Gangschaltung

B

berliner

Guest
Wir planen für unsere zwei Kindergartenkinder die Anschaffung eines Lastenrads und sehen uns aus finanziellen Gründen im Bereich unter 1000 Euro um. Konkret schwanken wir zwischen den Modellen "Cangoo Travel" (http://meinhollandrad.com/cangoo-travel-weiss/) und "Bakfiets Troy" (http://fahrrad-ass.de/epages/38a255...507-d38e-4087-b372-56cf21356c68/Products/1208).

Als Laie ist für mich der Hauptunterschied die Gangschaltung, im ersten Fall 3-Gang-Nabenschaltung, im zweiten Fall 7-Gang-Kettenschaltung (oder übersehe ich irgendeinen anderen wichtigen Unterschied?). Wir müssen auf dem Kindergartenweg durchaus Steigungen bewältigen, und auch meine Frau soll das Rad fahren können. Wäre die 3-Gang-Schaltung da überhaupt eine gute Idee?
 
Habt ihr bei eurem Budget vielleicht auch einen Gebrauchtkauf ins Auge gefasst? Könnte lohnen. Unter 1000,- gibt es z.B. bei Enay Kleinanzeigen so Einiges (Dreirad, Kinderbox, Wetterschutz ...).
 
P.S.: Steigungen? Ihr seid (dem nick nach) Berliner? Wo müsst ihr denn hoch? Leiht ansonsten mal ein Lastenrad und probiert die Strecke aus. Praxis ist immer das Beste.
 
Ja, bei Ebay habe ich mich umgesehen, das meiste kommt aber entweder preislich nicht in Frage oder ist eben am falschen Standort zu verkaufen. Wir suchen auch speziell nach einem Dreirad und keinem Fahrradanhänger.
 
Es sind zwar keine Alpen hier, aber der Prenzlauer Berg ist mit zwei Kindern auch steil genug.
 
An Steigungen gehts nicht nur bergauf,.. da muß man auch wiedeer heil unten ankommen = gute Bremsen haben wenn´s abwärts geht. Gut heißt vor allen Dingen "wetterunabhängig". Da Felgenbremsen trocken anders reagieren wie naß, können 2 vorne an einem Dreirad Probleme machen. In Sachen Schaltung hilft nur : ausprobieren. Eine Kettenschaltung ist einerseits flexibler wie eine Nabenschaltung,.. man kann Kasetten tauschen.. andererseit kann man nicht im Stand schalten, und muß von daher vorausschauender fahren als mit einer Nabenschaltung.
 
O.k., klar, vom Alex gehts hoch auf den drei Achsen, kenne ich.

Wir haben im Südwesten der Stadt nur mal kurze deutlichere und wenige lange, sanfte Steigungen zu bewältigen. Die Länge der Strecken hat uns aber eindeutig pro Zweirad (Einspurer) und contra Dreirad (Dreispurer) entscheiden lassen. Dreiräder sind mir vom Fahrgefühl zu klebrig, langsam, haben eine zu hohe Schlaglochtreffsicherheit (eines triffste immer). Aber das ist natürlich alles Geschmackssache. Wir transportieren übrigens auch zwei Kinder, kein Problem.

Helmut hat wichtige Themen erwähnt: Bremsen, grundsätzliche Nachteile und Vorteile der Schaltungstypen. Wir haben uns vor dem Kauf beider Lastenräder / Kindertransporträder gut umgesehen und informiert, haben Probe gefahren, haben die erste Zeit mit Hänger überbrückt. Und selbst jetzt, mit den zwei Lastis, haben wir immer noch den Kinderfahrradanhänger in Nutzung. Ist eben praktisch als Spaziergehbuggy, für Zoo, für die KiTa-abholende Oma, u.s.w.. An Schaltungstypen fahren wir an den Lastis beides, Nabe und Kettenschaltung. Meine 7 Gang Nexus war auch mit 80kg IKEA Transport noch gut. Aber es gibt Tage (50km Umland-Ausflug, auch mit nur einem der Kinder), da wünsche ich mir doch eine (gute) Kettenschaltung. Diese wird mein nächste Lastenrad auch haben.

Übrigens, Thema "nächstes Lastenrad". Ein weiterer Vorteil eines Gebrauchtkaufes ist: man kann irgendwo anfangen und Erfahrungen sammeln, dann zumeist mit nur leichtem Verlust weiterverkaufen, auf ein anderes Modell umsteigen. Es bleibt eher nicht beim ersten / einzigen Lastenrad. Das macht süchtig und erzeugt Wünsche (bei jedem natürlich andere). Soweit ich weiß, kann man gerade in Berlin, gerade bei euch im Nordosten gut leihen, Probe fahren. Die Zeit solltet ihr euch nehmen.

Liebe Grüße und gutes Gelingen!
 
