Kapitulation

Wie lief das ab? Anzeige bei der Rennleitung mit dem Video? Hat das der Staatsanwalt akzeptiert?
Anzeige bei der Polizei online ohne Video. Die Polizei holt sich dann Video und Zeugenaussagen. Bußgeld und Co. wurden vom Fahrer nicht akzeptiert und es ging vor Gericht. Fahrer erschien 2 Termine nicht vor Gericht, 3ten schon, dann zog sich das noch mal.

Habe bislang keine schlechten Erfahrungen mit Videomaterial, kann aber auch nichts besonderes mitteilen. Gab in meinen Fällen noch keine Datenschutzbriefe oder sonst irgendwas. Im Gegenteil. Die Polizei ist meist, gerade wenn es um Unfälle oder Beinaheunfälle geht froh, wenn sie solch ein Material hat, genauso wie Versicherungen, die das Video von mir nie als Material selbst kriegen, sondern höchstens Bildausschnitte mit verpixelten Personen, wenn welche im Bild sind (Auch der Unfallgegner).
Bei Überholvorgängen und sowas habe ich 1-2 mal eine Anzeige getestet, aber naja, ist der Fahrer nicht identifizierbar, was er meist nicht ist, wenn er nicht im Nachhinein irgendwo ausm Fenster schaut, ist das Material nutzlos.

Ich warne hier aber davor, meine guten Erfahrungen mit Video oder Bildmaterial allgemein zu übernehmen. Jedes Bundesland handelt hier anders und die Behörden, wie man ja schon bei vielen anderen Themen mitbekommt, handeln hier anders und reagieren anders auf die Gegebenheiten. Habe nicht selten gehört, dass da Datenschutzanzeigen ins Haus flogen bei Anzeigen. Wenn man sich also unsicher ist, lieber einmal beim Anwalt nachfrragen und eine gute Rechtsschutz haben, die sowas abdeckt.

Generell ist es nicht verboten Videos unterwegs zu machen. Ich kann so viel filmen wie ich will, könnte sogar mit meiner Kamera sprechen und so gesehen einen "Vlog" aufnehmen oder mein Verhalten im Nachhinein in gewissen Situationen studieren. Das sind alles Dinge, die ich machen darf auch auf öffentlicher Straße. Sehr oft nehme ich auch einfach meine Tochter auf, wenn wir zusammen unterwegs sind, um lustige Momente und so für sie fest zu halten.
Dadurch werden alle drumherum zum "Begleitumstand"
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Wenn dann da irgendwas passiert und die Kamera gerade läuft dann ist das halt so.
 
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Stadt Mannheim ... hier scheint man für jeden zweiten Autofahrer eine Provokation auf Rädern zu sein.
Bin gestern 2x durch Mannheim durchgefahren (hinzugs vom Norden Heidelbergs den Neckar entlang nach Ludwigshafen und zurück nach Weinheim) und kann nur zustimmen: Mannheim und Ludwigshafen sind einfach eine Katastrophe! Ich verstehe total, wenn man hier aufgibt Rad zu fahren.



Das Neckarufer war ganz in Ordnung zum Fahren, auf dem Ring um die Quadrate ging es weiter auf holpriger und schmaler Uralt-Infrastruktur, die dann ganz versiegte. Platz für 3 oder mehr MIV-Spuren pro Richtung war dennoch. Die Beschilderungen hatte mich vorher schon verlassen. Auch auf der Mannheimer Seite der Kurt-Schumacher-Brücke aus dieser Richtung kommend keine Radwegweiser, nur ein plötzlich auftauchender Fuß- und Radweg, der allerdings sofort von der Rampe der Brücke weggeht (daher auch nicht benutzungspflichtig). Ich hatte keine Lust anzuhalten, um auf die Karte zu schauen, und bin daher der den allgemeinen Schildern nach Ludwigshafen gefolgt.

Noch auf der einspurigen Zufahrt/Rampe der Brücke nach Ludwigshafen ging das Hupkonzert hinter mir los. Es wurde zweispurig. Manche haben überholt, manche gefährlich eng. Gehupt wurde immernoch. Einer hat sich mit seinem Auto dann neben mich gesetzt, Beifahrerfenster runter und angefangen zu pöbeln. War seiner Frau recht unangenehm. Die hat ihn aufgefordert weiterzufahren. Er hat weitergepöbelt. Hinter uns wurde weiter gehupt. Irgendwann ist er weitergefahren. Angehupt wurde ich im Vorbeifahren von weiteren Autofahrern. Ein Sprinter hat sich dann vor mich gesetzt, Warnblinker an und angefangen auszubremsen. Die Situation wurde "gelöst" durch einen weiteren Autofahrer, der sich noch zwischen mich und den Sprinter gesetzt hat und auf das Ausbremsen mit Hupen reagierte. - Ich bin ja einiges gewöhnt und habe mit dem Mitschwimmen im MIV kein Problem, aber das war Stress pur.

