Kindertransportrad in bergiger Gegend

M

mh349

Guest
Hallo Experten!

Ich hätte gern ein Kindertransportrad für 3 Kinder. Wir wohnen am Rande des Schwarzwaldes und da gibt es schon einige Steigungen zu überwinden. Aus diesem Grund (Querneigung, und sei es beim Wenden) scheidet für mich auch ein 3-Rad aus.

Ich habe in den letzten Tagen sehr viel gelesen, aber es bleibt die grundsätzliche Frage: Gibt es überhaupt Kindertransporträder für 3 Kinder, die für bergige Gebiete (Rand des Schwarzwaldes) geeignet sind? Ich denke, das stellt ganz andere Anforderungen an Motorunterstützung und Bremsen als im flachen Land. (Gedankenexperiment: Schubkarre mit 100 kg auf der Ebene bewegen oder einen steilen Berg rauf oder runter). Wenn ja, welche wären das?

Vielen Dank für Eure Hilfe
 
Je nach Alter der Kinder könnt Ihr Euch mal ein Rapid ansehen. Die haben eine Alukiste entwickelt für 2 Kinder. Bei kleineren Kindern kann zusätzlich ein Kleinkindersitz vorne mit eingebaut werden. Ansonsten wäre als dritter Sitz einer auf dem Gepäckträger zu überlegen. (Gefällt mir persönlich wegen des hohen Schwerpunktes nicht.)
Wir wohnen auch am Rand des Schwarzwaldes. Unsere drei sind 5, fast 3 und 1 Jahr alt. Da fährt die Große schon ganz gut alleine. Wenns dann zu lange wird muss der Papa mit 2. Hänger mit ;-)
Gruß, Kapra
 
Mit den Radkutsche-Leuten bin ich bzgl. Rapid schon in Kontakt. Was mir da noch fehlt ist ein Regenverdeck. Das ist für mich ein absolutes Muss.

Wobei für mich das Rad in Ausnahmesituationen nicht versagen sollte. Wenn das größte Kind gerade nicht selbst fahren kann, sollte man auch 3 Kinder fortkriegen (Kind krank, oder man hat es zu eilig oder es ist zu nass um auf ein Kind zu warten, dass sein Rad die steilen Stellen hoch schiebt). Muss dann nicht komfortabel sein, aber für wenige Kilometer funktionieren.

Das Urban Arrow Family bekam hier im Forum ja auch akzeptable Bewertungen für Steigungen bis 10%, max 15%.
 
Update: Radkutsche hat ein Regenverdeck angekündigt, das momentan gerade getestet werde.
 
Ich bin heute das Urban Arrow Family und das Radkutsche Rapid probegefahren. Hier meine ganz persönlichen Eindrücke.

Das Urban Arrow Family finde ich insgesamt "rund". Motor und Schaltung sind für Steigungen akzeptabel. Es fehlt eine Anfahrhilfe. Eine halbe Kurbeldrehung ist am Berg schon ziemlich knapp, um eine stabilisierungsfähige Geschwinigkeit zu erreichen.

Das Radrutsche Rapid hat einen super Motor, wirkt aber im Vergleich noch etwas unausgereifter als Kindertransportrad.

Die Details: Das Radkutsche Rapid hat einen wahnsinnig durchzugskräftigen Motor. Die Anfahrhilfe ist genial. Ich habe eine Version ohne Tretkraftsensor gefahren. Das war für mich neu, deshalb beschreibe ich mal etwas mehr. Ohne Tretkraftsensor heißt, dass auch wenn ich nur "Luft" getreten habe, der Motor voll unterstützt hat. Auf geraden Strecken und besonders bergauf war das prima. Ich war sehr versucht, mich einfach ziehen zu lassen. Die Motorunterstützung kann man in 5 Stufen (plus "aus") wählen. Aber in der Stadt muss man relativ oft umschalten. Zum Beispiel muss man aufpassen, wenn man an einer Kreuzung hält um abzubiegen. Schaltet man da nicht herunter, zieht der Motor bei der ersten Padelbewegung wieder viel zu stark. Hier wäre ein Tretkraftsensor von Vorteil. Grundsätzlich finde ich die 5 Stufen und auch die Anfahrhilfe sind ein bisschen zu grob abgestuft. Es wird dadurch alles ein bisschen ruckig. (Stellt Euch vor, ein Auto hätte nur 5 Stufen fürs Gas.) Die Akkuanzeige sprang ziemlich: 3 LEDs zurück, zwei vor. Also: Der Punkt für den Motor geht eindeutig ans Rapid. Als deutliche Verbesserung würde ich mir einen vom Fahrer zu- oder abschaltbaren Tretkraftsensor wünschen.

Die Fahreigenschaften kann ich nicht gut vergleichen, weil beide Räder sehr unterschiedlich beladen waren.

