Erfahrungsbericht Yuba Mundo V4

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Liebe Gemeinde,


nachdem meine zahlreiche Fragen hier immer geduldig geantwortet worden sind, möchte ich etwas in Form eines ausführlichen Erfahrungsberichtes zurückgeben.


Seit einigen Wochen besitze ich nun einen Mundo V4. Heute habe ich ihn fertig „ausgestattet“

Ich habe den Mundo V4 in Heidelberg beim Importeur Probe gefahren und dort bestellt. Es wurde knapp 2 Wochen später geliefert.

Bedarf nach einem Lastenrad entstand als unsere Tochter zu groß und zu alt für unseren Fahrrad-Anhänger wurde. Ich fing an zu suchen, Modelle zu vergleichen…

Bedingungen:

kein Dreirad, gemütliche Sitzposition für Fahrer, Gewicht nicht zu hoch, Platz für zwei große Kinder, Preis nicht zu hoch.

Nur der Mundo hat alle Kriterien erfüllt.

Nun meine persönliche Erfahrung:

Qualität:
Die Farbe (Orange „Metallic“) liebe ich. Allerdings ist sie sehr, sehr, sehr empfindlich. Einmal schräg angeschaut und schon ist eine Macke drin… Glaub mir!

Beim Auspacken, Rad sorgfältig begutachten. Meins hatte einige Macken (Kratzer, Halter für Bremsleitung etwas gebrochen…). Anfertigung und Qualitätskontrolle sind verbesserungswürdig. Der Verkäufer ist mir mit einem Rabatt entgegen gekommen und ich bin zufrieden.

Antwortzeit auf Mails von Yuba-Europe derzeit (Schönes Wetter, Saison-Start): etwa zwei Wochen!!:(


Kosten:
Rad 1000€ + Magura MT5 Hydraulische Bremsen: 175 € + Motor (hatte ich schon: knapp 900 €) -Rabatt wegen Beschädigungen = ein Lastenrad mit gute Bremsen, Mittelmotor und große Batterie für unter 2000 €. Das ist eine Ansage!!!!!!

Das Zubehör schlägt allerdings heftig drauf. Kissen (je 40 €), Sitzbrett (40 €) und Fußstütze (30€) habe ich selber gebaut.

Monkey bars (140 €), Korb vorne (140 €) Towing Tray (um Fahrräder abzuschleppen, 80 €), Schutzbleche (mit Scheibenbremsen passen keine Anderen!! 80 €), Lenker und Ring für Passagiere (wenn die Kinder größer sind kommt der Monkey Bars weg) habe ich mir gegönnt.

Macht ca. 2600 € voll ausgestattet. Für einen Zweitwagen recht günstig. ;)


Gewicht:
Nackig ohne Motor und Zubehör: etwa 25 Kg.

Mit Brett auf dem Gepäckträger, Scheibenbremsen, Monkey bars, Schutzbleche, Licht, Korb (1600g)…: knapp über 30 Kg.

Mit Motor und Batterie: Knapp unter 40 kg.


Motor:
Bafang Mittelmotor mit 17 Ah Batterie. Ich hatte mein vorheriges Rad damit umgerüstet und habe es übernommen. Da ich eine Batterie für Gepäckträger hatte, musste ich etwas basteln. Siehe Bilder. Die Batterie ist an einem Holzbrett befestigt und kann (mit Schlüssel) herausgezogen werden.

Ich bin das Rad einige Tage ohne Motor gefahren (Motor war zu Reparatur). Auch hier im flachen Norden macht es nicht wirklich Spaß. Auf der Ebene geht es. Aber die Kleinste Steigung merkt man schon. Ich bin mit beiden Kindern gefahren. Bei einem Gesamtgewicht von etwa 180 Kg kommt man schon ins Schwitzen. Mit Motor cruise ich ohne Anstrengungen mit 25 km/h durch die Gegend. Ich überhole mit meinem „LKW“ 95 % aller Radfahrer hier und ziehe davon. Die 40 Kg des Rades merkt man nicht.

