Kaufberatung kleines Budget

Meine Empfehlung wäre folgende:

- Entweder was Gutes gebrauchtes, so wie das hier (finde den Preis fair und es ist sogar "nur" VB; ordentlicher Shimano Motor, Zubehör ist dabei, Bremsen reichen locker für dieses Rad):

Ist über Budget, aber nicht viel und erfüllt zunächst mal alle Wünsche. Kommt mit allem, was man so benötigt (ein Schloss wäre wohl noch sinnvoll ;) ). Transportkapazität wird irgendwann knapp, aber mit Taschen am Gepäckträger geht dennoch lange viel. Bei zunächst einem Kind ist das kurze Bakfiets lange prima.

- Oder ein nicht elektrisch unterstütztes Yuba Kombi (die sind gegenwärtig häufig verfügbar) und sofort oder nachträglich motorisieren lassen.

Das ginge zum Beispiel bei E-Lastenrad in Heidelberg, was ja nicht sehr weit weg ist von Karlsruhe.
Ein Kombi kostet 1.399. Die rüsten dort (je nachdem, was man so möchte) locker einen Motor für 1.000 bis 1.200 nach.
Das Ganze Zubehör (was man bei jedem Rad, auch dem Decathlon, mitrechnen sollte) kommt dann eben noch obendrauf. Aber man muss ja nicht gleich ALLES kaufen, sondern kann sich nach und nach sinnvolles Zubehör zulegen.
Ein Sitz ist im Budget locker drin.

Meiner Meinung nach hat man im Falle von beiden Rädern viel länger was von, als von einem Anhänger. Den Anhänger könnte man zur Erweiterung der Transportkapazität später als reinen Transportanhänger immer noch kaufen und hätte dann auch keine allzu lange Gespanne.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer an einem motorisierten Rad für Kindertransport auf seine Werkstattleistung eine Gewährleistung zu geben hat, der wird aktuell ein wenig wählerisch. Das kann ich auch nachvollziehen. Wenn man nun also aus der Not irgendwoher so ein Rad bezieht, weil es ins Budget passen muss, kann es einfach passieren, dass man bei Problemen damit relativ alleine da steht.
Mein erster Gedanke beim lesen der Überschrift war: Kauf Dir ein Lastenrad ohne Motor.
Zwei Zeilen weiter war dann klar, das Du das nicht willst. Allerdings ist ein Arbeitsweg von 10km auch kein stichhaltiges Argument für ein Pedelec. Aber gut, wenn es so sein soll, führt kein Weg an einem gebrauchten Lastenrad vorbei.
Die meisten Fahrradreparaturen sind nicht sehr kostspielig, daher wäre der Kauf eines Rades mit Reparaturbedarf durchaus zu erwägen. Aber speziell der Akku eines Pedelec ist extrem kostspielig. Zwischen 800 und 1200 Euro kostet ein Ersatz. Wenn man das Rad nicht extrem günstig angeboten bekommt, stellt ein Austausch des Akkus also ein enormes finanzielles Risiko dar.
Zustimmung.
Wenn dann Budget so eng gestrickt ist, dann ist meine Empfehlung es mit einem konventionellem Rad auszuprobieren ob denn das Leben mit einem Rad (ohne PKW oder ÖPNV) so qualitativ umsetzbar ist. Schließlich kommt ja nun der Herbst (mit hoffentlich etwas mehr Regen) und da ist es quasi egal ob ohne oder mit motorischer Unterstützung man auf dem Rad sitzt.
 
Wo kaufst du denn? (Frage aus reiner Neugier und weil 300€ Preisunterschied schon eine Ansage sind).
Man muss nur immer mal wieder schauen und irgendwann wird man schon fündig. Ich habe mir vor vielen Jahren nen Akku in Kronberg besorgt (einen 500er von Bosch). Damals waren die Preise nicht ganz so wild. Aber habe gerade mal geschaut. So "schlimm" sind die immer noch nicht. Für mich hatte es sogar den Vorteil, dass ich die direkt abholen und die Versiegelung der Schachteln überprüfen konnte.
z.B.:


