Fragen zum Bakfiets.nl CargoTrike

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Hallo Zusammen,

auch wir wollen uns nun in die Riege der Lastenradbesitzer einreihen. Wir haben im Internet schon Einiges recherchiert und auch hier im Forum viel gelesen. Trotzdem bleiben noch einige Fragen offen und wir hoffen, ihr könnt uns dabei helfen, Antworten zu finden.

Unsere Anforderungen:
Wir wollen das Rad v.a. dazu verwenden, um unsere beiden Kinder (2 Jahre und 4 Monate) zu transportieren (Kita), zum Einkaufen, Trips in die Stadt, den Park etc. Alle unserer Pflichtstrecken sind recht kurz (2-4km), insgesamt könnten so 8-10km pro Tag anfallen.
Die Strecken sind ziemlich flach. Die größten Anstiege, die es zu meistern gibt, sind die Auffahrt der Tiefgarage und die Auffahrten zu Brücken und so.

Wir glauben, dass ein „Traktor“, also ein dreirädriges Lastenrad das Richtige für uns sein wird, weil wir es auf den kurzen Strecken nicht auf Tempo abgesehen haben, sondern eher auf Komfort (der Kinder, die ohnehin eher zur großen Sorte gehören und einige Jahre in die Box passen sollen) und Packvolumen.

Nun zu unseren Fragen:

Wir haben ein Auge die CargoTrikes der Bakfiets.nl geworfen – scheint ein gutes Preis-Leistungsverhältnis zu sein. Zum zweirädrigen Bakfiets CargoLong findet man viele Erfahrungsberichte. Genauso zu den Trikes von Nihola, Christiania und Co.
Zum Bakfiets.nl CargoTrike kaum welche (warum ist das so?). Hat hier irgendjemand Erfahrungen mit dem Trike oder eine Meinung zu eben diesem?

Würdet ihr andere Dreiräder (im gleichen Preissegment) dem Bakfiets vorziehen? Wenn ja, welche und warum?

Wie viele hier, haben wir auch die Herausforderung , Lastenräder zum Probefahren zu finden. Ein Christiania können wir beim lokalen Händler probefahren. Wisst ihr, wo wir ein Bakfiets in Bonn oder (auch weiterer) Umgebung ausprobieren könnten?

Motor oder nicht Motor?
Einerseits fahren wir wie oben beschrieben recht kurze und flache Strecken, die wir auch ohne Tretunterstützung schaffen. Wir haben uns hier mal für einen Tag ein Babboe Big ohne Motor ausgeliehen und sind die Strecken mit einem Kind abgefahren. Das war ok.
Unterstützung wäre eher beim Verlassen der Tiefgarage, kurzen Anstiegen oder der ein oder anderen weiteren Strecke gefragt sein. So ein Motor verdoppelt halt fast mal eben den Preis von so einem Rad und wenn es Schnickschnack ist, den wir nur in seltenen Fällen benötigen, dann vielleicht besser ohne?
Andererseits soll das Rad schon unser Hauptfortbewegungsmittel für alle innerstädtischen Strecken sein. Es wär schon blöd, wenn das Fahren voll bepackt dann nicht Spaß macht, weils zu anstregend ist, oder wir nicht die Garage rauskämen. Außerdem glaub ich, dass wir mit einem Rad mit Motor am Wochenende auch mal längere Ausflüge machen würden.
Was sind da eure Erfahrungswerte?

Wir werden in Zukunft sicherlich noch weitere Fragen zur Ausstattung etc haben. Aber eines nach dem anderen :)

Danke,
Andrea
 
Einerseits fahren wir wie oben beschrieben recht kurze und flache Strecken, die wir auch ohne Tretunterstützung schaffen. Wir haben uns hier mal für einen Tag ein Babboe Big ohne Motor ausgeliehen und sind die Strecken mit einem Kind abgefahren. Das war ok.
Unterstützung wäre eher beim Verlassen der Tiefgarage, kurzen Anstiegen oder der ein oder anderen weiteren Strecke gefragt sein. So ein Motor verdoppelt halt fast mal eben den Preis von so einem Rad und wenn es Schnickschnack ist, den wir nur in seltenen Fällen benötigen, dann vielleicht besser ohne?
Hallo, willkommen, und herzlichen Glückwunsch zu eurer weisen Entscheidung.

