Fragen über Fragen, Kaufberatung

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Lastenrad
Radkutsche Rapid
Als Einstieg ins Cargobikeforum gleich ein paar Fragen.
Ich plane die Anschaffung eines Lastenrades in nächster Zeit. Noch nicht sofort, die Finanzierung steht noch nicht so richtig.
Aber reichlich Fragen habe ich schon, dafür noch keine Ahnung von den Fachbegriffen.
Auf der Spezi hab ich mir schon ein paar nette Konstruktionen angesehen, die fällt aber dieses Jahr leider wieder aus.
Mein Wunsch geht in die Richtung 1-Spurer tiefe Ladefläche vorne, Nutzlast inkl. Fahrer min 250kg.
Ich selber bring schon gute 100kg auf die Waage, ess zu viel, rauch zuviel, trink zuviel Kaffee, mal auch ein Bier zuviel. Als Ausgleich beweg ich mich zu wenig. :)
Angedachter Einsatzzweck ist Lastentransport des täglichen Bedarfs, aber auch mal Brennholz aus dem Wald holen.
Mein Hauptproblem aber sind ungute Erfahrungen mit Aufrechträdern in den letzten Jahren. 1 - 2 Stunden mit dem normalen Fahrrad unterwegs und mir schlafen die Handgelenke ein, der Hintern tut weh und ich hab 2 Wochen Spaß mit einem Druckgefühl am Damm/Prostatagegend. Keine Ahnung ob das medizinische Ursachen hat oder die Sättel an meinen Rädern einfach unpassend/bescheiden sind.
Gute Fachberatung ist momentan coronabedingt ja eher schwierig. Hat mich auch die ganze Zeit eher nicht interessiert, bei meinem Scorpion fs20 und meinem Milan GT stellen sich diese Beschwerden nicht ein.
Aber Lastenräder mit liegender Position sind eher raumgreifend und recht unhandlich.
Nach teueren, und nervigen, Erfahrungen mit dem GSD Antrieb im Scorpion möchte ich auf eine E-Unterstützung verzichten, zuviel Aufwand und zu wenig Zuverlässigkeit bei seltenem Gebrauch. 3 defekte Akkus, einer während der Fahrt abgeraucht, die anderen Beiden wohl eher Lagerschäden, und die mangelnde Wetterfestigkeit vom GoSwiss haben mir das Thema vergällt.
Lastenanhänger möchte ich in der Gewichtsklasse mit meinen Fahrzeugen nicht abbremsen müßen, dürfte auch für die Antriebe etwas zuviel sein.
Langer Text, viele Fragen.
Meine Hauptfrage ist aber vorerst die Geschichte mit dem Sattel.

Grüße
Robert
 
Ich denke, 250 kg Nutzlast bietet kein Serien-Einspurer.
Mir fällt das Sortimo Neigedreirad ein, das 140 kg laden darf. Fahrergewicht aber auf 100 kg begrenzt.
180 kg plus Fahrer darf das Gustav W Dreirad. Das Rad Kutsche Musketier kann wimre 200 kg laden und ist ein klassisches Dreirad mit einem Rad vorn.
 
Für Brennholz gibts nur eine Lösung... ;)
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Carla Crowd. Auflaufgebremst, bisv150kg Zuladung am Fahrrad, 250kg hält er als Handwagen aus. Aber das weißt Du schon ;)
Gruß Krischan
 
Mehrspurer schränken die Streckenauswahl doch stark ein. Und Schlaglöcher suchen mit 3 Spuren kann ich mit den bestehenden Möglichkeit auskosten bis mir die Lust vergeht.
Mir fehlt eben vollständig der Marktüberblick, und die Spezi. 2019 hab ich mich hauptsächlich um Lastenräder gekümmert, aber ohne Kaufambitionen.
 
Einschlafende Hände und Taubheitsgefühl hat aber erstmal nichts mit der Art des Rades zu tun, sondern einfach nur mit der passenden Ergo- und Geometrie. Wie du bereits erkannt hast muss auch der Sattel zum Ar... passen. Sonst wird das nichts

Spielraum ist da viel. Vorbaulängen, Lenkerbreiten, Backsweep, Upsweep, Reach, Stack usw. Alles muss auf dich passen
 
Mehrspurer schränken die Streckenauswahl doch stark ein. Und Schlaglöcher suchen mit 3 Spuren kann ich mit den bestehenden Möglichkeit auskosten bis mir die Lust vergeht.
Hier liegst du nicht unbedingt richtig - ich habe da jedenfalls andere Erfahrungen mit dem Musketier gemacht. Schlaglochsuche beim Musketier ist ganz einfach: du musst sie unters Vorderrad nehmen ;)
200kg NL gehen damit jedenfalls auch bei deinem Fahrergewicht.
Nur den Verzicht auf E-Antrieb bei deinen Anforderungen kann ich mir real nicht vorstellen.
Mein Satteltip dafür wäre der SelleRoyal Drifter+ und Bib mit Polster (da gibts eine Bib mit Individualpolstern, mir fällt nur der Name grad nicht ein...und günstig ist sie auch nicht)
 

Nur den Verzicht auf E-Antrieb bei deinen Anforderungen kann ich mir real nicht vorstellen.
Die Rheinebene zeichnet sich dadurch aus, daß sie ziemlich eben ist :)
Außerdem habe ich noch diverse Autos mit Anhängerkupplung zur Verfügung, wenns weiter ins Gebirge geht. Und für die schweren Fälle einen Diesel.
Die werden auch bleiben, den 2CV hat meine Freundin vor 30 Jahren gebraucht gekauft, meine Dyane hab ich vor 25 Jahren geschenkt bekommen zum verschrotten und die Kastenente hab ich vor 30 Jahren wieder aufgebaut. Nach so langer Zeit trennt man sich nicht mehr.
Und der Diesel ist ein Holder Einachser mit 500ccm Einzylinder und Kurbelstart. Wenn ich es diese Jahr noch auf die Reihe bekomme brauch ich den um das Äckerle zu pflügen.
Benzin, Diesel und verschiedene Öle hab ich quasi im Blut, durch diverse Ungeschicklichkeiten beim Schrauben.
Aber wo es möglich ist bevorzuge ich das Fahrrad.
 

