Kontakt zu anderen Popal/Aitour/Cangoo-Besitzern

  • Ersteller Ersteller dannebrog2023
  • Erstellt am Erstellt am
D

dannebrog2023

Guest
Ich würde mich freuen, wenn man zwecks Erfahrungsaustausch und gegenseitigem Support eventuell (entweder hier oder persönlich) Kontakt aufnehmen könnte. Betrifft (aus meiner egoistischen Sicht) die Dreirad-Kunden. Aber natürlich sind grundsätzliche "Popal-Erfahrungsaustäusche" durchaus erwünscht. Ich habe immer mehr das Gefühl, einen "Exoten" zu besitzen.
 
Mahlzeit @dannebrog2023
Ich fahre ein LongJohn von Popal, das Cangoo Downtown 250
Das gute Stück musste in den letzten Jahre einiges mitmachen und ich bin noch immer zufrieden.
Aber ja, es gibt auch hier nicht viele Fahrer/innen von Popal.
 
Hallo @Bravragor, ich bin ja schon froh, dass eine solche positive Rückmeldung kommt bezgl. "einiges mitmachen". Die Händler, mit denen ich geredet habe, waren eher abweisend - und kaum einer hatte Popal im Portfolio. Dann lass ich mich mal überraschen hinsichtlich Qualität und (wenn nötig) Ersatzteilversorgung. Wenn ich alle gesammelten Infos richtig interpretiere, stammen eben viele Teile aus China, und die Lieferkettenproblematik kennen wir ja inzwischen aus vielen Bereichen.
 
Es ist (oder war) fast komplett Chinaware.
Ersatzteilversorgung hatte ich recht schnell aufgegeben. Kurz nachdem ich mein Downtown gekauft hatte mit einfacher Trommelbremse vorn hatte die das Modell mit Bremsscheibe im Angebot. Hatte dann angefragt ob man eine solche Gabel kaufen könnte. Mur wurde seiner Zeit mitgeteilt, dass das nicht ginge da die nur komplette Rahmensets haben (welche auch nicht einzeln verkauft werden).
Aber abgesehen vom Rahmen sind ja alles einfache Fahrradteile, zumindest beim LongJohn. Wie die Sache bei Dreirädern aussieht kann ich Dir nicht sagen und ob da ggf Teile von anderen Herstellern passen. Aber ich beschäftige mich auch eigentlich nicht mit Dreirädern, da keines im Besitz, da haben wir hier andere Leute die sich damit auskennen.
 
Das Lastenrad mit Türchen Noon und sein "Bruder" Buckle tauchen unter vielen Hersteller-Namen inzwischen auch bei Online-Discountern auf - z.B. "Penny". Ich bin wirklich erstaunt, dass so wenige Nutzer hier mit diesen 3-Rädern unterwegs sind bzw. so wenige Besitzer hierhin finden.
Falls also jemand über diesen Thread stolpert und Rat und Austausch sucht - gern privat anschreiben oder das jeweilige Thema ansprechen. Es müssten an sich sehr viele Räder dieser Bauart im Einsatz sein - nur eben vieleicht sind die Nutzer nicht so sehr an technischem Austausch interessiert und warten bis nach dem Schaden. Ich bin gespannt!
 
Ich kann zwar leider nichts zu dem Rad beitragen, aber grundsätzlich ist es für alle Seiten hilfreicher wenn man sich über Probleme öffentlich austauscht.
Der Community hier was zurückgeben find ich immer cool :)
 
