Johansson Fiete vs Babboe Curve Mountain

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12jm34

Guest
Hallo,
ich bin dabei ein dreirädriges Lastenrad für den täglichen Transport von vier Kindern azuschaffen.
Angeschaut hab ich mir drei verschieden Exemplare.
1. Bakfiets Cargo Trike Classic Wide Steps
2. Babboe Curve Mountain
3. Johansson Fiete
Meine Anforderungen sind: Solide, kein Schnickschnack. Ich will auch möglichst viel selber dran schrauben können. Es muss vor allem einen kurzen aber recht steilen Berg zu unserem Haus bewältigen und das voll beladen. Schnell muss es dabei nicht laufen. Hauptsache meine Frau kommt irgendwie (ohne Schieben) mit allen vier Kindern hoch.

Das Bakfiets scheint mir in der Verarbeitung das hochwertigste zu sein, was sich aber auch an einem deutlich höheren Preis ablesen lässt. Der Motor ist der schwächste. Damit ist es erstmal raus.

Bleibt Fiete und Babboe. Das Fiete ist ca. 20kg leichter. Es hat (nach Abzug des Aufbaugewichts) lediglich eine Zuladung von 66kg für den Korb vorne (beim Babboe sind es 100kg). Es wirkt auch etwas weniger steif als das Babboe. Dafür hat es einen 90NM starken Brose Motor. Es hat eine Kettenschaltung anstatt der stufenlosen Nuvinci vom Babboe. Die Kettenschaltung ist eine Shimano Acera, also nicht besonders hohe Qualität. Dafür hat die Kettenschaltung gerade am Berg weniger Verluste und die Übersetzung würde sich bei Bedarf vermutlich einfacher ändern lassen, sollte der Berg zu steil sein.

Das Babboe hat einen Yamaha Motor. Das Babboe wirkt etwas stabiler. Die wartungsfreie Schaltung ist natürlich auch nicht schlecht. Ein bisschen Wartung stört mich aber eigentlich auch nicht. Die Übersetung kann man daran auch ändern laut Fahrradhändler. Allerdings bleibt mit dem schlechterem Wirkungsgrad, dem etwas schwächeren Motor (Spitze 80NM) und den 20kg mehr das Risiko höher, dass die Kraft für den Berg nicht ausreicht.

Das Johansson ist ein paar hundert Euro günstiger. Würde es das Johansson mit etwas wertigeren Komponenten und einer höheren Zuladung geben, wäre die Wahl für mich eindeutig zugunsten des Johansson ausgefallen. Dafür würde ich auch ein paar hundert Euro mehr zahlen, aber kann man sich ja nicht aussuchen. Der Platz ist übrigens bei beiden quasi gleich. Der Händler und die Verfügbarkeit zwecks Ersatzteile, Wartung usw. schenken sich auch gar nichts.

Da das Johansson recht neu auf dem Markt ist und ich quasi keine Erfahrungsberichte finde, würde mich eure Einschätzung interessieren.

Freundliche Grüße
Johannes
 
Bei steilen Bergen und viel Last würde ICH immer zu Kettenschaltung und gegen die Envilio entscheiden.

Egal wie schwer alles andere ist
 
Wenn dir die besseren Komponenten mehr wert sind, bau doch um?! Die Schaltung zu wechseln ist nicht kompliziert und auch recht günstig schon deutlich besser als Acera. Der einzige Haken ist derzeit die Teileverfügbarkeit. Ich habe gerade am Wochenende Teile für eine Umrüstung auf 10x gekauft und musste nach einer Kassette richtig suchen (wird jetzt eine gebrauchte).

Wegen des Bergs: könnt ihr nicht genau da einmal voll besetzt zur Probe hochfahren? Wenn ihr da oben wohnt ist das ja absolut Pflicht für das Rad und muss klappen. Wenn ihr das jetzt schon als kritisch empfindet, würde ich mich nicht auf eine Einschätzung verlassen wollen.

t.
 
Wenn das Fiete wirklich nur 65kg Zuladung hat und Ihr vier Kinder transportieren wollt, dann schließt sich das ja eigentlich schon aus?
Ansonsten auch nur die Empfehlung, unbedingt an einem Berg probe zufahren.
 
Wenn das Fiete wirklich nur 65kg Zuladung hat
In der Bedienungsanleitung steht 85 kg, habe gerade mal nachgeschaut. @12jm34 nahm an dass man davon noch die 19kg der Kiste abziehen müsste, womit 66 kg übrig blieben, ich würde aber eher davon ausgehen dass die 85kg reine Zuladung sind und die Kiste zum Fahrrad gerechnet werden muss. Zulässiges Gesamtgewicht sind 230kg, da sollten Reserven sein.

