Hilfe bzgl. Umgang mit Lastenrad

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Lastenrad
R&M Packster 80, B&B mk1-e
Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach Tipps für mehr Fahrsicherheit bzw. Vertrauen. Klar, Übung macht den Meister, so weit so gut, aber vielleicht fällt euch ja noch mehr ein. Hier mein Hintergrund:

Wir besitzen seit Sommer 2018 ein R&M Packster 80 und transportieren damit meist unseren Sohn (jetzt 1,5 Jahre alt) und/oder Einkäufe etc.
Beziehungsweise - mein Mann fährt das Packster und ich nicht. Anfangs habe ich es mir aus körperlichen Gründen (frisch zurückliegende Kaiserschnittgeburt) nicht zugetraut, dann hat es sich so eingeschlichen, dass eben immer er das Lastenrad fährt und ich mein normales.
Seit Kita-Beginn gab es dann ein paar Tage, an denen es nicht anders ging und ich unseren Sohn abholen musste; hat auch immer normal geklappt - bis dann auf einmal ein „Unfall“ passierte (ich verlor mitten auf einer fetten Kreuzung als Linksabbieger auf der Autospur beim Anfahren die Balance, wollte ausgleichen, um nicht umzukippen, und habe mir dabei den Mittelfuß gebrochen, war 6 Wochen krank geschrieben).
Das passierte Anfang September.
Heute habe ich mich das erste Mal wieder aufs Lastenrad getraut (normales Rad fahre ich schon seit 3/4 Wochen wieder) und merke: Ich fühle mich nicht wohl. Habe Schiss, vor allem wenn Autos, Ampeln, Kreuzungen in der Nähe sind, traue dem Fahrrad nicht, der Vorbau wackelt mir zu sehr, die Sattelhöhe ist irgendwie nie optimal egal wie man sie einstellt, das Handling insbesondere beim Anfahren ist schwierig (und an sowas wie Glatteis oder andere schlechte Wetterbedingungen will ich gar nicht denken), das Aufbocken auf den Ständer hatte eh noch nie gut geklappt, jetzt mit dem zwar verheilten, aber trotzdem noch spürbaren Fuß erst recht doofes Gefühl...
Wie komme ich da wieder raus? Ich traue mir nicht zu, mein Kind darin zu transportieren, eigentlich auch nicht mich selbst. Ist das Packster einfach eine Nummer zu groß/schwer für mich? Würde ich mit einem kleineren oder sogar dreirädrigen Rad (hatten wir damals recht schnell ausgeschlossen) besser klarkommen?

Als Idee kommt mir, mal ein muli auszuprobieren. Evtl auch ein chike?? Oder was habt ihr noch für Tipps, außer „übe weiter und traue dich“?

Oder bin ich offenbar einfach nicht der Typ dafür und „muss“ auf Anhänger oder Kindersitz ausweichen? Bisher glaubte ich, beides fährt sich eher schlechter/unsicherer als ein Lastenrad...

Auto gibt es bei uns nicht, wir machen alles mit Fahrrad oder zu Fuß.
 
Ich kann deine Probleme ganz gut nachvollziehen. Das 80er oder besser alle langen LongJohn`s haben schon (wie ich finde) ein besonderes Fahrverhalten an das ich mich auch nicht wirklich anfreunden kann. Wenn du dann auch noch nicht so Groß bist, wird es noch mal unangenehmer.
Wenn man sich in den Straßenverkehr begibt, sollte man sich, finde ich, schon sicher fühlen auf seinem Gefährt damit einem nicht auch noch Diese Angst im Nacken sitzt. Alles das kann man natürlich durch üben üben üben überwinden aber oder auch nicht.
Was hat denn seinerzeit gegen 3 Rad gesprochen?
Preislich dürfte sich zum Chike, welches ich persönlich sehr schätze (obwohl ich es NIE gegen mein Bois eintauschen würde ;) ) ja nicht so viel tuen.
lg
 
Danke für die Antwort!

Damals sprach gegen ein 3-Rad: Unsportliche/träge Fahrweise, Kippgefahr in Kurven, schlechtere Ausstattung generell, komisches Lenken vor allem bei diesen durchgehenden Lenkstangen. Hatten aber auch nicht viel getestet, weil uns dann eben 2-Räder lieber waren.

