Faden zum Abschweifen, für alles was OT ist ;)

Ich bin neulich beim Klimaschutz-Wahlkampf von einem jungen Aktivisten unterstützt worden, der dabei ist, für sich den Plan zu entwickeln, gesponsorter Demokratie-Aktivist zu sein. Das fand ich ungewöhnlich aber eigentlich sinnvoll. So ungefähr das Gegenstück zu der breiten Masse deren Gemeinnutzen gering ist, die aber an ihrem Wohlstand arbeitet.
Ich gehe davon aus, dass diese Aussage gar nicht so krass gemeint war, wie ich sie verstehe, aber sorry, sie stösst mir ziemlich bitter auf. Wahrscheinlich missverstehe ich sie aber nur.

"Gemeinnutzen" verbinde ich mit ziemlich vielen Tätigkeiten, die "die breite Masse" durch ihre entgeltliche Zurverfügungstellung ihrer Arbeitskraft und Lebenszeit erbringt.
Wenn mein Klo verstopft ist, bin ich froh wenn ein freundlicher Sanitärfachmann kommt und mir hilft. Ich bin glücklich, dass ich jeden Tag meine Lebensmittel in Geschäften einkaufen kann - das erfordert ziemlich viel Organisation und Logistik, neben der eigentlichen Produktion.
Landwirte, Pflegekräfte - alles Personen, die Gemeinnutzen erbringen. Und ja: Hoffentlich noch lange in der breiten Masse. Ich danke allen dafür und gönne diesen Menschen tatsächlich Wohlstand, wie auch immer dieser definiert wird.

Ich mag mir keine Gesellschaft vorstellen, in der eine breite Masse für - in meinen Augen - unproduktive Tätigkeiten gesponsort werden (müssen), von der andere nicht satt/gesund/glücklich werden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich mag mir keine Gesellschaft vorstellen, in der eine breite Masse für - in meinen Augen - unproduktive Tätigkeiten gesponsort werden (müssen), von der man nicht satt/gesund/glücklich wird.
Dir ist scheinbar die Dimension nicht bekannt: 17 Mio. Ehrenamtler, also sehrwohl eine breite Masse, die für ihre unproduktiven Tätigkeiten gesponsert werden, weil sie davon nicht satt, sehrwohl aber glücklich und evtl. sogar (seelisch) gesund werden... diese Gesallschaft brauchst du dir nicht vorstellen, du LEBST in ihr...
 
weil sie davon nicht satt, sehrwohl aber glücklich und evtl. sogar (seelisch) gesund werden
Und du hast es genau beschrieben: diese Personen machen dies nahezu ausschließlich FÜR SICH SELBST. Um sich gut/besser zu fühlen.
Das hat nach meiner Definition nichts mit Gemeinnutzen zu tun, wo man etwas für andere tut (und ja: häufig macht das nicht immer Spaß und man fühlt sich auch nicht immer glücklich dabbei, morgens um 4 Uhr aufzustehen etc.)
 
Und du hast es genau beschrieben: diese Personen machen dies nahezu ausschließlich FÜR SICH SELBST. Um sich gut/besser zu fühlen.
Das hat nach meiner Definition nichts mit Gemeinnutzen zu tun, wo man etwas für andere tut (und ja: häufig macht das nicht immer Spaß und man fühlt sich auch nicht immer glücklich dabbei, morgens um 4 Uhr aufzustehen etc.)
Soso, wenn ich in meiner Freizeit ein paar Stunden investiere um in einer Selbsthilfewerkstatt auszuhelfen mache ich das einzig und allein aus egoistischen Gründen und nur für mich selbst?

Wenn Personen jede Woche 10 oder 20 Stunden ihrer FREI zeit für Kommunalpolitik opfern tun sie das auch ausschließlich für sich selbst?

Ich finde deine Aussage überzogen und falsch, dass Menschen ein Ehrenamt AUSSCHLIEßLich aus Egoismus ausüben.
Im Idealfall habe ich Spaß an meiner ehrenamtlichen Tätigkeit und führe die dadurch mit viel Enthusiasmus und positiver Ausstrahlung aus. Wenn dabei gleichzeitig was gutes für andere Personen und Bevölkerungsgruppen entsteht, ist es doch eine win-win Situation.
 
Ich störe mich halt an der Aussage, dass der tolle "gesponsorte Demokratie-Aktivist" (was ist das überhaupt, was macht man als solcher und Steuern zahlt man dann wohl auch keine weil ja gesponsort...?) alles richtig(er) macht, wohingegen die Mehrheit weiterhin doof arbeiten geht, dabei keinen/wenig Nutzen für die Gemeinschaft erbringt und nur ihren Reichtum/Wohlstand im Blick hat.
So habe ich das verstanden.