Reichweite bei mittlere Unterstützung (ich fahre immer 25 km/h) und 130 Kg Systemgewicht: etwa 70 km im Sommer. Stromkosten: ein Witz!

Grinsen im Gesicht: unbezahlbar! :D

Mein Fazit: nie wieder ohne Motor.


Bremsen:
Serienmäßig sind V-Brakes dran (Mundo V4). Einige im Forum und in Laden haben mir gesagt es ist OK. Ich habe es probiert und ganz ehrlich: es ist nicht OK. Ganz und gar nicht. Ich wohne nicht in die Berge, aber ich fand die Bremsleistung mehr als bescheiden. Und wenn ich denke an die Knapp 200 kg (mit Kindern) …

Ich wollte ursprünglich die mechanische BB7 anbauen (die hatte ich auf mein vorheriges Rad). Ein Beitrag in diesem Forum hat mich nachdenklich gemacht und ich habe die hydraulische MT5 von Magura (175€) eingebaut. Es war die richtige Entscheidung!!! Ich finde sie deutlich besser und angenehmer als die BB7. Die Bremsleistung ist sehr gut. Es schleift nicht. Sie stellen sich automatisch nach (die Einstellerei fand ich nervig bei den BB7).


Licht:
Serienmäßig nicht dabei. Hat auch keine Nabendynamo. Lampe 80 Lux von Busch und Müller (50€) für Ebike-Akku.

Komfort:
Ich bin 190 cm groß und brauche eine gerade Sitzhaltung (Problem mit einschlafenden Händen).
Ich habe eine Vorbau-Erhöhung von 80 mm eingebaut. Das ist so OK.
Big Ben habe ich heute eingebaut. Mal schauen. Ich glaube auf einer gefederten Sattelstütze verzichten zu können.


Reifen:
Big Ben Reifen habe ich heute eingebaut (diese Woche ist Kieler Woche und „Unplattbare“ Reifen sind Pflicht.) Sie fühlen sich angenehmer als die Kenda-Reifen.

Die Kenda-Reifen kann man nur bis 3 Bar aufpumpen. Die 3 Bar sind auch notwendig für Fahrten mit Gewicht. Bei 180 Kg merkt man das. Die Big Ben lassen sich bis 4 Bar aufpumpen. Ich muss da etwas experimentieren. Bester Kompromiss finden zwischen Komfort und Fahrverhalten voll beladen.


Nutzen:
Unsere Familie ist im Alltag fast immer mit dem Rad unterwegs. Das Auto wird nur für längere Fahrten im Anspruch genommen.

Ich selber fahre etwa 5000 im Jahr mit dem Rad. Der Mundo erweitert meine Einsatzmöglichkeiten. Transport von Musikinstrumenten (zum Orchester), Transport von Kinder auf Strecken wo sie nicht selber fahren (zu gefährlich, zu weit, Zeit zu knapp, Kind am Freitagnachmittag nach lange Woche und Schule einfach zu fertig…)

In einem Jahr kann ich berichten. Aber so wie es aussieht, werden es mehr als 5000 km werden!

Meine Frau wollte das Rad nicht („Schon wieder ein neues Rad??“ :mad: ). Sie ist mittlerweile überzeugt. Auch sie macht Kinderfahrtdienst in der Stadt (Stau und Parkplatzmangel sind extrem im Moment) und freut sich sehr über unsere „Familienkutsche“).

Hinter kommen die Kinder und/oder die Ware (mein Saxophon z.B.). Vorne im Korb kommt mein Rucksack, die Rücksäcke der Kinder…


Fahrspaß:
Der Mundo fährt sich wie ein Kreuzfahrtschiff. Ruhig, Stabil, steif, behäbig… Ich mag das.
Wenn ich das, mit 16 kg nicht wirklich leichtes, Rad meiner Frau nehme, überrascht mich die „wahnsinnige“ Beschleunigung! :)

Ohne Motor würde ich das nicht lange machen wollen. Das Fahren muss Spaß machen und nicht zu umständlich sein (z.B. viel Schwitzen) damit man (ich) auch tatsächlich fährt.

