Kindertransport Komfort: Keine Federung vs. Federgabel vorne vs Vollfederung

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Hallo zusammen,

wir sind gerade dabei uns unser 1. Lastenfahrrad zuzulegen. Es soll auf jeden Fall ein Long John Rad werden, dass wir auch fuer den Kindertransport verwenden möchten. Da unser Kind erst noch das Licht der Welt erblicken muss, sollte der Kauf fuer den Transport von 0 - 7 Jahre geeignet sein.
Wir waren auch schon fleissig am Probefahren und haben einige der ueblichen Verdaechtigen getestet: STePS eBULLITT, CargoFactory One, Urban Arrow Family, R + M Load 75, R + M Packster 70 und das Douze G4.

Man kann mit jedem Rad definitiv Spass haben, aber wir haben die Auswahl mal auf 3 Modelle eingegrenzt: Bullitt, CargoFacotoryOne oder das Load 75.
Und jetzt mal zu meiner eigentlichen Frage. Ich denke der Fahrkomfort der Passagiere ist auch ein wichtiges Entscheidungskriterium. Deshalb habe ich meine Freundin in den Lastenraedern mal etwas ueber holpriges Kopfsteinpflaster gejagt ;-)
Ihr Feedback war, dass der Unterschied vom Bullitt zum CargoFactory One nicht wirklich spuerbar war, trotz der Federgabel vorne. Beim Load 75 war der Komfort schon etwas besser, was vielleicht aber auch an der GX-Option mit den Smart Sam Plus Reifen lag. Es ist natuerlich sehr schwierig nach kurzen Probefahrten den Komfort einzusschaetzen (eventuell war die Fedegabel auch nicht richtig eingestellt), deshalb wollte ich mal den reichen Erfahrungsschatz dieses Forums anzapfen.

Wieviel bringt denn die Frontgabel fuer den Komfort der Kinder und wieviel mehr Komfort bekommt man durch ein vollgefedertes Load75?
Oder spielen andere Faktoren wie der verwendete Kindersitz, Reifengroesse + Luftdruck eine viel groessere Rolle?
Einsatzgebiet des Rades ist erstmals viel Stadt, aber auch mal Feldwege (leichter Gravel) für Touren raus aus der Stadt.

Ist ein Bullitt mit Rad3 Box eher "Holzklasse" und ein Load75 1.Klasse aus Sicht eines Kindes?

Schoenen Samstag noch!
 
Hi,

ich hatte mir die gleiche Frage gestellt. Meine Erfahrung ist, hierauf hat jeder seine eigene Antwort, sowie auch das Thema Sicherheit beim Kindertransport -und ganz besonders Kleinkindtransport- sehr individuell unterschiedlich empfunden wird.

Bei beiden Themen spielt aber meiner Meinung nach die Fahrweise eine grosse Rolle. Beispiel: vom Rennrad bin ich es gewohnt, Pflasterstrassen zu meiden. Ich habe für meine Alltagsrouten immer ‚glatte‘ Varianten. Genauso habe ich ‚sichere‘ Strassen fürs Lastenrad, und ‚schnelle‘, mit viel Verkehr, ohne Radweg etc, fürs Rennrad.

Wenn meine Kinder an Bord sind fahre ich extrem aufmerksam, wie ‚auf rohen Eiern‘. Für mich ist das ok. Ich fahre ein Bullitt und meine kleine (3 Monate) liegt in der Weberschale mit dickem Newborn Nest. Gerade bin ich dabei, die Schale noch etwas besser zu ‚entkoppeln‘, aber bei meinem Fahrstil wackelt es da nicht mehr oder weniger als beim Kinderwagen auf (Ost-)Berliner Granitplattengehwegen. Für viele wäre das undenkbar, die ziehen Hängematte, gefederten Anhänger, oder gefederte Steco Halterung mit Maxi Cosi im Lastenrad vor. Oder finden es Einfach generell zu gefährlich, Babys aufs Rad zu nehmen.

Ich empfehle, probiers aus, ohne Stress, bis Du was findest, was sich richtig anfühlt.

Und dann schreib hier drüber ;-)
 
Nach meiner Einschätzung haben die Federgabel vorne, eine gefederte Sattelstütze und der Reifenquerschnitt den größten Einfluss auf den Fahrkomfort. Ich finde die Kinder sitzen im Douze mit Eco oder Softbox und im Urban Arrow sehr gut. Ich bin nicht so ein Fan von Holz Aufbauten und die Kisten von Bullit wirken auf mich immer etwas gebastelt. Leider habe ich das Packster 70 noch nicht testen können. Es macht für mich zur Zeit aus der Entfernung einen sehr guten Eindruck. Bist Du es schon Probe gefahren?