Mein Satteltip dafür wäre der SelleRoyal Drifter+ und Bib mit Polster (da gibts eine Bib mit Individualpolstern, mir fällt nur der Name grad nicht ein...und günstig ist sie auch nicht)
SelleRoyal bewegt sich im Preisrahmen bis 50€ ? Das empfinde ich eher als günstig, kauft man ja nicht alle 14 Tage. Und wenn der Sattel gut ist und sich mit der Anatomie verträgt ist das ein entscheidender Faktor ob man ein Rad nutzen kann.
Was ist eine "Bip"?
 
Eine BIP ist eine Polsterhose.
Sattelempfehlungen halte ich für schwierig. Was dem einen passt, findet der andere grausam. Da hilft eigentlich nur probieren.
Man kann den Sitzknochenabstand messen, um eine Richtung zu bekommen in welcher Breite der Sattel sein soll...
 
Ein cooles Rad, aber es gibt bei dem Rad dokumentierte Fälle von Sattelrohr Brüchen bei schweren Fahrern.
Ich glaube, einen Einspurer ohne Motor für 150 Kg Last plus100 kg Fahrer, also etwa 280 kg Systemgewicht werden wir nicht finden.
 

Ich glaube, einen Einspurer ohne Motor für 150 Kg Last plus100 kg Fahrer, also etwa 280 kg Systemgewicht werden wir nicht finden.
Den Eindruck habe ich langsam auch. Da werde ich meine Vorstellungen wohl an das Verfügbare anpassen müßen.
Unpraktischerweise sind Beratung und Probefahrten gerade sehr problematisch, ich wüßte jetzt auch keinen Händler in Mittelbaden den ich damit belästigen könnte. Und Spezi fällt ja leider aus, das wäre die Chance gewesen.
 
Sattelempfehlungen halte ich für schwierig. Was dem einen passt, findet der andere grausam.
Hm...meine Empfehlung Drifter bezog sich direkt aufs Musketier, das halte ich für etwas speziell in dieser Hinsicht.
Ansonsten gebe ich dir Recht.

Die Gewichte finde ich hier im Thread auch verwirrend: Systemgewicht= Leergewicht+Fahrer+Nutzlast.
Bei einer Nutzlast von 150kg + 100kg Fahrer würde ich zum Motor raten, auch in der Ebene.
 
…Bei einer Nutzlast von 150kg + 100kg Fahrer würde ich zum Motor raten, auch in der Ebene.
Ich glaube bei den Nutzlastvorstellungen werde ich mich etwas der Realität anpassen müßen.
Was Motor und Elektronik angeht bin ich durch die Erfahrungen mit dem GoSwiss etwas scheu geworden.
Wobei sich der ja durch Austausch des Hinterrades einfach hat ersetzen lassen.
Das stell ich mir bei Mittelmotoren weitaus schwieriger vor. In der Preislage von der Gutmütigkeit eines Zulieferers abhängig zu sein möchte ich vermeiden. Da würde ich doch schon einen Bafang bevorzugen. Alles Standardkomponenten und bei Systemausfall einfach rückrüstbar.
 
Da werde ich meine Vorstellungen wohl an das Verfügbare anpassen müßen.
Wie wäre es, mal nicht vom Maximum, sondern vom Minimum auszugehen? Was brauchst du mindestens? Immer. Was brauchst du ab und zu? Was wäre im Einzelfall schön zu haben?

Ich finde es sinnvoller, zu 90 % mit dem Vorhandenen glücklich zu sein und bei den restlichen 10 % Abstriche zu machen, als zu 100 %, also immer, sich mit unvernünftigen Kompromissen abzuquälen.

( Ich steige jetzt auf mein Bullitt, das mich zu 99 % der gefahrenen Kilometer glücklich macht – Vielleicht vollende ich heute die 30.000. )
 
Vom Minimum auszugehen kann in die Hose gehen. In den Milan, oder in die Bananentaschen am Scorpion passt auch schon ordentlich was rein, solange es sich verteilen läßt und nicht sperrig ist.
Aber nach etwas Nachlesen und -denken erscheint mir die Klasse 200 - 250kg Gesamtgewicht doch ausreichend. Vor Allem auch am Markt vorhanden. Und ich muß die Geschichte ja auch noch bewegt bekommen.
Tieflader, ala LongJohn, ist für mich gesetzt, Federung und Seilzuglenkung wäre fein.
Aber da brennt gerade nichts an, erst muß ich sehen was meine Zahnärztin von meinem Kontostand über läßt.
 
Urgs. Gute Genesung.
Vollfederung bieten meines Wissens nur das Riese und Müller Load und das Kettler Cargoline. Beide mit verdongeltem Mittelmotor....
 
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