Meine Frau fährt das Rad auch mit beiden Kindern (20+30kg) und hat keine Probleme damit.

Der Hauptständer ist genial. Das Rad steht sehr stabil und die Kinder können sicher aufsteigen. Das Rad kann auch voll beladen (beide Kinder) vom und auf dem Hauptständer ohne viel Kraft gestellt werden.

Die Kinder (4 Und 7) lieben das Rad. Sie unterhalten sich, singen und Winken. Meistens hat mein Sohn vor ihm eine kleine Tasche mit Proviant so, dass sie während der Fahrt trinken und naschen können! Die Sitzposition ist angenehm. Mein Sohn braucht die Fußstütze (siehe Bilder), weil seine Beine noch zu kurz sind. Der Monkey bars hält sie sicher auf dem Rad. Wenn beide größer sind, kommt den Monkey Bars weg (dann können die Kinder alleine auf und absteigen!). Das vordere Kind bekommt ein Lenker (an der Sattelstüzte befestigt) und das zweite Kind einen Ring.


Nachteile:
Die Kinder sind im Rücken und man hört sie daher schlecht. Eine Unterhaltung ist schwieriger als wenn die Kinder vorne sitzen.
Der Transport mancher Ware lässt sich konstruktionsbedingt mit anderen Lastenräder-Konzepte besser bewerkstelligen.


Fazit:
Durch der Kauf meines Motors letztes Jahr (weniger Schwitzen, weiter fahren, schneller fahren, Hemmschwelle das Rad zu nehmen absinken …) und des Mundos dieses Jahr (Kinderfahrservice zur Schule / Sport / Musik…) hatte ich mir erhofft mehr Rad und weniger Auto zu fahren.

Meine Rechnung ist voll aufgegangen!!

Unten findet ihr einige Beispielbilder wie mein Rad aussieht und was ich damit alles anstelle.

Schöne Grüße,


Jean-Francois

Fertig ausgestattet:
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Lenkererhöhung, Korb.
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Zwei 8 Jährige Mädchen unterwegs zum Tanzunterricht:
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Gitarre:
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300 Liter Wassertonne:
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Zwei Kinder (50 Kg), ein Rucksack, ein Saxophon und eine Trompete:
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Postkutsche:
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Abschleppdienst (man beachte das schöne Bambusrad meiner Frau! ;)):
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Es freut mich, zu hören, daß Du mit dem Mundo so viel Spaß hast!
Ich kann Dich gut verstehen und bin voll Deiner Meinung.

Antwortzeit auf Mails von Yuba-Europe derzeit (Schönes Wetter, Saison-Start): etwa zwei Wochen!!:(

Ja, ist leider so. Ich hatte wegen Motor für mein Trike 10 Tage auf Antwort gewartet und hing 20 Minuten an der Hotline i der Warteschleife.
Was soll's, beim Radhändler vor Ort warte ich zur Zeit auch 2 Wochen auf einen Termin.

Serienmäßig sind V-Brakes dran (Mundo V4). Einige im Forum und in Laden haben mir gesagt es ist OK. Ich habe es probiert und ganz ehrlich: es ist nicht OK. Ganz und gar nicht. Ich wohne nicht in die Berge, aber ich fand die Bremsleistung mehr als bescheiden. Und wenn ich denke an die Knapp 200 kg (mit Kindern) …

Das ist auch eine Frage des materials. Als ich meine originalen V-Brakes gegen Shimanos getauscht hatte, war der Unterschied deutlich zu spüren. Ein weiterer Wechsel auf Magura HS11 hat nochmal viel gebracht. Auch kann man mit verschiedenen Belägen an der V-Brake viel verbessern. Mir scheint, als ob es immer Frage der richtigen Paarung Beläge/Felge ankommt.
Aber eine Scheibenbremse hat schon viele Vorteile gegenüber der V-Brake! Gute Entscheidung!

