IAA-Mobilitätsmesse München Eindrücke

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Lastenrad
Tern Cargo Node, Bikes At Work-Radanhänger + BOB-Trailer, kein Auto
Servus Kollegen und innen......

habe mir mal die so umstrittene IAA 2021 angeschaut, die erstmalig bei uns in München stattgefunden hat und mit dem schönen Wort "Mobilitätsmesse" gegreenwasht wurde.

Sowas würde ich keinen Cent hinterherschmeissen, aber da ich umsonst rein kam, habe ich mir die beiden Radhallen dann doch angeschaut und hänge Euch ein paar Bildchen an.

Da es auch im Vorfeld und während der Messe ziemliche Proteste gegen die Autoposermesse gab, waren ungefähr ca. 4500 Polizeibeamten hier und sorgten dafür, dass die Autolobby freie Fahrt mit ihren aufgemotzten Schein-Grünen-Fahrzeugen bekam. Ich finde zwar nicht alle Demoaktionen der Gegner korrekt und sinnig, aber wie soll man sonst auf den Fake aufmerksam machen? Man hat ja keine Change auf wahrheitsgemäße Berichterstattung und auf Diskussionen auf Augenhöhe.

Die sooo grüne Mobilitätsmesse wartete mit einer enormen Anzahl an freigeschaffenen Parkplätzen für Besucher auf, die die Öffis verweigerten. Es gab vereinzelte Radabstellplätze und witzigerweise keine einzige Möglichkeit, seinen Pedelec-Akku mitnahmegeschützt aufzuladen. Im Pressezentrum und bei den Informationstischen wusste niemand etwas von dieser Notwendigkeit. Ist ja eigentlich mehr oder weniger eine Elektromobilitätsmesse, aber ....naja....!

Trotz all dieser Peinlichkeiten und der ständigen Greenwashing-Lügnerei waren jedenfalls die beiden Radhallen recht gut bestückt. Im Aussenbereich gab es dann Testmöglichkeiten. Da haben sich die Rennradler etwas beschwert, da dies alles nur auf Schotter möglich war.

Leider durften die Aussteller mit ihren Rädern nicht in die naheliegenden Hotels radeln, sondern mussten dann mit den LKW´s und Lieferfahrzeugen vor den Hotels Parkplätze suchen gehen.

Dies wurde mit der Sicherheitslage begründet.

Diese eigentliche Automesse wurde mit enormen Sicherheitsgetue un

d wahnsinns Aufwand vor Kritikern geschützt bzw. durchgeboxt. Es müssen mit Steuermillionen und mit aller Macht die Leute davon abgehalten werden, in sinnvolle Mobilitätskonzepte zu wechseln und sollen weiterhin (wohl auch mit Druck) fleissig dicke e-SUV´s kaufen, deren Sinnhaftigkeit sich nicht erschließt.

Ein paar Mikro-Hub-Möglichkeiten konnte man glücklicherweise ansehen und hatte bei der Anreise und Abreise mit dem Cargorad die Freude, von der Polizei mehrfach in der Stadt aufgehalten zu werden, da sich ja etwas evtl. Gefährliches in der Cargobox verstecken hätte können.

Alles in allem eine etwas zweifelhafte Veranstaltung für die sich München nun wieder auf die Schultern klopft und diese uns nun wohl länger erhalten bleibt.

Anbei nun schnell ein paar Bildchen (nur von den Rädern, da es ja schließlich ein Cargobike-Forum ist).

L.G.
 

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hier der 2. Teil der Bildchen....

Das GSD von Tern wurde so grob kopiert (s.o.) und es bekommen so langsam die bekannten Longtails etwas Konkurrenz.
 

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@tjm.
Das ist ein e-Bike Prototyp. Schaut aus, wie aus Pappe, ist aber aus recycelten PET-Flaschen-Verschlüssen.

War leider nicht zu testen. Fand aber regen Andrang....
 
Danke für die Eindrücke.
Ich persönlich glaube, dass die IAA in dieser Form Geschichte ist. In zwei Jahren (da soll die nächste IAA in Minga stattfinden) werden noch mehr Menschen verstehen, dass der bisherige Autowahn in die Sackgasse geführt hat. Bis dahin wird es mehr Tempolimits geben, mehr Bewusstsein, dass Brocken wie der BMW iX oder ähnliche Gruselgeräte nicht die Lösung, sondern das Problem sind.
Was bleibt denn von der IAA wirklich hängen? Neue, nachhaltige, progressive Mobilitätskonzepte? Clevere und ökonomische Fahrzeuge? Eher nicht: Alles was bei mir hängen bleibt ist, dass die IAA gegen enorme Widerstände und mit viel Geld durchgeboxt wurde, die deutsche Automobilindustrie im Großen und Ganzen so weitermachen will wie bisher und die Bike-Hersteller als Feigenblatt mit sehr günstigen Standpreisen angelockt wurden. Viele wichtige Hersteller sind fern geblieben. Die IAA-Besucherzahlen gehen seit Jahren zurück, der Trend weg von Mega-Messen hin zu Hausmessen war auch schon vor Corona erkennbar. Dass die VDA-Müllerin das ganz anders sieht, ist nachvollziehbar. Sieh will ja weiter auf der Gehaltsliste der klassischen Autoindustrie stehen.