Vor kurzem hat mein Mann ein chike getestet, aber da durfte ich wegen des Fußbruchs noch nicht... er fand es gut, letztlich haben wir ja aber das Packster und dachten erstmal, wir kommen damit weiterhin klar. Ist ja auch ein tolles Rad - wobei: Grund für das Test-chike war die mangelhafte Kinderausstattung beim Packster... ;-)

Ich bin 1,71 groß, also eher normal, denke ich. Bin eine sichere Fahrerin auf dem normalen Rad, habe aber wie beschrieben offenbar zu viel Respekt vor dem Packster. Weiß gar nicht genau, ob eher vor der Länge oder dem Gewicht...
 
Ich fühle mich nicht wohl. Habe Schiss, vor allem wenn Autos, Ampeln, Kreuzungen in der Nähe sind, traue dem Fahrrad nicht, der Vorbau wackelt mir zu sehr, die Sattelhöhe ist irgendwie nie optimal egal wie man sie einstellt, das Handling insbesondere beim Anfahren ist schwierig …
Sattel und Lenker müssen natürlich auf deine Proportionen abgestimmt sein, daran führt kein Weg vorbei. Helfen kann auch ein geschwungener Lenker, der einem „entgegenkommt“ und mit dem man das Rad besser im Griff hat.
Und du solltest dir nicht zu schade sein, zu üben:
 
sprach gegen ein 3-Rad: Unsportliche/träge Fahrweise, Kippgefahr in Kurven, schlechtere Ausstattung generell
das trifft ja auf das Chike nicht zu, jedenfalls hab ich das auf trockener Fahrbahn gefahren wie ein normales Fahrrad auch in Kurven, trotz der kleinen Räder vorne. Da war ich anfangs skeptisch. Die Drehschemellenker sind natürlich was ganz anderes vor allem was die Kippgefahr angeht.
offenbar zu viel Respekt vor dem Packster. Weiß gar nicht genau, ob eher vor der Länge oder dem Gewicht...
das macht die Länge des Radstands, zumal wenn man langsam fährt. Zumindest erlebe/fühle ich das so.
Gebrauchtverkäufe sind doch mittlerweile ganz passabel, klar Verlust ist dabei.
Ich finde aber gerade auf dem Fahrrad sollte man sich sicher und wohl fühlen, um entspannt am Verkehr teilzunehmen damit man auch in kritischeren Situationen noch Reserven hat.
 
Hallo @LuziEva,

kann Deine Probleme gut verstehen.

Bin das Packster 80 auch 3 Monate gerfahren. Ist ein super Rad aber die meisten großen Long Johns haben eben ein schwergängigeres Lenkverhalten, da das Gewicht vorne lastet. Trotzdem bei Kindertransport m.M. nach besser als die Longtails, da der Schwerpunkt deutlich niedriger ist und man die Balgen stets im Blick hat als auch leichten Sprechkontakt hat.

Nach dem Packster hatte ich dann das Chike zum Testen (siehe meine Beitäge) . Es ist wirklich für Deine Bedingungen ein absolutes Spitzenrad. Ich persönlich hatte mit den Wintereigenschaften im steilen berigigen Gelände ein paar neg. Erfahrungen und war von der Schaltung nicht begeistert. Aber dies liesse sich alles lösen.

Wenn es bei dem einen Kind erstmal bleiben sollte und es nicht zu groß ist, dann wäre die als Kindertransport-Taxi als 3 Rädriger mit genialem Neigegelenk sicherlich eine super Lösung.

Beim Abstellen braucht nicht viel getan zu werden. Es steht alleine (entweder in der Neigung, oder wenn fix, dann mit Arretierung. Durch die Kürze hat man sogar die Möglichkeit, es in der S-Bahn mitzunehmen. Hatte ich ein paar Mal bei längeren Outdoor-Trips gemacht und war eine leichte Nummer. Kaum ein anderes Lastenrad (evtl. noch Muli) kommen so leicht in Bahnaufzüge rein.

Wie wäre es, wenn der Chef des Hauses das Packster weiterhin behält, Du Dir mit der Lastenradförderung ein Chike holst (oder ein gebrauchtes) ?

Dann steht den Familienausflügen mit Gepäcktransportmöglichkeiten nichts mehr im Wege.

