Familiäre Einstellung zur Mobilität

Hat eure bessere Hälfte (sofern ihr in einer Ehe/Partnerschaft lebt) die gleiche Einstellung zur Mobilität wie ihr?
Ja hat sie, dennoch haben wir ein Auto und nutzen es hin und wieder, ich überwiegend beruflich, sie meist privat. Als wir vor 6 Jahren das Packster angeschafft haben, hat es uns vom intensiven Autogebrauch weg gebracht. Damit hat sie auch den Absprung im Alltag geschafft. Als sie dann mit ihrem Biobike vor 2 Jahren mit Ach und Krach 1200km zusammen gebracht hat, war sie mächtig stolz, mittlerweile hat sie ein e-bike und hat im ersten Jahr ~3000 km mit Alltagsfahrten abgerissen. Seit 4 Jahren schaffen wir mit dem Auto keine 10000km. Kinder krank zum Arzt oder zum weiter entfernten Zahnarzt sind die meisten Kilometer.
Ja ich fahre trotzdem mehr Rad. Bei ihr ist es auch im Dunkeln das Unsicherheitsgefühl, alleine unterwegs zu sein. Was ich durchaus verstehen und nachvollziehen kann.
 
Ich bin nicht ganz kompetent da ich keine Partnerin und keine Kinder habe und kein Auto.
Ich bekomme nur im Freundeskreis eine sehr große Vielfalt mit was die unterschiedliche Nutzung und Begeisterung der Partner und auch der größeren Kinder fürs Radfahren anbelangt, vieles ist hier ja schon angesprochen worden. Oft sind es persönliche Neigungen, Abneigungen, oder Erfahrungen die eine Rolle spielen.
Frauen scheinen meineserachten aber etwas mehr Gefühl für ihre Umgebung zu haben und orientieren sich an dem was eben in ihrem Umfeld so als akzeptiert oder Hip gilt. Wenn alle Muttis mit dem SUV vor der Kita stehen dann wird Frau mit Kindersitz am Fahrrad halt belächtet, oder bemitleidet. Ich lebe hier in der absoluten Provinz, Laut einer ADFC Studie werden hier 96% aller Fahrten mit dem PKW erledigt. Ich erlebe tag täglich das man sich über mich als Radfahrer hier lustig macht. Am Getränkemarkt wenn ich eine Kiste Alkfreies aufs Fahrrad binde (3,5Km Entfernunng) fühle ich mich immer besonders unwohl. Wer Fahrrad fährt gilt auf dem Land als arm und rückständig. Ich vermute genau das ungute Gefühl spüren Frauen viel öfters. Sie haben über den Tag verteilt einfach mehr Kontakte zu anderen. Anderst zu sein und ggf. auf zu fallen das muß man aushalten können, Männer können das eher glaube ich.
Und natürlich darf man Regionale Unterschiede und Mentalitäten nicht vergessen. Das Stadt Land Gefälle beim Radverkehr ist bei mir hier schon immer stark ausgeprägt gewesen.
Seit so ca. 2-3 Jahren beobachte ich in der nächst größeren Stadt (Jena) das Kinderanhänger und Lastenräder immens zugenommen haben. Subjektiv würde ich sagen es sind mehr Frauen damit unterwegs, vielleicht sind aber nur die Männer einfach morgens früher unterwegs und ich sehe sie nicht. Das das so kahm ist teilweise Corona geschuldet, denn die Verkehsprobleme in Jena gibt es bereits seit 30 Jahren.
Was aber dazukahm zu den extrem teuren Mieten in Jena, sind die gestiegenen Energiekosten der Heizung. Viele Menschen haben offenbar entdeckt das ein PKW doch erheblich Geld schluckt, und wiel die Leute wegen Corona weniger Auto gefahren sind, wurde die Parkplatznot in den Wohngebieten unerträglich. Jena ist wegen der Topographie keine klassisch Fahrradstadt, aber die besser gewordenen E-Antriebe und E-Lastenräder sind dem PKW jetzt einfach überlegen. Und mit dem Lastenrad zur Kita oder Schule zur Uni zur Arbeit, das machen jetzt ja viele, und dann fühlt man sich dazugehörig.
 
