Lastanhänger Y-Frame: 180 cm langen Koffer sicher und stoßgedämpft fixieren

D

digait

Guest
Hallo,

ich wäre dankbar für ein paar Tipps von euch, damit ich nicht
zuviel mit Versuch und Irrtum vorab rumprobiere.

Also: Meine Frau macht Straßenmusik mit Harfe und würde gerne
statt mit Auto mit Rad (E-Bike) und Anhänger unterwegs sein.

Die Harfe würde in einer sperrigen, trapezförmigen Transportkiste
(ca. 180-190 cm lang, max. ca. 100 cm hoch) transportiert werden (s. Foto).

Case2.jpg


Als Hänger würde ich den Large Y-Frame wählen. Nach Anfrage bei USED
muss eine 50 cm verlängerte Deichsel genommen werden.

Am Rad habe ich eine Weberkupplung - und diese muss auch dran bleiben!
Wo bekomme ich einen Adapter vom Vierkant-Rohr (welches Maß? weiß das
jemand?) auf Weber-Kupplung her?

Meine wichtigste Frage aber:
Wie kann ich die Kiste schnell und sicher auf dem Y-Frame festzurren?

Zu bedenken ist,
- dass Riemen wegen der schrägen Fläche leicht runterrutschen könnten,
wodurch sich die Kiste verschieben kann,
- das Fixieren und ggf. auch Lösen von Schnallen o. ä. einfach sein
und nicht allzu viel Kraft erfordern soll, denn meine Frau muss damit klarkommen.

Den Transportkoffer haben wir noch nicht. Ich werde mal anfragen, dass man da vielleicht
weitere Griffe bzw. Bügel (wie man in der Mitte einen sieht) anbringt, so dass
man dort Riemen durchziehen kann.

Ich persönlich finde Spannriemen mit Ratsche super, so wie ich sie z.B. im PKW-Anhänger
zum Festzurren verwende. Leider hat meine Frau massive Probleme, so eine
Ratsche wieder zu lösen. Gibt es da vielleicht andere "händeschonendere" Systeme?


Und schließlich: Die Harfe liegt zwar gut gepolstert in der Kiste,
aber ich hätte gerne eine zusätzliche Dämpfung.
Ich dachte daran, z.B. flächig einen festgeschäumten Schaumstoff (so 3-4 cm dick) zwischen
Bodenplatte und Kistenboden zu legen. Oder was gibt es sonst für Möglichkeiten?

Danke!

LG
Dieter
 
Hallo digait,

Wenn der Boden der Kiste V förmig zuläuft könnte man doch unten an den langen Seiten der Kiste Leisten anbringen. Diese Greifen dann auf dem Anhänger in Winkel, sodass die Kiste von hinten in die Leisten geschoben wird. Dann muss man sie am Ende nur noch gegen verrutschen sichern?

Die Winkel auf der Bodenplatte müssten ja auch nicht über die ganze Länge gehen, hier würden ja vier Punkte an den Ecken reichen. Dann muss man nur nen kurzes Stück schieben um die Kiste einzuhaken.

Wenn unter der Kiste noch Schaumstoff ist muss das Verzurrmaterial ebenfalls elastisch sein, sonst löst sich das ja wieder. Dann eher den Anhänger Federn.

Gruß hinnakk
 
Meine wichtigste Frage aber:
Wie kann ich die Kiste schnell und sicher auf dem Y-Frame festzurren?

Z.B. mit Kistenverschlüssen in der Art, wie auch der Deckel zugehalten wird. Gibt's in groß und robust im Baumarkt. Die Hebel schraubst du seitlich an die Kiste, das gebogene Flacheisenteil unter die Ladefläche und machst es mittels Durchbrüchen in der Holzplatte zugänglich. Mit 4 x Klack ist alles fest. Ich hatte so ähnlich immer eine Zarges-Box auf dem Motorradseitenwagen befestigt. Nachteilig daran ist, daß die Hebel bei Nichtgebrauch rumfallen, rumklappern, scharfkantig abstehen. Vielleicht kannst du dir da einfach mit Magneten behelfen, die du so aufklebst, daß sie sie oben halten.

ich hätte gerne eine zusätzliche Dämpfung.
Das ist eigentlich der Job des Flightcase - und den leistet es auch, wenn's gescheit gemacht ist. Ich würde mir bei einem derart teuren Instrument da eher Sorgen wegen Stürzen machen - und ich halte es eigentlich schon für beschlossene Sache, daß der Hänger irgendwann mal umkippen wird. (Straßenmusik = urbanes Umfeld = Bordsteine, unaufmerksame Fußgänger und Radler etc.)
Ich habe meinen Croozer Cargo (siehe Avatar) bislang nur ein einziges Mal auf's Dach gelegt, aber ausgerechnet da war meine Lieblingsklampfe an Bord. Der ist nix passiert, auch nicht ihrem Koffer, weil dieses Croozer-Geröhr, das die Bordwandtücher hält, als Überrollkäfig gewirkt und so den direkten Bodenkontakt verhindert hat.

