hmini kippt, was dagegen tun?

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Erzieht

Guest
Hallo zusammen,
in den 90ern hatte ich einen Burley D'Lite Kinderhänger in Verwendung. Diesen habe ich mit und ohne Fahrgäste problemlos über Stock und Stein transportiert. Auch nachdem ich den von der Orginalkupplung auf die Weberkupplung (die der hmini auch hat) umgebaut hatte.
Seit zwei Jahren habe ich nun einen hinterher hmini, gleich am Anfang hatte ich einen Ausflug auf Wirtschaftswegen (bindiger Kalkschotter, kein Asphalt) gemacht. Der Anhänger war niedrig beladen (20cm), die schweren Sachen (Plancha) unten. Eigentlich die ganze Zeit lief der Hänger fast unspürbar (außer Gewicht natürlich) hinterher, auch auf Wurzelstrecken. Gegen Schluss hat es mir plötzlich das Hinterrad nach rechts gedrückt, etwas hat gerattert und ich konnte meine Schieflage grad noch auffangen und anhalten. Zu dem Zeitpunkt befand ich mich auf einem glatten Feldweg, fuhr geradeaus und hatte ca. 15km/h drauf. Meine Frau fuhr hinter mir und hat gesehen, wie urplötzlich das linke Rad des hmini abgehoben hat, die Deichsel an meiner Gepäckträgertasche anstieß und der Hänger zurückkippte. Durch eine Erdscholle auf der Fahrbahn kam der Anhänger wohl links hoch. Da ich jedoch auf der linken Radseite eine Tasche am Gepäckträger hatte, hat diese durch ihre Rechteckform die Deichsel rechtzeitig aufgehalten (wurde dabei aber leider an den Reifen gedrückt und beschädigt, das war das Rattern), so dass der Hänger nicht gekippt sondern zurück gefallen ist.
Nach Kontakt mit hinterher habe ich mir die Spurverbreiterung gekauft, der hmini hat nun fast die Spurbreite eines hmax.
Wenn ich mit dem unbeladenen hmini nun fahre, dann hüpft er regelmäßig hinter mir (Beobachtung meiner Frau) hin und her. Nun hatte ich vor ein paar Tagen eine leere Alubox auf dem Hänger und prompt ist er mir wieder umgekippt, bei langsamer Fahrt auf einem ungebunden Weg. Zurück mit 25kg Zuladung war die Fuhre dann stabil.
Warum zeigt der hmini so ein Verhalten, das ich vom Burley her überhaupt nicht kenne?
Was könnte ich tun, um dieses Kippen zu verhindern. Mit fallen nur unpragmatische Lösungen ein, wie einen Wassersack als Balast rum zu schleppen (und diesen nach Beladung mit der echten Last zu entleeren) oder es mit minimalem Luftdruck (0,5 bar) auszuprobiern und unterwegs, je nach Ladezustand den Druck zu erhöhen.
Wären eventuell breitere Reifen (der montierte Big Apple 50 - 305 hat nur 46mm Breite) aus dem BMX-Bereich mit dauerhaft geringem Druck eine Lösung?
 
Die Bodenunebenheiten erzeugen mehr oder minder starke Rückstoßimpulse. Das Laufrad rollt über eine Unebenheit drüber, wird dadurch angehoben und hüpft dann wie ein Ball die nachfolgenden Zentimeter weiter.

Ich würde zwei Maßnahmen empfehlen:

1. Dem Anhänger eine Stoßdämpfung verpassen. Das klingt jetzt kompliziert, ist es aber nicht. Die beiden Reifen können das leisten. Aber dazu sollte der Reifendruck verringert werden. Suche einen Reifendruck, der die Fahrstabilität nicht zu negativ beeinflusst, aber das Hüpfen verringert.
Wird der Anhänger öfter schwer beladen, wären breitere Reifen besser geeignet, da sie mehr Stabilität bei niedrigerem Luftdruck bieten.

2. Das Grundgewicht des Anhängers sollte leicht erhöht werden. Das ist aber nachrangig zur Luftdruckabsenkung und muss auch nur sein, wenn der Anhänger ohne Transportlast auch mit verringertem Luftdruck noch springt.
Ich könnte mir Reifendichtmilch in den Schläuchen gut vorstellen. Das ist unsichtbar, reversibel und bringt sogar noch einen Zusatznutzen. 100ml pro Reifen addiert schon mal 200g mit niedrigem Schwerpunkt.
Auch die erwähnten breiteren Reifen sind etwas schwerer.
Wenn alles Andere versagt, kann man mit Stahlprofilen oder Platten gezielt das Gewicht erhöhen.

Aber ich denke, die Druckabsenkung wird schon funktionieren.
 
Mit wie viel Druck fährst du denn die Reifen?

Ich habe in meinen 2“ und 2.15“ x20“ Big Apple Anhängerreifen 1-1.2bar Luftdruck drin. Da hüpft nichts, allerdings ist mein Cargoanhänger auch mit 11kg Leergewicht kein Leichtgewicht mehr ...
 
Mit wie viel Druck fährst du denn die Reifen?

Ich habe in meinen 2“ und 2.15“ x20“ Big Apple Anhängerreifen 1-1.2bar Luftdruck drin. Da hüpft nichts, allerdings ist mein Cargoanhänger auch mit 11kg Leergewicht kein Leichtgewicht mehr ...
Ich fuhr jetzt mit 1,5 bar in den 16" Reifen. Wie weit kann man den runter bei dem kleinen Durchmesser?
 
Hmm das ist schon relativ wenig.

