Familiäre Einstellung zur Mobilität

Leider ist Dresden zu weit weg, sonst hätte ich dir Übergangsweise ein Bullitt mit VR-Motor leihen können.
Tolles Angebot!

Am Ende geht's, ich mache heute aus 2 bafangs einen. Bis Freitag klappt's dann, und im neuen Jahr hab ich 2 Tage sturmfrei, da bekomme ich den Fuhrpark hoffentlich gesammelt auf die Straße. Ist also absehbar.

Trotzdem krass, wie sehr man merkt, dass die Dinger fehlen.
 
Gibt es bei euch keine freien/ Leih Lastenräder?
Ansonsten gilt das gleiche, wie @holzwurm geschrieben hat.
Viel Erfolg und gute Nerven!
 
Gibt es bei euch keine freien/ Leih Lastenräder?
Ansonsten gilt das gleiche, wie @holzwurm geschrieben hat.
Viel Erfolg und gute Nerven!
Doch, aber zu weit weg. Wir bekommen das schon hin. Ich war nur einfach erstaunt, wie sehr man sich drauf einstellt und wie sehr es dann fehlt.

Edit: alle Alternativen sind dann so unpraktisch, dass man am Ende ohne Motorunterstützung tritt (#nopainnogain) ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin gerade hierüber gestolpert.
Warum genau nicht mehr als 77km? Hat das mit irgendeiner umgerechneten Einheit zu tun?

Screenshot from 2025-03-12 23-58-07.png
 
Bin gerade hierüber gestolpert.
Warum genau nicht mehr als 77km? Hat das mit irgendeiner umgerechneten Einheit zu tun?
Mit ein bisschen Rundungsfehler könnte es daran liegen, dass muslimische Frauen sich ohne männliche Begleitung nicht weiter als 81 km von ihrer Wohnung entfernen dürfen:


Markus
 
Spannender Thread und es beruhigt mich ein bisschen, dass ich Leidensgenossen gefunden habe... ;)

Anfang 2019 habe ich den Arbeitgeber gewechselt und wegen einem größerem Defekt am Auto musste ich für ein paar Wochen mit dem Zug zur Arbeit fahren. Die Einschränkung für mich war überraschend gering, weil die Wegstrecke zum Bahnhof und zur Firma zu Fuß keine 15min Zeit gedauert hat. Mit dem Auto war ich für die Gesamtstrecke auch nur 20min schneller und nach ein paar Monaten wurde das zweite Auto verkauft.
Inzwischen sind wir ins Eigenheim am Stadtrad gezogen und mein Arbeitgeber ist ebenfalls an den Stadtrand umgezogen. Die Wegzeit blieb trotzdem gleich, weil ich das Rad für den Weg zum Bahnhof nutze. Die Fahrradmitnahme ist in dem Bahnabschnitt eh kostenfrei und dank Deutschlandticket ist das Bahnfahren sogar günstiger geworden als früher...

Meine Frau hat wenig Alternativen zum Auto für den Weg zur Arbeit, weil es keinen sinnvoll ausgebauten ÖPNV auf der Strecke gibt. Sie hat zwar gelegentlich eine Mitfahrgelegenheit für den Arbeitsweg aber es bleibt dann beim Auto. Die Innerstädtischen Wege zum Einkaufen, um die Kinder zur Schule oder zum Sport zu bringen macht sie ebenfalls fast ausschließlich mit dem Auto. Wenn dann geht sie zu Fuß aber das auch nur, wegen der "Bewegung"... Das Fahrrad hat sie zuletzt im Sommer 2024 genutzt.