Vielen Dank für eure sehr offenen und persönlichen Erfahrungsberichte. Danke für eure Zeit, solch umfangreiche Texte zu schreiben. Ich weiß das sehr zu schätzen.

Jetzt bin ich doch ein bisschen "beruhigter", dass es bei uns doch noch einigermaßen "normal" zugeht... :)

Ein Autonarr war ich nie wirklich. Vielleicht so kurz nach dem Führerschein mit 18... Da macht die neue Mobilität und Freiheit natürlich Spaß, klar.
Es war mir immer schon suspekt, dass man beim Autofahren giftige Abgase in die Luft pustet - das konnte meiner Meinung nach einfach nicht richtig sein. Umso seltsamer fand ich, dass das kaum jemanden interessierte und auch nie bzw. selten irgendwo mal thematisiert wurde.
Im Laufe der Jahre hat sich eine Abneigung gegen das Autofahren bei mir entwickelt. Ich finde man sitzt einfach immer doof und beengt in jeder Karre und der Straßenverkehr ist ja nur noch Krieg und man ärgert sich nur noch oder wird geärgert. Zudem viel zu viele Fahrzeuge unterwegs und speziell in der Stadt, man steht eigentlich mehr als man fährt.
Als dann mal eine mehrmonatige Baustelle an der Bundesstraße auf meinem Arbeitsweg installiert wurde und man da mehr an der Baustellenampel stand, als die gesamte Fahrzeit gedauert hätte, bin ich mal eines schönen Tages auf mein Pedelec umgestiegen und bin die 10km per Rad zur Arbeit. Das war schön! Während der Baumaßnahme fuhr ich am Stau vorbei und es tat mir insgesamt sehr gut. Bin dann dabei geblieben und habe später dann auch mein Auto aufgegeben. Jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit, bei Wind und Wetter. Ein paar Jahre lang.

Als sich mein Arbeitsweg und auch die Arbeitszeit durch einen Jobwechsel geändert hat (16km zur Arbeit, Beginn um 6 Uhr), war ich dann aber doch zu bequem und hab mir dann wieder ein Auto (kleiner E-Smart) angeschafft. Wenigstens keine Abgase wenn ich fahre. Aber das Radfahren fehlt mir, weil ich mich durch das Autofahren wieder arg gestresst fühle. Möchte demnächst einen Versuch starten, doch wieder mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, auch wenn es dann heißt noch früher aufzustehen....
 
Ich fahre momentan (und wohl auch bis zur Rente) täglich 14km oneway. Teste das, wenn du erstmal angefangen hast, bin ich mir ziemlich sicher, gerade nach dem Text, dass es immer wird.

War bei mir auch so.

Inzwischen fehlt es mir wenn ich mal mit dem Transporter fahren muss.

Gut, 6 Uhr ist hart. Das ist bei mir aber 8 Uhr auch. Bin halt eher der Typ Eule ;).

Ich bin halt im Winter zweimal im Dunkeln unterwegs. Aber irgendwas ist ja immer. Man könnte später anfangen, aber dann ist das mit dem Familienleben auch wieder doof.
Aber irgendwas ist ja immer.

Manchmal fällt es mir auch schwer.
Aber irgendwas ist ja immer.

Nach der Fahrt ist immer positiv, ich glaube das sind diese Hormondrogen.
Für Suchtstoffe bin ich halt empfänglich.
Aber irgendwas ist ja immer.

Insgesamt geht es mir besser und es hat viel zu einer anderen Wahrnehmung meiner Umwelt beigetragen. Oder andersrum.

Keine Ahnung, für mich eine der positivsten Dinge der letzten Jahre.
 