Ein Auto ist ein Fass ohne Boden und das zusätzliche Geld für den 2. Lastenesel ist schnell wieder reingestrampelt. Vielleicht gibt es eine technische lösung beide Räder mit der gleichen Akkumarke zu fahren. Dann hättet ihr einen kostenlosen Range-Extender, wenn nur ein Rad benötigt wird.

Wie gesagt, ich war von dem Chike begeistert und war wirklich wild mit dem Teil unterwegs (auch im Gelände in den Isartrails etc.)

Ein paar Sachen, die den meisten Normalusern nicht so wichtig sind, würde ich verbessern, aber ich glaube, Chike wird da selbst daran arbeiten, da diese Kritikpunkte ein paar Mal kommuniziert wurden.

Im April ist wieder die Veloberlin und da kannst Du das Teil ausführlich testen und mit den Jungs von Chike reden. Oder sonst eben Radlshop des Vertrauens in der Nähe.

Lass Dir ein Handgas mit einbauen, dann ist das Anfahrtsproblem beseitigt.Ich finde Handgas eine der wichtigsten Must-Haves am Lastenrad.

Der Kinderkorb beim Chike ist mit etwas Arbeit auch mal abgebaut und die super variable Transportfläche lässt alle Möglichkeiten offen. Man bekommt den Gaul auch in viele Autos rein, falls man sich mal eines für nen Urlaub ausleihen sollte. Klar wäre eine gute Parkmöglichheit von Nöten, da so ein 3 rädriges wuchtiges Teil nicht leicht alleine vom Keller hochgewuchtet werden kann.

Neben Muli finde ich das Chike für max. Mediumlast eines der sinnvollsten Räder auf dem Markt mit einem großen Einsatzbereich.

Fahr einfach zur Lastenradmesse und mache Dich mit vielen Vergleichsfahrten ein gutes Bild, was Dir am Besten gut tut.

L.G. und halte uns auf dem Laufenden wie Du Dich entschieden hast.

Cargomaniac
 
Hallo,
wenn ein dreirädriges doch in Frage kommt, werfe ich Mal mein noch Recht neues Eswap ein.
Ich finde es erstaunlich sportlich zu fahren. Einziger bislang echter Nachteil ist die Breite. Wobei sogar die mir im Alltag bislang noch nicht ernsthaft in die Quere gekommen ist.

Ich hab nen Thread dazu eröffnet, wenn du mehr lesen möchtest: https://www.cargobikeforum.de/forum...ap-von-electrowheels-bubble-bob-elektro.3347/
Für mich Hauptargument war der Preis (in Regensburg neu für 1500, bzw mit größerem Akku für 1700 Euro), da ich noch gar keine Erfahrungen mit Lastenrädern hatte.
Ich würde für mich alleine auch ein 2rädriges in Betracht ziehen. Mit Kind drin nicht und ich möchte es auch das ganze Jahr, also auch bei Glätte fahren.

Ich fahre eher flott (zumindest für ein 3rädriges Lastenrad, um und bei 18-19km/h "normal" auf Stufe 3 von 5, bis 25 auf Stufe 5, wenn genug Akku bis zu Hause übrig ist, bergab inzwischen sehr entspannt bis rund 30km/h mit sicherem Fahrgefühl) und habe es trotz Mühe geben noch nicht geschafft, dass das Außenrand in der Kurve hochkommt.
Einmal dachte ich, vielleicht, bin mir aber nicht sicher.

Liebe Grüße
Reiterin
 
Zum sicher werden mit dem Rad hilft nur üben. Such dir einen großen Parkplatz (ikea oder so) am Sonntag und dann üben, üben, üben.
Zum Muli: Falls dein Problem das Gewicht ist, könnte das etwas helfen, dann darfst du aber nix mehr mitnehmen...
Ich persönlich finde das Muli wegen der kleinen Räder und des kurzen Radstandes eher etwas wackeliger als andere longjohns, gerade beim anfahren.
Am ähnlichsten zum normalen Fahrrad fahren sich die Longtails (GSD, Mundo...)
Dreiräder mit Neigetechnuk finde ich persönlich nich so sinnvoll: Viel zusätzliche Technik für wenig zusätzlichen Nutzen.
Wenn es ein Dreirad sein soll, nimm eins mit Achsschenkellenkung (nur Räder lenken), nicht Drehschenellenkung (ganze Kiste lenkt), die fahren wesentlich besser.
 
Danke für eure Antworten und das Verständnis, sehr beruhigend!