Viele Grüße
 
Es kommt auf Deine Fahrweise an. Erst jetzt ohne Vollfederung merke ich, wie einfach das Load zu fahren war. Man macht sich einfach keine Gedanken über die Strecke und deren Zustand. Ich bin eher der schnellere Fahrer als Rumschauer, da macht sich Federung auf jeden Fall bemerkbar. Aber überleg mal das kurze Load mit Gepäckträger. Ist ne ganze Ecke dynamischer.
 
Zur Federung fehlt mir der Langzeit-Vergleich zu einem ungefederten Vorderrad um wirklich etwas Auszusagen. Wenn man nicht dauernd daran herumstellen will, muss man die Gabel aber eh eher streng einstellen, damit sie bei höherer Last nicht zu weich wird, weshalb ich nicht so sicher bin ob es für den feinen Fahrkomfort auf z.b. Pflaster so entscheident ist. Fürs Ausfiltern der groben Stöße ist sie gut, vor allem auch wenn man nicht dauernd wie auf rohen Eiern fahren will. Was mir wirklich abgeht ist die gefederte Sattestütze, ich hoffe, die bekomm' ich endlich noch. Man steht nicht so schnell auf am Lastenrad um Stöße abzufangen.

Anderes Thema:
Ihr habt Euch da durch die Bank für die etwas kürzeren Räder entschieden, wenn ich richtig sehe. Dürften alle so um die 70cm Ladeflächen haben. Wenn das Ziel "bis 7 Jahre" lautet, könnte es evtl. eine Überlegung wert sein, doch auch die 80cm Räder nochmals zu betrachten. War für mich halt ein Entscheidungskriterium.
 
Deshalb habe ich meine Freundin in den Lastenraedern mal etwas ueber holpriges Kopfsteinpflaster gejagt ;-)
Mit oder ohne Last? Die Federung am Lasti muss so ausgelegt sein, daß sie auch bei Vollast nicht durchschlägt, d.h. ohne Last tut sie vermutlich ungefähr nix.

Ansonsten: Fehlende Federung lässt sich problemlos mit entsprechender Wegewahl und vorsichtigem Fahrstil ausgleichen. Aber es macht echt Spaß mit Vollgas über Bordsteinkanten und Kopfsteinpflaster zu brettern wenn die Federung das schluckt.
 
Der Reifendruck macht auch einen riesigen Unterschied. Wir fahren im Bullitt sehr niedrigen Druck in breiten Reifen, die dann leider auch vorhersehbar sehr früh an der Flanke kaputt gehen. Aber lieber einen Reifen mehr verbrauchen als das Rückgrat der Kinder!

t.
 
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei zu niedrigem Druck schnell einmal die Felge durch schlägt, wenn man nicht immer wie über rohe Eier...

Mit größerem Reifenquerschnitt könnte es besser gehen, weiß ich nicht, aber so ist es nichts für mich...
 
SubjektiverEindruck meiner 10jährigen Tochter: mit Federgabel vorne ist die Fahrt sehr bequem und man sitzt viel weicher als im (gefederten) Anhänger. Wir fahren das Packster 80.
 
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei zu niedrigem Druck schnell einmal die Felge durch schlägt, wenn man nicht immer wie über rohe Eier...

Mit größerem Reifenquerschnitt könnte es besser gehen, weiß ich nicht, aber so ist es nichts für mich...
Ja klar, ständig. Fast bei jeder Bordsteinkante, auch abgesenkt. Ist aber unkritisch, kaputt ging deswegen noch nichts.

t.
 
Ich vermisse auch keine Federgabel. Fahre meinen Sohn seit er 3 Monate alt ist im Bullitt durch die Gegend.
Mit Kind fahre ich eh komplett umsichtig und vorrauschauend.
Ohne bin ich es von Rennrad, Gravelbike und starrem Fixie eh gewohnt meine Wegwahl anzupassen. Wenn bei einer Neuanschaffung eine Gabel dabei ist, warum nicht, mMn geht es aber auch prima ohne.
 
Mit oder ohne Last? Die Federung am Lasti muss so ausgelegt sein, daß sie auch bei Vollast nicht durchschlägt, d.h. ohne Last tut sie vermutlich ungefähr nix.

Ansonsten: Fehlende Federung lässt sich problemlos mit entsprechender Wegewahl und vorsichtigem Fahrstil ausgleichen. Aber es macht echt Spaß mit Vollgas über Bordsteinkanten und Kopfsteinpflaster zu brettern wenn die Federung das schluckt.

Ich glaube The Man Dan meinte, dass er seine Freundin in der Box über´s Kopfsteinpflaster gefahren, hier: gejagt, hat.

...und mit "jagen" könnte ich mir vorstellen, dass er "nicht zimperlich" war ;)
 
Zum Thema:

ich habe immer Vollfederung abgelehnt, aus Gründen! :giggle:

Ne, im ernst, ich werde mit jedem Teil, das am Rad kaputt gehen kann, unruhiger, weshalb ich auch den Trend 1 x 11 oder 1 x 12 beim MTB feiere.

