Kaufberatung

S

Spueli

Guest
Hallo zusammen,

ich bin etwas überfordert über die Anzahl an der Möglichkeiten und bitte euch darum um Hilfe.
Wir wohnen im Flachen. Die einzigen nennenswerten Steigungen sind Brücken / Unterführungen.
Ich bin vor 2 Wochen Vater geworden. Der kleine Mann soll demnächst auch mit diesem Rad uns auf Ausflüge begleiten.
Später dann auch Kita / Kindergarten usw.
Zusätzlich möchte ich mit dem Rad in den Nachbarorten einkaufen gehen.
Geplant ist noch ein zweites Kind.

Ich habe etwas zu viel auf den Rippen (knapp über 100kg). Bin ehemaliger Footballspieler und habe etwas Kraft in den Beinchen.
Daher würde ich aus sportlichen Gründen auch gerne erstmal ohne Unterstützungsmotor ein Lastenrad suchen.
1. Frage: Wie sinnvoll ist das?
2. Frage: Wäre ein nachträgliche Aufrüstung möglich? Ungefähre Kosten?

Ich bin noch kein Lastenfahrrad probe gefahren. Dies wird zeitnahe nachgeholt.
Bisher liebäugle ich mit einem Long John.

Ich würde gerne so in etwa maximal 4000 Euro ausgeben wollen inkl. Kindertransportbox.
Bisher lande ich meist bei einem Bullitt. Wenn ich den Konfigurator durch gehe, wird es meist teurer.

Habt ihr ein paar Markennamen / Fahrradtypen welche für mich / uns interessant sein könnten?

Vielen Dank für eure Hilfe,
Niels
 
Hallo und willkommen.
zu 1. Das kann durchaus Sinn machen, bei manchen Rädern bist du für ...
zu 2. die Nachrüstung auf Radnabenmotoren beschränkt, weil kein Mittelmotor passt, aber nicht bei allen. Ein Umrüstset mit Akku gibt es /VR Motor, 11 Ah Akku, beides aus China) ab etwa 46-500 €. Du kannst aber auch gut vierstellig ausgeben, insbesondere wenn Du Gewährleistung, support und Montage möchtest. Elfkw.at und EBS Cycle sind hier gern genannte Quellen. Sets gibt es etwa bei ATM Parts oder Yosepower.

Wenn Du keine Förderung abgreifen möchtest, dann kommt ggfs. auch was gebrrauchtes in Frage.
Bullits sind gebraucht relativ teuer, wegen des Kultfaktors ist die Nachfrage hoch.
Ähnlich sind vielleicht noch:
Douze
Radkutsche Rapid
Triobike Cargo
Bronte Recycle
Anders, aber auch sportlich:
Bastiaen
Elian (reißt aber wohl die Preislatte)
Und, Exot, nur gebraucht zu haben, aber quasi ein "langes Bullitt" mit Tiefeinstieg: Winther Wallaroo. Weil eben kein Bullitt ist es etwas günstiger.

Je nachdem wo Du herkommst, kannst Du bestimmt auch bei Forenmitgliedern das ein oder andere Rad mal testen.
 
Hallo Spueli!
Erstmal Glückwunsch zum Nachwuchs!

In genau deiner Situation habe ich letztes Jahr im Juli (da war unsere Tochter zwei Monate alt) endlich ein lange erträumtes Bullitt gekauft. Das Kind war dabei im Übrigen auch ein wenig Alibi, denn wie gesagt, geträumt hatte ich davon schon länger.
Bereut habe ich es keine Sekunde lang. Wir (inzwischen ist sogar meine skeptische Frau überzeugt) nutzen das Rad ständig, sowohl zum Kindertransport, als auch für Großeinkäufe. Es spart uns in der Stadt ein Auto und hat sich so gesehen gelohnt.
Demnächst kommt unsere Tochter in die Kita. Den Hinweg übernehme ich, danach habe ich noch etwa 8km Strecke bis zur Arbeit und die sind mit einem Long John völlig unproblematisch. Fahr unbedingt mal Probe, es ist die ersten 500m komisch, ab dem ersten Kreisverkehr hast du es raus.