Erfahrungsbericht nach 1 Jahr mit dem "Aitour Family S" aka "Popal Noon" aka "Cangoo Noon" aka "Adore Straight"
Zunächst - trotz meines hohen Fahrergewichts und der schlechten Radwege im Rhein-Erft-Kreis: das Rad hat jetzt laut PAJ Tracking 783 reale Kilometer zurückgelegt und ich konnte heute keine Zeichen für Rahmenbruch oder sichtbare Beschädigungen entdecken. Der theoretisch korrekt justierte fahrradeigene Computer zeigt 30 km mehr an.
Die Elektrik und die beiden Akkus sind solide - bei Stufe "1" schafft ein Akku ca. 45km. Ich bin aber auch sehr speziell, was Akkupflege angeht, tausche durch, lade alle 6 Wochen im Winter kurz an usw.
Die Sattelstütze (gefedert) macht bislang keine Probleme, ebenso die beiden unter dem Kasten verbauten Lenkungsdämpfer.
Mit zwei Bierkästen, Proviant, Ersatzakku, Werkzeug, Fahrer bewege ich da ~ 240 kg durch die Gegend, noch schwächelt nix.
Das Rad ist wartungsintensiv. Wenn ich mir vorstelle, es würde als Familienlastesel benutzt, wäre Hinterhof-Freiluft-Parker, bekäme wenig Pflege - dann sähe ich schon Probleme. Alle 200 km macht es Sinn, die Kurbel auf 40Nm anzuziehen - die Schrauben lockern sich. Der Drehschemel muss ebenfalls angezogen werden, auch wenn ich da nicht feststellen kann, dass sich die große 36er Mutter wirklich lockern würde - da es quasi "die" zentrale Verbindung ist, ziehe ich diese "aus Vorsicht" alle 100 km auch mit 40 Nm nach. Ich meine, diese Verbindung dürfte auch mehr Drehmoment aushalten, dazu habe ich aber (anders als zum Tretlager) keine Doku.
Öl am Drehschemel-Gelenk ist Pflicht - sonst knarzt es. Der lästige Kettenkasten pseudo-holländischer Bauart nervt zwar bei der Wartung, aber die alle 150 km geölte Kette sieht aus wie neu.
Bei meinem (!) Rad ist die Hinterradbremse falsch dimensioniert - die 18cm-Scheibe wird nur zu 50% von den Belägen umgriffen. Daran erkennt man die nachlässige Montage und eben das mutmaßlich aus China importierte Rad. Die Vorderradbremsen kompensieren das gut. Das wird die Hauptbaustelle bei der ersten Sanierung. 7-Gang-Nabenschaltung ist ok, seitdem ich den Kettenkasten neu justiert habe. Peinlich: Fahrradmechaniker bezeichnete das "Hängen" der Gänge als typische "Billig-Fehlkonstruktion", in Wirklichkeit ist der Kettenkasten passgenau, er war vom Importeur nur falsch montiert.
Der Sattel sieht bequem aus ("holländisch"), wird aber auch ausgetauscht werden, denn er ist zu breit und führt zur Ischias-Quetschung. Nach 40 km Fahrt muss man immer wieder den Po entlasten.
Der Ananada-Motor ist wirklich sehr gut, wie gesagt, meist auf 1 von 5 gefahren - wenn man sich mal wieder übernommen hat und ihn für die letzten 2 km auf 5 schaltet, fährt das Rad auch mit Beladung fast von allein.
Das mitglieferte "Zelt" war zu eng für das Gestänge. Ein Importeur schrieb dazu, es müsse sich erst "setzen". Ich habe mir stattdessen aus einer Plane und mit Nietösen einen Überzug für den Kasten gebastelt. Wer das Rad als Kindertransporter benutzen will, sollte vorher das PVC-Zelt inspizieren und checken - das ist aus meiner Sicht den Preis nicht wert.
Wegen der dicken Rohre und der zweifachen Verstärkung um das Tretlager herum hat mich dieses Rad mehr angesprochen als leichtere Mitbewerber. Bislang fühle ich mich bestätigt, auch im Hinblick auf das Babboe-Desaster. Aber ich fühle mich auch noch nicht sorglos. Schauen wir mal....
 
So schön immer mal wieder ein schönes/leichtes/exklusives/vollausgestattetes Omnium/Bullitt/Load... ist. Das ist hier fast Standard - Umso schöner, dass Du von Deinem Exoten ausführlich berichtest. Auch und gerade der "Brot und Butter" Markt (überhaupt nicht abschätzig gemeint!) profitiert von solchen Beiträgen. Viele können/wollen nicht viele tausend Euro ausgeben und man findet über die günstigen und Importmodelle wenig, selbst bei uns.
Deshalb sind die wenigen Informationen umso wertvoller.
 
Auch und gerade der "Brot und Butter" Markt (überhaupt nicht abschätzig gemeint!) profitiert von solchen Beiträgen. Viele können/wollen nicht viele tausend Euro ausgeben und man findet über die günstigen und Importmodelle wenig, selbst bei uns.
Deshalb sind die wenigen Informationen umso wertvoller.

Und man muss ja auch sagen: 4.500 Euro inclusive Ersatzakku sind ja schon ein Batzen Geld. Klar, inzwischen kostet alles mehr - aber 2017 hat mein Suzuki mit Klimaanlage, Radio, Bluetooth, elektrischen Fensterhebern eben 12.000 Euro gekostet - und an so etwas misst man als Normalbürger die Anschaffung. Zudem (auch wenn ich fest glaube, dass Christiania und Bakfiets.NL bestimmt Qualität abliefern) - kaum ein Dreirad hat das von mir gewünschte Gesamtgewicht bieten können. Wenn ich hier im Forum lese, dass manche die Box mit schweren Zementsäcken vollstapeln - Chapeau! Mir wollte ein Händler der akzeptierten Marken kein Lastenrad verkaufen, weil ich mehr als 100kg wiege. Das ist weltfremd. Das Angebot ist eben noch nicht tauglich für Konsumenten jenseits der klassischen Zielgruppen, hier: 60kg-Mutti mit Kleinkindern.
 