Auf dem Rückweg dann nochmal geguckt, ob ich nicht vielleicht ein Schild übersehen habe: kein "Radfahren verboten" Schild. Kein Kraftfahrstraßenschild. Man wird als Radfahrer dennoch als Eindringling gesehen und bekämpft.



Immerhin auf dem Rest der beiden Fahrten durch Mannheim habe ich dann nur noch den alltäglichen Mist erlebt (zu dichtes Überholen, miese Infrastruktur und teils fehlende Radwegweiser).

Und fairerweise muss man sagen, dass es auch Abschnitte gibt, auf denen das Radfahren in Mannheim und Ludwigshafen in Ordnung ist. Ganz punktuell habe ich sogar richtige Lichtblicke erlebt wie ProtectedBikeLanes. Es scheint mir aber noch ein sehr, sehr weiter Weg für diese beiden Städte.

Etwas lang ist der Beitrag geworden. Dafür den Frust von der Seele geschrieben.
 
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Immerhin auf dem Rest der beiden Fahrten durch Mannheim habe ich dann nur noch den alltäglichen Mist erlebt (zu dichtes Überholen, miese Infrastruktur und teils fehlende Radwegweiser).
Meine Arbeitsstrecke ist ein lang ausgetüftelter Traum, kaum Kontakt zum MIV und wenig Konflikte.
Dafür nehme ich in Kauf, selbst teilweise "illegal" unterwegs zu sein, weil ich mit dem HS auf manchen Wegen eigentlich nicht fahren darf. Unter der Woche ist da aber wenig los, ausser Gassigeher, die die Radpendler gewöhnt sind. Wenn man Rücksicht nimmt und nicht vorbeiballert ist alles gut. Schnell fahre ich nur, wo niemand in Sicht ist und keine Einmündungen etc. sind, ich kenne die Strecke ja gut.
Diese Woche musste ich aber mal durch Köln Innenstadt. Meine Fresse, da braucht man kein Rafting, kein Basejumping und kein Fallschirmsprung mehr, das ist Grenzerfahrung pur. Wenn man solche Strecken hat und nicht vermeiden kann, dann würde ich auch regelmäßig zweifeln, ob's das Wert ist. Es ist ja nicht nur die Aggression, das ist in Köln gar nicht so schlimm, oft ist die Wegführung auch vollkommen absurd.
 
Diese Woche musste ich aber mal durch Köln Innenstadt. Meine Fresse, da braucht man kein Rafting, kein Basejumping und kein Fallschirmsprung mehr, das ist Grenzerfahrung pur. Wenn man solche Strecken hat und nicht vermeiden kann, dann würde ich auch regelmäßig zweifeln, ob's das Wert ist. Es ist ja nicht nur die Aggression, das ist in Köln gar nicht so schlimm, oft ist die Wegführung auch vollkommen absurd.
Aber die Wegführung in Köln ist mMn für jedes selbst zu fahrende Verkehrsmittel absurd (die Eingeborenen mögen das anders sehen) – nur der ÖPNV ist da einigermaßen entspannt, der hat aber die anderen Stressfaktoren wie Ausfälle, Verspätungen etc.
 
Vorweg - ich kapituliere nicht. Wurde eben, vor knapp 45 min, aber auch (mit 2 Kids im Chike) vom Seitenfenster aus an der Ampel von ihr und ihm angepöbelt. Ich hätte nicht genug Platz zum Überholen gelassen...
Sicherheitsabstand war ein Fremdwort.
Es wurde mit Anzeige gedroht. Das habe ich natürlich gerne angenommen, darauf hingewiesen, dass dies nur mit Personalien sinnvoll ist und angeboten, auf der anderen Straßenseite die nötigen Personalien auszutauschen.
Das Angebot wurde leider nicht angenommen...
 