Nichts gegen Ehrenamt. Kann ja jeder machen. Ist dann aber auch weniger verbindlich. Was man nicht will, macht man dann auch nicht.

Ehrenamtler werden halt heutzutage auch gerne ausgenutzt, damit woanders gespart wird.
Ein Beispiel:

In unserem Kuhdorf wurde vor Jahren der ÖPNV ausgedünnt. Funktionierende Busverbindungen eingestampft. Die Gemeinde war der Meinung, dass man sich das sparen könnte, denn für jeden Bus muss man halt an den Verkehrsverbund zahlen.
Nach und nach kam dann die Erkenntnis, dass man eben doch Busverbindungen benötigt. Auch auf Druck der Einwohner.
Clever wie man ist, setzt man nun auf das Bürgerbus-Prinzip. Dabei werden der Bus und Betriebskosten gestellt, aber das Personal müssen Ehrenamtler stellen.
Nun fahren also vorwiegend Rentner um sich die Zeit zu vertreiben und um seelisch gesund zu werden. Aber sie möchten bevorzugt gerne erst ab späten Vormittag fahren. Kann man sich ja aussuchen als Ehrenamtler. Ausschlafen, langsam in Gang kommen, Kaffee und Morgenzeitung. Danach eben Freizeitbeschäftigung als angesehener Ehrenbusfahrer.
Die Fahrgäste, die frühmorgens mit diesem tollen Bürgerbus zur Arbeit/Schule müssen, bangen jeden Tag, dass sich ein Freiwilliger gemeldet hat, der auch die undankbare Uhrzeitsschicht übernimmt.
Vielleicht mag das ja der gesponsorte Demokratie-Aktivist übernehmen?
Weil sonst stehen diejenigen, die jeden Tag nur geringen Gemeinnutzen erbringen, morgens in der kalten Nässe und kommen nicht zur Arbeit.

Tut mir leid, ich hätte es lieber gesehen, wenn einfach weiterhin der Verkehrsverbund verlässlich die Busverbindung erbringt und ein hauptamtlicher Busfahrer damit seinen Lebensunterhalt (seinen bescheidenen "Wohlstand") verdienen kann!

Vergleichbare Beispiele gibt es mannigfaltig.
 
Wenn wir uns Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften etc anschauen, gibt es ziemlich viele (vergleichsweise angesehene) Arbeitsplätze, rechtsextreme think-tanks werden mit Geld überschwemmt. Das wäre ein ziemliches Ungleichgewicht, wenn es aus anderen Interessenströmungen sowas nur in der Freizeit/Ehrenamt möglich wäre
 
"gesponsorte Demokratie-Aktivist" (was ist das überhaupt, was macht man als solcher und Steuern zahlt man dann wohl auch keine weil ja gesponsort...?)
der gesponsorte Demokratie-Aktivist
Sorgt im besten Fall dafür, dass die Dorfgemeinschaft eine gute Vertretung in Stadt/Landrat, Landesparlament, Bundestag bekommt, die sich dafür einsetzt, dass z.B. öffentliche Verkehrsmittel dem Allgemeingut dienen.
Vergleichbare Beispiele gibt es mannigfaltig.
 
Wenn Personen jede Woche 10 oder 20 Stunden ihrer FREI zeit für Kommunalpolitik opfern tun sie das auch ausschließlich für sich selbst?
Nun ja, als Kommunalpolitiker wird man sicherlich daran arbeiten, seinen Wohnort so zu gestalten, wie es EINEM SELBST gefällt.
Gibt es Missstände im Ort, die einem selbst nicht gefallen (übrigens einer der Hauptgründe, warum sich Personen kommunalpolitisch aktivieren), wird man versuchen, diese zu beseitigen.
Will man, das es lebenswert im Ort bleibt, wird man auch daran arbeiten.
Ja, ich denke, dass es sehr viele Kommunalpolitiker gibt, die in erster Linie an ihr eigenes Wohl denken. Niemand wird ja daran arbeiten, dass es für einen selbst schlechter wird.

Es gibt weitere Gründe, warum man sich kommunalpolitisch engagiert:

Man genießt Ansehen in der Bevölkerung. Tut der eigenen seelischen Gesundheit gut.