Für die alltäglichen Wegstrecken in der Stadt habe ich bisher entweder mein Stadtrad oder das Auto genutz, sofern es "verfügbar" war. Seit zwei Wochen nutze ich dafür das Lastenrad und es vereinfacht den Alltag doch erheblich. Die Größe des Einkauf richtet sich nicht mehr an der Kapazität der Packtasche und beim Abholen der Kinder mit dem Rad gibt es auch kein Gejammer mehr... ;)

Auf meine Frage ob meine Frau vielleicht auch mal das Lastenrad nehmen will, habe ich wenig Zuspruch bekommen. Sie bleibt beim Auto oder sie geht weiter zu Fuß... :(
 
Es mag viele Gründe geben, warum jemand nicht gerne Rad fährt bzw. dem Rad nicht immer den Vorzug vor dem Kfz gibt.
Nach meinen Beobachtungen und Erfahrungen ergeben sich für mich folgende Hauptgründe:

3. Das Fahrrad "passt" nicht (unbequem/schmerzhaft, falsche Einstellungen)
2. Man fühlt sich auf dem Rad und damit im Straßenverkehr unsicher

Und mein vermuteter Spitzenreiter:

1. Wie werde ich von anderen wahrgenommen, wenn man mich auf dem Fahrrad sieht?
("Guck mal, die können sich kein Auto/Sprit mehr leisten", "Die machen jetzt auch auf Öko", ...)

Das muss aber ausdrücklich für deine Frau nicht zutreffen, ducmo!
 
1. Wie werde ich von anderen wahrgenommen, wenn man mich auf dem Fahrrad sieht?
("Guck mal, die können sich kein Auto/Sprit mehr leisten", "Die machen jetzt auch auf Öko", ...)
Als ich vor 10 Jahren bei meinen Kunden mit dem Bullitt auftauchte, haben die mich ernsthaft gefragt, ob ich keinen Führerschein mehr hätte....

...mittlerweile hat sich das gelegt, weil Lastenräder "in der Mitte der Gesellschaft" angekommen sind.
 
2. Man fühlt sich auf dem Rad und damit im Straßenverkehr unsicher

Das geht dann Hand in Hand mit "das ist zu weit entfernt und es sind zu viele Höhenmeter". Je weniger eins sich traut zu fahren, desto untrainierter ist eins ja auch. Daher kann ich's schon gut verstehen, dass ich die einzige Person im Haushalt bin, die regelmäßig Fahrrad fährt.
 
Ich muss aber sagen, wir haben ursprünglich in der Stadt gewohnt und hatten dort auch nie ein Auto, war kein Problem. Aber hier am Land, versuchen wir zwar so viele Wege wie möglich mit dem Rad zu fahren, aber es braucht eine Menge Enthusiasmus, 18km zum nächsten Supermarkt und zurück an einer stark befahrenen Straße mit Tempolimit 70 entlang zu fahren, die letzten paar hundert Meter steil bergauf, eventuell auch noch mit Kind.
Also ich will sagen, das sind nicht immer Ausreden, wenn wir nicht so an das Radfahren gewöhnt wären und es nicht irgendwie auch als Teil unserer Identität betrachten würden, würden wir es hier vermutlich auch nicht in der Form machen. Ich kann da die Menschen schon verstehen, ich denke das man in solchen Fällen mit Infrastruktur viel bewirken könnte.
 
In der Kleinstadt in der wir leben sind Lastenrräder nicht wirklich verbreitet. Mein Nachbar hat mich damit angesteckt aber ansonsten gehören die Dinger nicht zu "Straßenbild". Sobald man in die umliegenden Orte kommt wird's noch dünner.

In einer Großstadt ist das Thema Lastenrad aus den verschiedensten Gründen sicher schon verbreiteter...

Insofern ist ein Teil der Akzeptanz sicherlich auch der persönlichen Wahrnehmung geschuldet...

Beim reinen "Fahrrad" sieht es anders aus.
Vielleicht liegt es wirklich an einem der Gründe die Fahrratt-e aufgeführt hat. Ich werde mal nachbohren... ;)
 
Ich meine, ich hätte es hier irgendwo schon mal geschrieben, aber bei uns auf dem Dorf sieht man bei schönem Wetter die immer gleichen Leute am Wochenende freizeit-radeln (mit teilweise sehr teuren Rädern). Die machen bestimmt etliche tausend km im Jahr mit dem Rad - aber nur "nutzlos" wie ich immer scherzhaft sage... einfach nur rumfahren, aber keine Kfz-Fahrt dadurch ersetzend.
DAS scheint hier sozial anerkannt zu werden.