 
Meine Ausgangssituation ist die Folgende:
Ich habe ein bald 17-monate altes Kind und habe kürzlich wieder angefangen zu arbeiten, fahre drei bis viermal die Woche zur Arbeit nachdem ich mein Kind bei der Kita abgebe. Die Kita ist um die Ecke (< 1km) und zur Arbeit sind es dann circa 9 oder 10 Kilometer. Es ist flach hier, trotzdem hätte ich gerne ein E-Bike, da ich mit meinem normalen Fahrrad 40 Minuten für den Arbeitsweg brauche und zu sehr ins Schwitzen komme (weshalb ich zurzeit meistens Straßenbahn fahre, was aber nervig ist und kein Dauerzustand sein darf). Ansonsten kommen noch kleinere Fahrten zum Einkaufen, zu Freunden, zum Spielplatz hinzu, im Sommer vielleicht auch mal ein Stück weiter an den See.

Ich bin früher immer und überall hin Fahrrad gefahren und habe mich oft darüber geärgert, wenn ich nicht alles gut verstauen konnte. Der Gedanke, ein Lastenrad mit Kiste zu haben, wo einfach alles reinkommt, reizt mich also sehr. Bei der Auswahl des Rads tue ich mir allerdings sehr schwer, weil ich mich a) nicht auskenne und b) ein kleines Budget von max. 2600€ habe.

Derzeit schaue ich mir das Vogue Superior 2 an, das Vogue Carry 2, ein Bakfiets Cargo Long (gebraucht mit neuem Motor und Akku), halbwegs nah verkauft noch jemand privat ein gebrauchtes Urban Arrow (1. Generation, 14.000km Laufleistung, einiges erneuert z.B. Seilzüge der Schaltung, Bremsbeläger vorne). Kurz gefahren bin ich bisher auf der Cargobike Roadshow ein Bakfiets, ein Urban Arrow und ein Tern (letzteres weil ich auch mal ein Longtail ausprobieren wollte).

Ich dachte erst, dass das gebrauchte Bakfiets, das von einem Händler quasi aufgebreitet wird, eine gute Wahl wäre. Habe bisher viel Gutes über Bakfiets gelesen und ein neuer Motor (Mittelmotor 80Nm) und Akku (720Wh) schien mir nicht verkehrt. Auf Nachfrage hieß es von dem Händler nur, dass es sich bei Motor und Akku um eine Eigenmarke handle, das heißt, no name, richtig? Ist das problematisch? Die Bremsen wären Shimano Rollerbrakes. Auch das hat mich nun verunsichert. Ehrlich gesagt hätte ich mir da früher gar keine Gedanken gemacht. Ein (Lasten)fahrrad kommt mit Bremsen, die werden ja wohl bremsen... Hier im Forum habe ich aber nun schon so viel zu Bremsen gelesen, dass ich mich nun doch frage, ob ich den Bremsen in meinenr Entscheidungsfindung einen höheren Stellenwert beimessen muss. Sind Felgenbremsen/Scheibenbremsen so wichtig, dass ich das auf jeden Fall aufrüsten lasten muss? Oder käme ich bei meinem Fahrprofil mit diesen Rollerbrakes zurecht?

Wie ist es mit dem Motor... sollte es schon ein Mittelmotor sein oder ist ein Hinterradmotor auch in Ordnung? Da die Preise auf einigen Websites in den letzten Wochen nochmal angezogen haben, hätte ich etwas mehr Auswahl wenn auch Räder mit Hinterradmotor eine Option wären. Bisher hatte ich meist nach Rädern mit Mittelmotor geguckt.

Vielleicht noch wichtig wegen Inspektion/Reparaturen. Ich habe vorhin auf gut Glück mal ein paar Werkstätten angerufen und eine meinte gleich, dass sie natürlich jegliche Lastenräder warten und reparieren würden, nicht nur dort gekaufte. Ich hatte so oft gelesen, dass man selbst Reparaturen durchführen können sollte wenn man beispielsweise ein Vogue kauft. Ich hoffe also, dass das kein Problem sein wird.

