geplante Obsoleszenz bei Pedelecs, WDR-Beitrag

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Lastenrad
Tern Cargo Node, Bikes At Work-Radanhänger + BOB-Trailer, kein Auto
Servus Lastenradkollegen,

ich habe es zwar geahnt, aber wohl wie so viele auch meist verdrängt. Die vorzeitige Alterung (geplante Obsoleszenz) betrifft wie fast alle Artikel leider auch den Pedelec-Markt.

Wenn wie im Beitrag zu sehen, ein Akku von den Bosch-Displays nicht mehr will, dann sollte man das ganze Bauteil für über hundert Euros neu kaufen, da Bosch einen Ersatzakku nicht anbietet.

Aber auch wenn der eingebaute und exakt angepasste Motor nach ein paar Jahren nicht mehr will, dann gibt es wohl keinen Neumotor mit den passenden Maßen für das Pedelec, sondern man kann seinen teuren Gaul mit all den gebundenen Wertstoffen und Giften auf den Müll schmeissen.

Mir persönlich fiel es wie Schuppen von den Haaren, dass der Händler in der Garantiezeit einen unüblichen Rahmenbruch verweigert zu bearbeiten und einzuschicken, weil er das Rad professionell als komplettes Lastenpedelec verkauft hat.

Somit erlischt die Garantie, was vom Händler wohlüberlegt verschwiegen als auch nirgend wo in den Unterlagen erwähnt wurde.

Ich bin nicht nur extrem enttäuscht über den Verlust von fast 4000 Euro, sondern auch über die gierige und kundenabzockende Art und Weise bestimmter Händler.

Wenn man dann noch in dem WDR-Beitrag mitbekommt, dass die Industrie anscheinend längerfristig keine Ersatzteile mehr bereitstellt und den Kunden zwingt, sein sündteures Rad wegen einem eigentlich günstigen Bauteil komplett zu entsorgen, dann bekomme ich Schaum vor dem Mund und werde mir jeden weiteren Kauf eines Pedelecs schon sehr stark überlegen bzw. an eine nachhaltigeren und langfristigere Lösung denken.

Wie ist denn bei Euch die persönliche Erfahrung bei Defekten, Garantie-bzw. Gewährleistungsabwicklungen und Ersatzteilen bei euren Pedelecs?

Es wäre einmal interessant aufzulisten, welche Hersteller und Händler die schwarzen Schafe der Branche sind und welche ihre Kunden durch Fairness länger binden wollen.

Freue mich über eine rege Diskussion

und hier endlich der link: ab TC 00: 35 geht´s dann los.

https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/markt/video-markt-678.html
 
Na ja, ein wenig reißerisch ist das WDR Ding ja schon. Hab mich instiktiv gewundert, warum bei einem Nyon Display der Akku nicht gewechselt werden "kann". Das Ding ist groß genug und der Akkuwechsel sollte ein Leichtes sein. Bei den anderen Displays von Bosch sind eh nur Knopfzellen drin. Also da mache ich mir keine Sorgen.

Und wenn ein Fahrradakku im Schnitt 4 Jahre hält (ich glaube halten tut der sogar viel länger, die Leistung wird eben abnehmen), dann fände ich das bei meiner Nutzung gar nicht mal so schlecht. Da wird doch ordentlich Saft gezogen. Wenn ich das mit Leistungen von kleinen mobilen Endgeräten oder auch Laptops vergleiche, ist das ordentlich.

Na ja, und Lastenrad wegschmeißen, nur weil der Motor nicht mehr passt. fänd ich etwas extrem. Da könnte ich mir schon noch andere Lösungen vorstellen.

Es ist am Beitrag zwar was dran, aber ganz so schlimm sehe ich das Szenario noch nicht.
Die meisten Lösungen waren ja bis dato "angebaut" an den Rahmen und dann wünschen sich die lieben Verbraucher ja meist was "Integriertes"/"Hübsches" , so wie bei den Smartphones oder Laptops. Kunde wünscht, Industrie liefert.
So läuft das eben, leider.
Aber es gibt ja auch unendliche andere Lösungen. Und nachträglich geht ja auch oft eine Elektrifizierung, ohne Weiteres.

