem Papier. Ohne etwas selbst zu bauen.. die standardmäßigen Alex Felgen sind meiner Meinung nach zu breit für die schmalen Kojaks.

Was ist an den Kojak's so schlecht?
Wer hat denn gesagt, dass die Kojaks schlecht sind? Es ging nur um die Kombination Reifen/Felge.
 
als sich vom Vorderrad eines Bullits in einer Kurve der Mantel von der Felge löste.

Zum obigen Fall kann man eigentlich nur spekulieren, da so viele ungeklärte Faktoren im Raum stehen.
Und zum Glück ist ja nichts ernsthaftes passiert!

Eine weitere Fehlerquelle könnte sein, dass beim Aufziehen der Schlauch nicht richtig lag und beim Aufpumpen den Mantel (z.B. am Ventil) leicht aus der dem Felgenbett drückt. Das kann schnell übersehen werden und beim Radeln springt der Mantel dann halt ab.

@jujki: wie du ja schon geschrieben hast, findet man ansonsten ja genug positive Beispiele über Kojaks am Bullitt.
 
Also, so weit ich weiß, steigt mit schmalen Reifen auf breiten Felgen in erster Linie das Risiko eines Ventilanrisses, weil der Reifen durch Antriebs- und Bremskräfte in der Felge wadern kann.
Wenn breite Reifen auf schmalen Felgen (55mm Reifen auf 19mm Felge) bei Mountainbikes die Gefahr von Snakebites verringern, wie behauptet wird, könnte ein Kojak augf eine 25mm Felge also evtl. leichter zu Snakebikes neigen.
Ansonsten spricht am Lastenrad eigentlich nur die Traglast des Reifens gegen schmale Reifen.

Übrigens habe ich auf Bildern im Pedelecforum schon Crazy Bob Reifen auf extrem breiten Felgen gesehen, wo der Reifen sich prakatisch gar nicht mehr über die Felge seitlich hinaus wölbte. Könnten also Felgen um die 40mm oder mehr mit 55mm Reifen gewesen sein. Und das bei den Kräften mit E-Antrieb!
Es fehlten allerdings Informationen darüber, wie gut die Kombi funktioniert hatte.

Einfach testen und beobachten, ob es funktioniert!
Wenn Du Reifen durch Zuladung überlastest, macht sich das meiner Erfahrung nach dadurch bemerkbar, daß sich auf der Reifenflanke diagonale Streifen bilden, weil wohl Fäden der Karkasse im Gummi zu wandern beginnen.
Wandern der Reifens in der Felge kannst Du daran sehen, daß das Ventil beginnt, schief zu stehen.
Und Snakebites.... die erkennt wohl jeder, wenn er sie sieht! :D
 
Zurück
Oben Unten