Kaufberatung: Lastenrad „tourenfähig“ machen?

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Hallo zusammen und Grüße in die Runde!

Wir wünschen uns ein Lastenrad In erster Linie für die Hobbies der Kinder in unserer Kleinstadt (ca. 40.000 Einwohner). Wir sind nun dabei zu überlegen, ob wir direkt eine Nummer größer denken wollen und die nahegelegenen Ausflugsziele mitdenken. Ein paar gibts in 20 km Umfeld, noch mehr sind im Umkreis von 30 km, macht also 60 km hin und zurück. Beim Urban Arrow würden wir dann einen zweiten Akku benötigen (+ ggf. Federsattelstütze).

Was meint ihr, macht so eine Investition Sinn? Oder fährt man mit Lastenrädern gar nicht soweit wie mit „sportlichen“ Rädern? Ich finde es total schwer einzuschätzen. Bei unserem ersten E-Bike (klassisches) war ich überrascht, wie viel ich damit mache.
 
Ich hatte mich ja sogar für ein HS entschieden, weil eine ganze Reihe von Zielen, die ich bisher mit dem PKW angesteuert habe 30+ km entfernt sind und es zeitlich schon einen Unterschied macht, ob man da mit 25 oder 35 km/h unterwegs ist.

Da ich krankheitsbedingt konditionsmässig am unteren Ende der Leistungsskala liegt, bin ich total überrascht, welche Möglichkeiten mir der elektrische Rückenwind jetzt eröffnet. Ich sehe mein Lastenrad als weitestgehenden Ersatz für das Auto an und würde deshalb deine Frage bejahen.
 
High Speed = S-Pedelec = 45 km/h
Das UA hat eine Hollandrad Sitzhaltung das muss schon sehr gefallen. Meine Frau mag es und fährt auch 50-60 km. Ich sitze gern sportlich. Je nach Gewicht und Eigenleistung kommst du mit 500-1000Wh klar.
 
Hallo @Prada79 , "HS"= High speed = schnelles Pedelec, bis 45 km/h, mit Versicherungskennzeichen.
Darf dann nicht auf Fahrradwegen fahren sondern muss Fahrbahn benutzen. Dieses Thema kannst du in verschiedenen Threads hier nachlesen, u.a. in den von @jgorres eröffneten, wo es um ein "HS" Load geht.

Aber zu eurem Bedarf, du schreibst
für die Hobbies der Kinder
, was ist damit gemeint? Elterntaxi-Einsatz, um die Kinder zu ihren Aktivitäten in der Stadt zu fahren?
Vielleicht schreibst du noch ein bisschen darüber, wie alt die Kids sind und wie viele es sind.
Bei den Ausflügen, wie stellt ihr es euch vor? Kids fahren komplett in der Kiste mit oder radeln selbst und das Lasti wäre dann der Abschlepper/ Reichweitenverlängerer?
Je genauer die Foristen hier einschätzen können, was ihr vorhabt, desto genauer werden dann Modell-& Nutzungsempfehlungen.

Herzlich willkommen überhaupt erstmal!
 
Seitdem ich mein Packster habe, verstaubt das normale Rad im Keller.
Mit dem Lastenrad machen Touren irre viel Spaß, dank der Reifen ist es komfortabel, Regenklamotten, Thermoskanne, Verpflegung kommt einfach vorne in die Box und dank Doppelakku sind Touren mit 100km überhaupt kein Problem, auch an einem Nachmittag und ohne, dass man am nächsten Tag die Nachwirkungen in den Knochen spürt.
Auf dem Packster sitze ich auch wirklich gut und man kann z.B. schnell mal den Lenker eine Raste höher stellen, wenn man etwas Abwechslung will. Die Sitzposition ist für Touren bei den R&M Rädern eigentlich ganz gut geeignet, finde ich.

Federsattelstütze ist auf jeden Fall ganz nett, bei kürzeren Touren kann man aber auch weniger Luftdruck fahren und das mit mehr Akku ausgleichen.

Beim UA habe ich schon von Knieproblemen auf Langstrecke gehört durch die Sitzposition.
 
Vielleicht schreibst du noch ein bisschen darüber, wie alt die Kids sind und wie viele es sind.
Bei den Ausflügen, wie stellt ihr es euch vor? Kids fahren komplett in der Kiste mit oder radeln selbst und das Lasti wäre dann der Abschlepper/ Reichweitenverlängerer?

2 Kinder, ungefähr 4,5 und 6 Jahre alt. Das große fährt gerne selbst, bisher so um die 15 km. Das kleine... ist halt kleiner, aber auch nicht so radbegeistert. Hier wäre im Fall eines Ausflugs der Anwendungsfall eher, dass beide in der Kiste sitzen. Jetzt noch ein Anhänger wäre zu viel des Guten.

was ist damit gemeint? Elterntaxi-Einsatz, um die Kinder zu ihren Aktivitäten in der Stadt zu fahren?

Exakt das war gemeint. Das ist der eigentliche Anwendungsfall. Fast alles flach und im Umkreis von 10, vielleicht 15 Fahrradminuten. Nur ein Stadteil ist erhöht (da mussten wir mal phasenweise hin), da wäre man dann ohne E schon mal ausgezählt.

Das heißt, entweder was ganz einfaches (Babboe haben hier viele) für genau diesen Zweck oder halt der größere Wurf. Aber das lohnt sich halt nur, wenn Touren in der Preiskategorie des UA auch Spaß machen.

Idealerweise will ich das Auto abschaffen. Häufige Ausflugziele sind um die 30 km weg. Das heißt, meine untrainierte Frau (ich bin eher so mitteltrainiert) müsste mit dem E-Lastenrad gut 60 km wegstecken können.
 