Der Mundo fährt sich wie ein Kreuzfahrtschiff. Ruhig, Stabil, steif, behäbig… Ich mag das.

Jaaaa! Genauso fühlt sich das an! Ich liebe es!

Ohne Motor würde ich das nicht lange machen wollen. Das Fahren muss Spaß machen und nicht zu umständlich sein (z.B. viel Schwitzen) damit man (ich) auch tatsächlich fährt.

Finde ich auch! Vor allem klasse, wenn man mit so einem Dickschiff dann auch noch schneller ist, als die meisten anderen!


Weiterhin viel Spaß mit dem Mundo!
 
Jean-Francois,

zwei fragen zu Deinen bildern und eine zum text:
1. was ist denn das blau/silbrig schimmernde an der waagrechten schwarzen strebe in der oberen hälfte des dritten bildes ?
2. kann jemand bzw. Deine frau denn noch hinten sitzen, wenn das bambusrad abgeschleppt wird ? Oder ist da dann kein platz mehr, um noch ein bein zwischen rücksitz und vorderrad des bambusrads einzufädeln ?

3. Du schreibst, es fahre sich wie ein kreuzfahrtschiff. Heißt das, daß es wenig wendig ist und sich eher nicht sportlich fahren lässt.

Und noch 'ne anmerkung am rande: schade, daß man durch die gesichterverpixelung die freude Deiner passagiere am / über das mundo nicht erkennen kann.
 
Schön, dass Ergebnis zu sehen. Sieht toll aus! Der Lack beim V4 ist echt eine Schwachstelle. Wenn du ihn einigermaßen erhalten willst, solltest du alle Scheuerstellen mit Schutzfolie abkleben. Ich hab´s nicht gemacht und so sieht mein Rahmen auch aus...

Falls du hinten auf einen Lenker umbaust: Für Zubehör habe ich den Hollandbikeshop.com liebgewonnen.
Das Zubehör von Yuba (insbesondere auch die Sitzkissen hinten) fand ich qualitativ nur mäßig und auch ziemlich teuer. Bei den Holländern hast du eine breite Auswahl an (auch wasserdichten) Sitzkissen zu fairen Preisen (finde ich). Ich habe unser Yuba Kissen gerade durch ein neues ersetzt.
Für "kleinere" Kinder (eigentlich ab 6+) passt übrigens der Quibble6+ auf den Gepäckträger (allerdings nur ohne Trägerplatte; ich habe aus meiner diesen Abstand einfach rausgesägt...). Den habe ich ebenfalls gerade angebaut für meine jüngere Tochter (5). Die schläft nämlich mitunter noch mal ein und der Sitz hat einen Gurt. Das fand ich im Alltag in Berlin auch allgemein ganz gut. Der Sitz ist hinter dem Lenker montiert; das Sitzkissen hinten.

Viel Spaß mit dem Raumgleiter! Länge läuft...


PS: Woraus hast du hinten die Strebe gemacht (die wo das blaue Band rumgewickelt ist)? So eine will ich an der Stelle schon lange haben, wollte aber kein Holz nehmen...
 
Zuletzt bearbeitet:
...3. Du schreibst, es fahre sich wie ein kreuzfahrtschiff. Heißt das, daß es wenig wendig ist und sich eher nicht sportlich fahren lässt...
(selbstzitat, da editieren leider nicht mehr möglich)
Da fehlt natürlich das fragezeichen am ende des satzes:
...wie ein kreuzfahrtschiff. Heißt das, daß es wenig wendig ist und sich eher nicht sportlich fahren lässt ?