Gruß,

Clemens

index.php
 
Hallo Dieter,

die Weberkupplung bekommst du für rundes und rechteckiges Rohr. Auf der Webseite von Weber sind alle Versionen dargestellt. Muss man ein bisschen suchen, da alles ein bisschen versteckt ist. Ich habe den Kinderanhänger für meine Nichte ebenfalls auf Weber umgerüstet, der hatte auch rechteckiges Rohr als Deichsel. Du kannst dann dort direkt bestellen.

Gruß

Stephan
 
Danke an alle für die bisherigen Antworten.

Mit den Kistenverschlüssen, das werde ich mir mal genauer anschauen.

Ans Umkippen des Hängers hatte ich noch gar nicht gedacht!(n)
Gerade wenn der Koffer steht, könnte der Schwerpunkt relativ hoch liegen.
Da wär dann die Achsverbreitung für den Y-Frame vielleicht sinnvoll (von 65 auf 80 cm).

Worüber ich auch schon mal nachdenke:
Was für eine Schutzhülle kann man für eine so große Kiste nehmen?


Ok - wenn's regnet wird man nicht Harfe spielen wollen,
aber man kann ja immer mal überrascht werden, oder die Straßen sind noch nass.
 
Bei der Größe vielleicht so eine Motorrad Hülle wie sie öfter am Straßenrand zu sehen sind?
 
Ich würde wegen der Stoßdämpfung möglichst breite Reifen auf den Hänger aufziehen und diese dann mit minimalem Druck fahren.
Und die Idee mit der Achsverbreiterung ist gut.
Oder such nach einem Anhänger, wie dem Croozer Cargo oder dem Roland Big Boy.
Oder vielleicht geht auch ein Charoit Captain. Das ist der einzige Chariot mit fester Bodenwanne.
Er ist knap 80 cm breit und hat eine Blattfederung, die sehr sensibel anspricht.
Dank der festen Bodenwanne kann man vielleicht den Aufbau abmontieren. Das müsstest Du erst nachsehen an einem Captain.
Oder Du schaust, ob Du die Achse eines Chariot mit Federelementen irgendwie bekommst und baust Dir selber einen Hänger drum herum.
Die Federelemente sind am Rahmen des Chariot angeschraubt. Da bin ich mir zumindest bei den Modellen Captain und Corsair sicher, daß Du die im Prinzip an jeden Rahmen aus Vierkantrohr anschrauben kannst.
Mit einem Stück Alurohr in gewünschter Länge kannst Du auch die Koppelstange zwischen den Rädern auf die für einen Hänger passende Länge anpassen.
Bei Interesse kann ich Dir Fotos von der Chariot-Achse liefern.
 
Ich würde wegen der Stoßdämpfung möglichst breite Reifen auf den Hänger aufziehen und diese dann mit minimalem Druck fahren.
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Oder vielleicht geht auch ein Charoit Captain. Das ist der einzige Chariot mit fester Bodenwanne.
...

Danke für die Info! (y)

Ich hab' gerade mal die Thule-Anhänger angesehen (online).
Wow, toll, aber auch toller Preis. Da tät es mir doppelt weh,
wenn ich so einen Kinderanhänger "ausschlachten" müsste,
um ihn für meine Zwecke herzurichten.

Eine andere Idee ist mir heute morgen gekommen,
als mir einfiel, wie Unternehmen (Flachglas etc.) ihre Glaswaren transportieren.
Da liegt der Aufbau auf luftgefüllten Schläuchen.

Mit anderen Worten:
Auf die Plattform des Lastenanhängers müsste man eine zweite Plattform aufbauen,
die auf z.B. MTB- oder Moped-Schläuchen lagert.



Aber wie vernünftig realisieren?
Die obere Plattform, auf die dann der Koffer starr montiert wird, muss ja einerseits so frei aufliegen,
- dass sie um beide horizontalen Achsen (in Fahrtrichtung und quer dazu) schwingen kann,
aber andererseits muss sie mit der unteren Plattform so verbunden sein,
- dass sie sowohl gut festgehalten wird, wie auch sich nicht um die senkrechte Achse drehen darf.

Hmm ... (n)

Je an den vier Ecken zwischen unterer und oberer Plattform so etwas wie eine Feder montieren?
Wenn man dann die dazwischen liegenden Schläuche aufbläst, würden die Federn auseinander
getrieben.

Was gäbe es da für (Feder)-Bauteile?
Oder andere Ideen?

Danke!
 
Je an den vier Ecken zwischen ...