Klar, wenn ich jetzt in den Baumarkt gehe und mir da mein Lastenrad kaufe ...
Und ja, Bosch hat ein ordentliches Monopol ... ob das gut ist? Bin mir da auch nicht so sicher.
Ein Standard wäre in der Tat nett, aber so was dauert ewig und manchmal wird er nie durchgesetzt (Sieh USB, USB-C, Lightning) oder in der Automobilindustrie: Erdgasantrieb (Italiener müssen da immer noch mit Adapter tanken).

Und so wie Mittelmotoren bei zumindest meinen Rahmen angebracht sind, kann man durch leichte Anpassungen (im Zweifel Schweißen) durchaus auch nen anderen Motor anbringen. Kommt vielleicht drauf an, was das Ding so gekostet hat. Wenn es zu billig war, fallen viele bestimmt vom Stuhl, wenn sie die Kosten für Schweißarbeiten sehen.
Von Nabenmotoren brauchen wir gar nicht sprechen.

PS: Wenn mir mein Fahrradhänder ein Displayakku nicht besorgt bzw. keine Ahnung davon hat, dann wechsle ich den Fahrradhänder ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es gibt ja zum Glück viele gute (teilweise sogar bessere) Nachrüstmotoren als fertige Umbausets oder alternativ der Bezug von Einzelteilen / Motoren aus China, so dass man solche Systeme „herstellerunabhängig“ nutzen/reparieren/ersetzen/anpassen kann. Mit der Zeit kann man diese simplen Systeme prima selbst reparieren.
 
Hallo @mrcFFM,

danke für Deine schnell geschickten Gedanken.

Bei dem Akkuwechsel vom Display gebe ich Dir vollkommen Recht. Das habe ich auch schon hinter mir und war kein Problem.

Wenn sich der Händler weigern sollte, an einem defekten Motor nach der Garantiezeit zu reparieren, bzw. das Teil zum Hersteller einzuschicken, dann könnte es sportlich werden, wenn der Hersteller dann andere Maße mittlerweile verwendet.

Bei Deinem GSD-Rahmen z.B. wäre es eine Katastrophe, wenn die nächste Motorengeneration nicht mehr passen sollte.

Ich weiss nicht, ob die Mehrzahl an Kunden diese integrierten Mittel-Motoren wirklich wünschen. Da gehe ich eher davon aus, dass die Rahmen u.a. auch deswegen speziell für einen Motorentyp gefertigt werden, dass man das Rad dann gegen ein neues austauschen muss, wenn der Motor die Grätsche macht.

Nachträglich geht wie Du schreibst auch oft eine Elektifizierung. Absolut richtig und wohl auch die nachhaltigere Lösung.

Jedoch ist es dann der Fall, dass im Falle eines z.B. Rahmenschadens oder vielen anderen Schäden der Hersteller als auch der Händler, der den Umbau verantwortet hat, von jeglichster Garantieleistung abwinkt, da schließlich etwas am Rad verändert wurde.

So ist es mir geschehen und man erfuhr weder beim Kauf , noch auf der Webseite des Umrüsters(Händlers), noch irgendwo sonst, diese Regelung.

Da halten sich die Bazis schon absichtlich bedeckt und wenn ein Garantiefall eintreten sollte, dann wird man ohne jeglichste Antwort einfach stehen gelassen.

Somit überlege ich nun auch, den gebrochenen Rahmen schweissen zu lassen, um das Rad noch nutzen zu können.

Du hast auch ein Tern. Wünsche Dir da bei evtl. Garantiesachen mehr Erfolg als ich ihn hatte. Einschlägige Forenbeiträge sprechen da leider eine andere Sprache.
 