Ich würde mich sehr über ein paar Ratschläge freuen, besonders zum Thema Bremse/Motor. Aber auch, ob es vielleicht schlauer ist, ein gebrauchtes Urban Arrow zu kaufen oder ein neues günstiges Vogue. Was sagt ihr zum Bakfiets mit dem no name Motor/Akku? Das Bakfiets hätte zumindest 12 Monate Garantie.
Ich finde deine Überlegungen richtig.
- 10km sind zwar nicht arg weit, aber wenn man die auch an schlechten Tagen und bei Gegenwind ohne zu schwitzen mit dem Rad zurücklegen möchte, ist ein Motor sicherlich eine gute Wahl.
- Long John hat den Vorteil, dass alles einfach hineingeworfen werden kann und mit Verdeck ist alles in der Kiste vor Regen geschützt. Das ist beim Longtail etwas komplizierter.
- Rollenbremsen und Nabenmotor sind für deinen Anwendungsfall (keine stärkeren oder längeren Steigungen) völlig ausreichend. Das sehen manche Mitforisten anders, aber in den Niederlanden haben sich Long Johns mit Rollenbremsen nun schon über Jahrzehnte hinweg bewährt. Am Ende ist es auch eine Frage des Fahrstils.

Wenn du nicht selbst schrauben möchtest, solltest du dir am besten vor dem Kauf eine Werkstatt suchen, die das Rad betreut. Da sind bekannte Marken (wie z.B. Bakfiets) mit vielen Händlern natürlich von Vorteil. Aber auch bei Bakfiets hast du keine Garantie, dass dir dein Händler vor Ort erhalten bleibt.

Ein gebrauchtes Long John ist sicherlich keine schlechte Idee. Wie schon von anderen geschrieben worden ist, sollte man den Akku im Blick haben. Wenn der beim Kauf schon quasi am Ende ist, kostet es 500€.

Ein neues Long John passt aber auch in dein Budget. Mit Nabenmotor fängt das bei etwa 2000€ an. Da wäre dann auch noch Puffer, falls ein Schaden auftritt.
 
Nochmals vielen Dank für all die interessanten Beiträge. Das von NplusEins verlinkte Bakfiets gefällt mir sehr und der Preis ist sicher fair, mir aber momentan dennoch zu viel.

Das Gazelle Heavy DutyNL C7 HMB finde ich aber auch echt gut und das Gazelle Miss Grace C7 HMB auch; die scheinen irgendwie fast gleich zu sein. Ich war schon dabei einen Termin auszumachen, um die mal Probezufahren, als ich über ebay Kleinanzeigen ein anderes Fahrrad gefunden habe, das mir noch besser gefällt:
Bergamont Bakery

Was meint ihr dazu?
Ich werde es mir morgen anschauen und ich bin schon ganz aufgeregt! Was meine Freude etwas dämpft (und mich dann doch wieder überlegen lässt, ob nicht ein Long John besser wäre - auch wenn es gebraucht und/oder günstiges Modell wäre) ist, dass mein Kind unsere wenigen Ausfahrten im Kindersitz hinten auf meinem normalen Fahrrad nicht so toll fand. Eine richtige Katastrophe war es nicht, aber auf dem Heimweg hab ich vor ein paar Tagen die letzten paar hundert Meter geschoben, weil Madame nicht mehr wollte. Kann natürlich sein, dass sie auch einfach noch mehr ans Fahrrad fahren gewöhnen muss. Sollte es nicht besser werden, würde ich es dann auch mal mit einem Thule Sitz für vorne probieren.

Ich glaube, dass das Bergamont Fahrrad wahrscheinlich qualitativ das Beste ist, was ich für das Geld kriegen kann. Aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass mich die Idee von Long John nicht loslassen wird. Gerade im Winter ist es doch super, dass man einfach das Regenverdeck zumachen kann und das Kind windgeschützt sitzt. Oder ob ich zum Beispiel alles Gepäck für einen Schwimm- und Saunakurs auf dem Bakery transportiert krieg, bin ich mir nicht sicher.

Denkbar wäre für mich auch, nächstes Jahr im Frühjahr/Sommer noch zusätzlich ein Bakfiets ohne Motor zu kaufen. Für die meisten Strecken würde es mir reichen oder vielleicht möchte mein Mann doch noch versuchen, selbst einen Motor einzubauen.
 