Bei einem Dreirad brauchst du für kurze Anstiege keinen Motor, sondern es genügt eine ordentliche Übersetzung. Durch die drei Räder kippst du auch bei niedrigsten Geschwindigkeiten nicht um. Mit der entsprechenden Übersetzung kommst du im Grunde überall hoch, es dauert halt nur deutlich länger und ist eine ziemliche Strampelei.

Ich persönlich halte von Motoren an Dreirädern (ohne Neigetechnik) nicht viel. Diese Dreiräder haben ihre Stärken auf kurzen Strecken bei mäßiger Geschwindigkeit, also nichts, wofür man einen Motor braucht. Aber da gibt es hier bestimmt auch andere Ansichten.

Aber:
1. 8-10km jeden Tag finde ich nicht so wirklich wenig.
2. "Fahrspaß" mit einem (starren) Dreirad haben nicht viele.
3. Komfort für die kleinen Fahrgäste ist wohl bei diesem Layout auch am kleinsten.

Also solltet ihr eventuell nochmal überlegen, ob ein starres Dreirad wirklich das ist was ihr sucht. Und: Jedes Lasti ist besser, als kein Lasti.
Insofern: Viel Spaß beim entscheiden!
 
Dreiräder fahren sich halt nicht wie ein Fahrrad: Sie erlauben in der Regel keine zügigen Kurvenfahrten.
Zudem sind sie konstruktionsbedingt sehr viel unkomfortabler, was Bodenwellen, Schlaglöcher usw. angeht.
Fahrt unbedingt auch ein Einspuriges!

Wenn ihr viele Autofahrten ersetzen wollt, nehmt eines, das sich sehr gut fährt und/oder einen Motor hat.
Je mehr Spaß am Fahren, desto häufiger lasst ihr das Auto stehen.

8-10 km täglich finde ich wenig. Bei einem guten Rad werden es bestimmt bald mehr!
 
Hallo Andrea!

Das Leben besteht aus Kompromissen. Weißte ja (mit Kindern eh). Für uns war es bei der Lastenradsuche vor allen Dingen wichtig gewesen, faule Kompromisse zu vermeiden. Daher haben wir Lastenräder mit Neupreisen unter 1000,-€ (1500,-€) nach Recherche ausgeschlossen. Klingt etwas grobschlacht, könnte man seitenlang begründen, ist einfach so. Nach oben gab es auch eine Grenze. Diese war neben dem Budget (Haushaltskasse) durch Klau- und Vandalismus-Gefahr in der Großstadt gesetzt. Bei 3000,-€. Zweirad war sowieso klar gewesen (nach Probefahrten), Motor muss nicht (lieber weniger Technik), Wetterschutz aber wichtig, sommers wie winters. Das mit dem Platz in der Kiste / auf dem Rad, wovon man zugegebenermassen nie genug haben kann, ist ein anderes Kompromissthema (keine Sorge, es folgen keine seitenlangen Erörterungen - mein Rad habe ich im Laufe der Zeit breiter gebaut, die Kinderbox betreffend). Da wir nicht zuletzt erste Erfahrungen sammeln wollten, wurden es schließlich zwei Lastenräder sehr unterschiedlicher Art vom Gebrauchtmarkt. Das half, das Budget einzuhalten. Und den Kinderanhänger nutzen wir tatsächlich auch noch ab und an und haben den sogar "erneuert". Second hand LongJohn mit Verbesserungen an Teilen 1000,-€ plus second hand Longtail mit Verbesserungen an Teilen 1600,-€ plus neuer gefederter Zweierkinderanhänger 400,-€, Punktlandung 3000,-€ und dafür einen ansehnlichen Fuhrpark bekommen. Ein Auto haben wir nicht. Multimodales Konzept, Ball flach halten, reihum eines der Gefährte zur Überholung mal aus dem Verkehr ziehen können, wie die Bahn es auch mit ihren ICE macht. Denn Wartung und Pannenbehebung braucht selbst ein Neurad einmal. Das ist unser Konzept, mit dem wir bislang sehr gut fahren. Jeden Morgen stehen mindestens zwei Fuhren betriebsbereit zur Wahl, meistens drei.

GLG und Gutes Gelingen (vorher unbedingt viel Probefahren!) Manuel
 
8-10 km täglich finde ich wenig. Bei einem guten Rad werden es bestimmt bald mehr!
Viel oder nicht viel ist halt relativ. Wenn man diese Strecke wirklich täglich fährt, und das mit zwei Kindern, dann denke ich ist die Gefahr eher, dass man sie vorher unterschätzt, als überschätzt.