Bei den anderen Dingen hat das Rapid die Nase nur bei der Größe der Kiste vor. In vielen Kleinigkeiten wirkt es noch nicht ganz ausgereift. Man merkt die Herkunft vom Lastenrad. Insbesondere die Schlechtwettertauglichkeit macht mir Bedenken. Der Akku ist am Unterboden. Verdreckt er da? Ist die Strom-Steckverbindung dort unten wirklich gut aufgehoben?. Vielleicht kommt Spritzwasser rein, auf jeden Fall aber Regenwasser, das am Kabel nach unten läuft. Die Frontscheibe ist eine gute Idee. (Das Arrow hat da nur eine "matte" Folie.) Aber die restliche Beschreibung ("Klett") erschien mir nicht ganz endgültig. Ich halte das Rapid auch nicht für ganz frauen-tauglich. Mit meinen (männlichen) 1,75m fand ich den Lenker-Sattel-Abstand grenzwertig groß. Auch zum Ständereinklappen musste ich mich mächtig strecken. Viel kleiner sollte man da nicht sein. Wenn man mit dem Arrow vergleicht ist das Rapid richtig spartanisch. Das Arrow hat Tacho, Restkilometeranzeige, am Radcomputer schaltbares Fahrlicht, Speichenschloss, gleicher Schlüssel für Schloss und Akku, Akku ohne Bücken erreichbar, Akku gesteckt = verbunden.
 
Zum Urban Arrow kann ich dir Erfahrungen aus dem Alpenvorland beisteuern. Steigungen bis 10% gehen völlig problemlos. Ab 20% wird's sehr zäh, was aber nicht am Motor liegt, sondern an der sehr langen Flachlandübersetzung. Wenn der Fahrer nicht allzuschwer ist kann man das relativ gefahrlos ändern, das würde ich mit dem Händler mal besprechen, weil doch einiges umzubauen wäre (Ritzel, Kettenblatt und Kettenschutz).

In hügeliger Gegend auf jeden Fall den großen Akku mitbestellen, Steigungen fressen Akku wie blöd. Wenn ich die hiesige Steigung (kaum mehr als 500m, aber am Ende ca. 30%) hochfahre, sinkt die angezeigte Restreichweite von 38km auf 12km bei fast vollem Akku).

Anfahren am Berg finde ich unproblematisch, ein paar Kleinigkeiten gefallen mir am Urban Arrow nicht, aber in der Summe ist das ein recht ausgereiftes und praktisches Gefährt.

Drei Kinder sollten mit der zweiten Sitzbank kein Problem sein, vier gehen auch, aber dann wird's vorne schon sehr eng.
 
Man merkt die Herkunft vom Lastenrad.

Das finde ich gerade gut, denn was wenn die Kinder größer sind? Ich will ja nicht alle paar Jahre ein neues Rad und dann kann ich das Rapid prima weiter nutzen ohne die sonst hinderlichen Details eines speziellen Kindertransportrades.
Das Rapid ist zwar erst 4 Monate alt, aber die Radkutsche hat mit ihrem Musketier schon Preise eingehandelt die zeigen, dass sie im Bereich Lastenrad wirklich was drauf haben. Und die verbauten Teile sind wirklich qualitativ hochwertig. So dass das Rapid auch nicht nach der "Kinderzeit" schon "verbraucht" ist.
 
Hallo,
Ich habe dieselbe Herausforderung. Wir leben in der Pampas in Bayern und ich fahre täglich ca 20 km mit mehreren über 20 Prozent Steigung und 2-3 Kinder). Seit Anfang Jahr haben wir Auto gegen e-Bike eingetauscht. Seither Kutsche ich Frischluft mit großer Begeisterung unsere Zwillinge in einem E-Bike mit Anhänger in Kita, einkaufen etc. Das geht sehr bequem, da das Bike einen starken Bosch Motor hat. Nun ist das aber nicht die autofreie Lösung, weiblich ab und zu unsere 8jährige mitreinpacken möchte. Und da ich mit der Mountainbikeposition immer Nackensteife habe, suche ich eine neue Lösung.

Ich habe ein Triobike Mono E ausprobiert, was auf geraden Strecken viel Spass macht, aber bei Steigungen über 10 Prozent sehr anstrengend wird mit Kids drin. Ansonsten wäre diese Variante Super, weil es wirklich ein Autoersatz wäre und ich problemlos auch ab mal unsere 8Jährige mitreinpacken konnte. Aber hab's wieder zurückgegeben, da für tägliche Fahrten zu wenig Lächeln auf dem Gesicht. Jetzt suche ich ein Modell mit einem wirklich starken Motor. was ist da eher zu empfehlen: Radkutsche oder Urban Arrow oder Triobike tunen?

Zweites Problem, das mir Sorgen gemacht hat, waren das Herunterfahren. Ich bin mir ja bisher nur Anhänger gewohnt, da geht das Bremsen einfach. Aber mit dem Passagierkasten vorne, hat das derart gewackelt bei starkem Gefälle, dass mir Angst und Bange um meine Kinder wurde. Es war ein bisschen Oktoberfest-Achterbahnstimmung (obwohl ich auf 20stkm runtergebest hatte). Hat da jemand Erfahrung mit dem Cargobikes in starkem Gefälle? Evt eher nur ein Zweiräder?

Hat jemand eine Empfehlung?
 
Zurück
Oben Unten