Lastenfahrrad, 4 Kinder, extreme Steigung, Elektroantrieb

Moin,

ein 3-Rad mit Neigetechnik für 4 Kinder gibt es nicht. Du wirst also zwischen Achsschenkellenkung (z.B. Nihola) oder Drehschemellenkung (z.B. Christiania) wählen müssen. Oder aber ein Fahrrad mit Neigetechnik nehmen und einen Anhänger für 2 Kinder noch hinten dran packen.
Das Nachrüsten von Scheibenbremsen nicht bei jedem Fahrrad problemlos machbar/möglich und kostet oft natürlich auch viel Geld. Schau doch einfach von vornherein nach einem Rad das hydraulische Scheibenbremsen hat und teste ob die für dich ausreichend sind. Nihola scheidet für dich aus, da die Bremsanlage unterirdisch ist. Nihola bietet keine Scheibenbremsen an. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du mit dem TrioBike glücklich werden könntest. Die Komponenten sind gut und die Verarbeitung auf hohem Niveau.

Gruß
bj
 
Mir fallen ein:
1. Nihola BIG
2. Christiania mit großer Box
3. Radkutsche Musketier als Kinderbus

Vorteil der Radkutsche ist die hohe Zuladung und die große Ladefläche. Außerdem ist das Gefährt extrastabil und du bekommst da ohne weiteres die robusteste Bremsentechnik aus dem MTB Bereich drangeschraubt. Der Nachteil ist halt, dass sich die Ladefläche hinter der Fahrerin befindet.
 
Comtesse 45.JPG

http://www.radkutsche.de/tl_files/Lastenraeder/Musketier/Kinderbus/Comtesse 45.JPG
der Kinderbus der Firma Radkutsche
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ist in dieser "Beule" untergebracht? Ansonsten sieht es doch sehr brauchbar aus. Gibt bestimmt auch ein passendes Verdeck dafür und ich würde wenigstens Bauchgurte anbringen, damit die Kids außerhalb meines Sichtfeldes nicht zu einfach blöde Gedanken in die Tat umsetzen können.
 
Nihola scheidet für dich aus, da die Bremsanlage unterirdisch ist. Nihola bietet keine Scheibenbremsen an.
Beim Dreirad mit zwei Raedern vorn wuerde ich das nicht so eng sehen. Die grossen Trommelbremsen verzoegern auch ganz ordentlich wenn man zwei davon auf der Vorderachse hat. Sie neigen nur bei langen Abfahrten eher zum Ueberhitzen als Scheiben. Es haengt also davon ab, wie lang dieser extrem steile Hang ist. fuer 200m reichen auch die Trommeln am Nihola, bei 2km sollten es definitiv Scheiben sein.
 
Um meine Liste vollständig zu machen noch die anderen beiden:
 

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Aufgrund meiner bisherigen Recherche gehe ich aber davon aus, dass es ein Elektrofahrrad sein muss, da der Berg mit Muskelkraft wohl nicht zu bewältigen ist.
Davon kannst Du ausgehen. Schon mit 2 Kindern im Lastenrad sind auch Steigungen von um die 8% nicht mehr wirklich machbar. Mein Schwager hat auch mal geglaubt, das ginge ohne Motor als er mal meine Kinder in den Kindergarten gefahren hat. Ist glatt im ersten Drittel der Steigung verhungert und musste doch den Motor zuschalten.

20% ist schon ein ganz schönes Wort, auch mit Motor. Wir haben eine Steigung von etwas über 20% vor der Haustür, anfangs geht es noch, aber auf den letzten Metern, die laut meinem Garmin ca. 35% haben ist auch der Bosch Motor überfordert - hauptsächlich allerdings wegen der zu großen Übersetzung (es ist eine Nabenschaltung verbaut, die sind für solche Steigungen völlig untauglich, es sei denn es steht "Rohloff" drauf). Bei Steigungen bis 15% fährt er ganz problemlos hoch. Kurze Rampen mit 20% gehen sicher auch noch.

Unser Rad ist ein Urban Arrow, mit zweiter Sitzbank passen auch vier Kinder rein, auf der zweiten Sitzbank sind die aber nicht gut genug gesichert, dass ich ein 20%iges Gefälle damit runterfahren möchte.

