Kaufberatung für kleine Familie

G

god0t

Guest
Hallo zusammen,

wir haben uns die letzten Wochen mit Schnelltests durch diverse Fahrradläden getestet und hier im Forum quergelesen. Aufgrund der Fülle von Angeboten sind wir aber noch nicht zu einem endgültigen Resultat gekommen und wollten daher die hier vorhandene Expertise und Erfahrung nutzen. Vielleicht kann uns ja jemand bei der Kaufentscheidung unterstützen, das wäre großartig!

Wir sind eine 4-köpfige Familie ohne konkrete Planung (zeitnah) größer zu werden. Aktuell erledigen wir den Kindertransport mit einem Thulehänger, möchten aber aus diversen Gründen auf ein Lastenrad umsatteln. Initial haben uns die 3-Rad Cargobikes sehr angesprochen. Als ich die 3-rädrigen Dinger getestet haben, ist aufgefallen, dass die bei meiner Größe und Gewicht recht schnell beim Elchtest durchfallen würden. Ich bin bei den Probefahrten in den Kurven (schon bei 7-8km/h) oftmals leicht abgehoben, was für mich eigentlich ein absolutes Ausschlusskriterium ist. Wir haben dann (dummerweise) ein Riese & Müller Packster probegefahren und waren vom Fahrkomfort völlig hin und weg. Auch die Bedenken, dass meiner Frau das Fahrrad an der Ampel vollbeladen umkippen könnte, waren nach dem Test verschwunden. Aktuell tendieren wir daher zu einem Longjohn.

Anforderungen:
- gute Fahrbarkeit für "klein" (1.70m) und groß (1.95m)
- tägliche Tour zum Kindergarten / zur Arbeit (ca. 4km pro Weg)
- möglichst lange Mitfahrmöglichkeit der Kinder
- Tauglichkeit für Ausflüge und Fahrradtouren
- am liebsten bestmögliche Sicherheit
- Transport von Kinderfahrrad (gibt in dem foreneigenen Thread ja einige gute Tipps, die Surfbretthalterung favorisiere ich aktuell)

Mein Favorit ist aktuell das Riese & Müller Load 75 (vario), weil es zum einen vollgefedert ist und dadurch auch für Waldtouren gut geeignet ist. Ich würde es wohl mit den entsprechenden GX Reifen, dem Performance Package und unter Umständen sogar dem doppeltem Akku ordern. Außerdem wäre es einfach "umzubauen und damit ein spitzen Lastenrad, wenn die Kinder (6 und 3) beide komplett alleine auf ihren Fahrrädern unterwegs sein werden. Meiner Frau gefällt die Box des Load 75 nicht so 100%, ihr wäre die hohe Packsterbox aus Sicherheitsaspekten liebern.

Meine Frau favorisiert aktuell das Gazelle Makki, weil ihr der Riese & Müller Spaß tendenziell zu teuer ist. Das konnten wir aufgrund der Verfügbarkeit aber noch nicht probefahren. Auch die anderen Longjohns (Bullitt, Urban Arrow, Ca Go FS200) haben wir noch nicht getestet, aber genau da liegt die Frage: Worauf sollten wir achten, wenn wir die anderen Räder noch testen und könnt ihr eindeutige Vor- und Nachteile der Modelle nennen? Ich habe das Gefühl, dass es wahrscheinlich marginale Unterschiede sein werden, die man bei einer kurzen Probefahrt vielleicht gar nicht bemerkt. Letztlich wäre mir einfach wichtig, dass man mit dem Rad überall hinkommt. Daher - wie angesprochen - tendiere ich zum Load 75.

Würde mich über Eure Kommentare sehr freuen. Sollte ich irgendwelche Infos vergessen haben, beantworte ich Fragen auch gerne noch! Danke für die Hilfe!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Meiner Frau gefällt die Box des Load 75 nicht so 100%, ihr wäre die hohe Packsterbox aus Sicherheitsaspekten liebern.
Die Box des Load als "Gitterkäfig" ist meines Erachtens absolut sicher genug. Erfahrungen mit einer einfachen Holzkiste und ein wenig Diskussion findest du hier:

Ansonsten, wie groß ist euer 6-jähriges? Schaut dass ihr Reserve beim Platz habt, da ist das Load 75 gar nicht soo riesig.