Und der absolute Hauptgrund, den ich aus meinen bisherigen Gesprächen mit Ratsmitgliedern in diversen Ausschüssen, aber auch privat erfahren habe:
Neugierde!
Das haben mir mehrere Kommunalpolitiker gesagt. Man erfährt so viel mehr, was im Ort los ist, was sonst niemand so weiß und hinterblickt.
 
Es gibt weitere Gründe, warum man sich kommunalpolitisch engagiert:

Man genießt Ansehen in der Bevölkerung. Tut der eigenen seelischen Gesundheit gut.
Die meisten Kommunalpolitiker werden übrigens massiv und stetig angefeindet. In einigen Kreisen ist politisch aktiv zu sein regelrecht gefährlich geworden.

Schau dir mal
oder
an, vergegenwärtige dir die Zahlen.

Und dann geh bitte nochmal in dich, ob deine Meinung wirklich richtig und gerechtfertigt ist.

t.
 
ob deine Meinung wirklich richtig und gerechtfertigt ist.
Ah, ich sehe den Zeigefinger, eine freie Meinung überdenken zu sollen.
Sorry, ich scheine eben kein "Demokratie-Aktivist" zu sein, sondern sorge mit meinem geringen Gemeinnutzen nur dafür, dass z. B. wichtige Medikamente haltbar gelagert werden können.

Viel Spaß dann noch - ich bin hier raus!
 
Nun ja, als Kommunalpolitiker wird man sicherlich daran arbeiten, seinen Wohnort so zu gestalten, wie es EINEM SELBST gefällt.
Gibt es Missstände im Ort, die einem selbst nicht gefallen (übrigens einer der Hauptgründe, warum sich Personen kommunalpolitisch aktivieren), wird man versuchen, diese zu beseitigen.
Will man, das es lebenswert im Ort bleibt, wird man auch daran arbeiten.
Ja, ich denke, dass es sehr viele Kommunalpolitiker gibt, die in erster Linie an ihr eigenes Wohl denken. Niemand wird ja daran arbeiten, dass es für einen selbst schlechter wird.

Es gibt weitere Gründe, warum man sich kommunalpolitisch engagiert:

Man genießt Ansehen in der Bevölkerung. Tut der eigenen seelischen Gesundheit gut.

Und der absolute Hauptgrund, den ich aus meinen bisherigen Gesprächen mit Ratsmitgliedern in diversen Ausschüssen, aber auch privat erfahren habe:
Neugierde!
Das haben mir mehrere Kommunalpolitiker gesagt. Man erfährt so viel mehr, was im Ort los ist, was sonst niemand so weiß und hinterblickt.
Ok, überzeugt. Eigentlich können wir‘s dann auch alles lassen.
 
Ich störe mich halt an der Aussage, dass der tolle "gesponsorte Demokratie-Aktivist" [...] keinen/wenig Nutzen für die Gemeinschaft erbringt
Viele Errungenschaften unserer Gesellschaft sind eng mit Demokratie verknüpft. So. z.B. freie Meinungsäußerung und auch die Tatsache, dass es Tätigkeiten gibt, die ausgeführt werden, obwohl sie keinen direkten monetären Mehrwert erbringen. Nutzen tut das aber schon.
Sorry, ich scheine eben kein "Demokratie-Aktivist" zu sein
musst Du auch nicht. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass eine Gesellschaft nicht nur nach Kosten/Nutzen-Kalkül funktioniert. Ist ja eine Gesellschaft und kein reiner Wirtschaftsbetrieb auch wenn das oft verwechselt wird.
 
Wenn bei bestem Sonnenschein
und mind. 13*C im Schatten,
allemann mit den Dosen in die
Kreisstadt fahren zum verkaufsoffenen
Sonntag der 'Lesestadt'
und sich wundern, dass man schon 2km
vorher wegen der vielen unnötigen Dosen
im Stau steht und nach ner Weile
frustriert nach Hause abdrehen. :rolleyes:

Positiv: Bleibt mehr Platz in der Fußgängerzone für uns ÖPNV- und Radwegnutzer. :D
 
Also ich muss ja sagen, ich dachte diese FollowMe-Tandemkupplung ist einfach nur übertrieben teuer. Habe sie heute gebraucht gekauft, muss sagen das Teil ist möglicherweise doch die unverschämt aufgerufene Kohle tatsächlich wert, ob man jetzt 20€ für nen Adapter zahlen muss, nein, aber vielleicht doch, weil das System genial ist.
 
Ich habe noch einen Karton voll Adapter, einen Satz Teile für ein zu ziehenden Rad usw.
Also bitte nicht neu kaufen.
Bin nur noch nicht zum Einstellen gekommen ...
 
 
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