Mit einem 3-Rad möchte ich das aber auch nicht. Ich würde hier auf jeden Fall ein Zweirad nehmen, damit kann man auch Kurven schnell nehmen. Bremsen ist auch ein wichtiges Thema. Am besten wäre es, wenn man einen BionX Motor drin hätte, der hat eine recht effektive Motorbremse, die sogar noch Strom in den Akku zurückgewinnen kann. Nur kommt man damit extreme Steigungen schwer hoch. Der neue D-Motor soll da deutlich besser sein, aber ob der >200kg eine 20%ige Steigung hinaufwuchten kann, weiss ich nicht, müsste man wohl ausprobieren. Standfeste Scheibenbremsen aus dem Downhill-Regal sind dann wohl Pflicht.

Wie genau sind die 20% und wie lang ist die Steigung? Gibts ein Höhenprofil?
 
So eine Steigung bin ich schon durchaus mit 2 Kindern und Beladung und ohne Motor hoch und runter gefahren.
Eine 20%ige Steigung? Wahrscheinlich noch mit einer Nabenschaltung? Das möchte ich sehen. Glaube ich nämlich nicht. Es sei denn Du heisst Robert Förstemann oder so. Ich bin schonmal ne 20%ige Steigung mit zwei Kindern in nem Anhänger hochgefahren - aber da habe ich eine ordentliche MTB-Untersetzung gehabt und war recht gut trainiert. Mit nem üblichen Lastenrad und gar noch 4 Kindern - IMHO aussichtslos. Die meisten käuflichen Lastenräder dürften da auch mit Motor noch erhebliche Schwierigkeiten haben.
 
Mit dem Förstemann habe ich zumindest schon mal das "mann" am Ende das Nachnamens gemeinsam. Bei meiner Aussage habe ich mich auf die Betrachtung des Bildes gestützt. Ich werde gerne mal versuchen herauszufinden wie viel Grad die Steigung wirklich hat. Das ich die locker, flockig hoch bin und mir oben nicht die Waden brennen habe ich ja auch nicht behauptet. Davon ab bin ich aber durchaus fit was das Fahrrad angeht. Mit 4 Kindern hätte ich es aber auch gar nicht erst versucht. Das mit der Energierückgewinnung ist ein guter Hinweis. Die Radkutsche verbaut doch BionX Motoren, oder?
 
Ich glaube bei ihren eigenen Rädern verbauen sie den Schweizer ezee-Motor. Es gibt auf der webseite einen (wenig aussagekräftigen) Videoclip zum Vergleich von ezee-Frontmotor mit Bosch-Mittelmotor am Lastenrad an knackiger Steigung. 15% oder so. Frontmotor gewinnt.
Das Video ist aber plakativ, ohne größeren Inhalt und geht auf die Technik nicht genauer ein. Aber möglicherweise ist der Frontmotor eine Alternative.
Die Firma ist in Mössingen ansässig und dort gibt es schon ein paar Hügel. Ich vermute, das Antriebskonzept wurde dort getestet und die Grenzen der Leistungsfähigkeit sind bekannt.
Ich würde bei Stefan Rickmeyer mal fragen was er vom beschriebenen Einsatzprofil hält.
 
Das mit der Energierückgewinnung ist ein guter Hinweis. Die Radkutsche verbaut doch BionX Motoren, oder?
Die Energierückgewinnung sollte man nicht überschätzen, aber die Bremswirkung ist wirklich enorm hilfreich. Auch eine Scheibenbremse hat bei längeren Gefällen >10% ganz schön zu kämpfen. Größere Rotoren als 203mm gibt es nicht also hat man da wenig Möglichkeiten.

Bei Pedalpower kann man das Long Harry mit BionX bekommen, aber die normalen BionX Motoren kann ich absolut nicht für starke Steigungen empfehlen, ich habe ein Rad mit so einem BionX "SL" Motor. Das ist kein Lastenrad, sondern hat vielleicht die Hälfte an Gesamtgewicht wie ein Lasti mit 4 Kindern. Unsere "35%" Steigung bin ich da genauso langsam wie sonst auch hochgeschlichen (ca. 6km/h), der Motor hat dabei zwar schon noch spürbar unterstützt, aber ich glaube mit dem doppelten Fahrzeuggewicht wäre er überfordert gewesen und schneller wärs auch nicht mehr gegangen.

Nur der "D" Motor soll besser bergtauglich sein. Der hat auch eine unverwechselbare Optik, sieht fast aus wie ein Scheibenrad so groß ist der Motor.
 
