Gibt es keine "billigen" Lastenräder mehr?

Für breitere Reifen und Alltag kaufte man damals Crossräder. Den älteren ist Querfeldein noch ein Begriff.
Hier habe ich noch niemand richtig graveln sehen. Fast alle machen Gepäckträger dran und die obligatorischen Ortlieb/Vaude Taschen. Pendelrad für Arbeit oder am WE durch Feld und Wald, mehr nicht.
 
Fast alle machen Gepäckträger dran und die obligatorischen Ortlieb/Vaude Taschen. Pendelrad für Arbeit oder am WE durch Feld und Wald, mehr nicht.
Sag ich doch. Also von mir aus: Crossrad mit Rennlenker? Den niemals irgendjemand unten packt? Einfach weil er besser aussieht als so eine Crossbar? Von Crossrädern hatte zu der Zeit an die ich mich erinnere noch niemand gehört. 20 Jahre war zu optimistisch. Ist eher 25 bis 30 Jahre her. Ich klinge wie einer der Opas aus der Muppetsshow...
 
Das war bei mir eher so Randonneur für Arme. Mein langjähriges einziges Rennrad (mit obigen Umbauten) hat gebraucht 100 Mark gekostet, mich zehn Jahre in Alltag und Urlaub begleitet und ich war vollkommen entsetzt und beschämt, als es von ahnungslosen Menschen beim Verkauf auf eBay auf 300 € hochgeboten wurde. Weil alte Rennräder mittlerweile Mode waren. Und wir reden über einen absoluten NoName Rahmen mit zusammengewürfelten Komponenten aus dem unteren mittleren Segment.
 
Gravel und Crosser sind schon sehr verwandt. Das Gravelbike von der Geometrie eben entspannter, mit mehr Anschraubpunkten und mehr Reifenfreiheit. Der Crosser muss eben innerhalb der Vorgaben der Wettkampfkategorie bleiben.
Ich sehe in der Koexistenz kein Problem und mache oft genug Ausfahrten mit Freunden, die auf dem Crosser sitzen und ich eben auf dem Gravel.
Gravel hat die Industrie etwas durchgedrückt, bei mir hat's gezogen und ich habe Spaß auf dem Ding. Ich fahre zwar auch gerne Straße auf dem Renner, aber ein Gravelbike ist eben vielseitiger (ein Crosser auch, aber da endet der Reifenspaß eben bei 33 oder 37 mm).

Was nervt ist, dass jetzt das Ganze wieder verwässert wird und vermeintliche Bedürfnisse in Form von Federungen geschaffen werden, die kein Mensch braucht.
Jetzt, da die Dinger günstiger und in Vielfalt erhältlich sind.

Analog zu Lastenrädern, die auch mit immer mehr Features ausgestattet werden, die der Großteil der Nutzer eigentlich nicht benötigt.
 
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Was nervt ist, dass jetzt das Ganze wieder verwässert wird und vermeintliche Bedürfnisse in Form von Federungen geschaffen werden, die kein Mensch braucht.
Jetzt, da die Dinger günstiger und in Vielfalt erhältlich sind.
Das ist der Gang der Dinge. Der Product Manager, der Verkäufer und der Fachredakteur sind jung und brettern ungefedert und minimalistisch rum. Dann werden sie mit Ihrem Produkt älter und irgendwann will man halt ein bisschen Komfort. Außerdem werden die Boni am Umsatz gemessen, also muss das schlichte Produkt teurer werden, wenn der Absatz nicht mehr weiter steigerbar ist. Ist das sportliche Produkt dann versoftet und verteuert und sie auf eine leitende Funktion befördert, zerren andere junge Leute einen neuen Trend aus dem underground ans Tageslicht.
Das Peter-Prinzip der Fahrradindustrie.
 
Das ist der Gang der Dinge. Der Product Manager, der Verkäufer und der Fachredakteur sind jung und brettern ungefedert und minimalistisch rum. Dann werden sie mit Ihrem Produkt älter und irgendwann will man halt ein bisschen Komfort. Außerdem werden die Boni am Umsatz gemessen, also muss das schlichte Produkt teurer werden, wenn der Absatz nicht mehr weiter steigerbar ist. Ist das sportliche Produkt dann versoftet und verteuert und sie auf eine leitende Funktion befördert, zerren andere junge Leute einen neuen Trend aus dem underground ans Tageslicht.
Das Peter-Prinzip der Fahrradindustrie.
Nervt halt, Gravelbikes sind Spaßmaschinen, wie MTBs sie vielleicht ursprünglich mal waren. Jetzt werden sie zu modernen MTBs mit Rennlenker hochgezüchtet. Find ich halt etwas Banane. Ich bin eigentlich froh drum, dass ich halbwegs an meinem Bike schrauben kann, vor allem unterwegs auf einer Bikepacking Tour. Aber mit noch mehr Kram wäre ich raus.
Sollen sich die älter werden -zu denen ich auch gehöre- eben ein MTB kaufen. Da gibt's ja einen unermessliche Auswahl. Ich wäre da maximal an einem Hardtail interessiert. Für alles andere bin ich zu alt und unbegabt.

Mit geht das eben alles zu schnell und Radfahren wird wohl immer exklusiver.

Gegenwärtig sorgen ja eigentlich die Schaltungen, insbesondere die elektronischen, schon für Preissteigerungen.

Und jetzt kommen sie noch mit 30mm Gabeln vorne, Rennfedersattelstützen etc. etc.
Mein Ansatz war eher das Bike mit besseren Laufrädern und besserem Antrieb leichter zu machen, sodass der gemütlichere Stahlrahmen kompensiert wird.