Für das chike scheint vieles zu sprechen, ja. Wie gesagt, wir hatten es schonmal 3 Tage zum Testen hier und haben dann erstmal vom Kauf abgesehen, weil es unnötig schien. Kind plus großer Einkauf wird damit halt schwierig.
Haben aber einen Händler hier in Dortmund, also macht es wohl Sinn, dass ich das bezeiten dann selbst mal teste...

Interessant daher, vom eswap zu erfahren, kannte ich vorher nicht, danke! Ich dachte bisher, das Prinzip des chike sei einzigartig, aber das eswap scheint ja genau das gleiche zu sein, mit billigeren Teilen und ohne Neigetechnik...?! (also doch nicht das gleiche, logisch)
„Lohnt“ sich das eswap trotzdem? Das Gewicht wird mit 100kg (bzw bei anderer Farbauswahl 70kg?!) angegeben, das kann doch nicht stimmen?
@Reiterin: Habe deinen Thread dazu gelesen - also Kind plus Rucksack wäre kein Problem, ja? Der Motor ist stark genug? (habe hier im Pott ja eigentlich eh keine Steigung, höchstens mal ne Brücke hoch...)
Die Schaltung ist auch soweit erstmal ok?

Hmm und eine Gegenstimme gegen das Muli („wackelig“)? Konnten wir noch nicht testen, könnten dafür evtl mal in die Nachbarstadt zum Händler fahren, wenn wir die Zeit dafür finden.

Aber vielleicht ist es ja eh ganz nett, seinen Fuhrpark um ein „ganz anderes“ (dreirädriges) Lastenrad zu erweitern?
Keine Sorge, Auto kommt nicht in Frage; allerhöchstens mal irgendwann perspektivisch einen eGo life aus Aachen ;-)

Wie wäre es denn, noch ein Urban Arrow Shorty mit in den Ring zu schmeißen?
 
Dazu 2 Punkte die wichtig sind:
Wie viel Praxis hast du? Damit es sich halbwegs gut anfühlt ein Lasten 2 Rad zu fahren braucht mensch mindestens 5 h, besser 10 h.
Ein 2 Rad ist beim Fahren sehr stabil, aber sobald es langsam wird (deutlich unter 10km/h), ists heikler. Dabei und beim Anhalten und Anfahren brauchst du Übung oder (einiges an) Kraft. Das kann mensch nicht wegdiskutieren.
Und ganz wichtig: Wenn du dich nicht wohl fühlst ist Fahren wirklich unangenehm und macht keinen Spaß.
Du kannst versuchen, auf einer ruhigen Strecke Fahrpraxis zu bekommen. Damit wird die Fahpraxis besser, ob das Gefühl der Sicherheit kommt, kann dir aber niemand sagen Wenn du bisher nur 1-2h Fahrpraxis hast, würde ich das auf jeden Fall mal versuchen. Wenn du mehr hattest, ist die Überlegung, ob das Problem die Fahrpraxis oder das Sicherheitsgefühl ist. Wie bei Punkt 2 gesagt, je nach Situation ist es schon mal kippelig, damit müsstest du umgehen lernen. Ihr fahrt viel Rad, das heißt du hast ein gutes Fahrgefühl auf einem normalen Rad.
Mit deiner Körpergröße wird die Fahrpraxis mit Übungen kein Problem sein, die entscheidende Frage ist deshalb, wirst du dich jemals sicher fühlen auf einem Zweirad. die Beschreibung oben klingt so als ob du da ziemlich skeptisch wärst. In dem Fall ist ein Dreirad definitiv eine gute Lösung. Meines Erachtens ist dabei die Neigetechnik wie bei dem Chike sehr praktisch.
Die Frage, ob dir einfach nur die übung fehlt, oder ob das sicherheitsgefühl, was letztendlich auch ziemlich subjektiv ist, das wesentliche Problem ist kann dir niemand wirklich beantworten. Als Idee:
Hattest du schon einmal einen Unfall auf normalen Fahrrad? Wenn ja, wie bist du damit umgegangen? Hast du dich dann erst nach längerer Zeit wieder aufs Rad getraut, oder ging das recht schnell wieder gut?
Wenn du noch nicht so viel mit Packster gefahren bist, würde ich als erstes in einer definitiv ruhigen Gegend versuchen ein paar Stunden damit zu fahren. Denn es ist doch ein finanzielle und zeitliche Herausforderung ein neues 3 Rad zu suchen.
Falls das nicht hilft, oder du von vorneherein denkst es ist chancenlos, ist ein Dreirad aber definitiv auch eine gute Lösung
 