Ansonsten, viel Spaß beim Probe fahren. Nehmt das Rad auf dem ihr euch beide richtig wohl fühlt. Und eventuell das was noch vor dem Herbst lieferbar ist...
 

hier findest du noch mehr Infos zu dem „Sicherheitsaspekt“

die Räder unterscheiden sich nicht nur marginal. Da sind schon Welten dazwischen.
Seilzug vs Stangenlenkung
Nabenschaltung vs Kette vs Automatik
EPP vs Holz
Reling vs Flacheladefläche
Sportliche Sitzposition vs Hollandrad

tatsächlich hilft hier nur Probefahren. Aber schön, wenn ihr beim ersten Longjohn Test schon gemerkt habt was der Vorteil der Einspurer ist. Viele 3 Räder sind nur im Stand sicherer ;)
 
Ansonsten, wie groß ist euer 6-jähriges? Schaut dass ihr Reserve beim Platz habt, da ist das Load 75 gar nicht soo riesig.
das dürfte das wesentliche Problem sein. Unsere Große ist ca. 125 groß. Da war beim Packster 60 mit verdeck langsam das Ende erreicht. Auch musste sie ihre Beine ziemlich anwinkeln. Neben der Länge und breite der Kiste kommt es auch auf die Sitzhöhe in der Kiste an. Bei größeren Kindern kollidieren dann ggf Lenker mit Kopf. Damit zwei Kinder gut nebeneinander sitzen können, sollt die Kiste schon so 60cm breit sein.
 
Wir stellen hier grade ähnliche Überlegungen an und sind nun vorerst beim Cube Cargo Sport Hybrid gelandet. Vielleicht kommt das für euch auch noch in Frage.
 
Generell schließen wir kein Rad aus. Was ich mir erwarte: Dass wir es lange nutzen können (die 6-jährige ist aktuell 110cm groß), dass man damit auch mal im Wald unterwegs sein kann, dass man es - wenn die Kinder nicht mehr mitfahren oder mal nicht mitfahren - für Einkäufe nutzen kann und natürlich dass die Qualität stimmt und das Teil lange hält. Letztlich soll es wie angesprochen ein zweites Auto ersetzen.

Was die Load 75 vs. Packster Kistengeschichte angeht: Meine Frau hat Sorge, dass die Kinder beim Load durch die Höhe des Käfigs schneller mit den Armen auf den Boden schlagen, wenn das Rad mal umfällt oder man stürzt. Beim Packster (und Gazelle und anderen Rädern) sind die Kinder in der höheren Kiste möglicherweise besser geschützt, weil die Arme viel eher innen sind als draußen (hoffe man versteht, was ich meine).

Vielen Dank für die Erfahrungen und Hilfe!
 
Es wird da alles heißer gekocht als es ist.
Hier wie wir unsere Kinder auch rumfahren
IMG_20210106_115926.jpg
Die Frau auf dem gelben Bullitt ist auch noch Hebamme
 
Es wird da alles heißer gekocht als es ist.
Hier wie wir unsere Kinder auch rumfahren
Anhang anzeigen 17246
Die Frau auf dem gelben Bullitt ist auch noch Hebamme
Ich glaub's ja nicht, die Stylepolizei gibt solche Schnellspanner frei?! Der ist nicht nur von der falschen Seite montiert, der steht auch noch wie Kraut und Rüben in die Landschaft!

Pass mal auf, dass das keine Dienstaufsichtsbeschwerde ergibt.

t.
 
Wie kommst du da rauf, dass es die falsche Seite ist?
Schnellspanner sind bei mir immer vorne auf der Seite. Die Bremsscheibe kann heiß werden und ist deswegen im Falle eines Falles nicht auf der Seite des Hebels den ich anfassen muss, wenn ich das Rad ausbauen will.
Die 20er Steckachse an der Lyrik geht nur von einer Seite rein und da sitzt der Hebel auch auf dieser Seite.