Den Rahmen vom Tern GSD sehe ich fast noch unkritischer als den von meinem Urban Arrow (obwohl, da könnte ich mir vorstellen, dass das komplette Hinterteil ausgetauscht wird, falls das was Interessantes kommt).
Grundsätzlich erwarte ich sowohl vom Urban Arrow, als auch vom Tern, dass die Rahmen ziemlich lange halten und ich beide Bikes lange nutzen werde.
Falls ich einen neuen Motor benötige und der hat dann eine neue Form, sollte das beim Tern schon irgendwie gehen, da der Motor nicht wie beim UA "umschlossen" ist.
Im allerschlimmsten Fall habe ich ja noch Muskelkraft und es gibt Nabenmotoren.
Und dann gibt es ja noch dieses Forum ... mit teils genialen Umbauten, Eigenentwicklungen.....

Gleichzeitg kaufe ich mir demnächst zum Abschalten und Kopf durchpusten ein Gravelbike ... und das hat dann nen Stahlrahmen ;) ..... und wird natürlich nur mit Muskelkraft betrieben.

Ich wollte das Thema übrigens nicht kleinreden und tatsächlich wären Standards sehr gut. Aber der WDR-Beitrag kratz mMn etwas sehr an der Oberfläche und ist etwas zu pauschal. Ganz so schlimm sehe ich die Lage noch nicht. Aber umso mehr Pedelecs zum Massenprodukt werden, umso schlimmer wird es.
Aber das ist ein Problem, dass auch eher generell ist. Die Wegwerfmentalität ist bei vielen gar nicht erst in den Köpfen angekommen.
Reicht doch einfach mal auf den "großen Fluss" zu schauen. Die meisten schauen meine Frau und mich mit großen Augen an, wenn wir sagen, dass wir keine Ama...n Accounts haben und da auch nie was kaufen würden.
Die können weiterhin fleißig Neuware wegschmeißen, ihre Arbeitnehmer "bescheiden" behandeln und Arbeitnehmerrechte missachten bzw. fällige Steuern einfach mal zum minimalen Teil in Luxemburg abführen, es interessiert einfach keinen mehr ....
 
Ich zitier mich mal selbst:
Ich würde ja generell kein Fahrrad kaufen, das ich wegschmeißen muss wenn mal der Motor kaputt ist (wegen Spezialrahmen). Aber das scheint inzwischen allgemein akzeptiert zu sein.
Aus genau diesem Grund verstehe ich den Mittelmotor-Hype nicht.
Fahrräder sind eigentlich mit die langlebigsten Gebrauchsgüter, die es so gibt, eben weil außer dem Rahmen fast alles generische Teile sind. Das ist mit Bosch, Pinion, etc. Geschichte, damit werden es Wegwerfprodukte. Oder glaubt jemand, daß ein Bosch für Fahrräder ähnlich lange Ersatzteile vorhält wie für Autos? Und das zum akzeptablen Preis?
Ich würde mir übrigens auch kein System kaufen, bei dem ich keinen anderen Akku anschließen kann. Akkus sind Verbrauchsmaterial wenn man halbwegs regelmäßig fährt. Da an den Originalhersteller gebunden zu sein ist komplett inakzeptabel.
Aber der Mehrheit ist das wohl egal.
 
Fahrräder sind eigentlich mit die langlebigsten Gebrauchsgüter.

Da muss man leider sagen waren.
Mit den modernen Pedelecs ist das schlicht und einfach überholt. Die Leute wollen tolle Pedelecs und auch viel Leistung/Unterstützung, so hat sich der Mark entwickelt. Autos sind früher auch anders gebaut worden und hatte einfach ein länger Lebensdauer. Beim Bauen (Architektur) ist die geplannte Nutzungsdauer auch um einiges weniger geworden.
 