Für so eine Anforderung Kommt nur ein Mittelmotor mit entsprechender Untersetzung in Frage. Da die Bosch auch recht Schwachbrüstig sind empfehle ich einen Bafang BBS02 mit 750W, der drückt bis zu 120Nm, also so viel wie der Kleinwagten, mit entsprechender Untersetzung noch mehr :)

Direktläufer Nabenmotoren, davon ganz besonders der Bion X sind für die Anwendung völlig ungeeignet und bringen die Fuhre da nicht hoch oder überhitzen!!!
 
Wenn du dich für einen Mittelmotor entscheidest (was ich bei einer solchen Steigung sinnvoll fände) solltest du dir auch Gedanken über die Schaltung machen. Viele einfache Nabenschaltungen sind solchen Belastungen wahrscheinlich nicht lange gewachsen, insbesondere da du eine recht kurze übersetzung brauchst damit ein Mittelmotor seine Stärken auch ausspielen kann.
Ich würde Kettenschaltung oder Nuvinci empfehlen, alles andere kann man nicht unter Last schalten.
 
Für so eine Anforderung Kommt nur ein Mittelmotor mit entsprechender Untersetzung in Frage. Da die Bosch auch recht Schwachbrüstig sind empfehle ich einen Bafang BBS02 mit 750W, der drückt bis zu 120Nm, also so viel wie der Kleinwagten, mit entsprechender Untersetzung noch mehr :)
Du solltest vielleicht dazusagen, dass man sich hier in schwer illegalem Gebiet bewegt und bei führen eines solchen unversicherten und nichtzugelassenen Kraftfahrzeugs(!) im Problemfall auf sich alleine gestellt ist (und ggfs nicht mehr froh wird). Mir wär das nix.
Direktläufer Nabenmotoren, davon ganz besonders der Bion X sind für die Anwendung völlig ungeeignet und bringen die Fuhre da nicht hoch oder überhitzen!!!
Der D-Motor soll schon sehr deutlich durchzugsstärker sein und zum überhitzen hat den noch niemand gebracht. Die "normalen" BionX Motoren würde ich auch nicht empfehlen. Ich gebe aber zu, dass ich mit dem noch keine Erfahrung sammeln konnte und es schon sein kann, dass er bei 200kg und 20% auch die Hufe streckt.

Allerdings sollte man schon auch ein Augenmerk auf die Bremsanlage werfen, 2x203mm Scheibe sind auch kein Garant für Sorgenfreiheit. Ich hab nen Reisebericht von einem Fahrer gelesen, der die Bremsen vom Load schon zum qualmen gebracht hat bei deutlich weniger Gefälle.
 
Ich würde Kettenschaltung oder Nuvinci empfehlen, alles andere kann man nicht unter Last schalten.
Von der Nuvinci wie auch von allen anderen Nabenschaltungen ausser Rohloff kann ich nur ganz dringend abraten für so ein Vorhaben. Wir haben eine solche Nuvinci an unserem Lastenrad verbaut, die recht nahe an der minimal zulässigen Primärübersetzung ist - der Bosch Motor schafft es bei dieser Übersetzung noch weniger den gleichen Berg hoch wie mein normales Rad mit BionX Motor und ähnlicher Zuladung. Letzeres kommt wenigstens noch langsam hoch, beim Bosch+Nuvinci muss man bis kurz vor dem Herzkasper reintreten, um nicht stehenzubleiben.

Die Steigung hat allerdings etwas über 20%.
 
Kleinste zulässige Kettenübersetzung bei der Rohloff (Personen über 100 kg/Tandem):
Kette (Blatt/Ritzel) 42/17, 40/16, 38/15, 34/13 (Übersetzungsfaktor ~2,50)

Maximales Eingangsdrehmoment: 130Nm

Ist bei Rohloff.de nachzulesen.
 
Ich würde Kettenschaltung oder Nuvinci empfehlen, alles andere kann man nicht unter Last schalten.

Der entscheidende Vorteil ist das Schalten im Stehen. Kettenschaltung würde hier für mich nicht in Frage kommen. Außerdem möchte ich die Kettenschaltung sehen, die in einem motorunterstützten Gefährt von >250kg noch unter Last schaltet. Das geht nicht.
 
Die Kettenschaltung läßt sich deshalb unter Last schalten, weil das Schaltwerk am Leertrumm ansetzt, also vom Kettenzug überhaupt nix merkt. Die Last kann daher so hoch sein, wie sie will, das Ding schaltet. Will man am Umwerfer schalten, muß man hingegen die Last zurücknehmen, bei jedem Fahrrad.
 
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