Dein Wunschdenken ist ja durchaus legitim, aber dem "Markt" ist es egal - solange die Nachfrage nicht bedient werden kann, wird sich da nicht viel ändern.
Es gibt ja bereits Discounter-LR für 3000.-€ - also weniger als die Hälfte eines R&M Rades oder eines UA, Kettler oder sonstigen hochwertigen Räder. Aber ein hochwertiges Rad um den Discounter-Preis bekommt man nicht.
Vielleicht ändert sich das auch mal wieder, aber aktuell und in naher Zukunft sehe ich da kein Land.
Ich hatte mich auch gekniffen, als ich das load ohne Förderung gekauft habe, aber letztendlich steht man vor der Wahl - Zahlen oder Verzichten - eine Royal Enfield bekommt man für den Preis auch. Ein Discounterrad kam für mich nicht in Frage. also beißt man in den sauren Apfel.
Der saure Geschmack ist aber bereits verflogen, und ich freue mich jedes Mal, wenn ich mit dem Rad fahre. Ich habe damit meinen 125er Roller ersetzt, und tue damit auch mehr für meine Bewegung und Fitness, und der Hauptgrund war, dass ich meine Hündin überall mitnehmen kann - das war es mir dann wert.
Jeder der Ahnung von Räder hat weiß schon länger, dass man gute Räder - ob Rennrad, MTB, Gravel, Tourenrad nicht unter 3000.-€ bekommt, und das nicht erst seit heute. Rechne die doppelte Rahmengröße , den Motor, und den Mehraufwand ( Lagerhaltung, Transport, geringere Margen usw. ) hinzu, dann bist du beim Preis der besseren Lastenräder - einfache Rechnung.
lg ...
Sorry, ich bin da anderer Meinung. "Den Markt" gibt es nicht, das ist alles nur mehr oder minder geschicktes Marketing. Natürlich geht es den Herstellern nicht um das gesellschaftliche Wohl, so naiv bin ich nicht, auch wenn Du mir das unterstellst.
Perfide finde ich es, wenn Hersteller sich so einen Claim auf die Fahnen schreiben.
Dennoch darf ich den Zustand doch wohl bemängeln und darf es mir auch auf die Fahnen schreiben, ehrenamtlich dagegen zu halten und mich in verschiedensten Formen zu engagieren?
Die Haltung "ist halt so, sei nicht so naiv", "life's a bitch then you die" finde ich ein wenig billig. Das sind nicht meine Werte oder die, die ich meinen Kindern nahe bringen möchte.
Verwerflich finde ich Aussagen wie, die die es sich nicht leisten können, sollen halt gebraucht kaufen oder Sharing machen.
Die Schere in der Gesellschaft geht so oder so extrem auseinander, im Bereich der E-Bikes bzw. konkret der Lastenräder ist das extrem gut sichtbar.
Ein gutes Bakfiets Cruiser Steps kostet mit Enviolo rund 4350, mit Nexus 5E sogar unter 4,300, ein passables Bullitt immer noch unter 5k und vor einigen Jahren kosteten die Räder weniger.
Als ich mein UA PL vor nicht ganz 4 Jahren gekauft habe, kostete es 4290 (Grundpreis), jetzt kostet es 5150. Ja, es sind jetzt andere Bremsen dran, der Motor etwas anders/angenehmer, aber das Prinzip ist das Gleiche .... (das Rad ist über 7 Jahre gereift -analog zum Load-, aber man hat ordentlich davon profitiert und nicht extremst "entwickelt").
Das ändert sich alles garantiert nicht, die Preisschraube geht immer weiter nach oben, die Bikes bekommen immer mehr nicht wirklich notwendige Features, die der findige Schrauber auch nicht mehr so ohne weiteres selber reparieren kann. Mal vom Teilebezug ganz zu schweigen.
Ein Lastenradprämie, wie sie als Flickenteppich vorkommt, ist mit 1.000 Euro mittlerweile ein schlechter Witz. Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich verkaufe Lastenräder gegenwärtig. 80% der Käufer kommt aus dem Bildungsbürgerturm, der Oberschicht und greift sich eben den Tausender ab. Sind dann eben einige Tankfüllungen für den Q7 Hybrid wenn's mal regnet.
Oder der Tausender reicht fürs Zubehör, das mittlerweile gar in Paketen wie bei Autos verkauft wird.
Das Gieskannenprinzip der Förderprämien ist dabei unter aller Kanone. Leute, die den Tausender und das Rad wirklich gut nutzen könnten, kommen gar nicht zum Zug.
Und mit einem E-Bike macht man kein Sport, sorry.
Ich lasse bei meinen Fahrten auf den Lastenrädern gerne Strava tracken, um die Kilometer zu zählen. Der Puls kommt noch nicht mal annäherungsweise in den Bereich, den man Sport nennen könnte.
Den Spruch mit den 3.000 für gute Räder hast du schon mal gebracht. Den halte ich für groben Unfug, es sei den, Mann/Frau ist Profisportler. Gute Einsteigerbikes (für Sport) beginnen um die 2.000, sogar drunter. Wenn man richtig Ahnung hat, kauft man nur den Rahmen oder halt den Einsteiger mit Einsteigerkomponenten und rüstet nach und nach selber auf.
PS: Gerechnet habe ich lieber Gandalph und mein Gravel (Stahlrahmen, Rondo), Rival (Mittelklasse) hat keine 3.000 gekostet sondern 2.300 (und auch mit den DT Swiss Laufrädern mittlerweile bleibt es unter 3.000), mein Basso Venta (Carbonrahmen, Mittelklasse 105er, 2.300) ist auch ordentlich unter 3k, aber wahrscheinlich ist dir das zu "billig".
Wenn ich mir dann nen Canyon greife, die genauso wie BMC, Bianchi, Willier in Asien die Rahmen fertigen lassen, bekomme ich für 2 Scheine schon nen sehr brauchbaren Renner, Hallo? Natürlich geht's immer besser, aber das ist schon ein extreme Denke. Für 3k bekomme ich schon ein schickes BMC? Bei nem Bombtrack kann ich auch locker unter 3k bleiben, wo lebst du denn?
Natürlich gibt es Räder bis 10k, locker, aber entweder bin ich dann Profi oder habe ne Midlife crisis.