Ich sehe das mit den Mittelmotoren nicht so als Problem
Pedalpower hat zB ne Adapterplatte für Ihre Motorhalterung mit normalen Tretlager. Adapter wird es irgendwann zu kaufen geben,.
Die Langlebigkeit ist auch vom Nutzer abhängig. Umbau, Reperaturen usw. kosten viel Geld. Daher entscheiden sich die Leute was drauf zu legen und gleich Neu zu kaufen. Wo ein Wille ist, ist auch eine langfristige Nutzung.
Ich sehe da eher den Nutzer in der Pflicht, ich bin auch so, das man immer mal wieder auf was neues schielt obwohl das alte noch gut ist. Fängt bei der Hose an und hört beim Lasti auf.
Ist ja auch kein Wunder wie werden ja auf Konsum getrimmt. Wär ja noch schöner wenn die Leute weniger konsumieren würden. Was soll dann die arme Wirtschaft machen.?
 
Ist doch wie bei den KFZ. Die Autos würden ewig halten, wenn man sie ein bisschen pflegt und bereit ist auch mal Reparaturen zu bezahlen. Aber aktuell wollen und können wir uns nunmal häufig immer das Neueste leisten. Mein altes Winora S2 sah schick aus, aber als der Akku hin war, kam ich richtig ins Schwitzen, da der neu viele hundert Euro kostet. Bei meiner Frau habe ich mühsam einen Extender in das Boschsystem gelötet; sie muss nun aber immer zwei Schalter aktivieren. Dazu sind die Leute meist nicht bereit, darum kaufen sie dann neu. Ich bin sehr froh, dass ich an meinem UA nun alles selbst tauschen kann und nichts verdongelt ist.
Vermutlich wird sich das auch in wenigen Jahrzehnten klären, denn so ein Lebensstil wird und kann nicht ewig gut gehen.
 
Ich fahre auch ein Bullitt (BJ vermutlich 2012) mit einem Crystalyte Frontmotor. Da kann ich die Komponenten hin und auch wieder her tauschen. Habe letztens aus zwei Motoren eine zusammengebaut, an meinem ersten lockerten sich die Speichen andauernd und brachen, beim anderen Motor war ein Kugellager ausgeschlagen. Nun rollt das Bullitt wieder und kann mich ganz in Ruhe um Kugellager und Speichen kümmern.
Habe heute sogar für kleines Geld noch einen weiteren Motor, Controller, Akku, Displayeinheit und Kabelsatz bekommen. Da bin ich erste einmal für die nächsten Jahre versorgt.
Auch wenn mich alle belächeln, sobald sie meinen riesigen Motor sehen, ich kann an dem Gerät noch alles selbst reparieren. Wenn ich mal einen anderen Akku möchte, so kann ich mir den besten und größten 36V-Akku kaufen und anschließen, ohne mir Gedanken machen zu müssen, ob der vom System erkannt wird. Wenn es sein muss, dann kann ich sogar 3 Autobatterien in Reihe schalten.... :D

Nebenbei hauche ich so den gebrauchten Bauteilen noch ein weiteres Leben ein und verbessere so die Ökobilanz der Teile....
 
Fazit bisher: Man muss basteln.
Ich will aber fahren.
Mein Classic+ am Load hat nach knapp 10 000 km die Grätsche gemacht. Keine Kulanz, Austauschmotor mit Einbau für 700 EURO. Kaputt geht immer dasselbe Zahnrad, ist bekannt. Wird aber nicht gewechselt.
Ich finde das eigentlich unerträglich. Das sollte man sich bei einem PKW vorstellen: Ein Zahnrad oder bspw. Riemen defekt: Austauschmotor.
Ich habe übrigens heute genau denselben Beitrag im Pedelecforum verlinkt und war gerade ganz verwirrt.
 
@cubernaut
Am Auto ist es doch schon lange so! Nur die Autoindustrie wagt sich noch nicht an den gesamten Motor ran.