Die Position ist natürlich nicht zu entschuldigen und ich werde in der Pause gleich checken ob die immer noch so ist. Das Foto war 2 Tage nach dem (Gebraucht)kauf des Bullitts. Bisher sollte da ich da mindestens 1x das Laufrad ausgebaut haben und die Position stimmen
 
Der Fahrer des roten Bullitts ist Orthopäde, der Passagier nicht.
 
Meine Frau hat Sorge, dass die Kinder beim Load durch die Höhe des Käfigs schneller mit den Armen auf den Boden schlagen, wenn das Rad mal umfällt oder man stürzt.
Das einzige, worum man sich meiner Meinung und Erfahrung nach Sorge machen muss ist dass Finger oder Arm beim Sturz zwischen Kiste und Boden kommen. Dafür wurde bei uns die Regel aufgestellt, dass die Hände in der Kiste bleiben und nicht draußen baumeln gelassen werden. Das lernen die Kinder ohne Probleme, eure sind ja auch schon nicht mehr ganz klein.
Ansonsten, ich fahre seit sechs Jahren fast jeden Tag Lastenrad, der Sturz im "Crashtest-Thread" war bis jetzt mein einziger.
 
...
Was die Load 75 vs. Packster Kistengeschichte angeht: Meine Frau hat Sorge, dass die Kinder beim Load durch die Höhe des Käfigs schneller mit den Armen auf den Boden schlagen, wenn das Rad mal umfällt oder man stürzt. Beim Packster (und Gazelle und anderen Rädern) sind die Kinder in der höheren Kiste möglicherweise besser geschützt, weil die Arme viel eher innen sind als draußen (hoffe man versteht, was ich meine).

Vielen Dank für die Erfahrungen und Hilfe!
Der Händler deines vertrauens sollte kein Problem damit haben die kurzen gegen die hohen Seitenwände beim L75 zu tauschen. Bei mir z. B. geht das ohne Extrakosten.
Tisch und Verdeck passen dann trotzdem noch genauso.
 
Wir sind ebenfalls zu viert und haben lange nachgedacht.
Dreiräder schieden bei uns nach nicht einmal 5 Minuten Probefahrt aus. Die Kurvenlage geht aus unser Sicht gar nicht.
R&M ist für uns letztlich aufgrund des Preises und dem Streckenprofil (99% Straße und Radweg, auch wenn sich die Radwege hier fast wie off-Road fahren) ausgeschieden. Zudem hatten wir Bedenken bezüglich längerem Sitzen in den relativ flachen Boxen.
Das Makki schied bei uns aufgrund unser Erfahrung mit neuen Gazelle-Rädern aus. Die haben leider immer wieder Kinderkrankheiten, auch wenn es tolle Räder sind… und anscheinend ist das beim Makki ja nun auch wieder der Fall, ich hab das was von einem ersten Rückruf gelesen…
Am Schluss waren noch ein Bullit und der Urban Arrow Family in der Verlosung und letzterer ist es dann aufgrund des sehr gutmütig Fahrverhaltens, der hohen, sicher wirkenden Box und der sehr gemütlichen Sitzposition geworden. Nach 500km sind wir mit dieser Entscheidung immer noch sehr zufrieden. Ich selbst weine den Gestaltungsmöglichkeiten des Bullets ein wenig nach, aber wir haben unsere Meinung nach den Preis-Leistungssieger gezogen und freuen uns auf viel weitere Kilometer!
 
Ich würde noch gerne meine Meinung zum Thema Federung abgeben:
Die macht das Fahren sicherlich mancherorts bequemer heißt aber nicht dass man mit einem ungefederten Lastenrad nicht auch da hinkommt wo das gefederte langfahren kann.
Ich fahre mit meinem Bakfiets überall lang wo ich lang will. Ich will damit keine Sprünge machen, aber mit einem Load auch nicht unbedingt.
Für die Geländegängigkeit braucht es meiner Meinung nach beim Lastenrad keine Federung. Das ist nur erhöhter Komfort auf gewissen Strecken für die Mitfahrer.
Wenn ich ein Kind an Bord habe muss ich ohnehin langsam fahren. Da wäre mir die theoretisch höhere Geschwindigkeit die mit Federung auf der jeweiligen Strecke möglich wäre ohnehin zu gefährlich.

