Gibt es keine "billigen" Lastenräder mehr?

Das ist es ja.
Die Hürde ist leider recht hoch.
Dazu kommt, dass es hier Regional so gut wie keine Auswahl gibt. Wir haben hier einen Fahrradhändler mit dem Lasti von Bergamont, und in Dortmund ist glaube einer mit den üblichen Verdächtigen (UA, Bullit, Bakfiets).
Ok, dass ist schon mal mehr Auswahl als ich seiner Zeit hatte, und ich musste dann das Cangoo Downtown 250 als Bausatz mit einem Peugeot 206 aus Krefeld holen.
Aber für die meisten, die "nur mal" das Kind zur Kita fahren und etwas einkauften finde ich reicht hier im recht flachen Land ein einfaches wie ich es habe alle mal. Leider stirbt die "Einstiegsklasse" für Leute mit kleinem Geldbeutel irgendwie weg.
Alles muss HighTech, elektrisch und teuer sein.
Finde ich schade.
Gerade so ein wartungsarmes Gerät wie meines ist doch als Alltags- u. Allwetterhobel optimal.



Also bei vielen bekomme ich schon bei den 1000€ die Reaktion ala "Das ist aber schon eine Stange Geld".
Ja, die Akzeptanz für wertige Fahrräder zu entsprechenden Preisen ist zwar in den vergangenen Jahren gestiegen, aber nicht jeder hat das Geld, und im allgemeinen ist die Akzeptanz nach meiner Beurteilung für Räder mit Motor gestiegen. Aber nicht jeder braucht/will einen.
Moin @Bravragor

Den Laden in Dortmund, den Du erwähntest, kenne ich sehr gut, der ist in meiner direkten Nachbarschaft. Der hatte auch 2020 schon wesentlich mehr Lastis im Angebot als die von Dir erwähnten, u.a. auch Bakfiets, was ich jetzt so als Einstiegsklasse für Preisbewusste ansehe. Aber natürlich auch die etwas ambitionierteren Preisklassen, zB Douze mit Pinion und Elektrifizierung oder das Gleam Trike… einfach geiler Scheiß. Letztlich hat sich dieser Laden in den letzten Jahren als „der“ LastenbikeSpezi hier in DO und Umgebung entwickelt…

Aber: für jeden Geldbeutel was dabei… da kann jeder ausprobieren und schauen, was er gerne investieren möchte. Und ich las jetzt kürzlich noch (bezgl. der Preisentwicklung), dass durch den Boom in 2020 und den leergefegten Markt 2021 für 2022 eine 10%-15%igen Preissteigerung erwartet wird… das ist letztlich auch immer ne Regelung am (freien) Markt.

Ich kann den Preis, den ich in mein Selbstbau-Bullitt 2016 investiert habe, nur noch bedingt mit aktuellen Kosten vergleichen… aber wie gesagt, ich denke schon, dass es noch immer gute preisbewusste Alternativen in der Einstiegsklasse für Interessierte gibt, denen StrahlKraft der Marke, technischer Schnickschnack und Customizing egal sind und sich noch immer bewusst für ein Lasti entscheiden… gerade junge Familien. Und diese Entwicklung hin zum Lastenbike sehe ich auch in meiner näheren Umgebung: war ich 2016 noch der Exot auf nem Lasti und einer von 3 Bullittiers in meiner näheren und weiteren Umgebung, so sind Cargos mittlerweile zum Normalbild im Verkehr geworden… trotz der von Dir monierten Preisentwicklung.
 
Was mich in dem Kontext immer wundert ist warum die Bauform Bäckerfahrrad so einig Beachtung und Liebe erfährt.

Als Einkaufsfahrrad und für kleinere Transporte sind die Dinger super, und für viele Leute eigentlich alles was sie brauchen, gerade für kleinere Haushalte und ältere Menschen. Auf meinem FR8 mit großem Frontgepäckträger kriege ich fast so viel befördert wie auf dem KR8/Bakfiets.

Und Bäckerräder sind zum einen jetzt schon billiger zu haben als die Long Johns, und zum anderen könnten sie wegen ihrer großen Ähnlichkeit in der Bauform zu normalen Fahrrädern sehr einfach in Masse und damit wirklich billig produziert werden. Ein brauchbares Bäckerrad für 6-800 Euro ohne Motor sollte doch im Rahmen des möglichen sein, oder?
 
Für kürzere Fahrten bestimmt ok, aber ansonsten würde mich vorne der hohe Schwerpunkt und der Einfluss aufs Lenkverhalten vorne doch erheblich stören.