Druckangaben sind ohne geeichte Messungen eh nur wage Schätzungen.
Ich handhabe es so,

so wenig wie möglich, so viel wie nötig ;)
 
Wichtig ist auch, dass beide Reifen den möglichst gleichen Luftdruck haben. Ich habe bei meinem Anhänger (kein Hinterher) beobachtet, dass bei unterschiedlichen Luftdrücken pro Reifen das Fahrverhalten insgesamt schlechter wird und auch die Hüpfanfälligkeit massiv zunimmt.
 
Auch die Kupplung beeinflußt das Fahrverhalten von Fahrradanhängern. Eventuell ist die verschlissen oder hat zuviel Spiel oder ist nicht optimal am Rad befestigt.

Vielleicht hast du die Möglichkeit den Anhänger mal an ein anderes Rad, zum Beispiel eines Bekannten, zu hängen und zu beobachten, wie er sich dort verhält.

Bei einer CM hat ein Bekannter einen kleinen, leichten Anhänger (NoName) mit einem Stofftier gezogen. Da der schon bei normaler Fahrt umfiel haben wir eine Gehwegplatte vom Straßenrand unten in den Anhänger gelegt. Ergebnis: Der hat sich noch schneller aufgeschaukelt und ist noch viel eher umgefallen. Mehr Gewicht = mehr Stabilität funktioniert nicht automatisch. Bei einem grundsätzlich kritischen Fahrverhalten kann zusätzliches Gewicht die Probleme auch vergrößern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Kupplung ist ja eine Weberkupplung. Verschlisssen ist die nicht, auch da ich auf Grund des kippeligen Verhaltens wenn immer möglich lediglich Gepäcktaschen benutzt habe und nicht den Hänger. Ich habe die Weberkupplung auch noch an einem 'Packwiesel' (der schon auf Grund des tiefen Schwerpunktes stabil läuft), kann den Verschleiß also vergleichen.
Befestigt ist die Kupplung am Rahmen mittels der Weber Steckachse und der EL-Kupplung, die nach Anbauanleitung ausgerichtet ist, das Ganze lässt sich also nicht anders montieren.
Mit 25kg Gewicht (Getreide, also tiefer Schwerpunkt), wie oben beschrieben, fuhr sich der Hänger ruhig. Allerdings heißt das ja leider nicht, dass ich mich darauf verlassen kann, da er mir ja jetzt zweimal auf gerader Strecke völlig unerwartet und unerklärlich gekippt ist.
 
Die Lösung so eines Problems ist doch eigentlich einfach, nur das sie kaum jemand wahr haben will : : Je kleiner u.leichter Fahrradanhänger sind, und um so kleiner die Räder, um so kleiner sollten die Geschwindigkeiten sein, die damit unbeladen auf nicht sicher glattem Untergrund gefahren werden. Die Achsverbreiterungen können zwar helfen... die können das Problem aber auch noch schlimmer machen, weil sie bei Belastung aufgrund der Lagerung halt federn/felxen können. So kleine AnHänger mit so kleinen Rädern sind nicht dafür gebaut, zügig durch die Gegend zu fahren. Selbst der HMax mit größeren Rädern ist unbeladen sehr nervös und kippt gern wenn man zu schnell fährt. Man kann zwar versuchen mit dem Luftdruck zu spielen, was aber häufigere platten und größeren Rollwiederstand mit sich bringt. Wer mit Anhäger "vernünftig flot" fahren will sollte sich einen vernünftigen Anhäger besorgen, oder halt micht so flott, sondern an den Hänger angepaßt fahren.

:) Helmut
 
Ich hätte da noch einen mit dem kann man Flott fahren. Der legt sich sogar mit in die Kurve, und hat auch nur 1 16" Rad :D
 
Ja.. sowas gibts... dar dumme is nur, dat der HMini stehen bleiben kann, wenn dat Fahrrad umfällt..... der Einspurer lecht sich un die Ladung dann artich dahinter...

:) Helmut
 
... um so kleiner sollten die Geschwindigkeiten sein, ... um so kleiner die Räder ...:) Helmut
Was bedeutet "kleiner" in Zahlen?
Warum machen Laufräder mit geringerem Durchmesser einen Hänger kippanfälliger? Ich hätte eher das Gegenteil vermutet. Wenn größere Laufräder helfen, könnte ich dann den hmini durch die Verwendung von 20" oder besser noch 26" Rädern stabilisieren?
 
Kleine Räder rollen nicht so glatt über "Steine" die auf der Straße liegen, oder schlecht abgesenkte Bordsteinkanten. Da bei kleinen Rädern der Aufprall, bzw. Anrollwinkel ein höheres Hüpfen mehr begünstigt als bei größeren, springen leichte Hänger mit kleinen Rädern eher als solche mit größeren. Ich erleb das jeden Tag beim wechsel vom Rapid zum 28 zoll Hollandrad. Die größeren Räder vom Holandrad rollen wesentlich ruhiger über solche Hindernisse als die kleineren vom Rapid. Bei noch kleineren Rädern wird das eher noch schlimmer als besser. Da hilft im wesentlichen nur : passend langsam fahren.... wie langsam... : ausprobieren ! Größere Räder helfen auf jeden Fall... nur sollte dann auch die Breite angepaßt werden, weil durch größere schwerere Räder auch der Schwerpunkt höher wird, und das bei gleicher Breite auch wieder heikel werden kann.

:) Helmut
 
Tatsächlich damals der Grund warum das 29“ MTB „erfunden“ wurde. Dann hat man festgestellt, dass die aber träger sind und es wurde versucht nicht auf 26“ zurück zu gehen, sondern wieder neu die 27.5“ als bestes von beiden Welten zu vereinen einzuführen.

Hat alles seine Vor- und Nachteile, aber ja größere Räder sind laufruhiger als Kleine. Ich bin mit 20“ am Anhänger aber voll zufrieden
 
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