Jetzt zu meinem Setup:

Wir haben bewusst auf einen E-Antrieb verzichtet. Im Flachland brauchst du das nicht. Selbst meine zierliche 50kg Frau bewegt problemlos Kind und Kram oder auch den Wocheneinkauf. Außerdem ist das von Vorteil falls du häufig draußen parkst (Wetter und Langfinger)

- Kettenschaltung Deore
- Canopy (wiegt dadurch merklich mehr und macht windanfälliger, lohnt sich aber ab dem ersten Herbst)
- Steko MaxiCosi Halterung
- ein gebrauchter Maxi Cosi Cabrio

weiterer Bonuspunkt: Die Maus schläft darin besser als sonst irgendwo.

Viel Spaß beim Probieren. Es erweitert euren Radius ungemein!
 
Wir haben bewusst auf einen E-Antrieb verzichtet. Im Flachland brauchst du das nicht.
Diese Einstellung ist mir sympathisch und ich finde es super, dass das für euch funktioniert!
Motoren helfen meiner Erfahrung nach aber vielen Menschen nicht nur am Berg, sondern auch beim Anfahren. Bei einem 100km-Fahrer mit "Kraft in den Beinchen" aber vermutlich weniger relevant.
 
@lowtech hat die wesentlichen Kriterien schon umfassend beantwortet. Wichtig ist auf jeden Fall, dass du soviele Räder wie möglich Probe fährst. Als Bullitt-Fahrer würde ich natürlich ein Bullitt empfehlen ;)

Aber ich würde einen Motor (meistens werden auch nur eBikes gefördert) und eine Förderung mal zu überdenken. je nach Bundesland und Kommune gibt es eine Menge Möglichkeiten. Bei uns z.B. in Düsseldorf werden ab 1.6. bis zu 50% pro E-Lastenrad (max. 2500,-€) gefördert. Da kannst du mit max. 4000,-€ Budget schon richtig was reißen.
Aber ich habe keine Ahnung, wo Graben-Neudorf liegt, nach Deinem Post ist es vermutlich nicht das Graben-Neudorf bei Karlsruhe....
Heute Abend ab 18:30Uhr spricht Tim Ehlhardt aus Bochum über Lastenrad-Förderung in NRW & Düsseldorf im Düsseldorfer ADFC-Chat. https://jitsi.freifunk-duesseldorf.de/ADFC-Chat (Ist ohne Anmeldung, einfach nur den Link aufrufen)
 
Bei uns in Bremen gabs letztes Jahr gar nichts. Wobei mir ohnehin schleierhaft ist, wieso E-Lastenräder förderungswürdiger sind als konventionelle...
Für die Jungs und Mädels, die hier bei uns mit ihren E-Bullitts plus Anhänger dran die riesigen Stapel Bio-Gemüsekisten ausliefern, verstehe ich es ja noch. Das wäre sicher ohne Unterstützungsmotor nicht möglich. Für die normale Familie mit ein bis zwei Kindern und zwei durchschnittlich sportlichen Eltern ist das echt nicht obligat.

Überlegt mal, was unsere Eltern früher einfach so mit Fahrradkindersitz, Rucksack und Gepäckträgertaschen bewegt haben, ohne zu jammern...
 
Wobei mir ohnehin schleierhaft ist, wieso E-Lastenräder förderungswürdiger sind als konventionelle...
So ganz verstehe ich das auch nicht. Man geht wohl davon aus, das E-Lastenräder eher/häufiger genutzt werden und eher ein (Zweit)auto ersetzen. Vielleicht nicht ganz zu unrecht, den Folgendem kann ich nur bedingt zustimmen:
Für die normale Familie mit ein bis zwei Kindern und zwei durchschnittlich sportlichen Eltern ist das echt nicht obligat.
Für die Ebene mag das stimmen. Niederländer schaffen das seit Jahrzehnten. Aber obwohl z.B. das Rhein-Main-Gebiet alles andere als bergig ist, so kenne ich doch in Wiesbaden, Mainz, Darmstadt und Frankfurt (also in allen großen Städten) Strecken, die für viele Menschen mit einem beladenen Bio-Lastenrad zu steil sind.
Überlegt mal, was unsere Eltern früher einfach so mit Fahrradkindersitz, Rucksack und Gepäckträgertaschen bewegt haben, ohne zu jammern...
Auf sämtlichen Alltagsstrecken oder eher nur in der Freizeit? Meiner Wahrnehmung nach hat sich das hierzulande stark geändert in den letzten Jahren. Der Anteil von erwachsenen Alltagsradlern hat sich stark erhöht.