Dazu 2 Punkte die wichtig sind:
Wie viel Praxis hast du? Damit es sich halbwegs gut anfühlt ein Lasten 2 Rad zu fahren braucht mensch mindestens 5 h, besser 10 h.
Ein 2 Rad ist beim Fahren sehr stabil, aber sobald es langsam wird (deutlich unter 10km/h), ists heikler. Dabei und beim Anhalten und Anfahren brauchst du Übung oder (einiges an) Kraft. Das kann mensch nicht wegdiskutieren.
Und ganz wichtig: Wenn du dich nicht wohl fühlst ist Fahren wirklich unangenehm und macht keinen Spaß.
Du kannst versuchen, auf einer ruhigen Strecke Fahrpraxis zu bekommen. Damit wird die Fahpraxis besser, ob das Gefühl der Sicherheit kommt, kann dir aber niemand sagen Wenn du bisher nur 1-2h Fahrpraxis hast, würde ich das auf jeden Fall mal versuchen. Wenn du mehr hattest, ist die Überlegung, ob das Problem die Fahrpraxis oder das Sicherheitsgefühl ist. Wie bei Punkt 2 gesagt, je nach Situation ist es schon mal kippelig, damit müsstest du umgehen lernen. Ihr fahrt viel Rad, das heißt du hast ein gutes Fahrgefühl auf einem normalen Rad.
Mit deiner Körpergröße wird die Fahrpraxis mit Übungen kein Problem sein, die entscheidende Frage ist deshalb, wirst du dich jemals sicher fühlen auf einem Zweirad. die Beschreibung oben klingt so als ob du da ziemlich skeptisch wärst. In dem Fall ist ein Dreirad definitiv eine gute Lösung. Meines Erachtens ist dabei die Neigetechnik wie bei dem Chike sehr praktisch.
Die Frage, ob dir einfach nur die übung fehlt, oder ob das sicherheitsgefühl, was letztendlich auch ziemlich subjektiv ist, das wesentliche Problem ist kann dir niemand wirklich beantworten. Als Idee:
Hattest du schon einmal einen Unfall auf normalen Fahrrad? Wenn ja, wie bist du damit umgegangen? Hast du dich dann erst nach längerer Zeit wieder aufs Rad getraut, oder ging das recht schnell wieder gut?
Wenn du noch nicht so viel mit Packster gefahren bist, würde ich als erstes in einer definitiv ruhigen Gegend versuchen ein paar Stunden damit zu fahren. Denn es ist doch ein finanzielle und zeitliche Herausforderung ein neues 3 Rad zu suchen.
Falls das nicht hilft, oder du von vorneherein denkst es ist chancenlos, ist ein Dreirad aber definitiv auch eine gute Lösung

ich kann fast alles davon so unterschreiben - ja, zurzeit bin ich sehr skeptisch, ob das jemals was wird (dieses Gefühl war vor dem Unfall nicht so stark). Nein, hatte noch nie sonst einen Unfall mit normalem Rad.
Ja, denke dass es mir einfach an Kraft fehlt, das Packster im Zustand unter 10/h sicher zu steuern.
Fahrpraxis: Bestimmt zu wenig, schätze unter 5 Stunden. Vermutlich kommt zurzeit einfach vieles zusammen, was mich so demotiviert da stehen lässt: Jahreszeit/Wetter, der vergangene Unfall, permanente Wut auf diese vermaledeiten Autofahrer ;-)
 
Interessant daher, vom eswap zu erfahren, kannte ich vorher nicht, danke! Ich dachte bisher, das Prinzip des chike sei einzigartig, aber das eswap scheint ja genau das gleiche zu sein, mit billigeren Teilen und ohne Neigetechnik...?! (also doch nicht das gleiche, logisch)

Ich zitiere und korrigiere mich mal selbst... Nach etwas mehr Einlesen fallen mir dann doch mehr Unterschiede auf ;) Insbesondere die fehlende Federung beim eswap. Preislich trotzdem verlockend... ist vermutlich ne Grundsatzfrage, aber: Kann man ein Rad ohne Federung noch mögen, wenn man das Packster „gewohnt“ ist? Innerorts, sprich auf Straßen, die aber gern mal mit Schlaglöchern übersät sind?
 
schätze unter 5 Stunden
Dann definitiv erstmal einen Tag üben, dann sieht das ganz anders aus.
Und vielleicht auch mal das Packster nehmen, wenn du nix befördern willst. Ich habe tatsächlich jedes mal die ersten 100m Probleme mit der Umstellung vom normalen Rad zum Muli und zurück (bei "zurück" lustigerweise deutlich mehr).
 