Ich suchte für mich ein Bike, womit ich neben meinen Einkäufen auch locker Getränkekisten transportieren kann… zudem hat ein guter Freund damals Bullitts vertrieben, und das Konzept hatte mich von Anfang an angefixt… ausprobieren konnte ich das Teil über das RuDoLf Projekt und danach musste ich mein eigenes Projekt umsetzen.

Der Vorteil beim Johnny ist eben auch der tiefe Schwerpunkt, der mir beim Bäckerfahrrad fehlen würde, und der fehlende Biertransport
 
der hohe Schwerpunkt
sorgt für bessere Balance während der Fahrt, also rein physikalisch ohne Gefühle und Glaubenssätze und
der Einfluss aufs Lenkverhalten
ist beim BÄCKERRAD mit Rahmengepäckträger null, weil die Masse nicht mitgelenkt wird.
Das Fahrverhalten ist höchstens ungewohnt, Menschen mit ungestörtem Gleichgewichts- und Körperempfinden kompensieren das problemlos, die anderen fahren lieber/besser Dreiräder.

Günstige Lastenräder verschwinden nicht vom Markt weil es keinen Markt dafür gibt. Die verschwinden weil potentielle Kunden von Leuten wie euch madig gemacht werden und von Händlern die bei den hochpreisigen Modellen mehr Mage bekommen.
Ich stimme Dir hier voll zu.
Entspann Dich, Du hast die besseren und SachArgumente!
Die wirken souverän vorgetragen tiefer, als gebrüllt ;)
Gruß Krischan
 

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Der Vorteil beim Johnny ist eben auch der tiefe Schwerpunkt, der mir beim Bäckerfahrrad fehlen würde, und der fehlende Biertransport
Beim Bäckerrad mit 20 Zoll Vorderrad und festem Rahmen-Gepäckträger liegt der Schwerpunkt durchaus nicht hoch, und wie @Krischan schon schrieb ist die Lenkung auch nicht beeinträchtigt. Auch mit 26 Zoll Vorderrad wie bei meinem FR8 fahren sich 30-40 Kilo vorn ohne Probleme. Und zwei Bierkisten gehen genau auf den Gepäckträger vorn, der ist 60*40.

Sehr schön finde ich da auch das Bicicapace mit der großen Tasche vorn. Wenn ich hier im Ort rüstige Rentner mit Taschen am Lenker und wackligen Körben vorn und hinten fahren sehe denke ich immer dass das Bicicapace genau das Rad für ihre Bedürfnisse wäre. Leider kostet es auch mehr als 1000 Euro, ganz abgesehen davon dass hier noch niemand von dem Rad gehört hat.

Ein weiterer Vorteil des Bäckerrads ist dass es nicht länger und unhandlicher ist als ein normales Fahrrad, in Aufzüge passt etc. Es könnte somit echt eine Lücke schließen und noch mehr Leute zum autoarmen Leben bringen, die für ein "riesiges" Long John oder Dreirad keinen Platz hätten. Und wie schon gesagt, größte Chance bei dieser Bauform deutlich unter 1000 Euro zu kommen wenn jemand mal die Massenproduktion davon anschmeißt.
 
Ein günstiges Lastenrad bekommt man doch allemal, und wenn nicht bei einem deutschen Händler, bestellt man es halt direkt aus Asien. Bei Alibaba gibt es x-Räder für unter 1000.- USD, die oftmals schon motorisiert sind.
Wem Nachhaltigkeit, Arbeitsbedingungen und Umweltfragen, aktuelle Technik, sowie Produktionsstandort egal sind, braucht nicht brüllen, sondern kann sich da ausgiebig bedienen. - klick!
 
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Letztens mit nem Händler hier unterhalten, der bisher Chinarikschas etc., also "billige" Lastis verkauft hat. Bei 6.000/Container lohnt das nicht mehr und letztlich verkaufen sich die Mittelklasseräder auf Bakfietsniveau offenbar deutlich besser.

Wobei ich es grundsätzlich gut finde, dass Fahrräder als Fahrzeugkategorie immer deutlicher aus der "Billigteil"-Kategorie rauskommen.

Zum Thema "Wer hat die billigste Lösung?": Gebrauchter Kinderanhänger, viel preiswerter wirds nicht.

Ansonsten war unsere "preiswerte" Lösung fürs eigentlich 10k+ Velocar: Rahmen und Teile, die man als Ottonormalschrauber nicht hinkriegt, vom Profi bauen lassen und den Rest (Verkleidung, Elektrik etc. pp) weitgehend aus Gebrauchtteilen selber machen.
Der Witz dabei: Die wirklich zeitaufwändigen Produktionsbestandteile sind eher die Feinarbeiten, welche man auch selbst hinkriegt (Elektrik, Lack etc.).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß wieder warum ich kaum noch hier ins Forum geschaut habe.