...und trotzdem, seit ich das Load75 fahre, schätze ich es doch sehr. Meine Kleine, jetzt 6, ist eine "überall Erbsen!"-Prinzessin und im Gegensatz zum Anhänger, den wir vorher benutzten, liebt sie die Kiste vom Load. Ich glaube zwar nicht, dass es in irgendeiner Weise ungesund oder so ist, ohne Federung zu kutschieren, auch weil wir selber ja früher nur mit den Sandalen des großen Bruders 40km im Winter zur Schule gegangen sind und das klaglos!

Meint: fährt man etwas defensiv und mit reduziertem Druck im Reifen, braucht man keine Federung!

Grüße Jens

Edit: Rechschreibum!
 
Vielen Dank erst einmal fuer die ganzen Antworten, Anregungen und Tipps.
Wir sind heute nochmal Load 60 und Load 75 ausgiebig probegefahren. Dabei sind wir viel ueber unbefestigte Wege gefahren. Und diese Vollfederung buegelt wirklich fast alles weg :cool:

Selber bin ich schon seit einigen Jahren begeisterter Gravel bike Fahrer, deswegen ist fuer mich diese Nummer mit der Vollfederung neu und immer noch etwas befremdlich. Aber ich denke mir, dass man als Fahrer die Schlaege einfach anders abfedern kann, als wenn man als Passagier in der Box sitzt.
Einerseits begeistert mich das Load, weil man damit unbedenklich durch dir Waelder fahren kann und dabei aehnliche Routen wie mit einem Gravelbike in Angriff nehmen kann. Andererseits, ist die Sitzposition doch schon sehr aufrecht und ziemlich "Hohllandfahrrad" aehnlich.
Beim Load vermisse ich schon die Spritzigkeit eines Bullitts, aber ich denke fuer den Anwedungsfall Feldwege + Fahrten durch Waelder sollte doch unbedingt eine Federung her. Muss es die Vollfederung des Load sein? Schwierig zu sagen...
 
Es kommt auf Deine Fahrweise an. Erst jetzt ohne Vollfederung merke ich, wie einfach das Load zu fahren war. Man macht sich einfach keine Gedanken über die Strecke und deren Zustand. Ich bin eher der schnellere Fahrer als Rumschauer, da macht sich Federung auf jeden Fall bemerkbar. Aber überleg mal das kurze Load mit Gepäckträger. Ist ne ganze Ecke dynamischer.

Habe heute auch das Gefeuhl gehabt, dass das kurze Load 60 spuerbar agiler ist. Und du hast natuerlich recht, dass man bei vielen Lasten das ganze mit Taschen am Gepaecktraeger ausgleichen kann.
Was mir beim Vergleich zwischen Load 60 und Load 75 noch fehlt, ist der Vergleich vom Regenverdeck. Wir waren bisher bei 2 Haendlern mit R+M, beide hatten das Regenverdeck leider immer nur fuer das Load 75 da.
Das Regenverdeck beim Loag75 kostet ca 585 EUR, und beim Load 60 "nur" 322 EUR. Wenn man die Bilder vergleicht, wirkt es deutlich niedriger.
Habe hier im Forum leider keinen Vergleich zwischen Regenverdeck fuer das Load60 und das Loaf75 gefunden.
 
Wenn deine Kinder wirklich bis sieben mitfahren sollen, dann würde ich eher das 75 empfehlen. Das Verdeck vom 60 ist ziemlich niedrig, so dass es schon recht früh mit der Kopffreiheit knapp wird.
 
Für mich war das hohe Verdeck der Hauptgrund, das Load 75 statt des 60ers zu kaufen. Der Knabe nähert sich dem 8. Lebensjahr und hat auch mit Helm immer noch reichlich Platz nach oben. Und wenn ich hin und wieder noch mal zwei von seinen FreundInnen mitnehme, fühl ich mich in der Wahl noch mehr bestätigt. Eine große Freude!
 
Die Schule ist für mich direkt auf dem Weg zur Arbeit. Totaler Luxus. Und auf dem Weg gibt es mehrere Steigungen so um die 20%. Gar kein Luxus! ;) Im Winter bei Schnee und Eis da zu fahren ist für einen Zweitklässler überhaupt kein Spaß.
Außerdem gefällt mir (uns?) die gemeinsame Fahrt wirklich gut. Da plaudern wir gerne mal über was heute noch so in der Schule passieren soll, oder wie der Tag in der Schule war und was wir jetzt wohl gleich machen.
Mal schauen, ob wir zum nächsten Sommer ein Kinder eBike anschaffen, dann ist das mit den Steigungen auch nicht mehr so wild.
 
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