geplante Obsoleszenz bei Pedelecs, WDR-Beitrag

Mir persönlich fiel es wie Schuppen von den Haaren, dass der Händler in der Garantiezeit einen unüblichen Rahmenbruch verweigert zu bearbeiten und einzuschicken, weil er das Rad professionell als komplettes Lastenpedelec verkauft hat.

Somit erlischt die Garantie, was vom Händler wohlüberlegt verschwiegen als auch nirgend wo in den Unterlagen erwähnt wurde.

Ich bin nicht nur extrem enttäuscht über den Verlust von fast 4000 Euro, sondern auch über die gierige und kundenabzockende Art und Weise bestimmter Händler.

Könntest du das kurz erläutern? Ich raffs nämlich nicht. Hat der Händler das Rad selbst umgebaut (Garantieverlust beim Hersteller) oder was? Wenn, dann könnte hier auch ein Gewährleistungsfall vorliegen (Rad war von vornherein nicht in Ordnung), oder? Und wenns nicht erwähnt wurde, aber der Anschein erweckt wurde, es handele sich um ein Original mit Garantie, sogar Betrug.


@topic: Systemintegration->Obsoleszenz/Kundenbindung: Zustimmung

Ich singe gerne das Loblied auf den offenen Umbausatz (aktuell v.a. Kunteng), der kann alles mit fast allem.

Nochfehlt allerdings ein gutes, flächendeckendes Werkstattnetz mit kompetentem Personal, gerade für professionelle Anwendungen/Wirtschaftsverkehr (wo es dann i.Ü. wieder auf Langlebigkeit und Reparaturfähigkeit ankommt!). Auf den KFZ-Bereich übetragen ists ja aktuell ein bisschen so, als würden 80% aller Werkstätten nur VW annehmen.
 
Hallo @stan,

vielen Dank für Deine Rückfrage. Ja, der Händler hat das Rad als Monopolist angeboten und als eCargoRad angepriesen.

Zuerst als Weltneuheit und dann auf der Spezi 2016 als einziger Anbieter Europas (vielleicht auch weltweit), der dieses Rad als Pedelec-Version komplett serienmäßig anbietet.

Eigentlich müsste er dadurch Hersteller sein und auch den gesetzlichen Garantieverordnungen unterliegen.

Da es aber anscheinend schon einige Rahmenbrüche an dem Rad gegeben hat (höre immer mehr von diesen), hat er wohl nun die Reissleine gezogen und bietet stillschweigend nicht mehr diese Variante an, sondern nur noch die unelektrifizierte Version.

Nichts desto trotz kann aber auch bei dieser der Rahmen bzw. die Schweißnaht am Klappmechanismus oder der Klappmechanismus an sich brechen und im worst case für den Radler ein tödliches Ende nehmen.

So wie es bei mir war, gab es den Rahmenbruch innerhalb des Klappgelenkes, was man nicht sehen konnte. Erst beim Putzen des Rades nach dem Umfallen und bei dem Klappen sind mir dann Kleinteile entgegengesprungen und alles war instabil.

Ich habe den Fall damals sehr genau dokumentiert, die Fotos und die Beschreibung eingereicht und bis heute (seit ca. 9 Monaten) keine Antwort vom Händler erhalten.

Dann den Fall einem münchner Tern-Händler mit der Bitte um Klärung weitergeleitet. Dieser hat erst nach vielen Versuchen und monatelanger Arbeit irgendwann die Antwort erhalten, dass mit dem Werksumbau auf die beworbene Komplettversion die Garantie auf Rahmen und alles andere erlischt.

Dies war weder im Kaufvertrag, noch bei den persönlichen Vorgesprächen, noch bei den mitgegebenen Unterlagen irgendwo zu ersehen.

Sonst hätte ich natürlich das Rad so nie gekauft.

Ich habe auf der Spezi nun ausführlich mit dem Tern-Importeur persönlich gesprochen und hatte einen Tag danach sofort eine exakte und ergiebige mail mit vielen Fotoanhängen verfasst und geschickt.

Bis heute warte ich auch bei Tern direkt auf eine Antwort. BTW: mir wurde in die Hand versprochen, dass man mir einen Ersatzrahmen besorgt. Aber wie so oft: aus den Augen........ aus dem Sinn.

Hatte heute vormittags um eine baldige Antwort angemahnt.