Daher: Die IAA wird in der aktuellen Form m. E. ein Auslaufmodell oder sich in eine übersichtliche Dino-Veranstaltung entwickeln. Für mich beides ok, ich werde mich wahrscheinlich im kommenden Jahr schön in die Bahn setzen und die Eurobike in Frankfurt besuchen. Gut, dass die aus Friedrichshafen weg ist...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hoffen wir, dass Du recht hast - Söder ist aber gerade auf Wahlkampf-Tour und wettert bei jeder Destination (letztes Wochenende z.B.. beim Parteitag in Nürnberg) gegen Lastenradfahrer und dass es mit ihm einen Mobilitätswechsel so nicht geben wird.

Diesel-Anderl bleibt weiterhin im Amt, egal wieviele hunderte Millionen er noch durch seine zweifelhafte Verkehrspolitik in den Sand setzt und der.

aktuelle Druck von Seiten der Polizei gegen Lastenradler wächst stetig. Denn die Agenda muss hinter den Kulissen fortgesetzt werden.

Ich bin ja nicht der einzige Lastenradler in München, der mit extremen und unverhältnismäßigen Schikanen fertig gemacht wurde. Die meisten Betroffenen wehren sich nicht oder schlucken es einfach bzw. machen es nicht publik.

Ich werde den Fall noch einmal genau dem Radverkehrsbeauftragten der Grünen, der für München zuständig ist, schildern.

Dem Bürgermeister von Planegg habe ich heute zufällig getroffen (ist mit Rad und für den Wahlkampf beladenen Kinderanhänger gekommen und hat mir netterweise ein paar Adressen gegeben).

@ Schnubu

warum bist Du als Münchner Gewächs gegen die Örtlichkeit Friedrichshafen für die Eurobike? Ich fand dies bisher immer sehr gut und entspannt und die Nähe des Bodensees und der Wälder war für mich perfekt.

Bin gespannt auf Frankfurt. Ist noch Neuland für mich. Wäre ja toll, wenn die Eurobike noch besser werden würde.


V.G. Cargomaniac
 
Hoffen wir, dass Du recht hast - Söder ist aber gerade auf Wahlkampf-Tour und wettert bei jeder Destination (letztes Wochenende z.B.. beim Parteitag in Nürnberg) gegen Lastenradfahrer und dass es mit ihm einen Mobilitätswechsel so nicht geben wird.
Ist doch toll. Wenn's Söder doof findet, muss es gut sein. :)
Die aktuellen Umfragewerte seiner CSU sprechen Bände, der Stammtisch will gefüttert werden. Dass Söder damit viel Gratiswerbung für Cargobikes macht, nehmen wir doch gerne mit. Der ganzen CSU-Riege (Scheuer vorweg) sind Radler allgemein nicht geheuer und es wird verhindert und gelästert. Hält das den Bike-Boom auf? Nö.
@ Schnubu

warum bist Du als Münchner Gewächs gegen die Örtlichkeit Friedrichshafen für die Eurobike? Ich fand dies bisher immer sehr gut und entspannt und die Nähe des Bodensees und der Wälder war für mich perfekt.
Nö, ich bin kein Münchner Gewächs, eher im Gegenteil, bin aber öfter mal dort mit dem Bike unterwegs. :)
Friedrichshafen war zunehmend mit der Größe der Eurobike überfordert, die Infrastruktur ist förmlich kollabiert: Stundenlange Staus, kein ordentlicher Nahverkehr, bzw. Bahnanschluss, keine buchbaren Hotels. Der Autoverkehr war schlimmer als auf der IAA. :cool: Das geht nun in Frankfurt sicher besser.
 
Ich bin ja nicht der einzige Lastenradler in München, der mit extremen und unverhältnismäßigen Schikanen fertig gemacht wurde. Die meisten Betroffenen wehren sich nicht oder schlucken es einfach bzw. machen es nicht publik.
Hey @cargomaniac ,

klingt ja gruselig was Du da von deiner Heimatstadt erzählst.
Wie genau werden denn Du und andere LastenradfahrerInnen schikaniert?

Ich fände es begrüßenswert, wenn die Messe tatsächlich das schafft was sie sich vornimmt. Nämlich eine Messe für Mobilitätskonzepte von Morgen zu werden. Aktuell nimmt es den Veranstaltern einfach nicht ab, das stimmt.
 
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