(wozu natürlich gerne auch andere, die im wahrsten sinne des wortes erfahrung mit dem mundo haben, gerne etwas sagen dürfen :))
 
Durch den langen Radstand läuft das Mundo wie auf Schienen geradeaus. Es lässt sich damit auch sportlich schnell sicher fahren. Wendig ist es durch den steilen Lenkkopfwinkel bei langsamer Fahrt durchaus - aber mit dem langen Radstand und dem relativ hohen Eigengewicht (+hoher Zuladung & hohem Schwerpunkt lebender Fracht) kann man beim fahren nicht um die Ecken wedeln wie mit einem kurzen leichten Rad. Agil würde ich es nicht beschreiben ;-)
Ob einem so ein Rad liegt, muss man wie immer ausprobieren. Es ist eben ein Raumgleiter - ich mag das. Für alles andere kann ich auf´s RR wechseln.
 
...wie ein kreuzfahrtschiff. Heißt das, daß es wenig wendig ist und sich eher nicht sportlich fahren lässt ?
Hallo!

Ich habe keine Erfahrungen mit dem Führen von Kreuzfahrtschiffen, aber das Mundo fährt sich schon etwas speziell. Hatte es zwei Jahre lang neben dem Long John von mir immer mal wieder gefahren, wenn meine Frau es nicht benötigte. Das Mundo lässt "vorne" sehr agile Manöver zu, Lenker und Sitzposition erinnern sehr an ein MTB. Und da es kürzer ist als die durchschnittlichen Long Johns ist auch die Länge kein besonderes Problem (merkt man kaum). Wegen der Breite der sideloader muss man gelegentlich schauen, dass man nicht aneckt oder hängen bleibt. Breite vor sich, im Long John sieht man besser, als Breite hinter sich. An und für sich sein sehr agiles Rad, was mit guter Kettenschaltung auch unter Last mit wenig Kraftaufwand zu fahren ist.

Das Problem liegt woanders und hier scheiden sich die Geister: Das Fahrverhalten des Mundo wird deutlich vom Schwerpunkt der Last beieinflusst, gerade auch das Kurvenverhalten betreffend. Das 26" Rad hinten bedeutet gegenüber der niedrigeren Ladefläche des Long John (dort hinter dem 20" Vorderrad gelegen), dass der Schwerpunkt bei Beladung recht hoch kommen kann. Beidseits auf den sideloadern niedrige, auch schwere, Last merkt man wenig. Auf dem Träger oberhalb des Hinterrades erhebliche Last aber umso mehr. Zwei schwerere Kinder, bestenfalls noch zappelnde, ggf noch höher sitzend als die Grundplatte des Trägers (mit Kindersitzen, darunter Sitzadaptern) machen das Fahren enger Kurven daher zu einem Balanceakt. Auch, wenn der Lenkeinschlag vorne viel engere Kurven zuliesse. Unter Last lieber großzügige Radien fahren.

Aber das ist alles auch Ansichtssache, Gewohnheitssache, unterschiedlichen Kräften und Geschmäckern unterlegen. Beim Verkauf unseres Mundo im Frühjahr hatten wir gleich mehrere völlig Lastenrad-unerfahrene InteressentInnen hier. Wir waren überrascht, wie unkompliziert und intuitiv die meisten auf Anhieb mit dem Mundo klarkamen. Auch mit zwei (nicht eben kleinen) Kindern drauf. Uns, die wir beide groß sind (1,90m), kam es so vor, als wenn die kleineren FahrerInnen sogar im Vorteil gewesen waren, da ihr eigener Schwerpunkt niedriger war und das Rad nicht noch zusätzlich instabil machte wie bei uns mit unserem eher höheren Schwerpunkt. Vor dieser Beobachtung hatten wir unsere Körpergröße eher als Vorteil gesehen, in dem Sinne: Gegenarbeiten können, Ausgleich von Schwanken und Lastwechseln mit eigenen Körper besser möglich. Irgendwie gelingt mir dieses Gegenarbeiten gegen einen auswandernden Schwerpunkt aber auf dem Bullitt deutlich besser als auf dem Mundo.

Man muss es eben erfahren, dann klären sich solche Dinge recht rasch. Meine Meinung. Auf dem Mundo habe ich ausser unseren zwei Kindern transportiert: Massig Einkäufe, Ausflugsgepäck, Weihnachtsbaum, zwei sehr schwere Matratzen, kleinere Möbelstücke, etc.. Für einen Waschmaschinentransport erst kürzlich habe ich aber lieber das Bullitt genommen.