Wochentags sieht man die gleichen Personen aber mit ihren dicken SUVs vor dem Bäcker stehen (in fußläufiger Entfernung) und auch sonst jedes Ziel mit der Blechbüchse absolvierend. Während die Personen, die selbst größere Einkäufe mit dem Rad erledigen, von diesen anderen nur ungläubig belächelt werden... Und diese bemitleidenden Blicke die bemerkt man als Radler.

Es ist zu einem großen Teil ein soziales Problem: Der Mensch hat Angst, sozialen Stellungswert zu verlieren, den er sich durch Kfz-Status aufgebaut hat.
 
ich denke das man in solchen Fällen mit Infrastruktur viel bewirken könnte.
hihihihi

Nein. Die Menschen bleiben faul und am Land gibt es kein Parkplatzproblem für die Karren. Es werden bei bester Infrastruktur hier selbst die 500m zum Supermarkt mit dem Auto gemacht.
Auf meinen 14km Arbeitspendelweg habe ich komplett Radweg / Autofrei mit Winterdienst und im Herbst Laubbeseitigung. Ich bin da schon tag ein tag aus sehr sehr sehr alleine drauf unterwegs ;)
 
hihihihi

Nein. Die Menschen bleiben faul und am Land gibt es kein Parkplatzproblem für die Karren. Es werden bei bester Infrastruktur hier selbst die 500m zum Supermarkt mit dem Auto gemacht.
Auf meinen 14km Arbeitspendelweg habe ich komplett Radweg / Autofrei mit Winterdienst und im Herbst Laubbeseitigung. Ich bin da schon tag ein tag aus sehr sehr sehr alleine drauf unterwegs ;)

Das muss dann aber an Bayern liegen. Hier in und um Lüneburg fahren echt viele Fahrrad und auch Lastenrad. Das liegt aber garantiert nicht an der Fahrrad Infrastruktur.
 
Und diese bemitleidenden Blicke die bemerkt man als Radler.
wenn sie denn nur bemitleidend bleiben, die Blicke. Viel öfter sind sie abschätzig bis offen feindselig, nimmt man den bladen Kisten doch als Radfahrer den dringend nötigen Lebensraum weg und hindert sie völlig unberechtigt in ihrem naturgegebenen Vorwärtsdrang.
 
Ich komme aus einer Kleinstadt (30 t Einwohner). In meinem Umfeld habe ich Radfahren auch nur als Sport kennengelernt, aber nicht als Fortbewegungsmittel. Das hat sich für mich mit dem Schulweg geändert, das Rad war das einzige Verkehrsmittel mit dem man 7.51 starten konnte und pünktlich um 8 in der Schule war ;-)

Die Leute von dort, zu denen ich Kontakt habe, sind auch bis heute entgeistert, dass ich bei Strecken unter 15 km völlig selbstverständlich aufs Rad steige, ohne überhaupt in Betracht zu ziehen, ein anderes Verkehrsmittel zu wählen.

Meine Frau sieht das anders, aber bis 5 km ist sie auch zur Allwetterradlerin geworden - sicherlich auch befördert durch die viel zu knappen Parkplätze - wobei wir da die einzigen in der Straße zu sein scheinen, die mit 2 Lastenrädern reagieren, alle anderen fahren dann halt nach 5min weg vom Kindergarten 15min im Kreis bis sie einen Parkplatz haben. Also, auch wenig Parkplätze bringen die Leute leider nicht in dem Maße aufs Rad...
 
alle anderen fahren dann halt nach 5min weg vom Kindergarten 15min im Kreis bis sie einen Parkplatz haben. Also, auch wenig Parkplätze bringen die Leute leider nicht in dem Maße aufs Rad...
hehehe, sie drehen wie Helikopter
um das Ziel und kommen kein Stück näher und wenn sie nicht gestorben sind, drehen sie noch heute ihre Runden...Runde um Runde...:cool:
 
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