Ein Zahnrad im Getriebe kaputt -> neues Getriebe
MB-Vito, Elektrische Fensterheber: ein Minizahnrad aus Nylon kaputt -> komplettes Fensterhebersystem für 150,-€ neu
Diese Liste könnte vermutlich unendlich weitergeführt werden. Wir können froh sein, dass von unseren Vätern und Großvätern damals so viel genormt wurde. Sonst hätte jetzt jeder Hersteller seinen eigenen schräubchen, die nicht mit anderen schrauben kompatibel sind. Nur, damit der Kunde nicht woanders kauft. Ich finde das....
(Hier könnte jetzt ein nicht stubenreiner Fluch auf die Hersteller von inkompatiblen Gerät stehen, den verkneife ich mir in diesem öffentlichen Forum aber)

Jedenfalls bin ich froh, dass ich "nur" Zeit zum Schrauben am Lastenrad einsetzen muss, verschiednen komponenten der verschiedenen Hersteller kombinieren kann und nicht immer meinen Geldbeutel für die Beutelschneider aufmachen muss.

Habe ich doch auch mal ein Handwerk gelernt, damit ich mit den Händen arbeite und nebenbei auch "basteln" und "frickeln" kann.
Btw, mir ist ein FahrRad auch lieber, als ein StehRum.
 
Ich musste beim Schreiben genau das denken, aber der Kompletttausch des Motors ist ja bislang noch nicht gang und gäbe. Ich bin da voll bei dir.
 
Ja ich gehe da auch von geplanten Defekten gerade bei Bosch aus. Beim Classic Motor lässt sich das Zahnrad mit etwas Aufwand wechseln! Das Ersatzteil ist einfach nur nicht zu bekommen. Dank findiger Rechtsabteilungen gibt es weder Ersatzteile noch Akkus von Drittanbietern. Ein Grund, warum es kein Rad mit Systemmotor geworden ist bei mir.

Bei Urban Arrow gab es meines Wissens auch einen Adapter für normale Tretlager. Da gab es nur den Rahmen für mit Motor und wer eins ohne haben wollte bekam den Adapter.

Richtig lustig wird es bei all den neuen Rahmenintegrierten Akkus. Die Hersteller liefern ja meist noch nicht mal mehr im Folgejahr einen Ersatzrahmen bei einem Defekt. Wie man dann nach fünf Jahren an einen angepassten Spezialakku kommen will ist mir ein Rätsel?

Ich bin mit meinen „Bastelrädern“ übrigens sehr zufrieden. Die Arbeit/der Aufwand hat sich gelohnt nach zusammen 20.000km ohne Ausfälle! Und das beste ist, ich könnte sogar eine Brennstoffzelle anschließen oder ein Solarmodul ...

Was mich noch mehr nervt, ist dass ich den Werkstätten vor allem PKW meist durch Recherche im Netz meist erklären muss wie man den Fehler behebt.

Beim Auto: Blinker im Spiegel kaputt= Spiegel komplett tauschen für nur 380€! Oder aufmachen und eine Stelle nachlöten. Gesamtdauer 30 Minuten. Hält seit 5Jahren.

Oder Klimaanlage geht sporadisch nicht. Werkstatt will Kompressor tauschen da elektrische Kupplung defekt. 800€
Recherche ergibt Relais soll laut Internet Anweisung zuerst getauscht werden. Gemacht, 20€ los und läuft seit 4Jahren.

...

Gruß hinnakk
 
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Haha, das habe ich gerade auch hinter mir. Aber nachvollziehbar ist es schon: Schließlich kennen die Meister nicht immer alle Typen und lesen in Foren nach. Was ich dann nur blöd finde ist dann diese Hochnäsigkeit und Abwertung der Informationen aus dem Internet.
Auf der anderen Seite gibt es und wird es immer geben so viele Leute, denen das alles egal ist und die keine Lust haben sich damit auseinanderzusetzen. Die müssen dann halt alle paar Jahre ein Neues Ebike kaufen. ;)
 
laut Internet Anweisung
interne Anweisung. Das schlägt das Diagnosesystem vor!

Ja vielen Leuten ist es völlig egal was es kostet Hauptsache sie haben es möglichst einfach.