Für mich sind 8-10km in etwa die Grenze, weiter würde ich ein starres Dreirad täglich auf keinen Fall wuchten wollen. Und ob das auf Dauer Spaß macht würde ich auch bezweifeln, bei täglichen Fahrten will man ja normalerweise auch beizeiten ankommen. Vielleicht wenn es weitestgehend geradeaus geht und der Untergrund schön eben ist. Sobald es kurvig oder holprig wird kann sich das in eine ganz schön zähe Geschichte verwandeln.
 
Ich habe ja auch für ein 2Rad plädiert. ;)

Die TS'n schrieb zudem, dass sie meist 2-4 km Einzelfahrt habe. Das ist mit einem 3Rad mMn gut zu wuppen -- auch wenn es nicht solchen Spaß macht.
Und du fährst doch auch ein ungefedertes bockhartes 3Rad -- Neigetechnik hin oder her: Die bringt im Vergleich zum Komfort eines Long John wenig (gededert oder ungefedert). Habe ich ausprobiert. ;)
 
Die TS'n schrieb zudem, dass sie meist 2-4 km Einzelfahrt habe. Das ist mit einem 3Rad mMn gut zu wuppen -- auch wenn es nicht solchen Spaß macht.

Obs mit einem Dreirad Spaß macht hängt zu aller erst von den Wegen/Straßen ab die man fährt. Die können noch so schön glatt sein, das man zügig fahren kann... ein wenig zu viel Seitenneigung... z. B. wenn Straßen nur auf einer Seite einen Regenablauf haben.... kann die Fahrt "sehr unbequem" machen. Dann muß man sich ( bei Bedarf) auch noch trauen mit so einem Gefährt auf stark befahrenen Straße zu fahren, wenn der Radweg zu schmal, zu schräg, oder zu voll ist. Auf der Straße fahren heißt dann mitunter, das man wegen der Spurrillen in der Mitte der Fahrspur fahren muß. Wir haben hier auf "so betroffenen Teilstücken" "nickeliger Weise" Überholverbot... so das es dann schnell einen größerem Rückstau gibt. Wenn man damit klar kommt ist Dreirad fahren ein tolle Sache. Das sollte man vor dem Kauf gründlich testen.

:) Helmut
 
Und du fährst doch auch ein ungefedertes bockhartes 3Rad -- Neigetechnik hin oder her: Die bringt im Vergleich zum Komfort eines Long John wenig (gededert oder ungefedert). Habe ich ausprobiert. ;)
Diese Diskussion habe ich schon mal geführt. Ich sehe das doch deutlich anders. Aber ich werde die Diskussion sicher nicht neu anfangen und verweise einfach auf den entsprechenden thread: http://www.cargobikeforum.de/forum/...lastentransport-mit-guten-bremsen.1538/page-2 (v.a. weil ich auch so ein wunderhübsches Bildchen gemalt habe ;) )
 
Den hatte ich doch im Hinterkopf. :whistle:

Ich diskutiere gern, bin auch eher Theoretiker, aber in diesem Fall traue ich tatsächlich ganz praktisch meinem Hintern mehr, der wöchentlich drei verschiedene Lastenradkonzepte erlebt ...

Ich schrieb ja auch nicht, dass die Neigung nichts bringe, aber fahre mal mein Douze und erst recht das Load, wenn du in HH bist, Probe und danach das Butchers -- dann malst du keine Bildchen mehr. :sneaky:
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass ein Zweirad in der Hinsicht den höchsten Komfort bietet habe ich nie nie nie in Zweifel gezogen, und zwar NIE. Dass aber sobald der Untergrund holperig wird das Neigetrike mit seiner reinen Auf- und Abbewegung dem starren Dreirad, in welchem die angeschnallten Kinderkörperchen hin und her geschmissen werden überlegen ist, das lasse ich mir von niemandem ausreden (v.a. wenn er keine passenden Bildchen dazu liefert :cool:).

Auf das Angebot mit der Probefahrt komme ich zurück.

Übrigens ist das jetzt nicht so wirklich OT, weil die TO ja auf die Nachteile des starren Dreirads hingewiesen wird dadurch eventuell ihre Entscheidung nochmal ins Wanken gerät.
 
Danke für eure bisherigen Antworten.

Dreirad vs Zweirad

Ich habe im Vorfeld viel über die Vorzüge von Zweirädern gelesen, denke allerdings wieder, dass ein Dreirad eher unsere Ansprüche erfüllen würde.