EDIT: Wir schweifen etwas vom Ursprungsthema ab. :)
 
EDIT: Wir schweifen etwas vom Ursprungsthema ab. :)
Eine Alternative, die noch nicht genannt wurde ist das Lastenrad von velolab. Auch ein Long John, das als „Basischassis“ ein Aluminium Vierkantprofil, wie es tausendfach für andere Zwecke genutzt wird, verwendet. Das Rad ist verhältnismäßig günstig.
 
Bullitt ohne Motor bin ich, und die Frau, ca 2 Jahre gefahren. So lange wir noch in Nürnberg (relativ flach) gewohnt haben ging das absolut gut.
Sind dann etwas raus auf das Land gezogen (Haus mit Grundstück in Nürnberg gab mein Geldbeutel nicht her) und da es mehr Anstiege gibt bin eigentlich nur noch ich das Lastenrad gefahren. Als sich meine Frau dann ein eigenes eBullitt gekauft hat, hat es ca 1 Monat gedauert, bis ich mir einen nachgerüstet habe! Seitdem wird es auch wieder täglich bewegt.

So lange es flach ist und bleibt ist ein Motor nicht notwendig. Mein Bullitt ohne E hieß „Steigungssuchgerät“ ;)

in 2 Jahren ca 1.7t km ohne Motor
mit Motor im ersten über 2t km
 
moin, soll deine Frau den auch mal das Rad bewegen oder eher nicht!? Der Motor am Rad lässt sich per Software in Stufen zu und abwählen. Wenn du Bock hast zu treten, dann off oder Eco, wenn du noch paar km hast aber eigentlich die Laune im Keller - Turbo. Es wird immer so getan als würde der Motor pauschal 900% Leistung liefern ohne Wahl Möglichkeit.
Ich bringe hiermit mal das Cube Cargo Hybrid Sport ins Rennen :cool: (y)
 
Bei uns in Bremen gabs letztes Jahr gar nichts. Wobei mir ohnehin schleierhaft ist, wieso E-Lastenräder förderungswürdiger sind als konventionelle...
Für die Jungs und Mädels, die hier bei uns mit ihren E-Bullitts plus Anhänger dran die riesigen Stapel Bio-Gemüsekisten ausliefern, verstehe ich es ja noch. Das wäre sicher ohne Unterstützungsmotor nicht möglich. Für die normale Familie mit ein bis zwei Kindern und zwei durchschnittlich sportlichen Eltern ist das echt nicht obligat.

Überlegt mal, was unsere Eltern früher einfach so mit Fahrradkindersitz, Rucksack und Gepäckträgertaschen bewegt haben, ohne zu jammern...
Hier in Bremen ist ein Motor meines Erachtens wirklich nicht notwendig, aber manchmal wäre er dann doch sehr angenehm.

t.
 
Das ist ja stark! Kannte ich noch gar nicht. Ich fand Hessen mit seiner fixen 1000€ Förderung pro E-Lastenrad schon großzügig.
Das Saarland führt derzeit, glaube ich. Dort bekommt man 50% bis maximal 2000€ und ZUSÄTZLICH die Bundesförderung. Ich war schon am überlegen, dort einen Verein zu gründen. ;-)

t.
 
Das Saarland führt derzeit, glaube ich. Dort bekommt man 50% bis maximal 2000€ und ZUSÄTZLICH die Bundesförderung. Ich war schon am überlegen, dort einen Verein zu gründen. ;-)

t.
Gibt's die Bundesförderung denn nicht ausschließlich nur für gewerbliche Nutzer?
 
Moin! Hier in Hamburg hatte ich auch mit der Idee gespielt ohne e Motor zu bestellen. Mit 3 Kindern und den ganzen Ampeln im Stadtverkehr bin ich aber sehr froh über die Unterstützung bei jeder Wartepause an der Ampel etc. Wir haben ein bakfiets Cruiser Long und selbst wenn hier alles meist flach ist, ich würde immer mit Motor bestellen. Mit Fahrer Kind und zuladung schiebst du ja 150+ kg an.

Hoffe das hat geholfen!

fred

ps. Nicht vergessen, das nächste Kind kommt schneller als dir lieb ist, da kann es schnell eng werden im bullit;)
 
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