Ich hab das Auto auch erst als Freiheit empfunden, die erste Woche Führerschein waren 1000km, ländlich, zu den Kumpels, zur Schule, zum Sport, einfach so, mehrfach tgl. viele Strecken um 10km, locker 500 am Wochenende. Das erste Jahr blieb das so, zum Studium kam dann wieder das Rad, das Auto für die langen Strecken, das Rad für den Alltag. Der erste Job und die Freiheit wenn man weg wollte einfach in die Bahn und gut, das war schön. Ohne Druck und Verpflichtungen ist die Bahn genial. Einsteigen fahren freuen, unterwegs Bücher. Schöner als das Auto. Irgendwann kam dann das Pendeln und das hat mich vom Auto kuriert. Ich will einfach nicht mehr, es macht keinen Spaß, es macht fett, mir geht's damit Scheisse. Punkt. Seitdem freu ich mich über jeden km auf dem Rad. Aktuell bin ich mit einem Long John, einem Long Tail, einem Faltrad und einem Gravel mit Schutzblech, Gepäckträger und Nady-Licht völlig glücklich. Ein herrlicher Zustand.
Ach ja meine bessere Hälfte, eigentlich fährt sie gerne Rad, sie findet aktuell nur keins mit dem sie zufrieden ist, daher bleibt unser Auto leider in Bewegung.
 
Ich ziehe auch ganz gut mit, meine Frau fährt mehr Fahrrad als ich. (jetzt ist es raus! :giggle:)
Wir haben schon immer geguckt, wie wir welche Strecke am besten zurücklegen. Das Fahrrad bekam in den letzten Jahren deutlich mehr Priorität und der Bestand wurde durchgewechselt und Wanne und Falträder kamen dazu. Als Stadtrandbewohner hat bei uns der öffentliche Nahverkehr auch Bedeutung, besonders bei mir mit deutlich über 200000km in den letzten knapp 30 Jahren. Unsere Kinder haben davon profitiert, sie haben selber Verkehrskompetenz entwickelt und sind nicht eingefahren oder einseitig festgelegt, was die Transportmittel angeht. Das ist aus meiner Sicht ein wichtiger Aspekt, mit einer Fixierung aufs Auto hält man die Kinder jahrelang in einen verlängerten Kleinkindstatus gefangen. Und ein guter Alltagsradler zu sein ist ja sehr hilfreich im Leben, gerade bei jungen Leuten.
 
Ab der 8. Klasse bin ich täglich zum Gymnasium mit dem Rad gefahren, ich konnte allen ernstes eine dreiviertel Stunde länger pennen, als wenn ich den Bus genommen hätte.
Damals waren 26" Damenräder mit Stahlrahmen am Flohmarkt billiger als eine Streifenkarte, so haben ein paar Kumpels mit mir einen gewissen Pool in der Innenstadt mit Zahlenschlössern platziert und wir konnten nach dem Partymachen spontan nach Hause düsen, wenn noch eins da war. Eine der Schleudern hatte überlebt und mich durch mein gesamtes Studium begleitet, allerdings nur zum Einkaufen und bis ich meinen Golf II hatte. Bei meinem letzten Dienstwagen habe ich mal ausgerechnet, was es bedeutet, bei einer Kilometerleistung von 35.000 km im Jahr im Durchschnitt 68 km/h zu fahren. Das sind über 500 h reine Fahrzeit pro Jahr, ohne Stau, ohne Tanken, ohne Pippipausen, dafür komplett im Stillsitzen. Wie der Job und das Auto fort waren, bin ich wieder notgedrungen alles mit dem Rad gefahren und habe es irgendwann auch genossen, schnell durch die Stadt zu kommen und direkt vor einem Laden parken zu können. Das erste Lastenrad kam eher zufällig, weil ich ein E-Bike für meine neue Pendelstrecke haben wollte und mir ein blue label Transporter in hellorange sehr günstig über den Weg lief. Leider ist das Gefährt durch seinen Schwerpunkt und die hintenliegende Ladefläche mehr für den Kinder-als für den Materialtransport gedacht, daher das Omnium als nächste Evolutionsstufe. Das eignet sich zum Pendeln, zum Einkaufen und als Baumarkt-Fahrzeug für meine Zwecke gleichermaßen gut. Und mein Freund? Hat seinen von Oma geerbten Ka verkauft, nachdem er mehrmals wegen Umzugs-Halteverbotszonen teuer umgesetzt wurde. Fährt als Rad eine von dem Eltern geschenkte Alumöhre mit Nabenschaltung und schrubbt oft mehr Kilometer als ich pro Tag, wenn er zwischen den Musikschüler*innen und seinen Proben an verschiedenen Standorten pendelt. 2025 starten wir nach über 10 Jahren Beziehung zum ersten Mal das gemeinsame Projekt mehrwöchiger Radlurlaub, bin schon am überlegen welches n+1 passen könnte, aber er wird wohl seine Möhre nehmen...
 