Für uns würde das Lastenrad nicht das Auto, sondern v.a. Fußwege ersetzen.
Zurzeit laufe ich nachmittags mit der Kleinen (knapp 8kg) im Tragetuch 1,5km zur Kita und hole dort den Großen im Buggy (zusammen sicherlich 20kg) ab, den der Papa morgens dorthin gebracht hat. Auf dem Rückweg machen wir meistens einen Schlenker und kaufen noch ein paar Sachen ein. Das sind die knapp 4km, die wir tagtäglich auf alle Fälle mit dem Rad zurücklegen werden.

Ihr könnt euch vorstellen, dass ich so vollbepackt keinen weiteren Umweg mache, um einen Spielplatz oder gar den Park anzusteuern.

Also:
- Die Strecken, die wir an einem Stück fahren werden, sind recht kurz (2-4km). Der Kitaweg, der in jedem Wetter gefahren werden müsste, ist 1,5km die einfache Fahrt.
- Diese Strecke ist flach, tlw auf kleinen Straßen, tlw auf breiten Radwegen. Der Wege in die Stadt und den Park ebenfalls.
- Gerade auch wegen der kurzen Strecken ist die Fahrgeschwindigkeit nicht so wichtig. Und längere Strecken (die 3,5km in den Park) sind eh Freizeit und da haben wir keinen Zeitdruck. Im doppelten Schritttempo daher zu juckeln ist also ok.
- In die Box kommt ein Kind im Maxi Cosi und ein Kleinkind. DAZU soll noch ne ordentliche Ladung Einkaufstüten oder ein Bobbycar (im nächsten Jahr vermtl ein Laufrad UND ein Bobbycar), Sandspielsachen, Picknickzeugs passen.
- Ich kann mir vorstellen, dass ich im Park das Rad neben Kind auf Bobbycar herschiebe.
- Es wird wohl öfter vorkommen, dass wir 3-4 Kinder transportieren wollen, als dass wir ne längere Tour fahren wollen.

Daher glauben wir, dass ein Dreirad besser unsere Anforderungen erfüllen wird. Oder seht ihr das immer noch anders?

Wir haben sowieso vor auch ein zweirädriges Lastenrad probezufahren, um so unsere Entscheidung für ein Dreirad zu bestätigen (oder eben nicht).


@Fritz Cola:

Was meinst du mit „ordentlicher“ Übersetzung? Wonach sollten wir da schauen?

Fahrspaß: Beim Probefahren des Babboe Big wollte mein Mann gar nicht mehr absteigen, so gut gefiel es ihm.

Re Komfort: Ich meine hier im Forum ein paar Mal gelesen zu haben, dass die Kinder selber die Trikes den Zweirädern vorziehen, weil sie da mehr Platz haben.

Ein Dreirad mit Neigetechnik käme für uns nicht in Frage, da es preislich über der Schmerzgrenze liegt.


@Joshua

Gebraucht kaufen ist schwer, zumal jedwedige Bastelei an mir hängen bleiben würde, ich aber auch kaum Erfahrung und bei zwei kleinen Kindern noch viel weniger Zeit habe.
 
So wie du euer Anforderungsprofil beschreibst seid ihr tatsächlich ziemlich perfekte Kandidaten für ein Dreirad.

Mit ordentlicher Übersetzung meine ich, dass die Übersetzung dem Anstieg entsprechend klein sein sollte. D.h. du legst den kleinsten Gang ein und kommst mit einer Kurbelumdrehung kaum vorwärts, dafür brauchst du auch kaum Kraft auf zu wenden. Bei einem starren Dreirad ist es dann egal, ob man auf eine Geschwindigkeit von <5km/h fällt, man bleibt trotzdem aufrecht. Bei einem Zweirad wird man irgendwann unweigerlich das Gleichgewicht verlieren.
Jetzt muss natürlich die Ratio (also der Unterschied zwischen kleinstem und größtem Gang) von der Schaltung so weit sein, dass sie einerseits einen so kleinen Gang anbietet, dass man auch voll beladen ohne Sportler-Muckies den Anstieg hochkommt, und dann aber andererseits einen so großen Gang anbietet, dass man bei der nachfolgenden Abfahrt trotzdem noch ein wenig anschieben kann und nicht einfach nur ins Leere tritt.

