Gleam Escape

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Übers Osterwochenende konnte ich das Gleam Escape probefahren.
Durch das nicht so tolle Wetter kam ich auf "nur" ca. 150km.
Das Dreirad fährt sich durch die Neigetechnik sehr inuitiv, fast wie ein normales Rad. Man vergisst fast dass da hinten noch etwas dran ist, ich bin aber auch bei Pollern immer problemlos durchgekommen, so breit ist es dann auch nicht. In Kurven ist es auch recht wendig.
Die Federung ist toll, man schwebt richtig auf der Straße, was bei den vielen Unebenheiten auf den hiesigen Radwegen ein Segen ist. Diese Unebenheiten sorgen aber auch für Wasserlacken, denen mit drei Spuren auszuweichen nicht so einfach ist - da fehlen die Kotflügel hinten etwas, außer es regnet, denn im Vergleich zu oben kommt von hinten vergleichsweise wenig Nässe, da sind schon eher dreckige Pfützen bei Schönwetter problematisch.

Von den verschiedenen möglichen Aufbauten, die sich rasch und einfach wechseln lassen, nutzte ich den Flex.Life für Kindertransport. Da lässt sich die Lehne der Sitzbank in der Höhe verstellen, wodurch auch unsere erst 9 Monate alte Tochter schon gut sitzen konnte. Wenn man zwei sehr unterschiedlich große Kinder hat müsste man sich da wohl noch etwas überlegen, da die Rückenlehne über die ganze Breite geht. Die Gurte sind relativ breit und angenehm praktisch. Es bleibt auch noch genug Platz für Gepäck hinter der Bank oder auch im Fußraum und unter der Bank.

Ich hatte das Modell mit dem Polini Motor und der Enviolo ohne Automatik. Fährt sich recht gut von unten raus und im Bereich wo fie Unterstützung bei 25km/h schön langsam aufhört. Über diese "Schallmauer" kommt man eigentlich nur wenn es zumindest leicht bergab geht, da merkt man dann schon, dass der Antriebsstrang 3 Riemen und eine Enviolo umfasst, sowie das Leergewicht von 70kg. Bergauf habe ich auch längere und kurze sehr steile Rampen gut bewältigt. Die Akkureichweite ist mit 30-40km pro 500Wh Akku realistisch angegeben, ich hatte den Doppelakku, den sollte man schon nehmen wenn man nicht nur Kurzstrecken fahren möchte. Mit Unterstützung fährt es sehr dynamisch und man braucht auch nie die höchste Stufe.

Alles in allem ein tolles Rad, mit viel Innovation und ordentlichen Zuladekapazitäten.
 

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Schöne Photos - die wo entstanden sind....?
Danke, sind in Wien und Umgebung entstanden, hatte das Rad über https://www.graetzlrad.wien/
Konkret entstand das erste Foto auf der Reichsbrücke über die Donau mit dem DC Tower im Hintergrund, das zweite vor dem Schloss Schönbrunn, das dritte in Rekawinkel im Wienerwald auf der höchsten Passhöhe die ich erreichte, und das letzte auch irgendwo im Wienerwald.
 
Oh, das Gleam, grade gestern eine Kurzdoku drüber gesehen.
Schaut ja sehr spannend und vorallem sehr bequem aus.
Den Dualakku fand ich merwürdig, normale Bosch Gepäckträgerakku aber die Anschlüsse waren nach unten gerichtet ohne Abdeckung?
Aber vom Design her wirkt es sehr modern, schick und stabil.
 
Schade, das Rad fährt sich großartig, und die Technik ist sehr interessant.
Vermute dass es in der Herstellung zu teuer war. Wenn man sich überlegt dass sie es mit dieser aufwendigen Neigemechanik mit vielen Spezialteilen (teuer bei kleinen Stückzahlen, hohe Montagekosten), Vollfederung etc. zu ungefähr dem gleichen Preis (7000 plus MwSt für das Grundrad) wie das technisch viel einfachere Riese und Müller Load 75 verkaufen wollten, dann blieb wahrscheinlich einfach zu wenig Geld pro verkauftem Rad übrig.
 
Mario Eibl hat auf LinkedIn einiges zu den Gründen gesagt. Wirklich schade, denn vom Konzept und Fahrbarkeit ist das Gleam super! Ich hoffe, dass die bestehenden Gleams möglichst lange umherfahren können und die IP in gute Hände gerät. Eventuell lebt das Konzept unter anderem Namen weiter.
 
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