Ok, mit entsprechendem Akku sollte das ja passen. Beim Alter der Kinder würde ich noch alternativ auf Longtails hinweisen, die Box wird ja auch irgendwann klein.
Wir fahren z.B. mit einem Yuba Kombi Touren bis ~65 km mit selbstfahrenden/manchmal noch abgeschleppt werden müssenden Kids.

Und hey, natürlich macht ein Lasti eine Riesenmenge Spaß!!
 
Idealerweise will ich das Auto abschaffen. Häufige Ausflugziele sind um die 30 km weg. Das heißt, meine untrainierte Frau (ich bin eher so mitteltrainiert) müsste mit dem E-Lastenrad gut 60 km wegstecken können.
Bei solch einem Schritt würde ich probefahren, probefahren & probefahren, soviel verschiedene Cargobikes wie möglich. Auch die, die nicht zur Debatte stehen. Dann weißt Du sicher, was Du nicht willst. Ich bin auch eher mitteltrainiert (das Wort gefällt mir gut ;) ) und fahre sowohl ein Bio-Bullitt, als auch ein eBullitt. Wobei der griff zum eBullitt wietaus häufiger ist, als der griff zum Bio-Bullitt oder zum Auto.
 
Ich bin auch eher mitteltrainiert (das Wort gefällt mir gut ;) ) und fahre sowohl ein Bio-Bullitt, als auch ein eBullitt

Das modulare Konzept des eBullits gefällt mir gut. Was taugt denn der Shimano Steps-Motor und wie groß ist die Akku-Reichweite?

Leider sind sämtliche Kinder-Zubehörteile (außer der Einsitzer) ausverkauft.
 
Mit dem Steps 6100 und dem BT6010er Akku sagt das Display im Eco-Modus auch mal 153km. Jetzt, wo es wieder wärmer wird, stimmt das, im Winter war zeilweise mit kaltem Akku nach 50km Sense.
 
Auch ein ganz witziges Teil. Ihr habt dann Fahrrad-Anhänger mit dabei?
Ne, aber ein Trittbrett, in das ein Vorderrad eingehängt wird und das Kind dann hinten draufsitzt.
Das nutzen wir z.B. wenn nach langen Freibadmittagen (snif, mal schauen ob es die dieses Jahr überhaupt gibt) wieder 150hm auf dem Heimweg überwunden werden müssen.
Details im Kombi-Thread.

Edit: ach und zum Thema längere Touren: ich fahr schon auch mal 80-100km am Tag, aber dann recht langsam bzw. nur im Ecomodus. Hab auch schon öfters eine zweite Batterie vermisst, meine ist aber auch mini nach heutigen Maßstäben mit 410Wh.
 
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Was meint ihr, macht so eine Investition Sinn? Oder fährt man mit Lastenrädern gar nicht soweit wie mit „sportlichen“ Rädern? Ich finde es total schwer einzuschätzen. Bei unserem ersten E-Bike (klassisches) war ich überrascht, wie viel ich damit mache.
Mit nem Packster80 bin ich schon über 500km in 4 Tagen gefahren. Absolut entspannt und langstreckentauglich.
 
Ne, aber ein Trittbrett, in das ein Vorderrad eingehängt wird und das Kind dann hinten draufsitzt

Ich bin begeistert, ernsthaft. Mich haben diese ganzen Möglichkeiten zuerst erst abgeschreckt, aber wenn man sich mal damit beschäftigt, wird es zusehends interessanter. So müssen sich die 1950er bei der Pionierzeit des Autos angefühlt haben.

Leider ist die Zeit für Fahrräder momentan recht super bzgl. Interesse, aber mies bzgl. der Verfügbarkeit. Yuba scheint im Moment gar nix mehr online zu verkaufen, Bullit hat nicht mehr viel Zubehör für Kinder. Na klar, es ist Frühjahr, und wir selbst haben es antizyklisch auch nicht hinbekommen. Aktuell ist leider die Auswahl nicht so groß.

Wir tendieren nach wie vor zum Urban Arrow (wäre sofort verfügbar bei uns) mit 2. Akku, was wirklich das Potenzial hätte, das Auto zu ersetzen. Zum Alter der Kinder hoffe ich, dass sie mit später 7 und 9 noch darauf Bock haben, zumindest solange das Leasing läuft.
 
Ich bin begeistert, ernsthaft. Mich haben diese ganzen Möglichkeiten zuerst erst abgeschreckt, aber wenn man sich mal damit beschäftigt, wird es zusehends interessanter. So müssen sich die 1950er bei der Pionierzeit des Autos angefühlt haben.
Ein wahres Wort. Habe es letztens bei Freunden so ähnlich gesagt. Und von der "Autofraktion" kam dann direkt der Einwand, dass so etwas doch auch geregelt sein müsse....
...dieser Wildwuchs sei doch sehr gefährlich!


Ich habe gestern einem (auch durchschnittlich trainiertem) Freund meinen Zweitakku geliehen. Er ist mit zwei Akkuladungen von Düsseldorf nach Coesfeld und retour gefahren, insgesamt fast 230km. Ohne Umbauten an seinem Bullitt, allerdings auch nur mit minimalem Gepäck -> Kleidung, H2O, Futter & ein kleines Werkzeugset.

Ein anderer, namens "Düsselflitzer" fährt die "kleine" Schokofahrt am nächsten Samstag von Düsseldorf nach Weeze, um dort Schokolade abzuholen und retour. Das sind auch einige Kilometer...

Beide fahren Lastenräder ohne großartige Umbauten, nur mit ein paar Individualisierungen (Lenker, Griffe, Sattel,...) es sind allerdings auch keine holländischen Modelle.


Fazit: Wenn man etwas will, dann findet man Wege, wenn man etwas nicht will, dann findet man Gründe ;)
 
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