Zusammengefasst: Ihr braucht für einen (kurzen) Anstieg keinen Motor, sondern eine gute Gangschaltung.
Soll heißen: Die Dreigangversionen der CargoTrike-Modelle von Bakfiets.nl fallen definitiv aus (die NuVinci auch, die ist nur was für E-Bikes). Die 8-Gang könnte eine Alfine sein (leider gibt die Seite nur wenig Infos und die auch noch auf Holländisch), ich denke eine Alfine wäre ausreichend, könnte höchstens sein, dass ihr dann vorne lieber noch ein kleineres Kettenblatt haben wollt, aber da müsste man ausprobieren, wie ihr eure Anstiege hoch kommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nochmal Hallo Andrea,

ich meine Dich / euch nun besser zu verstehen. Oft versucht man ja von eigenen Konzept zu überzeugen und sollte aber lieber mehr zuhören oder Fragen stellen. Wie auch immer. Es kommt mir so vor, als wenn ihr nun sowieso auf der Endstrecke zum Kauf seid. Wenn wesentliche Eckpunkte gesetzt sind (Preis - nicht zu hoch, auf jeden Fall Dreirad, Drehschemel-Lenkung, Motor kein Muss, Neukauf aber Muss, selbst reparieren nur in engen Grenzen), dann würde ich den lokalen Rad-Spezi mal einbinden. Inwieweit er euch mit dieser oder jener Anschaffung dann später zur Seite steht.

In der Probephase vor dem ersten Kauf eines Lastenrades hatten wir die Firma Babboe auch auf dem Schirm. Und Probe gefahren (alle Modelle, das ging damals in Berlin an einem Tag, nur das "Mountain" gab es noch nicht). Wir tendierten sehr zu der Anschaffung, fanden das Fahrgefühl völlig o.k. (wenn wir auch den Einspurer, das City, bevorzugten). Erst später, als die Reise bei uns aus anderen Gründen hin zu anderen Modellen ging (siehe Foto beim nick), entdeckte ich (unter anderen in Foren hier) doch so einige Mängelbeschreibungen zu "alternden" Babboes. Undzwar mehr als zu den Bakfiets.nl, den Christiania. Dennoch überlegte ich kurzzeitig ein günstig angebotenes "Big" für 500,-€ gebraucht einfach mal zu kaufen. Als Schwerlastesel. Und als Spass-Kutsche, wenn zwischen KiTa, Spielplatz und Eisdiele die Geschwindigkeit egal ist, aber Platz und Spass zählen (Freunde mitnehmen, Kutschen-feeling, nicht jedes Mal aufbocken müssen bei den - gefühlten - 1000 Stopps). Hab's dann nicht gemacht (zu viele Fahrräder, auch ein "Problem").

Nu ja. So konkret, wie sich das alles bei euch anhört, da braucht ihr nur noch ein Modell finden, welches den Kompromiss zwischen Preis, vernünftigem Antrieb (gute Nabenschaltung mit weiter Spreizung der Gänge?), guten Bremsen und Haltbarkeit bestmöglich erfüllt. Bezieht den Händler mit ein, würde ich denken. Und denkt vielleicht auch gleich daran, dass, wenn ihr und eure Kinder Spass an der Fuhre haben, dieses erste Lastenrad nicht das letzte sein dürfte. Optimieren kann man immer noch. Am besten dann, wenn man bereits Erfahrungen hat und dadurch auch weiß, worauf es einem persönlich ankommt (und nicht dem user Joshua oder anderen). Perfektion heben wir uns übrigens für das nächste Leben auf.

Ein letztes Wort zum Thema Gebrauchtkauf. Nur sicherheitshalber, zum besseren Verständnis. Und auch, weil ihr ja tatsächlich gar nicht so weit weg von der holländischen Grenze wohnt (wir Berliner haben es da deutlich weiter). Im größeren Raum bei euch dürften durchaus einige gute Angebote existieren. Blindkauf ohne Probefahrt ist nie unproblematisch. Das will ich so auch nicht unkritisch empfohlen haben. Gemacht habe ich es dennoch. Mein Long-John kam 600km aus FFM nach Berlin. Der Verkäufer war im Gespräch klasse und wir haben das Rad inkl. Mängeln hinreichend gut besprochen gehabt. So, dass ich es wagte. Und nicht bereut habe (keine Sekunde!). Ich hatte das Modell schlichtweg hier in Berlin nicht gefunden (auch nicht neu). Infos aus dem Netz zu Vor- und Nachteilen waren spärlich, aber einiges war mir schon klar gewesen. Die Spedition war wider Erwarten kein großes Problem. Auftragsausschreibung bei beispielsweise anyvan.de und rasch hatte ich eine gute Beiladung für kleines Geld - bis vor die Haustüre (Bordsteinkante). Ich erwähne es deswegen noch einmal, weil Dreiräder einer bestimmten Art (ich sage mal etwas "altmodischer", so, wie ihr es euch wohl vorstellt) derzeit deutlich günstiger gehandelt werden als die "moderneren" Räder (Neigetechnik, E-Motor, Einspurer, Bullitt, Douze ... You name it).