Würde auch sagen: Üben üben üben!
Meine Frau wollte unser Urban Arrow anfangs nicht fahren. Jetzt gibt sie es nicht mehr her. Beim UA ist man aber mit den Füßen extrem entspannt wieder auf dem Boden zum Halten des Rads.
Wenn ich jetzt von meiner Frau ausgehe (die ziemlich viele Kilometer auf dem UA verantwortet und extrem sicher geworden ist), so hat sie jetzt eher mit dem normalen Stadtrad Probleme und unser Longtail mag sie gar nicht nehmen. Was dann für mich nervig ist, da ich das UA im Winter für den Kindertransport eigentlich manchmal auch brauche und das Longtail sich nicht ganz so gut eignet (Regen, Wind, etc.). Aber gut ich bearbeite sie.

Mir selbst machen Wechsel der verschiedenen Radgattungen gar nichts mehr aus. Ich kann mich sehr schnell umstellen. Selbst längere Transport UA XL machen mir nichts mehr aus. Aber, dazu musste ich wirklich viel fahren.

Einzig auf meinem Gravelbike mit den Klicks bin ich im Wald -aufgrund der Leichtfüßigkeit des Rads- schon etwas unsicher, aber mit den Kilometern kommt auch da die Sicherheit.

Gleichzeitg: Das Packster 80 ist schon ein Schiff. Vielleicht, statt jetzt nur auf die 3-Räderigen zu linsen (was auch ok ist), auch mal die üblichen Verdächtigen in "normaler" Länge anschauen?

Das Shorty von UA würde ich für den Kindertransport nicht in Erwägung ziehen. Geht zwar, aber da geht dir der Regenschutz fürs Kind flöten. Da würde ich dann eher ein Longtail kaufen. Yuba, GSD oder Bicicapace.

Ansonsten spricht gegen das Chike rein gar nichts. Tolles Rad.
Ein Muli ist definitiv auch eine Überlegung wert. Tolles Rad.

Ansonsten eben ein klassisches Bakfiets, ein Urban Arrow oder was kürzeres von Riese und Müller? Und natürlich auch ein Bullit.

Da ihr aber ein Packster 80 nunmal habt und zumindest ein Fahrer klar kommt, würde ich eher viel üben und zwar erst einmal alleine.
Dann klappt das oder man nimmt eine Radgattung dazu. Entweder ein 3-rädriges Teil oder vielleicht ein Longtail und haut da im Zweifel noch ne Anhängerkupplung für die Regenzeit dran (meine zwischen den Zeilen gelesen zu haben, dass ihr auch nen Anhänger habt?).

Wird schon.

PS: Federung finde ich bei Longtails etwas überbewertet. Vollfederung beim Load hat zwar wirklich was, aber grundsätzlich sind die Federungen ja nicht wirklich für die Lastis gemacht und die Wirkung hält sich mMn etwas in Grenzen.
 
Du schreibst, du kommst aus Dortmund. Schau mal bei der Velo-Kitchen rein. Ich kenne viele der Gemeinschaft persönlich. Die könnten Dir gut helfen. Zumal zeigen besser als lesen ist ;)


Entweder mal zu einem treffen hinfahren oder mal über die Kontaktecke anschreiben. Vielleicht mit einem Link zu diesem Thread.
 
Nach etwas mehr Einlesen fallen mir dann doch mehr Unterschiede auf ;) Insbesondere die fehlende Federung beim eswap.
Ich hab mir nen weicheren Sattel drauf geschraubt und finde es jetzt durchaus bequem.
Die Ballonreifen federn erstaunlich gut ab, insbesondere kleinere Hubbeleien sogar deutlich besser, als die Federgabel meines Pegasus Piazza Trekkingrades (ist allerdings auch untere Preisklasse), bei so "Kleinzeughubbeln" reagiert die oft gar nicht erst.
Größere Schlaglöcher merkt man allerdings schon, da fahre ich eher mal drumrum, wenn es geht oder mache etwas langsamer.
Alles in allem habe ich mir das aber sehr viel weniger komfortabel vorgestellt und bin immer noch sehr positiv überrascht.
Unangenehmer finde ich eher Dauerschräglage, wenn die Straße schief ist, da wurschtel ich mich gerade noch rein, wie ich da am besten mit umgehe.
 