Ui, die heutigen Posts passen gut zu meinen Erfahrungen diese Woche. :( Wobei die im Vergleich zu Euren eher harmlos sind.
Ich versuche inzwischen, mich möglichst nicht mehr aufzuregen, aber es fällt schwer ...
Eine Kamera ist mir (noch) zu aufwendig. Aber inzwischen bin ich so weit, dass ich mir irgendeine Holster-Lösung für's Handy wünsche. Damit hätte ich es für manche Situationen dann schnell griffbereit. Das Gefummel aus Jacken-/Hosentasche ist mir schon zu langwierig.

Zum Thema Streckenwahl: Ich investiere schon lange vor Fahrten auf unbekannten Strecken die Zeit, mir vorher eine möglichst stressfreie Route für's Navi zu suchen. Zum Glück gibt es für Berlin mit
ein gutes Tool dafür. Die darf dann auch ruhig etwas länger sein. Schont aber die Nerven. ;)
 
Aber die Wegführung in Köln ist mMn für jedes selbst zu fahrende Verkehrsmittel absurd (die Eingeborenen mögen das anders sehen) – nur der ÖPNV ist da einigermaßen entspannt, der hat aber die anderen Stressfaktoren wie Ausfälle, Verspätungen etc.
Also meine Eingeborenen Freunde sehen das auch so. Aber als Auswärtiger ist es noch schlimmer.
Strategisch natürlich praktisch, in Köln braucht man kein ungenaues GPS und keine verfälschten Landkarten, da verfährt sich jeder potentielle Besatzer auch so. Aber warum sollte man in Köln.... na ja, lassen wir das.
 
Unter https://www.bbbike.org/ gibts viele Städte und die Streckenführung kann angepasst werden. Funktioniert gut!
Gleich mal auf 2 Routen in Darmstadt ausprobiert, auf denen ich mich auskenne: Entweder funktioniert das hier nicht gut oder man muss die Strecken manuell ordentlich nachbearbeiten.

Der Routenplaner möchte, dass ich die Protected Bike Lane verlasse, um mich parallel illegal durch einen schmalen Fußweg zu quetschen, nur um schließlich eine vierspurige Straße ohne Ampel zu überqueren.

Auf der zweiten ausprobierten Strecke soll ich laut Routenvorschlag illegal die linke Seite einer Straße befahren.

Andere Teile der Routenvorschläge machen tatsächlich einen guten Eindruck.
 
Hab den Planer gerade mal auf meinem alten Arbeitsweg durch Dortmund getestet.
Fand das Ergebnis jetzt auch nicht besser als Google Maps als Router.
Da ich zig Varianten probiert habe würde ich den vorgeschlagenen Weg eher als eine schlechte Option empfinden.
 
Die Software greift auf die OSM zu. Deren Qualität ist nur so gut, wie die Community es macht.

@paschda Dass die Route von der PBL abweicht, kann ggf. sein, dass die Straße dort nicht richtig in die OSM eingepflegt wurde.

Wir haben z.B. hier in Düsseldorf ein Stück auf einer Durchgangsstr. da wollen alle OSM-basierten Routenplaner, dass ich rechts abbiege, dann um einen Häuserblock fahre, um dann wieder auf der Durchgangsstr. weiter zu fahren. da wurde für das Teilstück beim einstellen vergessen, die Straße korrekt zu beschreiben, bzw. es wurden vermutlich die richtigen Häkchen an der richtigen stelle vergessen....
 
Die Software greift auf die OSM zu. Deren Qualität ist nur so gut, wie die Community es macht.

@paschda Dass die Route von der PBL abweicht, kann ggf. sein, dass die Straße dort nicht richtig in die OSM eingepflegt wurde.

Wir haben z.B. hier in Düsseldorf ein Stück auf einer Durchgangsstr. da wollen alle OSM-basierten Routenplaner, dass ich rechts abbiege, dann um einen Häuserblock fahre, um dann wieder auf der Durchgangsstr. weiter zu fahren. da wurde für das Teilstück beim einstellen vergessen, die Straße korrekt zu beschreiben, bzw. es wurden vermutlich die richtigen Häkchen an der richtigen stelle vergessen....
Ja, gibt auch hier in Berlin immer wieder Ecken, wo Mist bei rauskommt. Ist halt wie @holzwurm schreibt ein möglicher Nachteil von nicht-kommerziellen Lösungen.

Ich hole mir immer den GPX-Track für's Garmin und bearbeite ggf. in Basecamp nach. Oder erstelle neuerdings in brouter eine Strecke mit der aus bbbike als Vorlage. Da kann man dann ggf. mit mehr Wegpunkten oder passenden Profilen noch tunen.
 