Beste Grüße aus Berlin!
Manuel

P.S.: Der Frühling kommt, wartet nicht zu lange, auch bezüglich Preisen und Lieferzeiten!

P.P.S.: Lieferzeiten könnten noch so ein zartes Argumentchen Pro Gebrauchtkauf sein (jetzt ducke ich mich aber weg - kocht ihr mal euer Süppchen).
 
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Hallo Andrea,

die Entscheidung »ob 2-Rad oder 3-Rad« lässt sich immer nur vermuten - die Testfahrt entscheidet meistens (neben der Topographie, dem Nutzungszweck und der Funktionalität). Am besten erst ohne Ladung, dann mit Ladung - sonst könnte ein falscher Eindruck entstehen. Tatsächlich hört sich das aber nach einem 3-Rad an - meine Frau argumentiert ganz ähnlich und ja, das 2-Rad ist mit 3 sich bewegenden Kindern auch für einen Mann nicht immer ganz so smooth zu lenken. Im Netz findet man tatsächlich nicht viel zu Bakfiets (es gibt nicht mal eine Facebook-Seite) - andere sind da weiter und z. B. Babboe sind die Social-Media Könige (was über deren schlechte Qualität made in china hinwegtäuschen soll).

Was Ihr in meinen Augen doch noch mal ernsthaft überlegen solltet: den Motor. Da Ihr in Bonn wohnt, würde ich von allem, was nicht vor Ort gewartet werden kann, abraten. Damit fallen Yamaha, Qwic (Babboe), Promovec (Christiania, Nihola, trioBike, Winther) etc. raus.

Seit 2016 werden bei Bakfiets.nl (immer noch made in Holland, 10 Jahre Garantie auf den Stahlrahmen) sehr hochwertige und wartungsfreie Shimano Steps-Antriebe verbaut und wenn man sich an die ca. € 1.500 Mehrkosten (mit einer automatischen SRAM 2-Gang-Schaltung - sehr wartungsarm, komfortabel und beliebt in Stresssituationen der Großstadt, weil Automatik) gewöhnt hat, wird sich der Aktionsradius drastisch erweitern und der Spaßfaktor explodieren. Seit 2017 gibt es auch die Option einer Magura Felgenbremse für das Hinterrad - das macht das Trike auch in hügeligen Situation sicherer. Wer schneller als 20-25km/h mit Kindern fährt, hat es in meinen Augen eh nicht verstanden oder sollte ein Zweirad OHNE Kids nutzen. Der Wiederverkaufswert mit einem solchen Motor ist auch wesentlich höher als mit einem unbekannten aus dem Ausland.

Bakfiets sind sehr robust und witterungs-un-anfällig - durch Kettenkasten, Nabenschaltung und Roller Brakes. Die Kids können von allen Seiten einsteigen und auch mal auf die Schutzbleche treten (geht bei Nihola nicht), die Bikes kippen nicht so schnell nach vorne (wie bei Nihola, Triobike oder manchmal auch Christiania). Meine Empfehlung: Das Bakfiets Trike Narrow mit 4 Sitzplätzen (Bänke hochklappbar), Schwalbe Big Apple Plus (Ballonreifen), SRAM 2-Gang oder Shimano Di2 8-Gang und Magura Felgenbremse. Die anderen genannten sind auch wunderbare Räder - jedoch in Teilen nicht ganz so robust oder etwas teurer (wie alles in Dänemark).

Guckst Du hier: http://www.mycargobike.de/produkt/bakfiets-cargo-trike-narrow/

Die Cruiser-Variante ist was fürs Auge mit Ledersattel und -Griffen - auch schön!

Viel Spaß bei der Entscheidungsfindung.
 