Viele Ähnlichkeiten.

Ich habe bei mir beobachtet, dass ich relativ wenig, eher überhaupt nicht, hinterfragt habe ein Auto überhaupt zu benötigen.
Es gab Phasen im Leben, gerade im gewerblichen Bereich, da müsste das schon sein.

Aber die Selbstverständlichkeit ein KFZ nur für mich haben zu müssen ist einfach weg.

Dieses hinterfragen ist unglaublich wichtig um diese Massen an Blech in den Griff zu bekommen.

Klar habe ich im Betrieb noch ein Fahrzeug, auch wir als Familie haben noch einen Kleinwagen. Aber eins ist weg und kostet nichts mehr, verbraucht keinen Diesel mehr und es hat sich einfach zum positiven verändert.

Das ärgerliche an der Fahrradgeschichte USt eigentlich nur, dass es so lange nicht möglich war das zu denken.

Und exakt da liegt ein großer Teil des Problems.
Wenige hinterfragen dieses Bild ein KFZ als einzige mögliche Mobilität zu sehen.

Hier in D aufm Land merkt man das immer und immer wieder......

Das sitzt tief und viele können nicht aus ihrer Prägung raus. Ich bin relativ "Öko" aufgewachsen und kann mich ziemlich frei von gesellschaftlichen Normen machen (Bilder ich mir ein) und trotzdem war ein Auto selbstverständlich. Immer, von 18 bis fast 40.

Das ist krass, aber man merkt es bewegt sich ein bisschen. Ein bisschen wenigstens.

Die Strecke, die ich jetzt fahre, hätte ich 13 Jahre länger schon fahren können.
 
Moin,

in den frühen 90ern des letzten Jahrtausends haben wir uns zunächst ein Tandem für Tagestouren gekauft. Nach einigen Touren war uns klar, das Tandem muss mit in den Urlaub. Wir hatten dann die Wahl zwischen einem Dachgepäckträger für den Kleinwagen zum Transport des Tandems oder einem Lastenanhänger fürs Tandem um das damalige Campinggepäck zu transportieren. Wir haben uns für den Anhänger entschieden und kurze Zeit später das Auto verkauft. Seid dem leben wir ohne Auto.
Ohne Auto setzt man auch andere Prioritäten z.B. bei der Wohnungswahl oder dem Wohnungsort.

Jörg
 
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Damals waren 26" Damenräder mit Stahlrahmen am Flohmarkt billiger als eine Streifenkarte, so haben ein paar Kumpels mit mir einen gewissen Pool in der Innenstadt mit Zahlenschlössern platziert und wir konnten nach dem Partymachen spontan nach Hause düsen, wenn noch eins da war.
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Privates bike-sharing! Was für eine geniale Idee.
 
Ohne Auto setzt man auch andere Prioritäten z.B. bei der Wohnungswahl oder dem Wohnungsort.
Das ist auch ein wichtiger Aspekt: Beim autozentrierten Denken nimmt man weite tägliche Wege in Kauf ohne dabei zu berücksichtigen was einen das an Zeit und Geld kostet. Der Bäcker wohnt da wo der Schlosser arbeitet und umgekehrt, nur auf verschiedenen Seiten der Stadt. Und täglich fahren sie zwei Mal aneinander vorbei.
 