Vielleicht wäre "günstiger" besser formuliert, oder "mit kleinerem Marktanteil ".
Wirklich günstige Lastenräder sind ja nicht mehr viele am Markt.
 
Vielleicht wäre "günstiger" besser formuliert, oder "mit kleinerem Marktanteil ".
Wirklich günstige Lastenräder sind ja nicht mehr viele am Markt.
@lowtech Ich bin da gar icht beleidigt, beim Kauf ist man (wenn man die LongJohns außen vor ließ) in erster Linie über Babboe gestolpert und hat deren Preisspektrum quasi als "normalen Rahmen" gesehen. In meiner Region (Köln eingeschlossen) gab es 2023 keine oder nur wenige Händler, die überhaupt 3-Räder verkauften - wenn, dann eben Babboe. Insofern habe ich erst hier im Forum (nachträglich) die ganze Bandbreite des Angebots gesehen und eben Marken wie Bakfiets.NL kennengelernt. Das ist dann halt blöd gelaufen. Die Händler, die wiederum "günstige" 4.000€-Räder verkaufen, sind aggressiver am Markt platziert und man stolpert eher drüber.
Was auffällt ist, dass eben so wenig Feedback von anderen Besitzern z.B. eines "Noon" kommt - als seien diese Räder wirklich von vornherein als Arbeitstiere angeschafft worden, ohne Ideologie oder Begeisterung. Denn im Forum sind ja viele "Überzeugungstäter", die an sich auch gern über ihre Schätzchen reden bzw. schreiben.
 
Das trifft wahrscheinlich den Kern ganz gut. Viele Räder werden gekauft und einfach benutzt, Wartung macht in der Garantie der Händler, dann keiner. Nach der Kita Zeit wird das Rad abgegeben. So stellen sich mir jedenfalls viele der von mir gebraucht gekauften oder vermittelten/"mit gekauft als Berater" Räder dar.
Und solange es rollt, meldet sich niemand in Foren an. Hier sammeln sich eher die mit dem Nagel im Kopf ...;-)
Gelegentlich rutschen dann harmlose Radfahrer durch technische Probleme hier hinein und infizieren sich mit n+1.
 
Das Rad ist wartungsintensiv
Vielleicht bin ich da etwas zu entspannt, aber mein Bimas braucht fast am wenigsten Zuwendung von meinen Rädern. Nur der Stahlrenner als reines Schönwetter-Pendelrad muss noch seltener in meine "Werkstatt". Die Kette habe ich in den bisher etwa 3800 km vielleicht zweimal geölt. Da ist ein Kettenschutz drüber und die Vorderräder werfen ihren Dreck nicht direkt auf den Antrieb, daher ist da fast nie was zu tun. Ich habe bei der letzten Durchsicht auch keine lockeren Kurbeln, Zapfen oder Schrauben gefunden. Antrieb, Schaltung und Bremsen funktionieren einfach ohne weitere Pflege. Die einzige Reparatur war der Austausch von drei gebrochenen Speichen, aber da hatte ich die Geländegängigkeit im Dunkeln mit zwei Kindern drin etwas überschätzt... Falls das Wetter an einem Wochenende doch mal schön werden sollte, muss ich es mal wieder etwas gründlicher schrubben, dabei kann ich dann wieder eine Sichtkontrolle machen.

Markus
 
@onetripman Vielleicht bin ICH etwas zu vorsichtig, was daran liegen könnte, dass ich im erreichbaren Umfeld keinen Fahrradmechaniker gefunden habe, der sich mit dem 3-Rad abgeben will. Das ist einmal die Schwierigkeit, dass das Rad oft nichtmal durch die Ladentür passt, dann solche Argumente wie: "Wegen des komplizierten Aufbaus zu zeitintensiv in der Wartung" oder "Mit Chinascheiß arbeiten wir nicht". Ich habe mich an den Gedanken gewöhnt, auf mich allein gestellt zu sein - und ja, die Speichen sind auch ein Thema - wohl wegen meines Gewichts lösen die sich am Hinterrad gern - was man allerdings am "Schaben" hört. Manchmal muss man bei einer 50km-Fahrt 2x absteigen und die lose Speiche finden.
 
Zurück
Oben Unten