Kinderrad für 35€ gebraucht gekauft, weil das Licht nicht geht und der Hinterreifen Platt ist. Andere gleichwertige Räder gehen für 130€ weg. Tja guter Stundenlohn würde ich sagen.

Bei vielen ist es doch leider so: Nach fünf Jahren kommen die ersten Reperaturen am Rad. Neue Mäntel, neue Kette... insgesamt vielleicht 100€ -200€. Das Rad wurde kaum 2000km bewegt im den fünf Jahren. Ach ist das alles aufregend und anstrengend! Na da kaufe ich doch einfach nen neues. Für das alte bekomme ich ja noch was vom Händler und dann muss ich diesen ganzen Aufwand nicht auf mich nehmen. Schwups gute 3000€ weg und endlich wieder ein zuverlässiges Rad unterm A.....

Tja wer’s sich leisten will!
 
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Reparieren lohnt sich für die meisten Kunden nicht. Wie "oben" schon geschrieben wurde, sind entweder die Kleinteile / Ersatzteile nicht beschaffbar oder sooo teuer, dass sich eine Reparatur wirtschaftlich nicht lohnt.

Da mag der Produktentwickler noch so toll entwickelt haben, das Controlling sagt danach, dass sie so nichts mehr verdienen können und schon werden Ersatzteile nur noch als Baugruppe angeboten, wenn sie überhaupt angeboten werden. Die Industrie & viele Hersteller interessiert Nachhaltigkeit oder Umweltschutz (noch) nicht, da zählt nur Wachstum, Umsatz & die Erschließung neuer Märkte.
Wenn es gewünscht wäre, dass Produkte repariert werden, dann würden z.B. Repair-Cafes nicht wie Pilze aus dem Boden schiessen und I-Net-Foren hätten weniger Zulauf, da man einfach zum Handwerker/ Reparaturbetrieb an der der Ecke gehen könnte und dort seinen Pröddel reparieren lassen könnte. Ich muss als Holzwurm leider auch oft meinen Kunden sagen, dass etwas leider nicht zu reparieren ist oder dass eine Reparatur wesentlich teurer ist, als ein neues Teil.
 
Schließe mich den anderen Beiträgen an. Systemintegration dient dazu Kunden an sich zu binden und den Umsatz zu steuern. Zuerst ist es mir beim Shimano Steps im Bullitt meines Kollegen aufgefallen. Wird es in einigen Jahren noch so einen Spezialmotor geben? Er hatte in der Garantiezeit auch schon einmal das Display gewechselt. Damals hatte ich noch einen mxus Frontantrieb mit festgeschraubten Akku unter der Kiste und eine schwarze Box mit der Steuerung drin. Habe leider nie reingeschaut. Der Mechaniker erzählte mir dass da alte Technik mit Spulen usw. drin ist. Man könnte auch so gut wie jedes Teil wechseln. Nachteilig waren die größeren Bauteile und das höhere Gewicht. Gestört haben mich die 52 kg Leergewicht nie. Und genau damit versucht man die Kunden zu ködern. Alles wird kleiner, leichter, effizienter usw. Repariert wird aber nichts sondern nur getauscht, bis es keinen Ersatz mehr gibt. Dann wird das ganze Rad entsorgt.
Für Gewerbetreibende gibt's seit einigen Jahren Leasing-Lastenräder. Da braucht man sich keine Sorgen über Ersatzteile zu machen. Gibt es doch bald ein Nagelneues. Sorry, aber echten Umweltschutz sollte man nicht auf das Weglassen eines Verbrennungsmotors reduzieren.
 
@Cycliste17
Bin ja eigentlich ein Leasing-Hasser, aber Dein Argument mit der Möglichkeit für Gewerbetreibende lasse ich mir beim nächsten Lastenrad mal wirklich durch den Kopf gehen. Leasing ist zu 100 % abschreibbar und ich weiss nicht, wie lange ein Nutzungswert eines Lastenpedelecs abgeschrieben werden muss (glaube > als 5 Jahre).
 
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