Bei uns stand das Auto lange Zeit nur Rum und wurde höchstens alle zwei Monate bewegt - ich habe meine Frau, die seit wir unser erstes Lastenrad hatten selbst sämtliche Wegstrecken bei jedem Wetter mit eben jenem zurücklegt, lange angefleht die Karre endlich zu verkaufen. Wir haben uns darauf geeinigt dass das ja schon sinnvoll sei und das Auto weg kommt wenn die Kinder 4 und 6 Jahre alt sind. Der Kleine, übrigens Fahrraderfahrung seit er 3 Tage alt ist, war damals ein paar wenige Monate alt.
Irgendwann an einem beschaulichen Abend -ich erinnere mich gerne an ihn zurück - wir saßen mit Freunden im Wohnzimmer und spielten Brettspiele, krachte es vor der Tür nachdem ein Wahnsinniger mit fast dem doppelten der Erlaubten Geschwindigkeit die Straße runterjagte, mehrere PKW an der Straße anrempelte und dann frontal gegen unser von mir so ungeliebtes Fahrzeug knallte welches einige Meter weit weg geschleudert wurde. Wie der Fahrer des Unfallfahrzeugs und seine (vielen) Beifahrer unverletzt bleiben könnten weiß ich bis heute nicht, Tatsache war aber, dass es bei einem ordentlichen Blechschaden blieb.
Das Geld von der Versicherung hat dann aus irgendeinem Grund den ursprünglichen Kaufpreis des Autos weit überschritten und ist natürlich in n+m investiert worden.
Kurze Zeit später haben wir uns dann statt einem neuen Auto eine Mitgliedschaft bei Stadtmobil zugelegt die wir auch schon zweimal in jetzt knapp zwei Jahren verwendet haben.
Ebenso oft kam ein geliehenes Auto aus der Familie dazu. Fahren muss allerdings meine Frau - schon lange bevor wir autofrei wurden habe ich beschlossen mich nie wieder an ein Steuer zu setzen. Nicht weil was passiert wäre sondern weil ich einfach keine Autos mag.

Achso: wir wohnen ziemlich weit außerhalb. Laut Nachbarn ist man hier auf ein Auto angewiesen...
 
Die Frage ist schnell beantwortet: Immer wenn meine Frau oder ich sagen, wir müssen nochmal zum Fahrradladen, sagt die Älteste: „Aber wir kaufen nicht noch ein Fahrrad?!?!“
 
Das ärgerliche an der Fahrradgeschichte USt eigentlich nur, dass es so lange nicht möglich war das zu denken.

Und exakt da liegt ein großer Teil des Problems.
Wenige hinterfragen dieses Bild ein KFZ als einzige mögliche Mobilität zu sehen.
Die Generation meiner Eltern stammt direkt aus den Kriegstrümmern. Ich kann ihnen nicht vorwerfen, dass das Auto einfach das nach außen sichtbare Symbol war, dass man "es geschafft hat". Sehr beliebt war damals die "Fahrt ins Grüne". Deswegen war Autofahren für mich als Kind ganz normal. Auch, dass am Samstag das Auto auf dem Hof geschrubbt wurde, während im Autoradio die Bundesliga lief - so wie auch bei den meisten Nachbarn. Der Bus fuhr in unserer Kleinstadt dreimal am Tag, die Bahn war für das Einkaufen in der nächsten größeren Stadt zu umständlich, Fahrrad war was für Kinder, weil sie noch keinen Führerschein hatten, und zu Fuß gingen höchstens Ausländer, die nicht genügend Geld hatten. Es war deswegen auch normal, dass man als junger Erwachsener halt ein Auto "braucht". Sich davon zu lösen braucht eine Weile und viel Reflektion. Ich finde es daher äußerst positiv, dass jetzt eine Menge (Forums-)Kinder heranwachsen, für die dieser Automatismus Fahren=Auto nicht mehr gilt. Das möchte ich meinen Kindern eben auch vermitteln. Ja, es gibt Autos, und die sind manchmal nützlich, aber das meiste kriegt man mit dem Fahrrad oder dem Lasti einfacher erledigt. Ich denke, dass das im Moment für meine Kinder "normal" ist.
Markus
 
Und man darf die Technik nicht vergessen.
Die massive Entwicklung der letzten Jahre!
Das e-Bike hat Nutzungsräume erschlossen, an die war früher nicht zu denken. Auch heute würden viel mehr von uns das Auto für unverzichtbar halten, hätten wir keine elektrische Unterstützung am Berg und im Gegenwind.
 
Jetzt könnte man auch argumentieren, dass diese Erweiterung der Nutzungsräume nur nötig geworden ist, weil es so Auto fixiert entstanden ist.

Ist aber eigentlich egal, wir müssen ja trotzdem damit klarkommen ;)
 
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