Das was @brokenspoke da berichtet liegt bestimmt nur an genau DEM Fahrrad! Es ist genau DAS Modell was so schlecht.
Was Du da beschreibst ist zum Teil DEIN unvermögen solch ein Dreirad mit Drehschemel zu fahren! Wenn das kurveninnere Rad in der Luft hing, dann warst DU zu schnell in der Kurve und hast das Gewicht nicht passend verlagert. Da kann das Fahrrad nichts zu. Das schlechte Bremsverhalten... bist Du wirklich genau das Modell gefahren oder ein anderes mit Trommelbremsen?
Und ja, die Karren sind schwer und Bergauf muss man da schon je nach Steigung wirklich was in den Beinen haben, oder man passt die Übersetzung an. Das ist der Vorteil bei einem Rad mit Kettenschaltung.

Und wen ich dann von @Gandalph lese, dass sein Load ja so viel besser ist weil es ja teuer ist und wie auf Schienen läuft geht mir echt die Hutschnur hoch!
Da ist zum einen wieder dieses verkackt elitäre "mein Radl war so teuer und ist darum so geil.... ich vergleiche es mit anderen Bauformen und es ist so viel toller weil es so teuer war..."
NEIN, dein Load fährt wie auf schienen weil es ein einspuriges Fahrrad ist und kein dreispuriges mit Drehschemel.

Und schön dass ihr mir im Grunde beweist was ich schon öfters angedeutet habe.
Günstige Lastenräder verschwinden nicht vom Markt weil es keinen Markt dafür gibt. Die verschwinden weil potentielle Kunden von Leuten wie euch madig gemacht werden und von Händlern die bei den hochpreisigen Modellen mehr Mage bekommen.

Wie geschrieben, ich kenne genau DAS Fahrrad. Hat sich ein älterer Herr hier im Dorf genau da gekauft.
Einstellen der mechanischen Scheibenbremsen war etwas fummelig bis die synchron bremsten. Die Kassette habe ich ihm gegen eine Megarage getauscht und für die Gegend hier reich ihm das.
Er fährt das Teil jetzt seit letzten Spätsommer und ist zufrieden.
Für was teureres hatte es bei seiner kleinen Rente kein Geld. Aber das sind Dinge die hier einige wohl einfach nicht verstehen können. Es gibt einfach viele Leute die gerne mehr für ein entsprechend besseres Fahrrad ausgeben würden, aber einfach nicht können.
Stimmt, ich vergaß dass sich dreirädrige Fahrzeuge wegen ihrer fahrphysikalischen Qualitäten am Markt durchgesetzt haben und dass die achsschenkellenkung erfolgreich von der DrehschemelLenkung verdrängt wurde
 
sorgt für bessere Balance während der Fahrt, also rein physikalisch ohne Gefühle und Glaubenssätze und

ist beim BÄCKERRAD mit Rahmengepäckträger null, weil die Masse nicht mitgelenkt wird.
Das Fahrverhalten ist höchstens ungewohnt, Menschen mit ungestörtem Gleichgewichts- und Körperempfinden kompensieren das problemlos, die anderen fahren lieber/besser Dreiräder.


Ich stimme Dir hier voll zu.
Entspann Dich, Du hast die besseren und SachArgumente!
Die wirken souverän vorgetragen tiefer, als gebrüllt ;)
Gruß Krischan
Ein ehemaliger Kollege hatte ein Bäckerrad für seine Alltagswege. Er war damit jahrelang voll zufrieden und hat damit auch alle Einkäufe erledigt -- für sechs, denn er hat vier Kinder. Das erste durfte damals sogar im Maxi Cosi vorne drauf mitfahren.

Das studiert mittlerweile.

t.
 
Gebrauchte Postfahrräder müsste man doch auch für kleines Geld kriegen, und neu dürften die doch auch nicht zu teuer sein. Komisch dass die nicht weiter verbreitet sind als Nutzräder.
 
Gebrauchte Postfahrräder müsste man doch auch für kleines Geld kriegen, und neu dürften die doch auch nicht zu teuer sein. Komisch dass die nicht weiter verbreitet sind als Nutzräder.
Das Problem bei den Postfahrrädern ist: es scheinen nur sehr wenige davon den Weg auf den freien Markt zu finden, und wenn die Post damit fertig ist, sind die meistens auch fertig.....
 