Zum Thema Ebay, Fernkauf: Ich habe mein Lastenrad, übrigens noch das erste, in FFM / Hessen gekauft. Nach sehr genauen Verhandlungen mit dem Verkäufer, aber ohne Ansehen, ohne Probefahrt. Ist natürlich riskant. Andererseits hatte ich mich gut in das Thema eingearbeitet. Habe anstatt neu 1800,- nur 900,- gezahlt, habe alle Modifikationen fast für lau selbst gebaut (zweiten Kindersitz für das Kleinere - einen MaxiCosi kleiner gesägt), habe immer noch gegenüber Neukauf ein gutes Budget für Reparaturen und Verbesserungen eingespart. Andere Pedale, anderes Licht, dies und das. Und, ich denke klare Sache: am Schloss nicht sparen, sowie anempfohlen eine Plane drüber beim Laternenparken! Achso, Fernkauf: Den Transport aus FFM hierher hatte ich bei anyvan.de ausgeschrieben, habe dann eine Lieferung vor die Haustüre für 70,-€ bekommen. Versichert, mit MwSt und allem.
 
Und bevor ich es vergesse (Thema Geschmackssache, etwa Dreirad oder Zweirad?): Wir fahren beide sehr unterschiedliche Lastis. Meine Frau Longtail (beide Kinder hinten auf einem langen Gepäckträger in Schalensitzen, sehr direkte Lenkung), ich ein Long John (beide Kinder vorne in der "Box" in mehr oder weniger zurechtgebastelten Spezialsitzen, man kann gut quatschen, Lenkung eher indirekt). Beide sind wir vom jeweils eigenen Rad 100% überzeugt, ohne den anderen überzeugen zu müssen.

Da ihr ja ein Rad teilen werdet und dabei vielleicht einen deutlichen Körpergrößen-Unterschied habt (?): achtet auch darauf, dass das Rad beiden gefällt und ggf. rasch anzupassen ist (Lenker, Sattel). So etwas wie der Speedlifter beim Bullitt könnte gut sein. Freilich, mangels sportlich optimierter Fahrhaltung sind die meisten Dreiräder wohl leichter anzupassen - Sattel hoch, Lenkstange passt scho (irgendwie).

Ein anderer Aspekt, auf den ich immer sehr achte, ist die Möglichkeit zum Lastentransport (oder Gepäckmitnahme bei Kindern zeitgleich). Es kommt immer so viel Geraffel zusammen! Baden gehen: Badeboot (seitlich an die "Box"), Strandtuch und Essen und Anziehsachen und so (Gepäcktaschen hin, Fussraum bei den Kindern). Und unsere neue IKEA Küche holte ich tatsächlich mit dem "Kindertransportrad" her im Frühsommer, in Einzelfuhren (8x 50 bis 80kg etwa, 5km entfernt).

In mancher Hinsicht ist ein großes Kistenrad = Dreirad natürlich schon sehr praktisch und ganz anders praktisch als ein Zweirad. Man kann auf dem Heimweg von der KiTa sehr schön Trödel-Schieben, Kinder hop-on / hop-off, andere Eltern mit ihren Kindern dabei, Eis, quatschen. In die größeren Boxen passen zumeist 4 Kinder und Mitfahrer finden sich eh ganz von selbst bei Sommerwetter! Hat so was von einem Planwagen, immer alles dabei. Optimum, wenn die Kinder selbst rein- und rauskommen. Keine Kipp-Probleme (außer vielleicht beim ungeübten Kurvenfahren).

Jedem Tierchen sein Pläsierchen!
 
Wenn es nicht wirklich eilt würde ich eher im Winter kaufen das macht sich preislich schon bemerkbar.
Der Mittelmotor ist eine gute Ergänzung für Vielfahrer, leicht einzubauen aber er muß auch passen deshalb ist Voraussicht geboten.

Im Pedelecforum gibt es massig Support für diesen Motor. Und Berlin ist ja nicht wirklich ganz platt.

Ich habe übrigens nen kaputten BBS01 Motor von Petto-Bike bekommen.
Ich würde den auch mal ausleihen zum testen ob der Motor passen würde oder nicht.
LG
 
Bei den Bremsen eher Scheiben als Trommel, Rollenbremse -> Felgenbremsen ist ein No Go finde ich.

Da widersprech ich gern mal: ne gute Felgenbremse ist in Berlin völlig ok. Klar, Scheibenbremse macht immer Sinn aber die Felgenbremse hinter die Rollenbremse zu stellen? Niemals.
 
Hier geht's um 3Räder, und da sollten bei Kiste vorne, vorne nur wetterunabhängige Bremsen verbaut werden. Felgenbremsen sind dafür viel zu unterschiedlich bei naß u. trockener Felge.
 
Wie viele Kinder sind es denn? Muss es unbedingt ein Dreirad sein? Ich würde empfehlen, beides (Zwei- und Dreirad) einmal zur Probe zu fahren. Eine gute Nabenschaltung ist die Shimano Nexus 8-Gang ohne Rücktrittbremse. Bei dem Budget würde ich mich auch einmal auf dem Gebrauchtmarkt umschauen.
Zu den Bremsen: Ich denke, mit einer hydraulischen Felgenbremse (z. B. Magura HS 11 oder HS 22) macht man auch nichts verkehrt. Und die sind gar nicht so teuer. Zur Not kann man ein Fahrrad mit V-Bremsen auch auf hydraulische Felgenbremsen umrüsten.
 
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