Ich fahr das Babboe Big mit 3 Rädern, da gibts eigentlich keine Probleme, es sei denn man fährt eine Schräge parallel, daß kann man nicht ausgleichen.
Ansonsten hielft nur fahren fahren fahren damit man das Gefühl dafür bekommt wie schnell und manchmal in welchem Winkel man den Weg ahren kann der vor einem liegt.
Ich fahr das Rad auch im Wald, grade am spezialumbau, bei extremen Schräglagen/Schotter Laub etc... bin noch nie gekippt aber schön oft auf 2 Rädern gefahren, man muß das mal ausprobieren damit die gegenmaßnahmen direkt aus dem Umterbewußsein kommen. Dann läufts eigentlich ganz gut.

Gruß
Peter
 
Ich hab mein Packster 80 seit Dienstag, habe heute erst die 100km überschritten und finde das langsame Fahren immer noch relativ anspruchsvoll. Die Lenkung schlägt nicht so weit ein, wie bei nem normalen Rad und 2,7 Meter Länge ist halt auch eine Ansage. Was mir persönlich hilft, ist den Motor bei langsamer Fahrt auf Eco zu stellen (auf keinen Fall mehr Leistung), dann verläuft das Ganze relativ kontrolliert. Außerdem hab ich die Reifen auf etwa 4 Bar aufgepumpt, damit das Rad auf der Straße stabiler ist und nicht so rumeiert.

Zur Beruhigung: Mir hat's heute auf nem matschigen Waldboden das Fahrrad bei etwa 10 km/h umgeschmissen. Mein vierjähriger Sohnemann hat davon nichts mitbekommen und einfach weitergepennt.
 
Wie oben geschrieben, Fahrgefühl kannst du dir antrainieren. Das Sicherheitsgefühl ist aber so subjektiv, da kann ich dir nicht viel dazu raten. Falls ihr ein neues Rad kauft, fahr es ausführlich Probe auch auf belebten Straßen, nicht dass du auf dem Neuen die gleichen Probleme hast.
Falls du das Pakster probieren willst: stell den Sattel lieber zu tief ein, damit die Füße leicht auf den Boden kommen, besorg dir eine gebogene Lenkstange ( sorgt m.e. für eine deutlich entspanntere Haltung), und gegen die Blechkisten helfen die orangenen Abstabdsfahnen (je eine li. Und re. Vorne und hinten! Außerdem blendendes Rücklicht und eventuell auch Vorderlicht (hinten ists wichtiger) (ich weiß dass damit auch die 95% Guten genervt werden, aber Sicherheit geht hier vor finde ich).

Das Packster ist leider ein Rad das von Männern für Männer gemacht wurde. Fällt bei der Ausstattung und vor allem eklatant bei der Kinderausrüstung auf. Es gibt von blanq canopy (oder ähnlich) aus den USA ein alternatives Verdeck, und hier in Forum vorgestellt auch Einzelsitze, in denen die Kinder gut sitzen können. Mit nur einem Kind lässt sich da immer was richtig gutes hineinbasteln.
OT: je länger ich Bakfiets fahre, desto mehr schätze ich, dass das Rad einfach konsequent als Familienkutsche entwickelt wurde! Oft sind es kleine aber wichtigen Punkte, die dafür sorgen, dass es sich gut in den Alltag integrieren lässt (natürlich ists für Holland ausgelegt, deshalb auch ein schwächerer Motor, Federung über Reifen und die Kindersitze vom Sicherheitsaspekt her nur Ok. Nur im Vergleich zu manch anderen Rädern passt es einfach :) ) Aufrechte Sitzhaltung z.b. sorgt auch dafür dass die Füße gut auf den Boden kommen. War zumindest mir bisher nicht so klar. Gehöre halt auch der Geschlechtlichen Minderheit von rd 48% an, wo das nicht so wichtig ist:p
 
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