Ich bin mit Naviki ganz zufrieden, die Planung am Rechner und das Übertragen auf die App sind sehr gut gemacht.
Aber eine ideale Route macht es auch nicht, Potential zum Nachbessern gibt's immer.
Oft sind die Routing-Daten aber aktueller als die Karten, was dann z.T. dazu führt, dass es partout nicht über eine Brücke will, die auf der Karte eingezeichnet ist. Vor Ort stellt man dann fest, dass diese Brücke tatsächlich gesperrt oder abgerissen ist.
Bisher hat's mich noch nie wirklich schlecht geroutet, aber die letzten 15 % hole ich anhand der Aufzeichnung dann noch selbst raus.
Richtig gut fand ich den niederländischen Fietsplanner, die haben echt gute Daten, leider nur für die Niederlande.
 
@holzwurm
Das kenne ich und habe selber bei OSM schon Änderungen eingetragen und auch schon zwei Wege selber angelegt.
Ich verlasse mich daher nur noch sehr ungern auf solche Rutenplaner.
Wir hatten das mal ganz krass 2020 als ich mit Junior mehrere Tage mit dem Lastenrad auf Tour war.
Ich habe einen Großteil der Stecken planen lassen. Einmal standen wir auf einem Singletrail mitten im recht hügligen Wald und mussten versuchen das Lastenrad da zu wenden. Einmal standen wir vor einer Brücke die man nur über einige Stufen hoch kam.
möglicher Nachteil von nicht-kommerziellen Lösungen.
Naja, auch die ToPo von Garmin hat mittlerweile OSM im Unterbau, und alle Wege können die auch nicht kontrollieren. Wenn da einer einen Weg wie in unserem Fall mit dem Singletrail durchgehend als breiten unbefestigten Weg einstuft wird das übernommen.
 
Die Software greift auf die OSM zu. Deren Qualität ist nur so gut, wie die Community es macht.
@paschda Dass die Route von der PBL abweicht, kann ggf. sein, dass die Straße dort nicht richtig in die OSM eingepflegt wurde.
Das kenne ich. Habe auch schon Fehler in OSM korrigiert (z.B. eine seit Jahren eingestellte Fährverbindung, die auf OSM noch existierte - viel Spaß beim Rüberschwimmen auf die andere Rheinseite ;) ). Das Gleiche gilt übrigens auch für Google Maps. Da kann man Fehler auch melden (habe ich aus Neugierde 1x gemacht). Das wird dann korrigiert.

Richtig gut fand ich den niederländischen Fietsplanner, die haben echt gute Daten, leider nur für die Niederlande.
Die haben auch durchgehend richtig gute Radwege und ein ganzes Netz. Dazu kaum Höhenmeter. Ich denke, ein Radroutenplaner für die Niederlande dürfte vergleichsweise einfach zu erstellen sein.
Beim aktuellen Zustand der Infrastruktur in Deutschland dagegen kann man oft kaum einen rundum akzeptablen Routenvorschlag machen. Zumindest stellenweise muss man in vielen Fällen irgendein Übel in Kauf nehmen. Da verstehe ich, wenn Radroutenplaner beim Abwägen (lieber schmal oder holprig? Umweg oder im Nahkampf mit dem MIV? ...) sich vertun.



Aber während Google und der Hessische Radroutenplaner für meine Alltagsroute in die Innenstadt gute Ergebnisse liefern, und Komoot und BRouter zumindest legale und weitgehend nachvollziehbare Verbindungen, liefert bbbike.de - jedenfalls bei meinen 2 Beispiel-Alltags-Strecken Unfug ab.
 
Aber während Google und der Hessische Radroutenplaner für meine Alltagsroute in die Innenstadt gute Ergebnisse liefern, und Komoot und BRouter zumindest legale und weitgehend nachvollziehbare Verbindungen, liefert bbbike.de - jedenfalls bei meinen 2 Beispiel-Alltags-Strecken Unfug ab.
Komoot und BRouter nutzen OSM. bbbike nutzt anscheinend MapServer, was der der Autor der Seite u.a. nach Nutzerhinweisen aktualisiert.
 
Die haben auch durchgehend richtig gute Radwege und ein ganzes Netz. Dazu kaum Höhenmeter. Ich denke, ein Radroutenplaner für die Niederlande dürfte vergleichsweise einfach zu erstellen sein.
Und scheinbar haben Sie auch gute, zugängliche Daten, z.B. welche Wege im Winter geräumt werden, das kann man bei der Planung einfließen lassen.
 
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