Wenn das Flightcase dreieckig ist, reicht auch eine dreieckige Plattform. An jeder Ecke spannst du waagerecht ein Seil (Gurt) nach außen, sodaß die Platte frei schwebt. Das erfordert allerdings einen noch größeren Platzbedarf für einen stabilen Rahmen außen rum. Im Prinzip entspricht das einem Trampolin, halt nur mit drei Seilen, die außerdem auch noch starr sind, aber die Wirkungsweise ist dieselbe. Auch ein Sprungtuch (Rettungsgerät der Feuerwehr) basiert auf diesem Prinzip. Die Schwerkraft wirkt senkrecht zur Seilrichtung und wird dadurch vektoriell ins Unendliche übersetzt. ---> jeder noch so kleine Stoß wird abgefangen, ohne jede Verzögerung, Losbrechkraft oder was auch immer. Erst durch die Durchfederung entsteht eine vektorielle Komponente entgegen der Kraftrichtung, weswegen die Gegenkraft progressiv ansteigt. ---> Schonender für's Instrument geht's nicht!

Ich habe nach wie vor erhebliche Bedenken wegen eines möglichen Sturzes. Vielleicht sagst du uns mal, was da an Wert unterwegs ist. Auch Gewicht und Schwerpunktlage wären für die Konstruktion von Bedeutung.
 
Und wenn Du versuchst, einen Chariot oder Thule billig gebraucht zu erwerben?

Oder Du fragst bei einem Fahrradhändler an, der Thule oder Chariot vertreibt, ob er Dir eine Achse mit Federelementen als Ersatzteil besorgen kann.

Oder ich schicke Dir Detailfotos und Du baust die Federung mittels einer Blattfeder nach, wenn Du dafür genug handwerliches Geschick hast.

Die Idee mit der aufgehängten Plattform ist bestimmt nicht dumm, aber SEHR aufwendig zu bauen!
Wie wäre es mit folgender Idee:
Mittels Scharnieren die Achse an einer Schwinge befestigen, so daß die Achse unter dem Wagenboden ist.
Dann Luftpolster zwischen Wagenboden und Schwinge befestigen.
Das wäre dann die "Chariotfederung vereinfacht. ;-)

Ich kanns ja mal skizzieren, wenn Interesse besteht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie wäre es mit einem (preiswerten) Doppel-Kinderanhänger als Basis (ca. 30 - 40 Euro)? Die Dinger sind "Natur aus" etwas schwerer (aber nicht so, dass sie nicht zu bewegen wären), haben einen ziemlich breiten Radstand und lassen sich leicht in einen Transportanhänger verwandeln - auch könnte die angesprochene "Tuchfederung" leicht realisiert werden. Eine Federung der Räder gibt es in der Grundversion zwar nicht, lässt sich aber durchaus nachrüsten. Mit etwas breiteren, nicht so hart aufgepumpten Reifen geht es aber auch und mit "Federung der Ladefläche" könnten sicher auch gute Ergebnisse erzielt werden (ich weiß, gleich kommen wieder die Hinweise mit der ungefederten Masse und dass die Federung in der Achse liegen sollte und nicht in der Ladung, aber hier muss man Kosten und Nutzen trotzdem gut abwägen). Wenn ihr noch kein Flightcase habt, kann man vielleicht auch eines bekommen (oder bauen), was nicht oben schräg ist, das würde die Spanngurt-Lösung wieder näher rücken lassen, obwohl mir persönlich die vorgeschlagenen Beschläge besser gefallen würden. Statt der Idee mit der Schlauchfederung kann man Gummi-Federelemente in verschiedenen Größen kaufen, die sich leicht montieren lassen.
 
Was gäbe es da für (Feder)-Bauteile?
Ich kann mir nur schwer eine selbstgebaute Polsterung vorstellen die wirklich was bringt und nicht die Fahreigenschaften oder Ladungssicherheit deutlich verschlechtert.
Investier in richtig breite 20Zoll Reifen und mach ca. 1.5 bar rein, das ist die beste Federung.
Wenn du sowieso die verbreiterte Achse kaufst kann man da vielleicht Elastomere zwischen spannen.
 
An deiner Stelle würde ich mir einen alten Dophin von Winter besorgen, an dem Abdeckung und Polster der Kindersitze Schrott sind.
Der ist breiter und hat die Federung schon eingebaut.
Außerdem lassen sich die Räder auch per Druck auf die Radmitte abnehmen, also kann der Rahmen am Koffer befestigt werden und dort bleiben.
Eine Deichselverlängerung ist auch kein Problem.
Ist die Achse an der richtigen Stelle befestigt, kann der Koffer auch als Handkarren zum Bewegen der Harfe genutzt werden.
Regendicht geht über Flightcase-Platten und Profile oder simple über eine "Fahrradgarage" zum drüberwerfen.
 
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