PS: habe hier gerade nochmal editiert während @vnweit den nächsten Beitrag schrieb....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, aber es sind 85kg Ladung + Box. Die wiegt 19kg.


Somit sind es nur 66kg für vier Kinder plus deren Kleinkram.
 
Danke für die bisherigen Antworten. Ich hab jetzt mal an Johansson geschrieben und gefragt, ob das mit den 66kg so stimmt.
 
Johansson hat geantwortet. Die Daten stimmen so. "Der Transport ist für bis zu 4 Kleinkinder ausgelegt oder für zwei Kinder bis zu etwa 9 Jahren."
Ich hab mittlerweile das Babboe Curve Mountain probefahren können und man schafft es, als Normalsterblicher, voll beladen geradeso hoch. Mit ein bisschen Training ist das alltagstauglich. Ich hab mich also für das Babboe entschieden.
 
Hallo,
ich bin dabei ein dreirädriges Lastenrad für den täglichen Transport von vier Kindern azuschaffen.
Angeschaut hab ich mir drei verschieden Exemplare.
1. Bakfiets Cargo Trike Classic Wide Steps
2. Babboe Curve Mountain
3. Johansson Fiete
Meine Anforderungen sind: Solide, kein Schnickschnack. Ich will auch möglichst viel selber dran schrauben können. Es muss vor allem einen kurzen aber recht steilen Berg zu unserem Haus bewältigen und das voll beladen. Schnell muss es dabei nicht laufen. Hauptsache meine Frau kommt irgendwie (ohne Schieben) mit allen vier Kindern hoch.

Das Bakfiets scheint mir in der Verarbeitung das hochwertigste zu sein, was sich aber auch an einem deutlich höheren Preis ablesen lässt. Der Motor ist der schwächste. Damit ist es erstmal raus.

Bleibt Fiete und Babboe. Das Fiete ist ca. 20kg leichter. Es hat (nach Abzug des Aufbaugewichts) lediglich eine Zuladung von 66kg für den Korb vorne (beim Babboe sind es 100kg). Es wirkt auch etwas weniger steif als das Babboe. Dafür hat es einen 90NM starken Brose Motor. Es hat eine Kettenschaltung anstatt der stufenlosen Nuvinci vom Babboe. Die Kettenschaltung ist eine Shimano Acera, also nicht besonders hohe Qualität. Dafür hat die Kettenschaltung gerade am Berg weniger Verluste und die Übersetzung würde sich bei Bedarf vermutlich einfacher ändern lassen, sollte der Berg zu steil sein.

Das Babboe hat einen Yamaha Motor. Das Babboe wirkt etwas stabiler. Die wartungsfreie Schaltung ist natürlich auch nicht schlecht. Ein bisschen Wartung stört mich aber eigentlich auch nicht. Die Übersetung kann man daran auch ändern laut Fahrradhändler. Allerdings bleibt mit dem schlechterem Wirkungsgrad, dem etwas schwächeren Motor (Spitze 80NM) und den 20kg mehr das Risiko höher, dass die Kraft für den Berg nicht ausreicht.

Das Johansson ist ein paar hundert Euro günstiger. Würde es das Johansson mit etwas wertigeren Komponenten und einer höheren Zuladung geben, wäre die Wahl für mich eindeutig zugunsten des Johansson ausgefallen. Dafür würde ich auch ein paar hundert Euro mehr zahlen, aber kann man sich ja nicht aussuchen. Der Platz ist übrigens bei beiden quasi gleich. Der Händler und die Verfügbarkeit zwecks Ersatzteile, Wartung usw. schenken sich auch gar nichts.

Da das Johansson recht neu auf dem Markt ist und ich quasi keine Erfahrungsberichte finde, würde mich eure Einschätzung interessieren.

Freundliche Grüße
Johannes
Hi, das Johansson Fietje hatte ich, eine total Katastrophe, nach 2 Tagen hatte sich der Sattel in Falten gelegt, nach 3 Tagen vielen die ersten Schrauben ab, nach 1 Woche sprang das Gestänge des Daches permanent aus der Führung und zerstörte die Holzkiste, nach 3 Wochen blätterte der Lack ab und leider ist die Box nur mit Gesichtsschutz des Kindes nutzbar, da die diese bei einem 2 Jährigen direkt auf Wangenhöhe endet, ungünstig auch die Rampe für die Kids, der Hund hatte sie immer übersprungen, da eh sehr niedrig, r er eine Tür wäre da die bessere Wahl gewesen, dazu hatte noch der Brose Motor, trotz ausreichend Ladung auch mal, bei voller Beladung ( Labrador und Kind) sitzen lassen und das weit weg von zuhause:-( ohne Unterstützung ist dieses Gefährt kaum zu bewegen. Trotzdem fand ich das Konzept klasse, jedoch nicht ausgereift und Qualitativ mit zu viel Billigmaterial ausgestattet, das Rad ging nach 3 Wochen zurück, da auch der Hersteller nicht wirklich bereit war hier nachzurüsten oder Mängel zu beseitigen.
 