Beste Grüße!
Manuel
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

1. was ist denn das blau/silbrig schimmernde an der waagrechten schwarzen strebe in der oberen hälfte des dritten bildes ?

Das ist ein Schaumstoffstück in U-Form. Das hatte noch im Keller. Das habe ich dabei und stecke es auf der Gabel des zu abschleppenden Rades um sie vor Kratzer zu schützen (Kontakt zwischen Gabel und Mundo). Das Rad wird dann mit dem blauen Spanngurt fest gezurrt.
Darüber habe ich sehr praktische schwarze Gummispanner womit ich Spontan Ware befestigen kann.

2. kann jemand bzw. Deine frau denn noch hinten sitzen, wenn das bambusrad abgeschleppt wird ? Oder ist da dann kein platz mehr, um noch ein bein zwischen rücksitz und vorderrad des bambusrads einzufädeln ?
Ich habe es ganz ehrlich nicht ausprobiert. Beim 28 Zoll Rad scheint mir das aber sehr knapp/ungemütlich zu sein. Ich habe auch kein Bedarf dazu. Meine Frau soll selber fahren! :D
Beim 24 Zoll meiner Tochter geht das. Der Platz ist knapp, aber es geht.

3. Du schreibst, es fahre sich wie ein kreuzfahrtschiff. Heißt das, daß es wenig wendig ist und sich eher nicht sportlich fahren lässt.
Na ja, ich weiß nicht was Du unter sportlich verstehst, aber ich würde die Frage mit nein beantworten. Die 30-40 Kg wollen in Rollen gebracht werden. Spontan Vollgas geben um die Grün-Phase noch zu erwischen ist schwierig.
Sich schnell im Straßenverkehr zwischen den Autos an der Ampel nach vorne manövrieren ist auch bedingt möglich.

kann man beim fahren nicht um die Ecken wedeln wie mit einem kurzen leichten Rad. Agil würde ich es nicht beschreiben ;-)
Besser kann ich es nicht ausdrücken.

Abgesehen vom Gewicht ist das Rad deutlich länger als ein normales Rad. Der Radstand auch. Da merkt man jeden Zentimeter mehr. Auch beim rangieren merkt man die Länge (Stichwort: wenden in 5 Züge!;))
Der Vergleich mit Kreuzfahrtschiff oder LKW trifft schon ganz gut zu.
Dafür fährt man extrem entspannt und hat den Eindruck es kann einen nichts passieren.

Ich möchte folgende Aussage von Manuel unterstreichen:
der Schwerpunkt bei Beladung recht hoch kommen kann.
Das ist absolut so. Wenn meine zwei Kinder hinter mir sitzen, sind das 50kg. Der Schwerpunkt ist sehr hoch. Wenn sie anfangen sich ein wenig zu bewegen merkt man das sofort. Ich würde es keinesfalls als gefährlich einstufen aber es macht sich bemerkbar (ist schon jemand von euch Motorrad gefahren mit einem Beifahrer, der sich in der Kurve immer in der Gegenrichtung neigt??:mad:). Beim Fahren ist es kein Problem. Beim manövrieren zu Fuß halte aber ich das Rad schon mit beiden Hände recht fest (und ich bin groß und stark!:D)

Für Zubehör habe ich den Hollandbikeshop.com liebgewonnen.
Das ist ein super Tipp. Danke. Ich habe da schon etwas gestöbert und werde zwei Kissen bestellen! Danke!!

PS: Woraus hast du hinten die Strebe gemacht (die wo das blaue Band rumgewickelt ist)? So eine will ich an der Stelle schon lange haben, wollte aber kein Holz nehmen...
Die Platte vom Gepäckträger und die Halteplatte vom Akku sind aus 10 mm Holz. Ich habe kein passenden Kunststoffplatten gefunden. (leicht aber steif)
Die Strebe war beim Towing Tray (um Fahrräder abzuschleppen) dabei. Daran kann man die Gabel des Rades festmachen.
Material ist wie bei den Bretter für die Füße. Wenn jemand einen Namen/Bezugsquelle dafür kennt: her damit!


