Ist man mit 3rad eher langsam?

M

Magdamu

Guest
Ich lese überall, dass das dreirad eher was für gemütliche Fahrer ist. Könnt ihr das bestätigen?
Ich suche was für die Stadt, zwei Kinder, sicher und sichtbar, aber jeden Tag 10km,die man aber zügig fahren will auf guten Wegen.
Lg
 
"Zügig" ist subjektiv. Aber es ist ganz einfach. Wenn sich das Dreirad in Kurven neigen kann, lassen sich diese schneller durchfahren. Ist das Dreirad hingegen starr konstruiert, kippt das Gefährt und der Fahrer muss für Balance durch Gewichtsverlagerung sorgen.

Ich zeige das mal anhand von drei Beispielen.
1. Beispiel: Beladenes Dreirad mit Drehschenkellenkung, wie es stürzt.

2. Beispiel: Beladenes Dreirad, diesmal mit Hinweisen, wie man sein Gewicht verlagert.

3. Beispiel: Beladenes Dreirad in einer Stresssituation, gefahren von Stuntmen ;)

Zum Abschluss mal ein Dreirad mit Neigetechnik. Beachte die Kurvenlage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es kommt definitiv auf das Rad an. Es gibt verschiedene Varianten. Z.b. die 3-Räder, bei denen die Lenkung nicht über die Vorderräder erfolgt, sondern man ein Gelenk in der Lenkerstange hat und man über die "komplette Box" vorne "lenkt". Wir haben hier z.b. eine Probefahrt gemacht und sofort gesagt: das geht gar nicht. 3-Räder sind idR. etwas behäbiger. Wir haben uns für das Butchers & Bicycles MK1e entschieden. Ein 3-Rad mit Neigetechnik. Mit dem Fahrrad fährt man fast wie mit einem 2-Rad und das Ding ist schnell, sehr dynmaisch und agil. Es macht total Laune damit zu fahren. Auch Kurven können (relativ) schnell gefahren werden.
Ich bin damit durchaus flott unterwegs.
10km sind damit überhaupt kein Problem.

Markus
 
Dreiräder sind in erster Linie was für Leute, denen das ständige teils wackelige anfahren und aufboken... auf den Ständer stellen....von Lastenrädern mit 2 Rädern zu unsicher ist, oder so viel zu transpotieren haben, das es nicht auf ein 2Rad paßt. Besonders lange Lasten2räder haben dann noch die Tücke, das man den Sattel mitunter nicht auf die richtige Beinlänge zum treten einstellen kann, weil man dann mitunter beim anhalten mit dem Fuß nicht sicher auf den Boden kommen kann, weil Vorder und Hinterrad gerade auf einem Hügel stehen, und unter dem Tretlager ein Loch ist. Ich bin selbst wegen sowas schon blöd umgefallen.

Beim Dreirad gibts solche Probleme nicht. Beim halten zieht man die Bremse, beim losfahren läßt man sie los, und gut is. Kein wackeliges Rumgehampel beim Anfahren, oder wenn man mal nur sehr langsam fahren kann. Alles kein Problem mehr. Probleme kann es nur geben wenn der Untergrund so wie hier Radwege oft sind, schräg ist. Dann sitzt man halt schief auf dem Sattel, und das muß man haben können. Beim Kurvenfahren ist Übung und das richtige Tempo gefragt. Mitunter neigt sich die Straße entgegen der Fahrrichtung. Wenn man dann seinen Reflexen nachgibt gehts schnell ab in die Botanik.... oder schlimmer. Da hilft nur... üben.. üben üben. Dreiräder mit Achschenkellenkung fahren sich zwar leichter als Kistenlenker, haben aber auch ihre Tücken. Es gibt Modelle, da sollte man bei halten die Neigetechnik feststellen, sonst neigt sich das Ding im Stand, was interessant werden kann, wenn man es nicht wieder gerade bekommt.

Ich fahre abwechselnd ein 2 und ein großes Dreirad... einen Rollstuhltransporter. Vom Fahren her ist das Dreirad nicht nur langsamer als das 2Rad, sondern eine völlig andere Welt, die man so annehmen muß wie sie ist, und entspr. damit umgehen sollte. Kommt man mit einem 2Rad nicht klar, bleibt nur ein Drei..... bzw. wenn der Geldbeutel her gibt... ein 4 Rad. Anders rum kanns auch gehen... kommt man mit einem 2Rad nicht klar, heißt das noch lange nicht, das es mit einen 3Rad besser geht.

:) Helmut
 
Wie der Name schon sagt, hat ein Dreirad ein Rad mehr als ein Zweirad und entsprechend muss irgendwo auch ein Stück Rahmen sein um es fest zu machen. Das daraus resultierende Mehrgewicht wirkt nachteilig auf die Geschwindigkeit insbesondere beim anfahren und bergauf - reine Physik. Das Themengebiet Aerodynamik überlassen wir mal den Rennrad-Leuten :sneaky:
 
Ich mit meinem Dreirad kann das nicht beantworten, die anderen Radfahrer bleiben ab der Ampel immer hinter mir.... vlleicht aus Ehrfurcht:unsure: Aber mal Spaß beiseite, kommt auf die Qualität bzw Bauform des Rad an. Da alle Dreiräder, jedenfalls die hier im Forum diskutierten( bis auf meins) einen relativ hohen Schwerpunkt haben, Schwergewichtig sind und natürlich ein Rad mehr haben, von der Windangriffsfläche mehr bieten sind sie tendenziell langsamer.
Bei mir ist der Unterschied zwischen E-Yuba und Bois marginal. Auf langen Geraden schaff ich mit E-Yuba bis 33 kmh , beim Bois hörts bei 29-30 auf. Da ich aber mit dem Bois schneller durch die Kurven komm, vor allem bei nasser Fahrbahn tut sich da nix. Mit einem Neiger wirst du vermutlich ähnlich liegen obwohl wenns denn doch zum rutschen kommt.....äiiii. Die haben die 2 Räder ja alle vorne und die werden vermutlich vorne weg rutschen, bei mir schwimmt wenn nur das Hinterteil und das ist bisher immer sehr gut kontrolierbar geblieben.
Die Vids oben zeigen das aber auch ganz gut.
 