Mich hat neulich ein Load-Fahrer im Wald fast samt Hund und Kinderwagen umgefahren weil er der Meinung war da langballern zu müssen, aber kaum innerhalb der Sichtweite bremsen konnte. Er musste dann ins Gestrüpp ausweichen.

Was ich damit nur sagen möchte:
Versteif dich nicht auf die Federung. Die macht so ein Dickschiff nicht zum flotten Hardtail.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde noch gerne meine Meinung zum Thema Federung abgeben:
Die macht das Fahren sicherlich mancherorts bequemer heißt aber nicht dass man mit einem ungefederten Lastenrad nicht auch da hinkommt wo das gefederte langfahren kann.
Ich fahre mit meinem Bakfiets überall lang wo ich lang will. Ich will damit keine Sprünge machen, aber mit einem Load auch nicht unbedingt.
Für die Geländegängigkeit braucht es meiner Meinung nach beim Lastenrad keine Federung. Das ist nur erhöhter Komfort auf gewissen Strecken für die Mitfahrer.
Wenn ich ein Kind an Bord habe muss ich ohnehin langsam fahren. Da wäre mir die theoretisch höhere Geschwindigkeit die mit Federung auf der jeweiligen Strecke möglich wäre ohnehin zu gefährlich.

Mich hat neulich ein Load-Fahrer im Wald fast samt Hund und Kinderwagen umgefahren weil er der Meinung war da langballern zu müssen, aber kaum innerhalb der Sichtweite bremsen konnte. Er musste dann ins Gestrüpp ausweichen.

Was ich damit nur sagen möchte:
Versteif dich nicht auf die Federung. Die macht so ein Dickschiff nicht zum flotten Hardtail.

Danke für die ausführliche Antwort und für alle anderen Antworten. Wir haben in den letzten Wochen nochmal ordentlich probegefahren. Dabei schneiden Packster und Load einfach am besten ab, was das Fahrgefühl angeht. Der Tipp mit den hohen Seitenwänden für das Load 75 ist super, habe in einem anderen Thread darüber gelesen. Nachdem wir uns nochmal besprochen und einiges getestet haben sich noch folgende Aspekte ergeben:

- Platz in der Box für 3 Kinder (auch wenn wir nur 2 eigene haben).
- Komfort (müssen zum Kindergarten durch den Wald und über schlecht geteerte Straßen)

Bei Bedarf könnte man ein viertes Kind auch noch auf den Gepäckträgersitzpacken. Und es würde bei uns sicherlich eine Version mit 2 Akkus werden. Ich habe abschließend noch zwei Fragen:

1. Das Packster 80 kann man sich nicht mehr konfigurieren, richtig?
2. Packster 2021 oder Load 75. Welches Modell würdet ihr vorziehen und warum?

Danke vielmals!
 
@god0t Habt ihr auch das Ca Go FS 200 probegefahren? Seit ihr das Load mit Kette oder mit Riemen gefahren?

Ich schwanke derzeit zwischen Ca Go und Load75 :)
 
1. Das Packster 80 kann man sich nicht mehr konfigurieren, richtig?
2. Packster 2021 oder Load 75. Welches Modell würdet ihr vorziehen und warum?

Danke vielmals!
Hi god0t,

das Packster 80 gibt es nicht mehr neu, R+M hat es durch das Packster 70 ersetzt.
Hätte ich die freie Wahl, würde ich auf das Load nehmen. Ich finde da ist realistisch Platz für 3 Kinder, im Packster 70 finde ich es doch zu eng.
Allerdings wäre ich mir nicht so sicher, ob auf die Gepäckträger ein Kindersitz geht.
 
Zurück
Oben Unten