Gibt es unabhängig von den Erfahrungen des Vorposters noch jemanden, der generell etwas zu Johansson Bikes berichten kann?
 
Diesen Thread würde ich gerne pushen und wäre ebenfalls interessiert an weiteren Meinungen zu Johansson sowie Johansson Fiete vs. Babboe Curve Mountain.
 
Wir haben uns für das Johansson Fiete Drive C entschieden und bekommen es nächste Woche. Herv** in Österreich vertreibt Johansson und hat derzeit -20%, somit wurde uns die Entscheidung leicht gemacht. Gemeinsam mit diversen Förderungen kostet uns das Lastenrad €1.500 (€3.000 neu, inkl. Zubehör wie Regendach, Gurte, Fußmatte). Wir sind gespannt, ob der Motor reichen wird - wir haben in unserer Umgebung aber eigentlich auch keine Steigungen, auch nicht in die Stadt rein.

Wir sind beide Modelle Probegefahren, aber leider nicht direkt hintereinander - für uns war das Johansson bzgl. Fahrgefühl um Welten besser, es wirkte in Summe auch deutlich hochwertiger.
 
Hallo in die Runde. Der Thread ist alt, das weiß ich. Aus eigener Erfahrung weiß ich allerdings auch, dass es an Erfahrungsberichten zum Fiete mangelt.

Wir haben es seit März '21 im täglichen Einsatz, mal mit unseren drei, mal auch mit vier Kindern.
Wir hatten mit unserer ersten Tochter zwei Jahre ein Babboe City Mountain im Einsatz, mit dem wir sehr zufrieden waren, das aber für drei ungeeignet war.

Zum Fiete:

Motor:
Wir haben den Drive C und sind bis auf Kleinigkeiten mit dem Motor außerordentlich zufrieden. Leise und kraftvoll. Keine Mängel oder Ausfälle.

Akku:
Wir fahren wegen der Last in der Regel mit der zweitstärksten Unterstützung. Dabei halt der Akku in unserer relativ flachen Umgebung zwischen 30 und 40 km. Das halte ich für in Ordnung, es begeistert mich aber nicht.

Schaltung:
Sie ist laut und schaltet nicht immer sauber, funktioniert alles in allem aber ordentlich. Für stärkere Steigungen ist sie zu lang übersetzt.

Ausstattung:
Die teureren Gurte für die Kinder haben sich bisher bewährt, sind aber nervig in der Länge zu verstellen und rutschen auch von den Schultern, wenn sie nicht wirklich eng sind.
Die Sitzpolster sind bisher nicht beschädigt oder abgenutzt, sie halten gut und die Kinder haben sich bisher auch nie beklagt.
Das erste Regenverdeck war undicht, wurde aber kostenlos vom Händler über Johansson ausgetauscht.

Box:
Die Box kriegt bei uns viel ab, hält dem aber überraschend gut stand. Sie verdreckt, lässt sich aber gut reinigen.
Der Einstieg über den Seitenrahmen und das kleine Brett über den Rädern gelingt unseren Dreien schon lange ziemlich problemlos. Raus ist schwieriger.
Positiv ist der Schutzrahmen für die Lampen.

Beleuchtung:
Nicht der Rede wert, erfüllt seinen Zweck gerade so, ist aber wenigstens vom Lenker aus bedienbar.

Fahrverhalten:
Typische Drehschemel steif und alles andere als sportlich. Leer hat das Rad eine starke Kippneigung, voll ist es sehr stabil.
 
Sehr gern. Ein Nachtrag fiel mir noch ein:

Die Bremsen machen Geräusche, arbeiten aber zuverlässig. Der Sattel ist unbequem und viel zu breit. Die Sitzposition lässt sich für mich mit 1,94m nicht mehr optimal einstellen, weil der Lenker nicht hoch genug eingestellt werden kann und gleichzeitig der Sattel zu weit vorn über den Pedalen sitzt. Für meine Frau mit 1,76m geht es besser.
 
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