Gebrauchte Postfahrräder müsste man doch auch für kleines Geld kriegen, und neu dürften die doch auch nicht zu teuer sein. Komisch dass die nicht weiter verbreitet sind als Nutzräder
Eben, es gibt die günstigen Räder ....
neu. wie so eines mit Nexus 3-Gang, Trommel und Rücktritttbremse, Beleuchtung, Kettenschutz, vorne 40kg, hinten 20kg, rot, blau oder schwarz, kostet bei ebay 998.-€ incl. Versand.

s-l500.jpg


oder das, bei "Transporthelfer" ... 40kg vorne, und auf optionalem Heckträger 20kg, Trägermaße 60x40
werksrad-lastenfahrrad~6.jpg
 
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Hierzu gibt es noch keinen eigenen Thread... Was soll man davon halten?
Gruß Krischan
Grundsätzlich eine ziemlich interessante Idee! Der Knackpunkt ist die Rahmenverbindung. Keine Ahnung, wie stabil die ist. Die Bilder auf der Website geben da leider nur wenig her. Aber das Konzept hört sich gut an, und der Preis ist nicht schlecht, wobei man natürlich relativieren muss, daß es nur ein "halbes" Fahrrad ist.
 
Das billigste Cargobike der Welt für Biertransport. Nicht mitlenkend und tiefer Schwerpunkt.
Da widerspreche ich. Mein persönlicher Nachbau war günstiger als der Duo-Box-Boy. ;)
Noch günstiger sind zwei ausrangierte Gürtel/Gurte: Zwei Getränkekisten kaufen, in einem Abstand von etwas mehr als der Gepäckträgerbreite auf den Boden stellen, mit den beiden Gürteln verbinden und dann die ganze Konstruktion wie eine Satteltasche über den Gepäckträger legen. - Vielleicht nicht der Gewinner in Sachen Steifigkeit, aber ausreichend für die 2km vom Einkaufsladen.
 
Noch günstiger sind zwei ausrangierte Gürtel/Gurte: Zwei Getränkekisten kaufen, in einem Abstand von etwas mehr als der Gepäckträgerbreite auf den Boden stellen, mit den beiden Gürteln verbinden und dann die ganze Konstruktion wie eine Satteltasche über den Gepäckträger legen. - Vielleicht nicht der Gewinner in Sachen Steifigkeit, aber ausreichend für die 2km vom Einkaufsladen.
da brauchts aber ein Tandem für den zweiten Mann, der hilft die Kisten hochzuheben :)
 
So: ich hab mir das mal ein bißchen genauer angeguckt. Als Ergänzung für ein vorhandenes Fahrrad könnte das sogar tauglich sein, allerdings wohl nur für den "gelegentlichen" Einsatz. Ich habe da mal zwei Screenshots gemacht: Da die Aufnahme des Längsrohrs am Tretlager nicht wirklich drehstabil aussieht (Bild 1), nimmt das eingekreiste Teil auf dem 2.Bild die Kräfte auf, da die Stabilität nur aus dem Dreieck mit Rahmen UND Gabel entsteht. Die Gabel steckt das wohl weg, aber das Teil, das auch die Lenkung überträgt, sieht mir etwas unterdimensioniert aus. Und die Ansage, daß man das Fahrrad in 30s zum Lastenrad "umsteckt", halte ich für seeehr gewagt. Wenn die Grundmontage fertig ist, geht das sicherlich einigermaßen schnell, aber nicht "mal eben so"...
 

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So: ich hab mir das mal ein bißchen genauer angeguckt. Als Ergänzung für ein vorhandenes Fahrrad könnte das sogar tauglich sein, allerdings wohl nur für den "gelegentlichen" Einsatz. Ich habe da mal zwei Screenshots gemacht: Da die Aufnahme des Längsrohrs am Tretlager nicht wirklich drehstabil aussieht (Bild 1), nimmt das eingekreiste Teil auf dem 2.Bild die Kräfte auf, da die Stabilität nur aus dem Dreieck mit Rahmen UND Gabel entsteht. Die Gabel steckt das wohl weg, aber das Teil, das auch die Lenkung überträgt, sieht mir etwas unterdimensioniert aus. Und die Ansage, daß man das Fahrrad in 30s zum Lastenrad "umsteckt", halte ich für seeehr gewagt. Wenn die Grundmontage fertig ist, geht das sicherlich einigermaßen schnell, aber nicht "mal eben so"...
Tilman scheint das System ausreichend stabil zu finden, und sagt im video auch, dass die Montage der Gabel stabil und schwer ist. Auch die Längsrohraufnahme scheint sehr stabil zu sein. Bei meinem R&M load 60 sind Hinterbau und Vorderteil z.B. auch nur durch 4 Schrauben verbunden - hält.
 
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