Lastenrad - Bremsensuche

Ich denke mein Arrow bekommt die neue XT, die dürfte ausreichen. Hab gerade eine Anfrage gestellt was der Umbau beim Händler kosten würde da ich ja die original Bremse vorne eh reklamiert habe da diese undicht ist. Es wäre ja Blödsinn erst das billige original Teil zu tauschen auf Garantie und dann das ding zu hause auf XT zu trimmen.

Bin gespannt was das kosten würde !
 
Was fährst du/fahrt ihr denn eigentlich wo und wie rum? Also durchschnittliches Gesamtgewicht, Geschwindigkeit und Gefälle? Ggf. empfehle ich große Scheiben.

Möglicherweise übertreibe ich, aber meine Bremsen können mir nicht standfest genug sein. An meinem Bullitt bremst die Gustl mit 210er Scheibe vorn. Meine Erlebnisse mit rauchenden Bremsen und unheimlichen Fading habens mir heimgezahlt in vergangenen Zeiten. Das ist ein ganz gehöriger Schrecken, wenn man den Bremshebel gegen den Griff drückt wie irre und die Fuhre trotzdem immer schneller wird.
Aber gut. Das waren ganz andere Bedingungen. Hier im Stadtverkehr täte es vermutlich auch eine 160er Scheibe an einer Zweikolben-Bremse.
 
@kona

Geht mir genu gleich! Man kann an einem Laster nicht genug Power haben. Nur schon wegen den hohen Gewichten die man bewegt. Besonders wenn Kinder vorne drin sitzen.
Fading hatte ich zum glück am Laster noch nie. Das kenne ich aber vom Biken in den Alpen.
 
ja ihr habt mich ja schon überzeugt ;)
Ich dachte erst ja die XT wird schon reichen aber ich wohne in Aachen da ist es ziemlich hügelig. Mein Fahrergewicht ist schwer, mein Laste ist schwer, das Kind und dann noch Einkäufe......

Der Händler war übrigens super, hat um 23:30 noch auf meine Mail geantwortet und mir ein neues Urban arrow angeboten damit ich nicht 2 Tage auf die Reparatur warten muss. Das fand ich schonmal Super kulant! Dann habe ich meine Wünsche geäußert wegen der Bremsaufrüstung aber die Werkstatt ist nicht sehr flott was Emails angeht. Da werde ich dann selber die Bremsen tauschen. Das ich mal was entlüftet habe ist zwar schon mindestens 4 Jahre her aber das werde ich schon hin bekommen. Sonst nerve ich die Werkstatt ;)

Zee oder Saint sind jetzt Quasi im Rennen, preismäßig finde ich die Zee interessant. Da dürfte nichts gegen sprechen die zu wählen, oder?
 
Noch eine Frage, kann ich die alte Leitung weiter nutzen wenn ich sauber unten abschneide und ein Ringstutzen unten anschraube ? Weil die ist ziemlich lang und da hab ich genug Material um ein paar cm zu kürzen.
 
Ich bin nicht sicher ob das geht.

1. Bei Magura gibt/gab es zwei Leitungstypen. Eine für die kleinen Modelle und die HS33 mit niedrigem Druck und eine für die größeren mit höherem Druck. Keine Ahnung ob das bei Shimano ähnlich ist. Solltest du rausfinden.

2. Von den Bremsenherstellern selbst habe ich die unteren Teile, mit denen die Leitung am Bremssattel befestigt wird, nie einzeln irgendwo zu kaufen gesehen. Die sind immer schon an den Leitungen dran.

3. Diese Teile gibt es aber z.B. von Goodridge und die passen auch an die Bremssättel der verschiedensten Hersteller. Aber ob man die in die Shimanoleitungen schrauben kann, das weiß ich nicht. Goodridge vertreibt ja eigene (Stahlflex)Leitungen.
 
JA ich wollte auch die goodrich Teile verbauen da es die bei meinem Händler um die Ecke gibt.

Au backe haben die Leitungspreise !!! hui!!
 
Stahlflex. Stehender Begriff. Genau wie Gutebutter oder Klarwasser. Macht nen knackigen Druckpunkt. Kost natürlich extra.
:ROFLMAO:
 
Für Shimpanso gits meines Wissens nach auch zwei Leitungsdurchmesser. Diese können aber wenn mich nicht alles teuscht mit den entsprechenden Anschlüssen problemlos verwendet werden bzw. getauscht.
Fürs Lasti sind halt Stahlflex mit grossem Durchmesser die bessere Wahl.

Aber klär das noch genau ab, denn ich bin nicht 100% sicher.

Goodridge Leitungen sind natürlich der Rolls Royce unter den Stahlfelxleitungen. Fahre die schon seit Jahren und immer wenn ich die Bremse an ein neues Bike übernhme und daher neue Leitungen oder gar Anschlüsse benötige hauts mich ab den Preisen schier um.
 
ja ihr habt mich ja schon überzeugt ;)
Ich dachte erst ja die XT wird schon reichen aber ich wohne in Aachen da ist es ziemlich hügelig. Mein Fahrergewicht ist schwer, mein Laste ist schwer, das Kind und dann noch Einkäufe......