Ohne alles ganz genau gelesen zu haben würde ich dir raten auf folgende Dinge zu achten.
Gute Scheibenbremsen vorne, sollten auch gut einstellbar sein.
Feststellbremse hinten.
Praktisches Verdeck für Regenfahrten, schau dir an wie du deine Kids dann da auch rein bekommst.
Die Sitze sollten bequem und die Gurte was taugen
Bei nem normalen Drehschemel, (Johnny Loco Christiania etc.) würde ich immer auch im Flachland einen Motor mit einplanen. Rückenwind ist so geil.
Willst du ihn nachrüsten überlege ob der Motor hinten ins Rad soll dann geht keine Nabenschaltung, oder ins Tretlager da muß man auch aufpassen ob er passt. Christiania die neueren fallen dann z.B weg.
Für manche hier ist ein Dreirad auch ne Rennsemmel für mich eher zum entschleunigen da muß man sich auch entscheiden was man will.
Ich kenne Chinarenner, Babboe, Christiania die etwas älteren und jetzt Johnny Loco mit "Neigetechnik am Hinterbau".
Ich würde nie wieder mein Loco hergeben. Bericht gibs hier im Forum.
Christiania umbau auch im Pedelec forum.
So ich geh mir jetzt wieder die Kiste vollknallen, der Samstageinkauf wartet.
Mein Motor zieht mich übrigens prima bei Kaufland in den ersten Stock im Parkhaus hoch. Bei regen parkt man doch so schön trocken. ansonnsten schwebe ich bis dorthin leise so mit 15-20kmh ohne schwitzen.
LG
 
Hallo AndreaN,
noch ein paar Kommentare zur allgemeinen Entscheidungserschwerung :)

- Kein Dreirad ohne Motor! Ist meine Meinung mit Dreirad und ähnlichen Anforderungen. Man ist auch mal müde oder schwach, nimmt auch mal Kindes Freunde mit, es muss auch mal fix gehen und die Kinder werden bei regelmäßiger Fütterung auch nicht kleiner (--> dadurch schwerer). Das ganze Gelärch drumherum wird auch mehr, unterschätze das nicht. Abschalten kann man den Motor immer bei sportlichen Ambitionen, anschalten bei Nichtvorhandensein ist schwer, Nachrüsten ist auch Murks, wenn man keinen guten Händler hat oder sehr technik-begabt ist und zufällig viel Zeit hat. Teuer sowieso. Teilweise geht Nachrüsten auch nicht, wenn dann ein anderer Rahmen notwendig wäre etc.

- Weil ihr eher Kiste-vorne haben wollt geht Motor nicht im Vorderrad (weil vorne zwei Räder...). Wie oben beschrieben: Wenn Du es wartungsarm haben willst, dann ist eine Nabenschaltung zu empfehlen. Dann geht aber kein Motor im Hinterrad (da ist schon die Nabenschaltung drin), das geht dann nur noch über den Antrieb selbst bzw. am Tretlager/Mittelmotor. Das bedeutet jedoch: Mehr Last auf der Kette, das macht Dir bei einem Lastenrad ruck-zuck die Schaltung kaputt, weil die einfach nicht dafür gedacht sind bis auf die Rohloff-Schaltung (schätze 800 EUR Aufpreis... aber saugeil, ich kaufe nichts anderes mehr!!! Wenn ihr es mal ausprobiert, wollt ihr nix anderes mehr und seid ein Leben lang froh dran, ist sehr wartungsarm und die Gänge sind einfach immer sauber drin...). Wenn Rohloff nicht drin ist, würde ich stark die oben erwähnte Variante mit Shimano-Steps empfehlen, da setzt der Motor kurz aus, wenn man schaltet, d.h. der Motor kann die Schaltung nicht mehr kaputtdrücken. Habe selbst an meinem normalen Zweirad einen Mittelmotor und Shimano-8-gang (ohne "Steps"!) und mir knackt und kracht das Getriebe immer mehr nach 3000km. Muss bald eine Rohloff nachrüsten, weil ich es damals noch nicht besser wusste, sehr ärgerlich und teuer. Mach das also nicht ohne Steps/Motorunterbrechung oder Rohloff. Alternativ: Kiste hinten mit Vorderradmotor, da kann es die ganze Problematik prinzipbedingt nicht geben. Wir sind mit Kiste hinten sehr zufrieden, die Kinder machen auch ohne Erwachsenen-Zutun ihr Laber-Rhabarber-Sing-Sang-Quietsch-und-Schlaf. Aber Kiste vorne oder hinten ist Geschmackssache.