Langsam reisst mir der Geduldsfaden mit diesen unseriösen Händlern/Herstellern.

Ähnlich wie ich es erlebt habe, so haben es in einschlägigen Klappradforen auch andere Geschädigte erlebt.

Lass mal einen Rahmenbruch bei einer schnellen Abfahrt in den USA passieren und dabei kommt der Radler um. Dann wird Tern auf Unsummen verklagt und kann dicht machen.

Aber in Deutschelande ist wohl kein richtiger Verbraucherschutz am Start, bzw. können unseriöse Händler/Hersteller wohl ungeschoren so weitermachen.

Mich wundert es mittlerweile nicht mehr, warum die e-Version des Tern Cargo Node nicht mehr aktiv beworben wird. Tern hat das Problem der Rahmenbrüche erkannt und hat dann den Rahmen im Folgemodell GSD nicht mehr klappbar gemacht.

Ich habe bei der Veloberlin unter der Hand vom Tern - Chef Josh Hon in einem Gespräch erfahren, dass auf das Rad als Longtail viel zu viele Hebelkräfte auf den Rahmen bzw. auf das Klappgelenk einwirken und es deswegen überarbeitet wurde.

Bei der Veloberlin im April 2018 hatte ich aber noch nicht den Rahmenbruch. Dieser passierte durch simples Umfallen des Rades als es von einer aufgehenden Türe eines Radwegzuparkers umgestossen wurde.

Somit bleibe ich auf einen Schaden von (mit eigenen Umbauten) fast 4000 Teuronen sitzen.


@stan, da Du ja auf dem Gebiet der Radpolitik als auch der Verkehrsplanung und auf vielen weiteren Gebieten sehr versiert bist, wie lautet nun Deine juristische Einschätzung?

Besten Dank schon mal im Voraus


Cargomaniac

P.S. wenn du willst, kann ich dem nächsten Post ein paar Fotos anfügen.
 
Sorry, muss mich verbessern,

wenn man Tern eCargo Node googelt, dann erscheint immer noch das Rad auf der Webseite und kein Wort von Verlust der Garantie
 
@stan, da Du ja auf dem Gebiet der Radpolitik als auch der Verkehrsplanung und auf vielen weiteren Gebieten sehr versiert bist, wie lautet nun Deine juristische Einschätzung?

Das ist ein Mißverständnis - aktiv ja, aber juristische Ahnung davon - keineswegs. Deswegen ja die Nachfrage inkl. Spekulation und der Hoffnung auf kompetente Antworten anderer Forumsnutzer. ;)

Ich würde bei dem Schaden aber definitiv juristische Beratung hinzuziehen. Falls du Mitglied bist würde ich sogar mal die Verkehrsrechtschutz des ADFC probieren, auch wenns eigentlich nen anderes Gebiet ist. Verbraucherschutzzentralen fände ich auch interessant.
 
generell hast du den Gewährleistungsanspruch immer deinem Händler gegenüber.
Herstellergarantie ist freiwillig.
Egal gegenüber wem: Da die Motorisierung nicht zu höherer Rahmenbelastung am Faltgelenk führt (höchstens am Antrieb oder an der Motoraufnahme), ist der Umbau für den Schaden technisch nicht relevant.
 
Off Topic:
Macht bitte keine "Juristische Beratung", das ist in D nur denen erlaubt, die das gelernt haben und es könnte deswegen sogar der Forenbetreiber abgemahnt werden. So zum Teil im DSLR-Forum.de schon geschehen. Hier gibt es doch eh nur "Laienwissen"...

Zumal das mittlerweile ja nichts mehr mit "geplante Obsoleszenz bei Pedelecs, WDR-Beitrag" zu tun hat...

Rechtsberatung darf nur von Rechtsberatern gemacht werden. Zumal, wie rechtssicher ist den im im Streitfall vor Gericht die Aussage: "Das hat aber einer im Cargobikeforum.de geschrieben!" :D


...der Spielverderber Holzwurm ;)
 
Passt schon, @holzwurm,

hast Recht! Es geht aber nicht um juristische Kleinfindigkeiten, da habe ich mich doch falsch ausgedrückt. Sondern eher, wie Ihr Kollegen mit ähnlichen Fällen konfrontiert gewesen seit und was bei Garantie-und Gewährleistungsansprüchen aus der Sache geworden ist.