Ich frag mich, wie ich es in den 90ern mit Cantilever-Bremsen überhaupt heil den Berg hinunter geschafft habe... Mal im Ernst: wenn das Ergebnis einer Forendiskussion immer dazu führt, daß das Beste und Teuerste gerade als gut genug beworben wird, dann versteh ich den Sinn nicht (sie auch Anhänger-Thread). Da kann man doch auch gleich die High-End-Produkte einkaufen und gut. (Ich will hier wirklich nicht den Quark sauer machen aber das muss auch mal gesagt werden dürfen)

Falls Geld und Klauangst doch irgendwie eine Rolle spielen: Die XT wird auch reichen - auf jeden Fall in Aachen. Die BR-M785 ist momentan für schmalen Taler zu kriegen weil Auslaufmodell. Ich würde an deiner Stelle auch nach der SLX-Bremse schauen. Die ist weitestgehend baugleich, ein paar Gramm schwerer und nochmal ne ganze Ecke günstiger.
Zee ist perfekt, wenn du dich mit dem Lastenrad die Aiger Nordwand runter stürzen willst...
Der Vorbesitzer meines Big Dummy Rahmens ist den übrigens mit V-Brakes im Schwarzwald gefahren (teilweise 3 Kinder drauf). Das wäre mir zwar auch nix aber warum gleich mit Kanonen auf Spatzen losgehen.

Die Leitung solltest du verwenden können, die sind bei Shimano gleich. Die Unterschiede liegen beim Banjo-Anschluss (Schraubenlänge). Wahrscheinlich kommst du aber am Ende mit einer neuen Leitung samt Anschluss günstiger...
 
Ich weiß nicht ob es bei XT oder ZEE um die Bremspower geht. Die gibts auch mit V-Brakes. Und wie!
Die Standfestigkeit ist ja das Wichtige bei den Scheiben. Da können die wirklich heikel sein.
Habt ihr mal die Historie der Bremsentests in diesen Mauntenbaikpornoheftchen verfolgt? In den Anfangsjahren wurden die Bremsen absichtlich ans Limit gebracht. Mit schwerem Fahrer und Anhänger üble, lange Steigungen runter und dabei Dauerbremsen. Ein Szenario, was schlimmstenfalls mit dem DaU* durchaus eintreten kann. Die Methoden waren genau beschrieben und die Ergebnisse wurden veröffentlicht. Damit waren die Grenzen der Technik bekannt. Geraucht hats und gestunken. Metall hat sich plastisch verformt. Bremsflüssigkeit ist ausgelaufen. Totalausfall hier und da.
Aber dann ist auf einmal alles anders geworden. Wurden die Bremsen besser? Keine Ahnung. Aber die Testbedingungen haben sich geändert. Ich kann die Einzelheiten nicht genau wiedergeben. Im Kleingedruckten konnte man sinngemäß lesen, dass der Test jeweils dann abgebrochen wurde, wenn die Bremse ein bestimmtes Niveau an Bremsleistung durch Fading eingebüßt hat. Oder so ähnlich. Und die veröffentlichten Testergebnisse bezogen sich immer nur auf den Betrieb der Bremse vor diesem Abbruchspunkt.

Solange ich nicht ungefähr weiß, wo die absoluten Grenzen bei der Standfestigkeit liegen, gehe ich auf die sicherste Nummer die mir verfügbar ist.
Austesten mag ich die Bremsen neueren Datums nämlich nicht selbst.
Aber ich gehe mal davon aus, das sie eher schlechter als besser geworden sind. Warum? Hmm... mein Bauch sagt mir, die sehen alle viel zu filigran aus. Wohin soll da die Hitze abgeleitet werden?
Wie gut ist IceTec? Keine Ahnung. Wurde nie ausreichend getestet.
Musst ich grad mal loswerden.

*Dümmster anzunehmender User
 
Die Standfestigkeit ist ja das Wichtige bei den Scheiben.
Genau! Und die war Felgenbremsen eigentlich nie wirklich ein Problem. Deren Problem im MTB-Betrieb bestand vielmehr darin, daß sie sich nach jeder Pfütze anders angefühlt hat (Felge naß oder schlammig) und daß jede Beule im Felgenhorn in Drehfrequenz periodisch anklopft. Dosierung also stets suboptimal, und bei nassem Schnee in den Speichen geht die Bremswirkung auch gerne mal gegen Null.
Deshalb gab's bei MTB dann recht bald Scheibenbremsen, die in allen o.g. Punkten klar besser ist. Aber das waren aus Gewichtsgründen halt recht filigrane Scheibchen, ohne Masse, ohne Substanz und ohne Wärme(aufnahme)kapazität, denen ich nie so recht über den Weg getraut habe. Die theoretisch zu erwartenden Probleme stellten sich in der Praxis dann auch prompt ein, sind heute, nach immerhin fast 20 Jahren Entwicklung, jedoch weitgehend gelöst. Ein MTB-Fahrer kommt damit bei halbwegs sachgerechter Bedienung stets sicher ins Tal.
Ein Lastenrad ist aber kein MTB, sondern wiegt gerne mal das Doppelte und zwingt auch den Wagemutigsten immer wieder zu Dauerbremsungen und damit zum Grillen der Bremsanlage. Deshalb ist es bei Lastenrädern unbedingt sinnvoll, ins oberste Regal zu greifen, wenn man sich für Scheibenbremsen entscheidet, und nur Krempel zu verbauen, der für besondere Anforderungen entwickelt ist. Damit landet man automatisch bei den Downhill-Bremsen und damit in der gehobenen Preisklasse. Was wir jedoch eigentlich bräuchten wäre entweder eine taugliche Schleppbremse (Retarder) oder eben Doppelscheibenbremsen, analog zum doppelten Gesamtgewicht.
 