-Aufpassen selbst im Flachland beim Brücke runterfahren etc: Sobald Du mit Kiste-vorne zu schnell wirst, macht die was sie will, schlenkert, schleudert. Und wenn viele Kinder/Gewicht drin sind, kannst Du das nicht mehr halten/gegenlenken bei Problemen, da können prinzipbedingt üble Unfälle passieren, also immer schön langsam runterfahren und dabei bremsen. (Mit Kiste hinten kann das prinzipbedingt mal wieder nicht passieren, 30-40-50 km/h Berg runter läuft ruhig... Da wir im Hügelland wohnen, kam Kiste-vorne für uns aus diesem Grund nicht in Betracht.)

-Bremsen gutes Stichwort: Scheibenbremsen! Keine Rollenbremsen. Im Zweifel (gibt es zwar selten, aber kommt vor) musst Du schnell bremsen können. Geht mit Rollenbremsen nicht. Normale Scheibenbremsen kann Dir auch jeder Wald-und-Wiesenhändler warten. 1x im Jahr sicherlich sinnvoll.

-Die Zeit vergeht schnell, denkt also ans Wiederverkaufen oder vererben. Ein gutes Rad könnt ihr lange nutzen und eure großen Kinder dann bei Ausbildung/Studium/eigene Familie weiter verwenden. Wenn es ein Billig-Modell ist, wird es bis dahin kaputt sein. Entscheidend sind nicht die Anschaffungskosten sondern die "Abschreibungen" also Wertverlust. Als Controller sei mal folgende Beispielrechnung getan: "Billigrad", 2500 EUR, nach 5 Jahren Schrott --> 500 EUR/Jahr; "Qualitätsrad", 6000 EUR, nach 30 Jahren Schrott --> 200 EUR/Jahr. Bei 0% Zinsen. Lieber was gescheites, gut wartbares mit ordentlicher Schaltung über Kredit finanzieren als sich ständig ärgern im Alltag und das Rad nicht so oft nutzen und Auto behalten.

-Gab schon diverse Diskussionen zu Eurer Problematik. GuckstDu. Sind Links auf meine Posts, bin zu faul den ersten zu suchen/verlinken, musst halt immer erstmal noch oben Scrollen.

http://www.cargobikeforum.de/forum/index.php?posts/12395/
http://www.cargobikeforum.de/forum/index.php?posts/12386/
http://www.cargobikeforum.de/forum/index.php?posts/12484/
http://www.cargobikeforum.de/forum/index.php?posts/13180/
http://www.cargobikeforum.de/forum/index.php?posts/17824/

Viele Grüße und viel Spaß beim Radeln dann, Lastenradfahren macht schnell abhängig :)
lilasampo
 
Mehr Last auf der Kette, das macht Dir bei einem Lastenrad ruck-zuck die Schaltung kaputt, weil die einfach nicht dafür gedacht sind bis auf ...
Das kann ich so garnicht bestätigen. Kettenschaltung, Nabenschaltung auch die Nexus halten prima.
LG
 
-Aufpassen selbst im Flachland beim Brücke runterfahren etc: Sobald Du mit Kiste-vorne zu schnell wirst, macht die was sie will, schlenkert, schleudert.

Das "schlenkeern u. schleudeern" kann man mit einem passenden Lenkungsdämpfer gut in den Griff bekommen. Wir hatten an der "ersten Ausführung" unseres Dreirades keinen. Da hat sich das ganze derart schnell aufgeschaukelt, das Handzeichen geben beim abbiegen, oder fahtren über Spurrillen fast unmöglich waren. Dann gabs Probleme mit dem Rahmen, und mit der Reparatur wurde auch ein Lenkungsdämpfer verbaut. Damit kann man deutlich sicherer Fahren, und auch Handzeichen geben beim Abbiegen ist kein Problem mehr. Richtig zügig fahren sollte man jedoch nur auf gut bekannten Strecken, denn wenn eine Straße einfach mal so die Gefälleseite ( Regelablauf ) wechselt, entstehen zu schnell gefahren an der Stelle auf so einem Dreirad Kräfte, von denen ich mich nur sehr ungern überraschen lassen würde.
 
-Aufpassen selbst im Flachland beim Brücke runterfahren etc: Sobald Du mit Kiste-vorne zu schnell wirst, macht die was sie will, schlenkert, schleudert.
Erst vehement für einen Motor werben und dann vor zu hoher Geschwindigkeit warnen?

Bei dem, was Andrea beschreibt bleibe ich dabei: Kein Motor! Bei kurzen Strecken, die langsam gefahren werden absolut überflüssig.

Und wenn die Kiste schlackert, dann hat man billig eingekauft.
 
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