Ich mit meinem Dreirad kann das nicht beantworten, die anderen Radfahrer bleiben ab der Ampel immer hinter mir.... vlleicht aus Ehrfurcht:unsure: Aber mal Spaß beiseite, kommt auf die Qualität bzw Bauform des Rad an. Da alle Dreiräder, jedenfalls die hier im Forum diskutierten( bis auf meins) einen relativ hohen Schwerpunkt haben, Schwergewichtig sind und natürlich ein Rad mehr haben, von der Windangriffsfläche mehr bieten sind sie tendenziell langsamer.
Bois? Was Ist das denn genau?
 
Bois? Was Ist das denn genau?



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Das mit dem Rahmengewicht ist sehr relativ (aber natürlich grundsätztlich richtig), ein Douze mit dicker Kiste drauf kann sich auch sehr bescheiden fahren. Hatte ich letztens mit ausgefallenem Motor. Sobald ein Motor ins Spiel kommt, rücken aber andere Faktoren ins Zentrum.

Meiner Erfahrung nach sind die Deltatrikes besser im Fahrbetrieb zu handhaben (minimaler Kurvenradius, evtl. bessere Aerodynamik usw.), man sollte aber (wie bei allen Deltas) beim Bremsen Vorsicht walten lassen.
Tatsächlich geht das Beinchen heben in Kurven mit ungefederten Rahmen m.E. besser, da nichts wackelt. Dafür kann man bei den Fullyvarianten in völliger Ignoranz jedweder Schlaglöcher einfach rüberbrettern. Das Armadillo ist ein wunderschönes Beispiel dafür.

Mein Anthrolastenumbau als Tadpole liegt sehr gut auf der Straße und hebt seltenst mal ein Beinchen - außer, bei völliger Überladung auf dem einzelnen HR. Trotzdem ein relativ schnelles und wendiges Rad (auch dank Motor, der spielt auch ne verdammt große Rolle), da ich auf praktisch gar nichts (von anderen Verkehrsteilnehmern mal abgesehen) Rücksicht nehmen muss - v.a. bei Regen/im Winter, wenn die Einspurerfahrer Spikes aufziehen.

Beim Hängerbetrieb wirds nochmal interessanter, da kann ein Mehrspurer (v.a. Tadpoles mit viel Gewicht hinten bzw. Quads a la Armadillo!) bedeutend schneller gefahren werden, da der Hänger dich nicht einfach umschieben kann (Carla Cargo und Co mal außen vor).

Wir lassen uns in der Konsequenz gerade einen schmalen Velocarrahmen als Fully-Quad-Parralleltandem-Kombi, natürlich mit Motor, bauen. Ausgelegt auf 2 Fahrer und 150-200 kg Zuladung kann sowas trotzdem verdammt schnell werden.

Sprich: Es hängt davon ab...
 
Jup. Habe gerade mal kreuzotter befragt (Handbike, 250kg, 500W, stollenreifen -> 36kmh). So manchen RRlerr sollte man damit versägen können. ;)
 
Nah, ist schon realistisch - jedenfalls für kurze Strecken. Es sollte grob etwas schneller als mein 50kg-Anthro sein (fast gleicher cw, doppeltes Eigengewicht, dafür bis zu 200W mehr). Aber wir werden sehen, der Rahmen sollte demnächst fertig sein.
 
Mein Long John war vorher mal ein 3-Rad. Ich habe also den direkten Vergleich. Sicher liess sich das Dreirad auch schnell fahren, aber in Kurven und beim Beschleunigen fand ich es schon mal wegen der 8kg mehr etwas träge. Ausserdem finde ich die Möglichkeit, sich in die Kurve zu legen nicht nur intuitiver, sondern auch sicherer und schneller. Beim 3-Rad musste ich auch beladen immer etwas die Fliehkraft im Auge behalten.
 
Erst gestern war ich wieder mit meinem Butchers & Bicycle unterwegs. Da ich die S-Bahn erwischen musste, habe ich "Gas" gegeben und bin deutlich über 30km/h gefahren. Zu keinem Zeitpunkt habe ich mich unsicher auf meinem "3-Rad" geführt. Durch die Neigetechnik kann man damit auch gut Kurven fahren.
Es ist also nicht so einfach und man kann nicht generell sagen: 3-Räder sind langsamer. Es kommt darauf an. Ein "starres" 3-Rad ist auf jeden Fall langsamer und man muss Kurven anders anfahren. Bei einem Rad mit Neigetechnik kann man fast wie auf einem "normalen" 2-Rad fahren und ist auch schnell unterwegs. Das einzeige was man im Auge behalten muss ist ggfs. der größerer Kurvenradius, da musste ich schon ein paar mal abbremsen, weil die der Kurvenrand plötzlich ganz nah gekommen ist....
 
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