@Petracarotin

Ist dir schonmal eine Scheibenbremse so überhitzt das sie auf der Strecke den Geist aufgegeben hat und du nur durch Glück unverletzt geblieben bist?
Also mir ist das schon passiert und ich habe daraus meine Lehre gezogen. Die eine ist, man sollte die Bremse nicht schleifen lassen und sei der Trail noch so steil und man selber noch so überfordert. Die andere ist, dass man nie genug Bremsleistung bzw. Standfestigkeit haben kann. Standfestigkeit ist aber gerade bei MTB Bremsen nicht gerade die Paradedisziplin.

MTB Bremsen sind wie der Name schon sagt fürs MTB ausgelegt. Also ein Gefährt mit 8-12kg, Da ist praktisch jedes Bullitt schon doppelt so schwer. Wenn man dann liest das viele ihr Lasti schnell mal mit bis zu 100kg belasten + den Fahrer. Nun sind wir bei einem Gewicht von rund 200kg und somit sehr weit weg von für das was die Bremse konstruiert wurde.
Wenn du da einen Unfall baust und die Versicherung spitz bekommt, dass du eine "Kinderbremse" montiert hast, würde ich mich nicht wundern wenn die dann die Leistungen kürzen.

Ich will nicht den Teufel an die Wand malen aber solche Dinge würde ich mir gut überlegen.
Natürlich wer nur im komplett flachen rumgurkt dem mag eine schwache Bremse reichen. Aber so bald ein E-Motor oder Gefälle ins Spiel kommt sieht die Sache anders aus.
 
Eine XT-Bremse ist nicht unbedingt das untere Ende der Fahnenstange, ganz ehrlich. Und diese als schwache oder nicht standfeste Bremse einzuordnen - nichts für ungut... Die XT hat bei mir regelmäßig geraucht und genauso regelmäßig hat sie gebremst.
 
Ich frag mich, wie ich es in den 90ern mit Cantilever-Bremsen überhaupt heil den Berg hinunter geschafft habe...
Ich weiss es: ich hatte in den 90ern kein Lastenrad und habe selbst nur 70kg gewogen + vielleicht 10kg Fahrrad. Mein Lasti wiegt aber beladen 200kg.

Tandemfahrer haben ein ähnliches Problem, weil ähnlich hohes Gewicht und viele Jahre gab es keine für Tandem tauglichen Scheibenbremsen. Hell, selbst in meiner ZEE-Anleitung steht fett drin, dass die nicht für Tandems zugelassen sind.

Ich hab auch schon ne Bremsem mit 180er Scheiben zum Totalversagen gebracht, ganz ohne Lastenrad und mit nichtmal dreistelligem Gesamtgewicht. Also will ich am Lastenrad nur das Standfesteste haben was ich bekommen kann.

Der Vorbesitzer meines Big Dummy Rahmens ist den übrigens mit V-Brakes im Schwarzwald gefahren (teilweise 3 Kinder drauf). Das wäre mir zwar auch nix aber warum gleich mit Kanonen auf Spatzen losgehen.

V-Brakes sind übrigens meiner Erfahrung nach etwa genauso Standfest wie Scheibenbremsen. Bei Rennrädern hat die Tour mal nen Test mit Shimano "Ice Tech" Bremsen am Rennrad gemacht und mit Felgenbremse verglichen. Resultat: Scheibenbremse Totalversagen incl. geschmolzener Scheibe, Felgenbremsen bei gleichen Bedingungen (gleicher Fahrer, Strecke, Gesamtgewicht) funktionierten ohne Probleme.
 
Hallo,
Derzeit tendiere ich zu Magura-Bremsen, da hier die Bremsleitungen im Vergleich zu anderen Herstellern in der entsprechenden Länge zu einem halbwegs vernünftigen Preis erhältlich sind.
Welche konkreten Disc-Bremsen Modellempfehlungen habt ihr für Lastenräder?

Hier nochmal den Themenstart zitiert. Daß bei den Empfehlungen Geld und Wartungsfreundlichkeit dann doch keine Rolle spielen soll, wußte ich nicht. Dann machen wir's kurz: Elixir 9 Trail, Zee oder Saint, Gustav M und immer schön entlüften.

Und zum Thema Bremsversagen: die statistische Wahrscheinlichkeit, einer nassen V-Brake beim Versagen beiwohnen zu dürfen ist in Aachen höher, als eine Bremsscheibe zum Schmelzen zu bringen.
 
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