Kleiner Update:
Ich habe seit Sonntag die Big Ben Plus (Pannenschutz)drauf. Sie sind deutlich besser. Bei 3,5 Bar sind sie gemütlicher als die Kenda und bei volle Ladung (180 kg) deutlich angenehmer zu fahren (kein Walken der Reifen).

Grüße,

Jean-Francois
 
Kleiner Hack für's Mundo:
Wenn man bei Regen Gepäck im Bread Basket trocken transportieren will, eignet sich eine passende Regenhülle für kleinere Rucksäcke hervorragend!
Passt perfekt und kann mit Gummizug enger gestellt werden.
 
Hi!
Ich hab mir das alles jetzt mal durchgelesen und bin gespannt ob es mittlerweile ein langzeit Fazit gibt?

Ich bin am überlegen genau die gleiche Kombi zu fabrizieren (Mundo Classic mit Bafang Mittelmotor). Die Geschichte muss hier aber viel Berg fahren (bis 18% Steigung) und sollte auch langlebig sein. Sonst würde ich mich nach einem anderen Motor umschauen...

Bin gespannt :)
 
Hi, ich habe diesen Post gefunden, als ich auf der Suche nach Infos über die Installation von Scheibenbremsen auf mein Yuba Mundo war.
Ich habe den gleichen Rahmen und fahre den schon lange mit den originalen V-Brakes. Aber in den letzten Jahren sind meine Passagiere schwerer geworden, wir wohnen hügeliger, haben inzwischen einen Motor und ich brauche mehr Bremskraft.



Waren besondere Adapter nötig?
Über mehr Input würde ich mich freuen.
Danke, Anna
 
In der Regel benötigst Du Adapter, um vom wahrscheinlich am Rad verbauten IS Standard auf den fast überall gebräuchlichen PM Standard der Bremssättel zu kommen. Diese gibt es in verschiedenen Größen, um von IS Standard direkt auch auf die passende Bremsscheibengröße zu kommen. Bei IS Standard geht man glaube ich von 160 mm v/h aus, wenn Du 180er Scheiben nutzen willst benötigst Du also je einen vorderen/hinteren Adapter IS zu PM 180.
Man möge mich korrigieren, falls ich mal wieder groben Unsinn schreibe.
Keine Korrektur erlaubt ist hier:
Herzlich willkommen!
 

Es passt Standardware mit 170er Leitung hinten. Der Umbau war völlig unproblematisch.
 
In der Regel benötigst Du Adapter, um vom wahrscheinlich am Rad verbauten IS Standard auf den fast überall gebräuchlichen PM Standard der Bremssättel zu kommen. Diese gibt es in verschiedenen Größen, um von IS Standard direkt auch auf die passende Bremsscheibengröße zu kommen. Bei IS Standard geht man glaube ich von 160 mm v/h aus, wenn Du 180er Scheiben nutzen willst benötigst Du also je einen vorderen/hinteren Adapter IS zu PM 180.
Man möge mich korrigieren, falls ich mal wieder groben Unsinn schreibe.
Keine Korrektur erlaubt ist hier:
Herzlich willkommen!
Den kleineren Adapter brauchte man nur hinten; vorne regulär.
 
Sind die Laufräder denn schon für Scheibenbremsen vorbereitet? Ohne Aufnahmen an den Naben wird es gleich kostspieliger.
 
Danke für die Antworten. Ich mache mich dann mal dran. Alle Räder haben Disc Aufnahmen.
 
Wenn Du noch keine Bremsen hast, lohnt bestimmt hier eine Suchanzeige bei An- und Verkauf.
Allein bei mir liegen mehrere Sätze.....
Und nein, ich bin kein Hoarder ;-)
 
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