Das Angebot aus deiner Anzeige sieht interessant aus, aber wie bekommt man denn bitte solche Macken in den Lack? Bei der einen Macke sieht es auch so aus als hätte sich das Rahmenrohr etwas verformt. Anschauen und aus dem Bauch entscheiden. Bei Unssicherheit, lass es besser.
"Gebrauchsspuren natürlich vorhanden.." Ich glaube in all den Jahren habe ich solche "Gebrauchsspuren" bei keinem meiner Räder hinbekommen. :LOL:
 
Ein Gedanke kam mir gerade noch beim anschauen der Bilder: Hattest du das Bike nicht hauptsachlich für dich gedacht? Also du fährst das Rad doch meisten, oder? - IMHO: Mich würde der tiefe Einstieg stören. Ich mag diese Optik nicht. - Aber, Geschmäcker sind ja bekanntlich und zum Glück auch verschieden! :giggle:
 
Macken in den Lack
Immerhin ist es ein gutes Zeichen, dass diese Macken im Detail fotografiert und der Anzeige hinzugefügt worden sind.

@Nimbus: Vielleicht kennst du das ja schon, aber falls nicht, vom ADFC gibt es einen Musterkaufvertrag:
Ein gutes Zeichen ist es auch, wenn dir der Verkäufer den Original-Kaufvertrag vom Händler vorlegen kann.
 
hier sind die daten zu dem bergamont. zul. gesamtgewicht ist mit 160kg halt nicht so prickelnd - rad wiegt ja schon an die 30kg. ist aber in deinem anwendungsfall eh nicht so wichtig.
 
Hätte es denn eine nennenswerte Auswirkung auf z.B. die Stabilität wenn das Rahmenrohr echt verformt ist? Rein optisch ist es mir eigentlich egal. Ich werde auf jeden Fall mal fragen ob das Fahrrad einen Unfall hatte oder wie die Macken zustande kamen.

Der tiefe Einstieg ist schon ok für mich. Ich mag beide Formen.

@paschda danke für den Mustervertrag! :)
 
@ididimarco ja, das Gesamtgewicht sollte für meine Zwecke reichen.

Eine Frage noch zu Rahmengrößen. 46 erschien mir erst klein, in der Anzeige steht aber, dass es für die Besitzerin mit 1,70 und ihren Mann mit 1,80 gut passte. Ich bin 1,72 groß. Klar, ich werde es ja ausprobieren. Aber ist es denn generell so, dass Cargobikes kleinere Rahmengrößen haben? Oder haben die Besitzer sich einfach für eine recht kleine Größe entschieden? Wenn ich online diese Rechner probiert habe, kam immer ca. Größe 50 raus.
 
Den Rahmen gibt es ja laut Bergamont in 46 und 52. Das Rad in der Anzeige ist jetzt natürlich der kleinste Rahmen. Ich mag diese pauschalen Aussagen immer nicht: "Mein Mann mit 1,80m Größe kann das Rad auch fahren..." Natürlich kann man das fahren... aber wie ist halt die Frage...
Ich bin 1,83m groß und fahre nach einer Ergonomischen Beratung ein Rad mit einer Rahmengröße von 58 cm. Daher habe ich mir beim Bullitt auch die längere Lenkstange besorgt.
Durch die Rahmengröße verändert sich ja alles an der Geometrie. Alle Abstände werden entsprechend größer oder kleiner.
Das hier habe ich gerade auf der Bergamont Seite gefunden:

1664009835300.png

Solche pauschalen Empfehlungen der Hersteller finde ich immer sehr schwierig.
Ich will dir das Rad nicht schlecht reden. Vielleicht passt es ja auch gut für dich. Aber ich habe das Gefühl, dass viele Fahrradkäufe nur nach einer zwei minütigen Probefahrt getätigt werden. Wie ist das empfinden bei einer längeren Fahrt?
Diesen Fehler hatte ich damals bei einem alten Trekkingrad gemacht. Danach habe ich monatelang versucht das Rad auf meine Bedürfnisse anzupassen. Was leider nicht geklappt hat.
 
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