Aber gut, du hast recht. So funktioniert die Branche leider.
 
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Gravelbikes sind alltaugstaugliche Rennräder - gut, das war jetzt ein paar Jahre ein Hype, aber was spricht gegen ein Rad, das ich auf allen Wegen fahren kann? N+1!
 
Das Gravelbike kann alles aber nichts richtig ;)
 
Das Gravelbike kann alles aber nichts richtig ;)
Insofern ist es eben sehr vielseitig und auf verdammt vielen Untergründen fahrbar. ;)

Und um wieder etwas BTT zu kommen:

BRAUCHT die Menschheit wirklich Kiox und Co. am Lasti?

Federung ohne Ende? Vorne von mir aus, ich brauch keine, aber gut. Die Pampa, Wald und Wiesen Fraktion kann ja gerne ein Load fahren. Aber eigentlich ist so ein Long John doch schon lange fertig entwickelt und solide.
Lassen wir mal verbesserte Fahreigenschaften wie bei einem @bastiaen außen vor :p

Aber jetzt werden die Teile doch nur schwerer und vermeintlich sicherer.

Früher waren die Hersteller noch ansatzweise modular, das würde ich mir gefallen lassen: Teilbarkeit der Rahmen, Tretlageradapter .... Etc. Etc. ..... Lange vorbei das alles.
 
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BRAUCHT die Menschheit wirklich Kiox und Co. am Lasti?
Wohl nicht, aber jedem Topf einen Deckel zu schaffen ist sicher nicht verkehrt. Und wenn ein Kiox etc. es schafft einen Wohlfühlraum auf dem Lasti zu erzeugen den viele aus ihrer Blechbüchse nicht missen wollen ist das m.E. gut - sofern es hilft die Akzeptanz für solch ein Gefährt zu erhöhen. Wenn man es nicht will: mein UA ist ungefedert und mit Purion Display. Auch das gibts und ich vermisse nix
 
Das gleiche mit Federgabeln am Gravel - käme mir sicher nicht in die Garage, da hab ich die gleichen Präferenzen wie du. Aber wenn es jemand haben will? Selbst schuld. Gibt doch genug richtige Fahrräder (gerade Gravelbikes)
 
Wohl nicht, aber jedem Topf einen Deckel zu schaffen ist sicher nicht verkehrt. Und wenn ein Kiox etc. es schafft einen Wohlfühlraum auf dem Lasti zu erzeugen den viele aus ihrer Blechbüchse nicht missen wollen ist das m.E. gut - sofern es hilft die Akzeptanz für solch ein Gefährt zu erhöhen. Wenn man es nicht will: mein UA ist ungefedert und mit Purion Display. Auch das gibts und ich vermisse nix
Dann warte mal ab, wie ein UA Cargoline nächstes Jahr standardmäßig ausgeliefert wird ;)
Das "Basic Teil" ist kaum zu bekommen. In den NL vielleicht.

Ich finde Optionen auch nicht schlecht, aber die Marken versuchen eben als Standard und must have was Anderes durchzudrücken. Analog zum Auto bzw. unserer Wirtschaft an sich. Die Margen sind einfach zu gut.

Kurzum, mir widerstreben die featuregeladenen Bikes, egal aus welcher Kategorie.
Ich habe nichts gegen eine Verbesserung bzw. Optimierung der Fahreigenschaften, aber der Trend geht woanders hin.
 
Eigentlich wollte ich keine Diskussion darüber lostreten, es ging eigentlich um den Sinn oder Unsinn über eine fragwürdige Kategorie.
Die ständige Werbung nervt schon sehr. Meinetwegen können die Menschen fahren womit sie wollen, es möchten jetzt aber nicht alle graveln. Vor einiger Zeit wurden sogar aerodynamisch optimierte Teile für Gravelbikes vorgestellt.
Im Moment geht es mehr um Rollwiderstand, tubeless und Elektronik am Rad als um das Fahren selbst. Dinge, die es früher nicht gab oder wofür man sich nicht interessierte und trotzdem Spaß hatte und angekommen ist. Ich begrüße ja Verbesserung, nur manche Entwicklung geht ganz am eigentlichen Ziel vorbei.
 
Huch? Sind "sinnlose" Trends die Fahrräder allgemein teurer machen nicht exakt das Thema?
 
Ja, aber wir sind zu normalen, und speziell "Gravelbikes" abgedriftet.
 
Ja, aber wir sind zu normalen, und speziell "Gravelbikes" abgedriftet.
Aber auch das Beispiel Gravelbikes, zeigt wie und warum die Preise nach oben driften.

Nehmen wir Long Johns. Eigentlich ist ein Bullitt oder auch ein Bakfiets super. OK, zu hart, zu wenig Komfort, zu wenig Reifenfreiheit. Mit ein paar Änderungen am Rahmen und ner Federgabel vorne alles leicht verbesserbar.

Es passiert aber was ganz anderes.
 
Mir gefällt der Trend auch nicht.

Da die Hersteller aber genug Abnehmer finden sind wir wohl die Randgruppe.

Wer weniger Technik am Rad will kann ja immer noch selbst aufbauen.
Die anderen zahlen anscheinend gerne für den Kram und dann wird der auch gebaut.
 
Man kann ja wählen, ob es das einfache Bäckerrad für 700 oder das deluxe Pedelec für über 7000 sein soll...
Für mich war von vornherein klar, das ich einen Motor will, nach mehreren Probefahrten war klar, Federung vorne ja, hinten muss nicht, top Motor und Rohloff muss auch nicht unbedingt, so bin ich trotzdem knapp unter 6t€ gelandet...
 
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