Des Weiteren soll schließlich auch Schaden an anderen ferngehalten werden, bzw. etwaiger Ärger schon im Vorfeld vermieden werden,
 
aktuelles update.!

Tern hat sich gerade per mail gemeldet und bietet mir 2 " Kulanzangebote " an.

1. da der Rahmen in Europa nicht mehr aufzutreiben ist, könnte einer vom Restbestand aus Taiwan zu mir verschifft werden. Wären ca. 500 Euronen zzgl. weiterer Kosten wie Zoll und Cargokosten. Dann käme noch der Umbau auf mich zu.

2. gäbe es die Möglichkeit, ein GSD aus dem second hand - bestand zu erhalten. Über dessen Kosten wurde mir aber noch nichts mitgeteilt.
Dies würde nur Sinn machen, wenn es ein wirkliches Schnäppchen sein würde, da dieses Rad (obwohl es bestimmt absolut o.k. ist) meinen aktuellen Einsatzzwecken leider nicht ganz entspricht.

To be continued........

L.G. und Grüße aus dem Dauerregen
 
Für ein Lastenfahrrad? Ich finde das etwas zu lange. Als ich noch Fahrradkurier war, bin ich so plusminus 20.000 km im Jahr gefahren. AfA für normales Fahrrad waren auch 7 Jahre. Ich kenne kein Kurierfahrrad das bei diesem Fahrstil mindestens 7 Jahre erreicht hat. Der Steuerberater meines Kollegen hatte immer 3 Jahre berechnet. Verschleiß und Wertverlust ist bei solchen Berufen viel höher.
 
Da die Leiche ja eh schon geschändet wurde ...

Was ist denn aus dem Tern geworden? :-D Ich würde mir im übrigen auch kein Tern mehr kaufen. Mein altes Link war an den Gelenken nach zwei Jahren heftig ausgeschlagen, da hat nichts mehr gepasst und der Rahmen war ein reines Schaukelpferd, beim aktuellen Link D8 machen sich auch schon wieder die ersten Verschleißerscheinungen breit, wenn auch die neuen Gelenke deutlich besser ausgeführt sind. Das nächste wird definitiv ein Brompton, beim ehemaligen Tern Händler gekauft, der die Schnauze ebenfalls irgend wann voll hatte.

Und zum Thema verdongelter Akku: Alte Zellen raus, neue Zellen rein, weiterfahren. Funktoniert mit allen Akkus, die Zellen sind nämlich nicht verdongelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @BullitFahrer,
der ganze Fall ist nun im Sande verlaufen. Habe bei Tern (bzw. Hartje) wegen der vermeintlichen Kulanzlösung nachgefragt aber keinen Preis genannt bekommen.

Ich habe mittlerweile schon so viel Zeit in die Sache gesteckt, dass ich für den Aufwand schon fast ein neues Rad hätte kaufen können.

Was bleibt ist die Sicherheit, dass ich mit dem hier sehr bekannten Händler, der mir das Tern eCargo Node verkauft hat, nie wieder etwas zu tun haben möchte. Soll sich jeder selbst dafür entscheiden, bei diesem etwas zu kaufen und dann im Leistungsfall im Regen stehen gelassen zu werden.

Die Abwicklungspraxis von Tern speziell ist auch unterirdisch. Da wollte man kein großes Aufsehen über deren misslungenes Produkt machen und hat einfach alles unter den Tisch gekehrt.

Die Räder sind echt gut und Tern hat auch sehr sinnvolle Lösungen gefunden. ABER: nutzt dem Kunden nichts, wenn er nach einem Rahmenbruch oder Bruch des Faltgelenkes im Grab liegt.

Alleine aber wegen dem erlittenen Ärger würde ich von Tern nun abraten.

Ehrlichkeit und Kundenbindungswillen schauen anders aus.
 
Und zum Thema verdongelter Akku: Alte Zellen raus, neue Zellen rein, weiterfahren. Funktoniert mit allen Akkus, die Zellen sind nämlich nicht verdongelt.
Bitte vorher mal mit einem notfalls verzichtbaren Exemplar ausprobieren. Es gibt Controller, die den Zellentausch bemerken und dann die weitere Mitarbeit verweigern. Ich habe aus dem Grund mal bei einem Laptop von einem Zellentausch abgesehen. Ob Hersteller im Fahrradbereich das machen, kann ich nicht sagen. Zutrauen würde ich es einigen aber.
 
selbst die Zellen zu tauschen sollte man besser lassen, es gibt wohl einige Anbieter die diesen Service anbieten
 
selbst die Zellen zu tauschen sollte man besser lassen, es gibt wohl einige Anbieter die diesen Service anbieten
Man sollte auch nicht mit dem Auto fahren wenn man es nicht gelernt hat.

Bitte vorher mal mit einem notfalls verzichtbaren Exemplar ausprobieren. Es gibt Controller, die den Zellentausch bemerken und dann die weitere Mitarbeit verweigern. Ich habe aus dem Grund mal bei einem Laptop von einem Zellentausch abgesehen. Ob Hersteller im Fahrradbereich das machen, kann ich nicht sagen. Zutrauen würde ich es einigen aber.
Das ist richtig, Makita Akkus zum Beispiel haben einen Chip verbaut welcher die Ladezyklen mitzählt, da muss dann auch die Platine mit ausgetauscht werden (lohnt sich da aber auch nicht, da die Akkus wirklich günstig sind). Ich gehe da zum Beispiel bei Shimano nicht davon aus, das würde inzwischen irgend wo erwähnt worden sein, das System ist dafür lange genug am Markt. Wenn ein Akku defekt ist dann ist er defekt, dann hat man entweder die Möglichkeit das an diesem defekten Modell zu versuchen oder einen neuen zu kaufen ;-)

Sollte jemand defekte Akkus aktueller Systeme haben, dann schaue ich mir die gerne mal an und prüfe die Möglichkeit.
 
Das ist richtig, Makita Akkus zum Beispiel haben einen Chip verbaut welcher die Ladezyklen mitzählt, da muss dann auch die Platine mit ausgetauscht werden
Ist ja interessant. Ich kannte das nur von Druckern. Nach x Blättern schaltet ein Chip den Drucker aus. Frechheit! Gibt's da eine Möglichkeit den Makita-Chip zurückzustellen?
 
Gibt's da eine Möglichkeit den Makita-Chip zurückzustellen?
Nope.
Der Chip macht Harakiri, wenn die Spannung unterbrochen wird (n)

Aber für weit verbreitete Technik findet sich ja immer Einer, der's hackt :cool:
Im konkreten Makita-Fall gibt es einen online-Händler, der dir ein eigenes PCB(Leiterplatte) als Ersatz für den Makita-Kamikaze anbietet, bei dem du dann die Zellen tauschen kannst ;)

btw...einfach so ohne Ahnung Zellen bei einem Pedelec-Akku tauschen ist riskant, da es unterschiedliche Zellen gibt...
 
Mal sehen wann der Akku fest verbaut ist wie bei den neuen Smartphones. Katastrophe!
Sehe ich auch so. Das Argument der Hersteller wird sein, dass sie so unglaublich kompakt fertigen können...

Dementsprechend schrub ich schon in einem anderen Strang, dass ich ganz froh bin, ein altes Bullitt BJ2012 zu fahren. Da ist ein nicht gedongelter Vorderrad-Antrieb verbaut, der ich, wenn ich wollte (will aber nicht) auch mit 3 in serie geschalteten auto-Akkus fahren könnte.

Wobei cih mich schon frage, ob ich nicht einfach eine Shimao-Steps-6000er Akku-Halterung anbauen kann und nur + & - abgreife, um den Motor anzutreiben, da ich noch Zugriff auf ein E-Bullitt BJ2019 habe.Das hätte den Vorteil, ich könnte an meinem alten Bullitt moderne Akkus verwenden und hätte nicht mehrere Ladegeräte in der Garage.
Das alte Bullitt schaltet den Motor ab, wenn der Akku unter eine bestimmte Spannung fällt. so ist gewährleistet, dass der Akku nicht tief-entladen wird.
 
Wobei cih mich schon frage, ob ich nicht einfach eine Shimao-Steps-6000er Akku-Halterung anbauen kann und nur + & - abgreife, um den Motor anzutreiben
Ja noch geht das (bei shimano keine Ahnung, Bosch u.aA geht aber noch), auch wenn +- nicht an den Kontakten anliegen, sondern erst freigeschaltet werden müssen. Bisher nur per einfachem Schaltkontakt - aber das wird sich zukünftig sicher ändern... :(
 
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